Komplette Kosten US PPL

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  • Hallo, 

    in einem anderen Threat (SPL vs PPL) kam gerade das Thema US PPL auf.

    Leider ging meine Frage nach den "realen" Kosten irgendwie unter.

    Mit realen Kosten meine ich nicht nur die von den Flugschulen angegebenen Mindeststunden, sonder was Euch die komplette US PPL gekostet hat, perfekt wäre auch zu wissen wie Ihr in der Zeit gewohnt habt und was der Spaß gekostet hat.

    Kurz gesagt die ganze Aktion inkl allem. Ich war noch nie in den USA und kann diesen Faktor überhaupt nicht einschätzen.

    Gibt es eigentlich auch die Möglichkeit eine US PPL außerhalb der USA oder Teile davon außerhalb zu machen?

    Danke Euch 

    Toto

  • Interessant waere das vor allem in der fuer die meissten hier zutreffenden Konstellation "schon vorhandener SPL", da diese Flugstunden anerkannt werden. Das koennte dafuer sorgen, dass der US-PPL ein gutes Stueck guenstiger wird, als wenn man als Fussgaenger beginnt.

    Hat das ueberhaupt schonmal jemand gemacht?

    Waere vielleicht eine Idee fuer meinen USA-Urlaub dieses Jahr...


    Chris

  • Moin Chris,

    ich habs vor 4 Wochen gemacht. Die SPL Stunden wurden angerechnet. Benötigt habe ich ca 150€ für das Medical (das deutsche gilt nicht), ca. 170 $ für Formalismen und Gebühren, 7000 $ für die Flugschule, 200 $ für Lehrmaterial, 150 $ Theoretische Prüfung, 500 $ Praktische Prüfung, 1000 $ Hotel, 500 € für Hin und Rückflug, 300 $ für Leihwagen und 500 $ Essen etc.

    Macht zusammen 10.500 $. 3 Wochen Zeit und Lernwillen.

    Lohnt sich sehr in meinen Augen. Die amerikanische Ausbildung ist gut und praxisnah. Nachtflüge und rudimentäres IFR gehört dazu. Das war für mich am spannendsten.

    Gerd

  • Gratulation zu einem sicher schönen Aufenthalt mit schönem Ergebnis!

  • @ Gerd,

    herzlichen Glückwunsch.

    Wie viele Stunden hattest Du gemacht? Wie war die Umgewöhnung an die US ATC?

    Ich bin Bangkok Approach gewohnt, denke aber die US sind 'ne Nummer schwieriger.

    Nochmals Danke für die Info's

    Toto

  • Gerd, sensationell, danke fuer die Antwort! :)

    Wofuer hast Du 7000 bucks geloehnt, wie haben die sich aufgeteilt?


    Chris

  • Moin,

    das Programm war ehrgeizig in dieser kurzen Zeit. Hier in Deutschland habe ich mich auf die theoretische Prüfung im Selbststudium vorbereitet. Nach Ankunft in Dallas habe ich dann am 2. Tag die Theorie-Prüfung (Multiple Choice) abgelegt. Danach erst darf man, vorausgesetzt die strengen Formalitäten sind erledigt, in die Maschine klettern.

    Ich habe dann  etwas über 40 Stunden gebraucht um prüfungsreif fliegen zu können. Die größte Schwierigkeit war dabei die Erfahrungen aus dem UL aus dem Kopf und aus dem Handling zu bekommen. Eigentlich ist eine Cessna 172 leichter zu fliegen, aber sie reagiert anders und daran musste ich mich erst gewöhnen. Im Funk habe ich die erste Wochen nahezu nichts verstanden. Zu schnell, zu nuschelig und dann noch texanischer Slang. Erst nach Training abends im internet wurde es besser. Eigentlich ist der Funk in den USA wesentlich leichter als hier bei uns. Am Rollhalt reicht manchmal ein " runway 27, ready for straight out". Sehr praktisch, kurz und knapp. Auch die Lufträume sind einfacher aufgebaut. Das Training ist gut und umfasst alle Herausforderungen, die man so erleben kann. 

    Die Prüfung dauert dann einen ganzen Tag. Von morgends um 9 Uhr bis ca 17 oder 18 Uhr, natürlich mit Pausen. Zuerst noch einmal eine mündliche Prüfung vorab. Dauer etwa 2-4 Stunden. Erst wenn dieser Test bestanden ist darf man die praktische Prüfung fliegen. Dauer auch etwa 3 Stunden. Man fliegt das ganze Programm durch, bis auf die Nachtflüge. Auch einen simulierten IFR-Anflug unter der Brille. Wir hatten diese Diskussion hier auf der Liste. Ich fands gut, mir hat es Spaß gemacht.

    Dann noch eine Nachbesprechung und man ist durch. Die vorläufige Lizenz wird gleich ausgehändigt. Man kann sofort allein nach Hause fliegen. Alle Prüfungen werden online durchgeführt und sind zeitaktuell. Das Ergebnis steht sofort fest.

    Für mich neu war der Respekt und die Kollegialität. ich wurde mehrfach auf meine Rechte hingewiesen. Man kann als Prüfling jederzeit eine Auszeit fordern oder die Prüfung abbrechen und am nächsten Tag weiterführen. Dies gilt für die mündliche wie insbesondere auch für die praktische Prüfung. Ein Anflug nicht gut angelegt? Kein Problem, man kann abbrechen und neu anfliegen, wie im täglichen Fliegerleben auch ohne dass das zum Nachteil gewertet wird. Ich habs genutzt beim short-field-landing. Vom Prüfer kam ein aufmunterndes "Good decision". Sie wollen kompetente Piloten, die nicht unter Druck sich zu waghalsigen Manövern verleiten lassen. Das war ziemlich deutlich. Und ich fand es ziemlich gut und praxisnah.

    @Chris: Die 7000 $ waren für die Maschine und den Fluglehrer.

    Gerd

  • Wow, nochmal 40 Stunden, das erstaunt im ersten Moment und erklaert natuerlich die 7000 Dollars...

    Warum hast Du den US-PPL gemacht? Bist Du oefter drueben im Urlaub oder willst Du hier N-Reg fliegen?


    Chris

  • Beides Chris,

    die eigentliche Idee ist, durch die USA zu bummeln per Flugzeug. Die zweite hier in Deutschland eine Alternative zu haben für mehr als einen Passagier. Dazu kommt noch der Wunsch auch in Südafrika zu fliegen. Da schien mir der US-PPL die richtige Basis um die dortige Lizenz leichter zu bekommen.

    Und:

    wer rastet der rostet......

    Gerd

    p.s. Wenn jemand auf dieser Liste ähnliche Ziele hat würde ich mich gerne austauschen.

  • Danke Gerd für den Bericht. Wenn ich das so lese, kommt bei mir der Wunsch nach dem US PPL auch wieder auf.

    Seinerzeit, so vor 5 -6 Jahren, war ich ebenfalls drauf und dran den US PPL zu machen - irgendwie hat sich das dann aber doch zerschlagen. Ich hatte mich auch bereits ausführlich informiert. Mein Plan wäre gewesen ggf. in den USA nach dem PPL auch noch IFR zu machen. Nicht in einem Rutsch, aber irgendwann später.

    Wobei für Flüge im Ausland der US PPL sicherlich auch eine gute Basis ist.

    Aus rein preislichen Gründen lohnt sich der US PPL glaube ich kaum. Gerade aktuell bei dem Dollarkurs. Es ist ehr das Erlebnis, das im Vordergrund stehen sollte.

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