Von SPL zu TMG ?

Forum - Umschulung & andere Lizenzen
  • Hallo,
    ich habe 2011 den 3-Achs SPL erworben. Da mich auch das Fliegen ohne Motor sehr reizt, bin ich schon etwas mehr als 20h auf einem Taurus mit Klapptriebwerk geflogen. Super Flugzeug (Gleitzahl 41), aber in der Anschaffung auch super teuer und in D zugelassen nicht gebraucht zu haben. Außerdem nicht als Reisemotorsegler geeignet. Meine Suche nach Flugzeugen, die passabel für Segelflug (GZ 30), aber gleichzeitig auch für Reiseflug geeignet sind, hat nicht viel im UL-Bereich gebracht. Eventuell die Lambada, aber mit 450 kg MTOW kaum legal zu zweit fliegbar. Sinus als Hochdecker mit schlechter Sicht nach oben beim Kreisen in der Thermik eher schlecht und auch sehr teuer und in D kaum gebraucht zu haben. Bei den TMG gibt es da deutlich mehr Auswahl und das noch zu günstigeren Preisen, z.B. Valentin Taifun 17E.

    Deshalb interessiere ich mich für den schnellsten und günstigsten Weg, eine Lizenz für Reisemotorsegler zusätzlich zu meinem SPL zu erwerben. Geht das auch über die noch vorhandene 750kg-Klasse? Dort braucht man laut Forum:
    7h, 10 Starts mit FL und 10 solo, An-/Abflug zu kontrollierten Flugplätzen, Durchflug durch Kontrollzonen.

    Was bräuchte ich zusätzlich für Reisemotorsegler? Könnte man die Schulung zur 750kg-Klasse auch auf Reisemotorsegler machen und würde das für die TMG-Lizenz Vorteile bringen?

    Meine Theorieprüfung für SPL habe ich Im Juli 2011 gemacht. Der Stoff müsste ja fast komplett identisch sein. Wird davon etwas angerechnet oder muss ich komplett alles neu machen, inklusive der Pflichtstunden, obwohl ich die Prüfung auch ohne diese Stunden bewältigen könnte?

    Danke schon einmal für eure Hilfe,
    Erich
  • TMG benötigt den PPL oder demnächst LAPL wenn die EASA aus dem Knie kommt. Dann werden aber wohl CTR's immer noch tabu sein. Mach dann gleich den PPL JAR, damit kann man günstig auch zum SEP wechseln. Soweit ich weis werden vom SPL 10 Flugstunden angerechnet, Theorie leider neu...ist auch ne andere Welt im Vergleich.
  • Du benötigst 7 Stunden Schulflug auf einem Mose, die komplette Theorieprüfung und praktische Prüfung. Gleich den JAR-FCL PPL, wie mein Vorredner vorgeschlagen hat, würde ich dir dann empfehlen, wenn du häufig auch im Ausland innereuropäisch/außereuropäisch unterwegs sein möchtest. Beim PPL nach JAR-FCL benötigst du in den letzten 12 Monaten 12 Flugstunden, um legal zu fliegen, beim PPL-TMG oder PPL-N benötigst mußt du nur 12 Flugstunden in den letzten 24 Monaten nachweisen. UL-Flugstunden werden nicht auf den PPL nach JAR-FCL angerechnet!!

    Meine Empfehlung: nicht gleich den PPL JAR-FCL machen, sondern sehr gut beraten lassen!!
  • Hallo Erich,


    falls Du Dich für den PPL-N entscheiden solltest, müsstest Du Dich wirklich beeilen. Bei mir hat der Spaß von Mitte Juli bis Mitte Dezember gedauert. Vor der LAPL-Deadline im April (?) fertig zu werden, ist nicht ganz einfach. Die PPL Theorie ist auch deutlich umfangreicher als beim SPL, was mich bis zur Praxis-Prüfung ca. 6 Wochen ausgebremst hat, nachdem ich bereits meine 10 Flugstunden geflogen hatte. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen ist es gar nicht so einfach, die Flugstunden zügig abzuarbeiten.


    Alles Gute


    LeCiel

  • Hallo Erich,


    frag doch mal bei der Flugschule Michael Bergmann in Kempten-Durach. Die schulen auch für den PPL auf Scheibe SF25.


    Ich habe dort mein TMG-Rating gemacht, hatte aber schon meinen PPL-A (übrigens ca 70% meiner Platzrunden in EDMQ gedreht...).


    viel Erfolg und beste Grüße


    Albert

  • Tontillon schrieb:
    Du benötigst 7 Stunden Schulflug auf einem Mose, die komplette Theorieprüfung und praktische Prüfung.

