Nach einigen Fernreisen bekommt man immer mehr Erfahrung was das Wetter betrifft. Oft kann man nicht weiter als 3 Tage in die Zukunft blicken und dann ist der Rückflug nicht sicher gestellt.
Für mich habe ich die Erkenntnis bekommen das man früh beim Wechsel zum "schönen Wetter" los muß. Also quasi ins schöne Wetter hineinfliegt.
Dadurch bin ich manchml sogar erst bei VFR Bedingungen am Nachmittag los und so erst am Abend am Ziel angekommen. Hatte dann aber nach der Übernachtung dort den kompletten nächsten Tag schon mit dem Top Wetter vor Ort. ( zum baden oder wandern)
Ist es weiter schön, bleibe ich noch einen Tag oder fliege eine weitere Lokation an.
Oder ich fliege bei Wetteränderung am 3.Tag nach Hause zurück.
Weite Strecken fliegen und dann am nächsten Tag zurück vermeide ich so konsequent.
Also ins Wetter schauen wenn es regnet und nicht erst wenn die Sonne schon lacht :)
Grüße Peter
Pls. Zur Wetterbertung nehme ich die DWD - App, und Flugwetter.de
Maraio schrieb:Genau das ist das Problem in vielen Flugschulen vor allem wenn es gemischte Gruppen sind von Segelfliegern und UL-Fliegern.
Richtig, auch bei meiner Ausbildung war Meteorologie eher Nebensache.
Ich bin froh über meine PPL(A)- Ausbildung die in das Meteorologie-Thema viel, viel tiefer eingeht als beim UL.
Ausserdem hatte ich einen Top Fluglehrer im Meteorologie-Unterricht der es sehr interessant aufgebaut hat und viel, viel, SEHR viel Hintergrundwissen vermittelt hat. Wir hatten zwei Wochenenden von jeweils locker 8 Stunden Unterricht am Tag nur in Meteorologie (eines der Hauptfächer) und anschließend noch mal einen Termin für die offenen Fragen...
Maraio schrieb:Wenn Interesse besteht kann ich mir vorstellen über einen eignen Thread einen "kurs" aufzubauen. Von den Grundlagen an.
Wenn es irgendwo einen Kurs für Flugvorbereitung gäbe, würde ich hingehen. auch mehrtägig
Ich unterstelle in dem Thema relativ fit zu sein aber natürlich nicht perfekt.
Vielleicht würde das helfen?
Und ich rede tatsächlich nicht von "ruckzuck" sonder einfach nach und nach das Thema zu erarbeiten....
Soll ich das mal angehen?
Für mich ist Webinar schwierig. Hier fehlen mir die Erfahrungen und die Technik für.
QuaxC42 schrieb:Genau so ist es. Insbesondere durch die immer dynamischer werdenden Wetterlagen wird eine valide Vorhersage für lokale Gegebenheiten immer schwieriger. Mit lokal meine ich ein 50-100km Raster. Selbst die verschiedenen Modelle konvergieren teilweise nicht wirklich. Lässt sich sehr leicht z. B. in Windy prüfen, da hier zwischen verschiedenen Modellen schnell gewechselt werden kann. Sich mal eben mit Wetterkarten hinzusetzen und mit dem PPL-Meterologie-Wissen eine Wettervorhersage für D zu machen, halte ich für Augenwischerei. Haben wir eine stabile Wetterlage, ist das ganze trivial. Ansonsten mache ich es wie QuaxC42.
Oft kann man nicht weiter als 3 Tage in die Zukunft blicken und dann ist der Rückflug nicht sicher gestellt.
Bye Thomas
Hein Mueck schrieb:Es geht nicht darum eine genaue Wettervorhersage zu machen - das können auch die Meteorologen nicht. Aber es ist schon hilfreich zu wissen wie man mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgehen kann und DAS ist im UL-Bereich oft nicht genug geschult worden war da meine Erfahrung zu.
PPL-Meterologie-Wissen eine Wettervorhersage für D zu machen,
Beispiel:
ich wollte Samstag nach Koblenz fliegen zum Abendessen. Eigentlich waren die Gewitter erst für die Nacht angekündigt und es sah so aus als könnten wir unproblematisch fliegen (25 Minuten Flugzeit also kurze Strecke).
Pünktlich eine halbe Stunde vor Abflug zeigte das Wetterradar dass die labile Luft für einzelne Gewitterparzellen gesorgt hat die sich genau im Koblenzer Bereich gebildet und auch sehr schnell wieder aufgelöst haben.
Da der Flugplatz um 20 Uhr schließt und ich befürchtet habe aufgrund einer lokalen Gewitterzelle nach dem Essen vielleicht nicht mehr raus starten zu können haben wir das Essen verschoben und sind dafür mit dem Auto in ein lokales Restaurant gefahren.
