DerKleineWolf schrieb:Tja, was soll ich da sagen? Ich fliege relativ viel und Reisen in Europa mache ich ganz klar nicht mit einem Luftsportgerät, das verwende ich inzwischen im besten Sinne des Nationalen Grundgedanken ausschliesslich nur in Deutschland.Hallo Leute, ich bin noch Fußgänger und sammle erstmal die Infos wohin der Weg nachher gesehen soll.
Ich möchte gern in Europa reisen, aber wie ist das mit dem Wetter ? Ich weiß das man das nicht pauschal sagen kann und es von verschiedenen Faktoren abhängt aber so mal einfach als eine Hausnummer.
Stuttgart nach Helsinki, Paris, Barcelona oder Sizilien. Um mal viele unterschiedliche Situationen genannt zu haben.
Wie spontan muss man da sein? Wie schnell kann sich Wetter wieder ändern (ich meine passiert das wenn man schon drei Stunden unterwegs ist das man abbrechen muss weil der rest dann nicht mehr passt ?)
Wenn ich in Europa reise, dann reise ich mit einer alten D-Echo Klasse und das dann im Jahr rund 250+ Flugstunden. Ich habe reisen mit dem UL in Europa eine Weile probiert, war auch manchmal lustig, aber der Aufwand mit Einfluggenehmigungen und länderspezifischen Beschränkungen hat mich da schnell wieder von abkommen lassen. Die Regulatorik ist nun mal für ab Echo-Klasse gebaut und das aus gutem Grund.
Ja, man muss spontan und flexibel können und - man braucht eine grundsolide Ausbildung in Wetterkunde gepaart mit einem guten naturwissenschaftlichen Einblick, der auch angelernt sein kann. Wetterentscheidungen bei Streckenwetter sollte man sich von jemandem der Ahnung hat mal grundlegend erklären lassen ... und immer wieder.
Im Zweifelsfall lässt man halt den Flieger irgendwo auch mal stehen und fährt mit der Bahn zurück.
Frankie schrieb:Und den gibt’s in der UL-Ausbildung nicht… ja, nee, is‘ klar….
…und - man braucht eine grundsolide Ausbildung in Wetterkunde gepaart mit einem guten naturwissenschaftlichen Einblick,
Ich kann manchmal gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte bei diese großkotzigen Echo-Klasse-Überheblichkeit. *grummel*
Mr. Lucky schrieb:Sachte, sachte. Wir wollen doch lieber sachlich argumentieren, oder?
Und den gibt’s in der UL-Ausbildung nicht… ja, nee, is‘ klar….Ich kann manchmal gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte bei diese großkotzigen Echo-Klasse-Überheblichkeit. *grummel*
Die Ausbildung ist ganz sicher unterschiedlich, die Zielgruppen unterscheiden sich ja auch erheblich. Ein Vergleich der Ausbildungen kann nur von Piloten kommen, die beide Lizenzen erworben haben und vergleichen können. Alles andere sind Vermutungen und Vorurteile. Aber, gerade wir Piloten sollten uns an Fakten halten, nicht an Hörensagen oder Vorbehalte.
Ich habe die deutsche SPL sowie den US-PPL. Vergleichbarkeit? Schwer, weil verschiedene Länder, unterschiedliches Ausbildungsziel etc. Allein schon innerhalb Deutschlands gibt es ziemlich große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausbildungsinstitutionen.
Sollte ich dennoch einen abwägenden Vergleich ziehen müssen, würde ich dennoch meinen dass, zumindest in meinem Fall, die Echo-Ausbildung gründlicher und deutlich mehr auf Sicherheit gegründet war. Aber wie schon angedeutet, das hat wohl auch etwas mit der amerikanischen Art der Ausbildung zu tun. Dort ist Fliegen eben etwas deutlich normaleres, man fliegt auch häufiger größere Strecken, Nachtflug ist inbegriffen, Flugleiterpflicht gibt es nicht, was den Anspruch und die Verantwortung des Piloten deutlich erhöht. Die höhere Unfallgefährdung versucht man durch praxisnahe Sicherheitsausbildung zu kompensieren, was wohl ganz gut klappt. Daher ist mein Sicherheitsgefühl nach der dortigen Ausbildung klar besser.
Zusammenfassend würde ich jegliche vorurteilsgeladene Auseinandersetzung vermeiden, sie führt zu nichts. Was aber fruchtbar sein würde, offen zu sein voneinander zu lernen und die größere Freiheit mit fragileren Maschinen nicht zu überdehnen. Nicht alles was machbar ist ist auch vernünftig.
Gerd
Ich sehe den Clip von der UK-Reise nicht als Beweiß dafür das man fliegen kann wann man will (der hat übrigens auf seiner Webseite noch weitere Videos wo das Wetter weit aus schlimmer ist). Ich denke auch nicht das jemand 250.000 Euro ausgibt um daraus dann einen fliegenden Sarg zu machen. Ich für meinen Teil freue mich auf die Möglichkeiten welche sich durch die Fliegerei auftun werden.
Was die Echo-Klasse angeht sehe ich noch nicht die signifikaten Vorteile. Ich bin unter anderem mit einer UL nach Amsterdam geflogen (bei schönem Wetter) und mit einer 172 an den Bodensee (ebenfalls bei schönem Wetter). Klar fühlt sich die 172 irgendwie "stabiler" an in der Luft, aber vielleicht suggeriert einem das auch nur die große Kabine, ich weiß es nicht.
Ich denke wenn man mit den +-2 Tage klar kommt und nicht mehr als zwei Plätze braucht dann ist eine UL eine tolle Möglichkeit auch sehr weite Punkte zu bereisen oder ?