    Das ist definitiv falsch! Es gibt nämlich z.Zt. keinen direkten Weg vom SPL zur Klassenberechtigung TMG im nationalen PPL:


    LuftPersV § 3a
    Klassenberechtigung für Reisemotorsegler
    (1) Privatflugzeugführer nach § 1 bedürfen zur Führung von Reisemotorseglern der Klassenberechtigung.
     
    (2) Fachliche Voraussetzungen für den Erwerb der Klassenberechtigung für Reisemotorsegler sind
    1. der Besitz der Lizenz für Privatflugzeugführer nach § 1 sowie eine Einweisung von mindestens fünf Flugstunden in die Führung und Bedienung von Reisemotorseglern, deren Beherrschung in besonderen Flugzuständen und das Verhalten in Notfällen; darin müssen 10 Starts und Landungen mit Lehrer, fünf Landungen mit abgestelltem Triebwerk und 10 Starts und Landungen im Alleinflug, davon fünf Landungen mit abgestelltem Triebwerk enthalten sein,
    2. die Ablegung einer praktischen Prüfung, in der der Bewerber nachweist, dass er die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Führung und Bedienung von Reisemotorseglern im Normalflugbetrieb und bei besonderen Flugzuständen besitzt.


    LuftPersV § 1
    Fachliche Voraussetzungen
    (1) Fachliche Voraussetzungen für den Erwerb der Lizenz für Privatflugzeugführer sind
    1. die theoretische Ausbildung,
    2. die Flugausbildung,
    3. die erfolgreiche Teilnahme an einer Ausbildung in Sofortmaßnahmen am Unfallort.


    (2) Die theoretische Ausbildung umfasst die Sachgebiete
    1. Luftrecht, Luftverkehrs- und Flugsicherungsvorschriften, einschließlich Rechtsvorschriften des beweglichen Flugfunkdienstes und die Durchführung des Sprechfunkverkehrs bei Flügen nach Sichtflugregeln,
    2. Navigation,
    3. eteorologie,
    4. Aerodynamik,
    5. allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse, Technik,
    6. Verhalten in besonderen Fällen,
    7. menschliches Leistungsvermögen.
     
    (3) Die Flugausbildung umfasst mindestens 35 Flugstunden auf Flugzeugen verschiedener Muster mit einer Höchstabflugmasse bis zu 750 Kilogramm innerhalb der letzten vier Jahre vor Ablegung der Prüfung nach § 2, davon 10 Stunden Alleinflug. Wird die Flugausbildung innerhalb von vier Monaten abgeschlossen, ermäßigt sie sich auf mindestens 30 Flugstunden, davon 10 Stunden im Alleinflug.


    (4) In der Flugausbildung nach Absatz  3 müssen enthalten sein
    1. die Flugvorbereitung einschließlich Bestimmung von Masse und Schwerpunktlage, Kontrolle und Bereitstellung des Flugzeuges,
    2. Platzrundenverfahren, Verfahren zur Vermeidung von Zusammenstößen und Vorsichtsmaßnahmen,
    3. Führen des Flugzeuges mit Sicht nach außen,
    4. Grenzflugzustände im unteren Geschwindigkeitsbereich, Erkennen und Beenden von beginnenden überzogenen Flugzuständen,
    5. Grenzflugzustände im oberen Geschwindigkeitsbereich, Erkennen und Beenden von Spiralsturzflugzuständen,
    6. Starts und Landungen bei Seitenwind,
    7. tarts und Landungen mit höchstzulässiger Leistung auf kurzen Pisten und unter Berücksichtigung der Hindernisfreiheit auf kurzen Pisten,
    8. Notverfahren einschließlich simulierter Ausfälle der Flugzeugausrüstung,
    9. An- und Abflüge zu und von kontrollierten Flugplätzen, Flüge durch Kontrollzonen, Einhaltung von Flugverkehrsverfahren, Sprechfunkverkehr,
    10. ein Überlandflug im Alleinflug über eine Strecke von mindestens 270 Kilometer, bei dem auf zwei vom Startflugplatz verschiedenen Flugplätzen Landungen bis zum vollständigen Stillstand durchzuführen sind.


    (5) In der Flugausbildung mit Fluglehrer können Reisemotorsegler als zweites Muster mit einer Flugzeit von insgesamt nicht mehr als 15 Stunden verwendet werden.


