Hallo Gerd,
Glückwunsch das du das gemacht hast, allerdings muss ich auch noch mal wegen den 40 Stunden fragen - warum soviel?
US-PPL ist Fußgänger für ab 30 Stunden erhältlich und du sagtest das die SPL Stunden anerkannt werden.
Was waren im Detail die Probleme die du bei dem Unterschied zwischen C172 und deinem UL festgestellt hast?
Ich habe das gleiche vor wie du,allerdings muss ich dazu sagen das ich bereits den US-PHPL (allerdings lange her) besitze und demnach keine Theorie mehr brauche und natürlich noch einiges kenne.
Gruß
Stephan
@Gerd
Habe auch im Februar in Venice FL bei Florida Flyers die Ausbildung zum US PPL begonnen mit Fernziel IFR. Ich habe über 300h UL geloggt und tatsächlich hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten die Manöver präzise genug zu fliegen. Ich habe es leider nicht in den 3 Wochen geschafft und musste aus beruflichen Gründen wieder zurück, mal sehen wann ich zurück kann um die Ausbildung abzuschliessen. Bei mir fehlte noch der abschliessende Signoff duch einen zweiten Fluglehrer, erst dann wird man für die praktische Prüfung angemeldet. Im Nachhinein muss ich sagen war die Betreuung durch die Flugschule nicht optimal. Man wusste dass ich 3 Wochen da bin und hätte mich noch intensiver auf den Punkt trainieren können, so fehlte mir am Schluss noch ca. 1 Woche bis zur Prüfungsreife. Trotzdem habe ich in der Zeit natürlich viel erlebt und habe es insofern nicht bereut.
@Gerd, bei welcher Flugschule warst Du?
Michael
Moin Ihr Fliegerfreaks,
@ Stephan. 40 Stunden (inkl Prüfung) weil ich, wie ich schon schrieb, mich dämlicher angestellt habe als ich es mir vorgestelt hab. Die Zeit dort drüben war extrem knapp. Zum fliegerischen Teil hatte ich 14 Tage zur Verfügung, da war das Lernprogramm sehr ambitioniert und stressig. Aber auch vielleicht ein Tribut an mein Alter, ich bin 68.
@ Den US-PPL in kurzer Zeit zu schaffen ist eigentlich kein gutes Ziel. Weil was schnell gelernt ist eben nicht dauerhaft sitzt und noch viel Nachtraining braucht. Auch ist es sehr stressig und einiges an Spass geht verloren (deshalb macht man den Schein ja eigentlich, um Spass zu haben). Aber es war nun mal so. Ich hatte mir das gut überlegt und ich wusste worauf ich mich einlasse. Ich war bei Viktor Rothe in Dallas, das zu Deiner Frage.
Aber es hat sich gelohnt, weil der kurzen Einblick in die amerikanische Fliegerwelt meine Vorstellungen bestätigt und übertroffen hat. Die USA sind ein Fliegerland und es macht Spass dort zu fliegen.
Ich brenne jetzt darauf, dort mehr zu fliegen. Mein Fliegerkollege, der mich überhaupt darauf gebracht hat, hat leider die Ausbildung abgebrochen. Jetzt hab ich Zeit und die Möglichlichkeit die USA aus der Luft zu erkunden. Aber leider keinen Mitpiloten mehr. Also falls jemand von Euch interesse hat ..... bitte melden.
Gerd
Hallo,
Wir haben unseren US PPL 2010 ebenfalls in den USA in St. Augustine bei Florida Flyers gemacht. Bisher haben wir es nicht bereut... ;)
Kosten waren damals für den Schein inklusive aller Gebühren $ 5200 plus Flug, Hotel und Mietwagen. Gerade die Kosten für Hotel und Mietwagen hängen deutlich davon ab, wie ′schön′ Du wohnen möchtest bzw. wie groß der Mietwagen sein muss. Denk aber daran, dass Du sehr wahrscheinlich nur wenig Zeit in Deinem Zimmer verbringst. Zu klein sollte das Zimmer aber nicht sein, da Du jede Menge Karten und Lernmaterial haben wirst. ;)
Wir hatten ein Zimmer im Days Inn (< $ 40 für 2 Personen und 2 Queen Betten) und einen medium size Mietwagen ($ 40 / Tag). Hotels.com und ähnliche Anbieter sind da gute Anhaltspunkte für die Nebenkosten. Die Flüge haben damals auch um die € 500 gekostet, variieren aber natürlich auch je nach Abflug- und Zielflughafen und wie flexibel Du mit Deinen Reisedauer bist.