Aus meiner Sicht mag es - je nach Schulbetrieb - Unterschiede im Ausbildungsumfang geben.
Geschenkt. Denn das sachgerechte Fliegen - was die Regelwerke betrifft - ist in beiden Fällen dahingehend lediglich hinreichend, als das man nach bestandenen Prüfungen in der jeweiligen Klasse fliegen DARF.
Das wirkliche KÖNNEN erarbeitet man sich dann i.d.R. im Anschluss. Durch Interesse an der Sache, durch das Tun als Solches, durch Austausch mit den Fliegerkameraden, durch weiterführende Lehrgänge usw.
Und unterm Strich ist beides Fliegen nach VFR.
Ich habe beide Lizenzen. Aber das sachgerechte, vorausschauende und sichere Fliegen habe ich nicht durch die jeweilige Lizenz, sondern durch dauerhafte Auseinandersetzung mit den korrelierenden Themen erreicht und nicht durch die eine oder andere Lizenz. Ein Prozess, der bis heute anhält und meine PPLA bekam ich 1990.
Bis wann also Flugwetter innerhalb der gesetzlichen Grenzen ist, macht sich nicht immer an diesen Grenzen fest, sondern an dem - im Laufe der Zeit durchaus variablen - persönlichen Fähigkeitsstand. Und manchmal ist eben schon Schluß, bevor das Gesetz sagt: Bis hierhin und nicht weiter.
Mr. Lucky schrieb:Dann kotz doch!
Und den gibt’s in der UL-Ausbildung nicht… ja, nee, is‘ klar….Ich kann manchmal gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte bei diese großkotzigen Echo-Klasse-Überheblichkeit. *grummel*
Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, das ist sachlicher Fakt. Die Wetterkunde in der typischen deutschen UL Ausbildung ist zu knapp und zu wenig und viel zu flach. Auch die normale Wetterkunde in der PPL Ausbildung ist meiner Meinung viel zu flach als dass sie wirklichen praktischen Nutzen hat. Beides halte ich(!) für gefährlich und eigentlich nicht zu rechtfertigen. Ich hatte dann die Erwartung, dass das beim ATPL besser würde, aber Fehlanzeige - das wetterunabhängig fliegen hat dazu geführt, dass man uns als Knöpfchendrücker und UnbedingtSOP-Einhalter-Affen das Denken auch da nicht beigebracht hat.
Ich(!) bin der Meinung in keiner(!) meiner Pilotenausbildungen = UL, EASA-PPL, FAA-PPL, FAA-ATPL, ZS-ATPL war die Wetterausbildung ausreichend (vielleicht noch beim ATPL, weil man da eh keine eigene Entscheidunghoheit hat und Wetter grundlegend nicht verstehen muss).
Tarutino schrieb:Amen. Das mit Abstand zutreffendste, was in dieser Diskussion zu lesen ist. Und, wenn ich noch hinzufügen darf, ist auch die dauerhafte Auseinandersetzung speziell mit dem korrelierdenden Thema Flugfunk auf Englisch (selbst im Inland) aus einer ganzen Reihe von Gründen eine nicht zu unterschätzende Basis für sichere Flugabwicklung.
Ich habe beide Lizenzen. Aber das sachgerechte, vorausschauende und sichere Fliegen habe ich nicht durch die jeweilige Lizenz, sondern durch dauerhafte Auseinandersetzung mit den korrelierenden Themen erreicht und nicht durch die eine oder andere Lizenz. Ein Prozess, der bis heute anhält und meine PPLA bekam ich 1990.
Frankie schrieb:Absolut zutreffend. Ich habe in meiner bisherigen Praxis z.B. noch nicht einen Flug- bzw. Theorielehrer kennen gelernt, der die Corioliskraft physikalisch und mathematisch korrekt erklären konnte...
Ich(!) bin der Meinung in keiner(!) meiner Pilotenausbildungen = UL, EASA-PPL, FAA-PPL, FAA-ATPL, ZS-ATPL war die Wetterausbildung ausreichend
Frankie schrieb:Während meiner SPL-Ausbildung haben wir ein paar der DWD-Lehrfilme auf DVD geguckt, das wars.
Ich(!) bin der Meinung in keiner(!) meiner Pilotenausbildungen = UL, EASA-PPL, FAA-PPL, FAA-ATPL, ZS-ATPL war die Wetterausbildung ausreichend...
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Weils gerade gut paßt: in Egelsbach ist Anfang Okt ein 2-tägiges Seminar über Flugwetter. Erstmals seit Corona wieder vor Ort, nicht Online. Ein paar Plätze sind lt Veranstalter noch frei.
edit 14.9.: den ′Werbeteil′ wollte ich eigentlich jetzt wieder löschen, aber nachdem ich schon 2x zitiert wurde macht das ja keinen Sinn. Grüße!
Maraio schrieb:Hier könnte sich doch der "Vereinsgedanke" mal offenbaren? In den meisten Vereinen finden sich mehrere einschlägig vorgebildete Meteorologen, Umweltphysiker, Ozeanographen oder ähnliches mit Ahnung und Praxiserfahrung. Man findet die recht leicht - das sind oftmals die die einfach nichts mehr sagen und die Augen rollen wenn die heissen Diskussionen starten. Warum nicht die mit Ahnung fragen im Herbst vereinsintern einen Auffrischer für Wetter zu geben?
Weils gerade gut paßt: in Egelsbach ist Anfang Okt ein 2-tägiges Seminar über Flugwetter. Erstmals seit Corona wieder vor Ort, nicht Online. Ein paar Plätze sind lt Veranstalter noch frei.
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