    (6) Ein Reisemotorsegler im Sinne dieser Verordnung ist ein nach den entsprechenden Bauvorschriften zugelassenes Luftfahrzeug, das über ein fest eingebautes Triebwerk und einen nicht einklappbaren Propeller verfügt, nach Flughandbuch eigenstartfähig ist und aus eigener Leistung steigen kann. Ein Reisemotorsegler ist auch jedes weitere Luftfahrzeug, welches vom Luftfahrt-Bundesamt als gleichwertig anerkannt wird.


    Michael

  • Kurze Zwischenfrage: Was passiert mit der Klassenberechtigung TMG, wenn ich den LAPL habe? Wird dieser zusätzlich eingetragen und die Stunden werden angerechnet? Oder muss ich alle zwei Jahre einen extra Überprüfungsflug mit dem MoSe machen?
  • Hallo Michael,
    ich versuche es noch einmal mit meinen Worten zusammenzufassen:
    1. Für den PPL N 750kg brauche ich nach dem 3-Achs SPL mindestens 7h, 10 Starts mit FL und 10 solo, An-/Abflug zu kontrollierten Flugplätzen, Durchflug durch Kontrollzonen + BZFII. Geht das teilweise auch mit einem MoSe?
    2. Ich muss neben der praktischen Prüfung auch die theoretische Prüfung machen, obwohl meine Theorieprüfung für SPL noch keine 2 Jahre alt ist (07.2011). Ich habe damals 60h Theorieunterricht und mit Peters Software Stoff und Fragen am PC zusätzlich durchgemacht. Muss ich für den PPL N nun noch einmal die Theoriestunden absolvieren, damit ich an der Prüfung teilnehmen kann, oder kann ich einfach die Prüfung ablegen?
    3. Wenn ich vor April 2013 mit der Ausbildung zum PPL N beginne, darf ich diese Ausbildung danach noch fertig machen, korrekt?
    4. Für MoSe brauche ich zusätzlich zum PPL N: 5 Flugstunden, 10 Starts / Ldg. mit FL, davon 5 Ldg. ohne Motor, 10 Starts / Ldg. solo, davon 5 Ldg. ohne Motor.
    5. Ich kann dann später den Schein auf LAPL umstellen lassen und damit auch MoSe fliegen, korrekt?

    Gruß, Erich

  • erkaupp schrieb:
    1. Ich muss neben der praktischen Prüfung auch die theoretische Prüfung machen, obwohl meine Theorieprüfung für SPL noch keine 2 Jahre alt ist (07.2011). Ich habe damals 60h Theorieunterricht und mit Peters Software Stoff und Fragen am PC zusätzlich durchgemacht. Muss ich für den PPL N nun noch einmal die Theoriestunden absolvieren, damit ich an der Prüfung teilnehmen kann, oder kann ich einfach die Prüfung ablegen?
    2. Wenn ich vor April 2013 mit der Ausbildung zum PPL N beginne, darf ich diese Ausbildung danach noch fertig machen, korrekt?

    Hi Erich,

    leider musst Du die Theorie komplett neu machen. Das geht allerdings auch im Selbststudium.
    Ab April darf der PPL-N nicht mehr ausgestellt werden, d.h. bis dahin musst Du komplett mit allen Prüfungen fertig sein.

    Gruß

    LeCiel

  • Lechpilot schrieb:

    Hallo Erich,


    frag doch mal bei der Flugschule Michael Bergmann in Kempten-Durach. Die schulen auch für den PPL auf Scheibe SF25.


    Ich habe dort mein TMG-Rating gemacht, hatte aber schon meinen PPL-A (übrigens ca 70% meiner Platzrunden in EDMQ gedreht...).


    viel Erfolg und beste Grüße


    Albert

    Hallo Albert,

    Von EDMQ aus bin ich in 2012 zusammen mit Stefan Bosch ein paar Mal Taurus geflogen. Er verchartert als einziger in D den Taurus. Ansonsten bin ich in Schwäbisch Hall mit einer A22 geflogen. Das war auch meine Schulungsmaschine für den SPL und die Passagierflugberechtigung. Den Rest bin ich in Baumerlenbach geflogen. Das liegt ein paar Kilometer nordöstlich vom Weinsberger Dreieck (Heilbronn). Ich wohne in Stuttgart. Bei uns gibt es leider nicht so viele Möglichkeiten, UL zu fliegen...

    Deshalb bräuchte ich eher eine Flugschule für die 750 Kg Klasse, die in der Nähe von Stuttgart liegt.
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