Geflogen bin ich eine 152 und habe 43 Stunden* bis zur Prüfung gebraucht. Insgesamt hatten wir drei Wochen Zeit, nach guten zwei Wochen hatten wir unsere Prüfungsflüge. Die Ausbildung ist super praxisnah und gerade die Nachtflüge und das Fliegen nur nach Instrumenten war sehr hilfreich.
Meine Theorieprüfung hat knappe 2 Stunden, der Prüfungsflug 1.5 Stunden gedauert. Wie Gerd (herzlichen Glückwunsch zum US PPL, Gerd!) geschrieben hat, hier kommt es auch darauf an, dass Du ′gute′ Entscheidungen triffst - der Anflug ist wackelig?! Mach′ einen Go around und einen neuen Anlauf.
Da man sofort nach der Prüfung seinen temporären Flugschein bekommt, haben wir noch für mehrere Tage eine 172 gemietet. :) Selbst der Umstieg von der 152 auf die 172 war gewöhnungsbedürftig. Die 172 ist größer, schwerer und landet anders als die 152. Zwar alles nicht dramatisch, aber anders als ich es von der 152 gewohnt war.
Nicht unterschätzt werden sollte, das wir in der Regel keine Muttersprachler sind. Das macht den Sprechfunk zumindest am Anfang deutlich schwieriger. Auch die Theorieprüfung kann es in sich haben, insbesondere, wenn man viele Begriffe nun auf Deutsch und Englisch kennt. Es hilft sicherlich, sich einige Livestreams von Flughäfen anzuhören, um ein Gefühl zu bekommen. Sich ganz am Anfang mit dem Fluglehrer hinzusetzen und den Sprechfunk durchzusprechen hilft auch. Das nimmt den Stress im Cockpit und man weiss schon, was ATC von einem erwartet. Ich denke, das das gut angelegte 1 - 2 Theoriestunden vor dem ersten Flug wären.
Je nachdem, in welcher Gegend man dann später mietet, gehören zusätzliche Themen zum Check-out, den man dann auch gleich als Flightreview nutzen kann (z. B. Density Altitude, Mountain Flying, bestimmte Flugplätze (z. B. Catalina Island, Big Bear, ...) ...).
Viel Spaß und lass uns wissen, wenn Du Deinen Schein gemacht hast!
Martina
* Die Mindeststundenzahl war zu dem Zeitpunkt 40 Stunden.
Auch so, wir hatten keine Stunden, die wir für den US PPL anrechnen lassen konnten, hatten aber schon UL Trike Erfahrung.
Mein Mann hat 45 Stunden bis zum Scheinerhalt gebraucht. Die zusätzlichen Stunden aber nur, weil er seine Prüfung einen Tag später hatte...
Also, kostenmäßig kann ich nicht mehr mitreden, da mein Ausflug in die USA schon 1995 war. Da gab's ne 152er noch für 39US$ nass.
Mein Procedere war, dass ich die Theorie in Deutschland gelernt habe und dann quasi am Ankunftstag noch zum Flugarzt bin, mir das Medical geholt habe und dann die Theorieprüfung durchgezogen habe. Tag 2 war dann das erste mal überhaupt in einem Flieger. Bis zur Prüfung hat's dann 55 Std gebraucht, in 11 Flugtagen bzw 14 Kalendertagen (3Tage waren zu windig. Da gab's für Flugschüler kein Flugzeug). Das klingt jetzt erst mal stressig, aber sobald man Solo ist kann man eigentlich fliegen, wann man will. Auch mal nachts oder morgens vor dem Aufstehen :). Aber, man sollte schon reflektieren, was ev. noch nicht so läuft, wie man das möchte. Also nur Überland Stunden runterreissen, statt die noch nicht wirklich beherrschten Landungen bei Querwind zu üben, hilft da nicht. Und Texas ist windig und hat teilweise heftige Thermik (mal in ner Archer bei 7000ft AGL den Motor in Leerlauf gedreht, weil selbst im Sparsamstellung auf dem Vario noch mächtig Steigen war und der Fahrtmesser am Anschlag :), cool )
Da heute laut I-Net so ne 152er etwa 100US$ kostet, kann man sich fast ausrechnen, dass ich mit Prüfungsgebühr, Lernmaterial etc 7000US$ nur für den Schein bezahlt haben würde. Damals war das deutlich weniger. Flug etwa 600€, Motel so 40US$ die Nacht, Leihwagen ca. 200€/Woche plus Sprit. Essen nicht vergessen.
