Regionale Haltergemeinschaften

Forum - Vorschläge & Ideen
  • Mit Regional-HG′s meine ich folgendes:

    1. in einem Umkreis von ca. 50 KM, mit einem Fluggelände möglichst mittendrin,
    2. verbinden sich Leute, die schon einen Schein haben, denen Vereinsleben nicht zusagt, und
    3. denen keine günstige Chartermöglichkeit zur Verfügung steht.
    4. Möglicherweise gibt es Halter, die gerne ein paar Leute per Kostenbeteiligen fliegen lassen wollen,
    5. alternativ, die sich suchende Gruppe beschließt (in langwierigen Entscheidungsprozessen ;-))

    dass man ein Flugzeug zu bestimmten Bedingungen gemeinsam anschafft und betreibt.

    Alle Details werden sich finden, je nach Zusammensetzung einer solchen Gruppe.
    Und die Details werden von Gruppe zu Gruppe variieren.

    Vielleicht kann ja mal einer eine Modellrechnung bringen, wie so etwas finanziell aussehen könnte.

    Nb.: Wer kein Problem mit dem Nutzen eines Vereinsflugzeugs hat, der dürfte auch mit einer HG
    zurechtkommen.

  • rlippok schrieb:


    Langsam habe ich aber den Eindruck, dass die Ultraleichtfliegerei in der Öffentlichkeit praktisch nicht wahrgenommen wird. Und wenn, dann nicht als das was sie ist. Wie oft habe ich folgendes erlebt, wenn ich mal wieder (bei Hansaflex, Sahlberg, Schrauben Preisinger und wie sie alle heissen) irgendwelche Teile kaufen wollte: "Wofür ist das denn?" Antwort: "einen Flieger" =>"was für ein Modellflieger hast du denn?" "nö, schon so zum reinsetzen..." "ja wie jetzt...".

    Hallo Rüdiger,

    im Kern hast Du recht. Nur Schrauben Preisinger ist da das falsche Beispiel, wenigstens einer der Verkäufer im Laden fliegt und schraubt selbst...

    Hier mal ein Beitrag von mir unter einer anderen Überschrift aber mit dem fast gleichen Inhalt...


     gero schrieb:




    ganz allgemein: Es ist an uns Flugbegeisterten/Flugverrückten, etwas für
    die nicht nur mediale Präsenz unseres Lieblingsthemas zu tun. Nur wenn
    wir, statt im Forum (wo eh die meisten fluginteressiert sind) zu
    jammern, mal unsere Sicht in interessanter und lesbarer Form in die
    Medien bringen, haben wir eine Chance überhaupt wahrgenommen zu werden.
    Nicht nur die regionalen Zeitungen sparen bekanntlich wo es nur geht,
    und nehmen auch unsere Beiträge gerne. Die Luftfahrtablehner haben das
    schon lange mitgekrigt, und werden deshalb viel besser wahrgenommen.





    Also, ran ans Schreibzeug. Ich freu mich drauf, endlich mal wieder
    lesenswerte Pro-Luftfahrt-Beiträge außerhalb unserer Fliegerwelt zu
    lesen.




    gero
  • Hallo Gero!


    ups, klar! Sorry, hatte ich total vergessen. Hat Silvia (meine Frau, die war öfter dort wegen Schrauben) mir doch erzählt!!!


    Wusste auch nicht, dass Du es schon mal so auf den Punkt gebracht hattest. Genau das meinte ich.


    @DAL4: wsn hat doch weiter oben eine ganz passable Modellrechnung gepostet, oder nicht?


    So wie ich das verstanden habe, bekommt ihr bei Breezer Aircraft, wenn ihr zu fünft seid für 270€ pro Monat und Nase ein nagelneues, stabiles und reisetaugliches UL. Versicherung ist schon dabei, bleiben noch Hangarkosten (bei 5 Leuten.. worüber reden wir?) und Benzin. Wartungskosten sollten sich bei einem neuen UL eigentlich in Grenzen halten. Und: Kein Eigenkapital! Ist das jetzt noch zu teuer?


     


    Rüdiger


  • Maja schrieb:


    Das Thema ist ja nicht nur das finanzielle und organisatorische allein.


    Es geht  nicht hauptsächlich darum möglichst billig zu fliegen, sondern eher darum, dass sich in Gegenden, wo es wenig Möglichkeiten gibt ein UL zu annehmbaren Preisen zu chartern Interessengemeinschaften bilden, damit die Kommerziellen mit ihren Preisen runterkommen und das regionale Angebot an ULs besser und vielfältiger wird.  



    So ähnlich sehe ich das auch. Ich brauche von meinem Haus (da wo ich am Wochenende wohne) zum nächsten Flugplatz etwa 10 Minuten. Das Problem ist nur, man kann dort kein UL chartern. Allerdings gibt es dort einige Geräte im Privatbesitz. Der nächste Platz mit Vercharterung ist mindestens 45 Minuten weit weg.


    An anderer Stelle schrieb ich schon einmal, dass ich beruflich eine Zeit lang in Flensburg bin. Da ein ähnliches Bild, in Schäferhaus kein UL zu chartern aber einige in Privatbesitz. Die nächste Möglichkeit widerum mindestens 50 Minuten weg.


    Eine eigene Maschine lohnt sich meiner Meinung nach für mich nicht und eine feste Haltergemeinschaft ist wegen meiner vielen verschiedenen Arbeitsstätten auch nicht drin.


    Da kam mir vor einiger Zeit schon einmal eine Idee und an dieser Stelle auch gleich mal einen "Umfrage" an die Flugzeugbesitzer unter euch:


    Wenn jemand sich ein eigenes Flugzeug gekauft hat dann fliegt er ja sicherlich nicht 24h 365Tage im Jahr damit herum. Was macht das Gerät eigendlich wenn er damit nicht selbst fliegt?


    Ich kann mir folgendes vorstellen:



    • Ich bin für 10 Wochen am Ort XY und möchte in dieser Zeit dort 10 h fliegen,
    • Flugzeugbesitzer AB geht für diesen Zeitraum eine Haltergemeinschaft mit mir ein, mein Anteil beträgt 1000€ (fiktive Summe, kann mir z.B. die Eigenbeteiligung bei der Versicherung als Betrag denken) die ich sofort auf den Tisch lege.
    • Ich zahle dann für die Flugstunden einen gewissen Betrag (abhängig vom Flugzeugmuster, Fixkosten usw.) und natürlich Sprit.
    • Ist meine Zeit vor Ort um und ist das Flugzeug ganz geblieben lösen wir die HG auf und ich bekomme meine Einlage zurück.
    • geht die Maschine durch meine Schuld kaputt bekomme ich natürlich nichts zurück.

    Da haben doch beide Seiten einen Nutzen? Ich kann vor Ort einige Flüge machen ohne jedesmal 100 Kilometer zum nächsten Vercharterer zu fahren und der UL-Besitzer bekommt einen gewissen Anteil seiner Fixkosten bezahlt.


    Ich spinne jetzt mal weiter:



    • Ich komme für einige Wochen nach WZ
    • Da das alles in XY so gut geklappt hat, konnte ich schon vorher aus einer Datenbank auf www.ULForum.de den UL-Besitzer CD in der Nähe von WZ auswählen.
    • Wir werden uns schnell einig und füllen das unter www.ULForum.de/zeitweiliegeHG/Vertrag liegende Formular aus
    • Ich legen mein 1000,- € auf den Tisch
    • Ich fliege meine 10 h und zahle den entsprechenden Stundenpreis
    • Weil mein Zeit in WZ leider vorbei ist lösen wir die HG auf und ich bekomme meine 1000,- € zurück.
    • Aber es war so schön dort, dass im nächsten Jahr mit meiner Frau zwei Wochen Urlaub in WZ verbringe

     



    • und den Rest kennt ihr ja schon 1000.-€ auf den Tisch usw.

     

  • Das ist alles juritisch nicht so einfach.


    Einiges ändert sich:


    Verchartert ein UL Besitzer und bekommt dafür Geld, betreibt er ein Gewerbe und benötigt einen Gewerbeschein, eine entsprechend anders angelegte Haftpflichtversicherung mit Fremdflieger - Risiko.