Nach Scheinerhalt habe ich dann meine Tailwheel und High-Performance Ratings drangehängt und die für die Umschreibung damals notwendigen 24 Flugstunden aufgefüllt. Alles so in insgesamt 3 Wochen.
Die Hauptunterschiede zwischen D und US:
1. In den USA ist Fliegen mehr eine alltägliche Angelegenheit. Man legt sehr viel Wert auf die Beherrschung des Flugzeugs, als auf den ganzen Theoriewust in D
2. Es gehören einige Nachtstunden und auch Blindflugstunden zur Ausbildung. Falls man doch mal in schlechtes Wetter kommt oder sich verspätet.
3. Navigation: o.k., ich war in Texas, da ist alles größer. Das heußt aber auch, dass die Abstände zwischen irgend welchen Auffangpunkten deutlich größer sind als hier in D.
4. Umgang mit Tower, Fluginfo etc.. Das läuft deutlich lockerer als hier. Freigabe ist schon, wenn ich den Tower rufe und er antwortet. Ich kann mir bei Überlandflügen ein flight-following geben lassen und kriege dann quasi meine Kurse von der Fluginfo vorgegeben.
5. Und das war für mich der größte Spaß: Notlandeübungen. Während ich das in D kenne, mal über dem Platz, schön mit Windsack und allem, das Gas gekappt zu bekommen, konnte ich in USA tatsächlich auf mal auf den Acker ohne Hilfsmittel. Interessant, wie man sich da verschätzen kann, ob der Acker reicht oder nicht, ob er eben genug ist, von wo der Wind tatsächlich kommt und ob es ev. doch Verwirbelungen gibt.
6. Ich fand es viel einfacher verschiedene Muster ausprobieren zu können. Von cessna 152 und 172, über Piper Archer und Arrow bis Mooney M20, Citabria und ne Stunde Pitts S2 (nie wieder :) )war da alles dabei. Selbst auf eine DC3 hätte ich Zugriff gehabt, falls ich mir damals den Luxus eines MEL geleistet hätte mit damals 200US/Std (Dafür kriege ich die Dame heute mal gezeigt). I.d.R. waren die Fliegerle alle ganz gut beieinander und der Uhrenladen auch sehr großzügig bis hin zu Wetterradar und Stormscope.
7 Der Schein verfällt nicht. Neues Medical, ein BFR (also Prüfungsflug mit Lehrer), die kleine Theorieprüfung mündlich und schon kann man nach jeder Pause wieder los. Falls ihr das machen wollt, dann laßt euch eine radio operator permit ausstellen, die wird in D dann als BZF1 anerkannt (ich darf englisch funken, deutsch eigentlich nicht).
Außer 1 und 7. wußte ich das auch alles vorher nicht. Ich bin in die USA gegangen aus persönlichen Gründen und weil kostenmäßig im Vergleich zu D der Schein inkl. aller Nebenkosten und noch 4 Wochen angehängten Urlaub nicht teurer war als der pure 40 Stundenschein in D.
Fluglehrer. Hier muss man wissen, dass ein Flugschüler so insg. 1000h braucht um zum ATPL zu kommen. Viele gehen den Weg über die Tätigkeit als Fluglehrer, um Stunden zu sammeln. Das sind aber dann nicht unbedingt die Lehrer, bei denen man schnell vorwärts kommt und die Ausbildungserfahrung haben. Ich hatte einen Fluglehrer in Deutschland, der mit einer amerikanischen Schule zusammengearbeitet hat, 2 Wochen mit dabei war, und vieles organisiert hatte. Sonst wäre das in der kurzen Zeit kaum möglich gewesen. oder man muss sich selbst darum kümmern.
ABER: die Erfahrung kam erst mit den Jahren, so eine Aktion ist nur, um legal weiter üben zu dürfen wie der Autoführerschein auch. Spaß war's. Danke Viktor.
JES