    Die zugelassene Motorlaufzeit ist begrenzt auf 1500 --je nach Freigabe auf 2000 Stunden, da das UL kommerziell betrieben wird, weil es als Charterflugzeug zur Verfügung steht.


    Bei dem Deal, es mit einer Einlage in eine HG umzuwandeln --- sei es befristet, oder unbefristet, hat der Halter im Extremfall die schlechteren Karten und trägt somit ein erhöhtes Risiko. Geht ein Flieger durch Verschulden des Charterers kaputt, reicht ja mit Sicherheit eine Einlage von 1000,- € nicht aus, den Schaden, den evt wegen Fahrlässigkeit keine Versicherung zahlt zu decken....................und dann????? Da sind zu viele Unannehmlichkeiten vorprogrammiert. Ich als UL - Halter (wenn ich eins hätte), würde es nicht verchartern.


    Jetzt mal Hand aufs Herz:


    Gibt es hier im Forum einen Halter, der sein UL verchartern würde????? Nun bin ich aber echt neugierig!

  • Ich will nur noch mal klar machen, die 1000,- € waren völlig aus der Luft gegriffen und können meinetwegen auch 10000,- sein. Ich habe leider keinerlei Erfahrung mit entsprechenden Kaskoversicherungen.
    Ein Gewerbe soll es durch die HG eben gerade nicht sein.


    Und neugierig bin ich auch, deshalb ja mein Posting.

  • wsn

    Du hattest doch Dein UL-Problem auf genau die Art angepackt, die Rüdiger beschrieben hat. Wenn Du den Wert einer Flugstunde heute beziffern solltest, was käme eigentlich bei Deinem Projekt dabei heraus?

    Rotax 912, Eigenbau, wenn Du deine Maschine einem Freund überlassen würdest, was müßtest Du berechnen?

    Hallo,

    nein, ich hatte kein UL-Problem. Aber eben eine verrückte Idee, die erforderliche Unterstützung in der Familie und einigen Spaß am Selbstbauen.

    Stundenkosten kann ich jetzt noch nicht wirklich sinnvoll berechnen, schaun wir mal, vielleicht in einem Jahr. Und nein, ich würde mein UL nicht verchartern. Und die Freunde, die ich es fliegen lassen würde, sind auch nur extrem wenige...

    Die Idee mit der dynamischen Haltergemeinschaft hört sich interessant an, aber für eine Realisierung ist m.E. die UL-Dichte zu gering. Meins würde ja zum Beispiel auch nicht mit zählen.

    gero
  • Hallo seboel


    Das ist auf jeden Fall ein sehr interessantens Modell das du dir da überlegt hast.


    Ich frage jetzt mal etwas provokant umgekehrt: Warum sollte jemand, der seinen Flieger im Hangar stehen hat bei diesem HG-Modell mitmachen? Denn der, der seinen Flieger schon hat, hat sich über dessen Finanzierung bereits Gedanken gemacht und ist im Allgemeinen mit dem Thema durch, sonst hätte er ihn ja nicht. Oder ihm wird die Sache langsam doch zu teuer, und er fliegt kaum mehr, aus welchen Gründen auch immer. Könnte sein. Die meisten denke ich, werden ihr UL dann früher oder später lieber verkaufen, als das Risiko des Totalverlust zu nehmen. Und das besteht nunmal, wenn ich völlig anonym mit jemandem den ich noch nicht mal in entferntesten kenne per Internet diesen deal eingehe. Würdest du das machen? Ich müsste meinen erst mal anders versichern, das könnte schon schwierig werden. Dann müsste ich diese Kasko-Kosten erst mal wieder hereinbekommen. Und was, wenn dann doch keiner kommt?


    OK: Wenn wir das mit der ULerei ernst meinen, und uns daran gelegen ist, dass die Sache weiterlebt, sollten wir eigentlich alle mitmachen. Ich würde es an deiner Stelle versuchen. Vielleicht lässt sich das im ULforum ja installieren. Mein Flieger wird aber nicht zur Verfügung stehen.


    Gruß,


    Rüdiger 

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