Es geht hier nicht um eine genaue Wetterprognose sondern um die Möglichkeiten die ich habe für mich zu nutzen. Und das wird einfach zu wenig übermittelt in den meisten UL-Ausbildungen. Da kenne ich ganz, ganz viele Beispiele. Bei uns im Verein (wo ich UL fliege) ist kaum jemand in der Lage ein Meteogramm zu lesen und auszuwerten.
Oft wird nur schnell aufs Gafor geschaut - prima alles blau - ab in die Luft.
Reicht meiner Meinung nach aber höchstens für einen kurzen Lokalflug - und selbst da würde ich ein Auge auf das Wettergeschehen der nächsten zwei bis drei Stunden werfen....
QuaxC42 schrieb:Genau das ist das Hauptproblem. Für den heute geplanten Flug geht das noch relativ sicher, aber für mehrere Tage im voraus nicht (ausser riesiges Hoch über ganz Europa). Konsequent jeden Flug absagen, nur weil man für den Rückflug in mehreren Tagen nicht zu 100% fliegbares Wetter garantieren kann ist kaum eine Option... Also fliegt man eben doch los und dann gehts halt los und wird auch schnell gefährlich wenn man am Ziel sitzt und zurück möchte bzw. "muss". Ich führte es kürzlich detailliert aus.
Oft kann man nicht weiter als 3 Tage in die Zukunft blicken und dann ist der Rückflug nicht sicher gestellt.
Chris
Chris_EDNC schrieb:Genau das ist der springende Punkt.
wenn man am Ziel sitzt und zurück möchte bzw. "muss"
Daher finde ich bei mehrtägigen Reisen es sehr wichtig das Streckenwetter täglich zu beobachten und noch wichtiger immer einen PlanB (schon vor dem Flug) bereit zu haben.
Das Wetter kippt?
Ausweichroute?
Ich kann nicht zurück fliegen muss aber Heim (Arbeit etc.)... - wie ist die Bahnverbindung? Habe ich ggfl. einen Rückholer mit dem Auto?
Und trotzdem kann ich eine Risikoabwägung im Vorfeld machen und ja, wenn ich zu große Bedenken habe fliege ich halt nicht.
Und nein, natürlich sollte man nicht jeden Flug im Keim ersticken weil evtl doch das Wetter "kippen" - sich anders entwickeln könnte als eigentlich gedacht.
Ganz gefährlich finde ich aber die Einschätzung "wird schon gut gehen" obwohl mein Tageswetter sagt das was rein zieht und dann einfach drauf los fliegen und unter Umständen in IMC landet was ohne die entsprechende Ausbildung (ich habe kein IR) schon in der Echo-Klasse gefährlich ist. Im Ul möchte ich das noch weniger erleben wo ich nicht mal die Ausrüstung dafür habe (kein künstlicher Horizont, kein GPS, kein Autopilot im Normalfall was mir im Fall der Fälle in der Echo-Klasse noch den Hinter retten könnte)...
AndreaVK schrieb:Wenn ein riesen Tief reinzieht ist der Entscheid recht einfach. Meisst ist es aber nicht so deutlich und dann fliegt man halt trotzdem los und schaut am Zielort die nächsten Tage zu, wie es sich entwickelt.
Und trotzdem kann ich eine Risikoabwägung im Vorfeld machen und ja, wenn ich zu große Bedenken habe fliege ich halt nicht.
AndreaVK schrieb:Ich habe all das Zeug im Cockpit und es half mit genau garnichts, als ich in IMC einflog...
Im Ul möchte ich das noch weniger erleben wo ich nicht mal die Ausrüstung dafür habe (kein künstlicher Horizont, kein GPS, kein Autopilot im Normalfall was mir im Fall der Fälle in der Echo-Klasse noch den Hinter retten könnte)...
Chris
Chris_EDNC schrieb:Und genau dafür brauche ich dann - falls ich mich entscheide den Streckenflug zu machen - meinen Plan"B" (Ausweichflugplatz, Abholung, Aufenthaltsverlängerung).
Wenn ein riesen Tief reinzieht ist der Entscheid recht einfach. Meisst ist es aber nicht so deutlich und dann fliegt man halt trotzdem los und schaut am Zielort die nächsten Tage zu, wie es sich entwickelt.
Und doch sind wir wieder am Ausgangsthema - wenn ich nicht in der Lage bin das Wetter einzuschätzen wie soll ich dann eine Risikoabwägung machen?
Woher soll ich wissen, dass ein "dickes Teif" rein kommt wenn ich nicht weiss wo ich danach suchen muss und welche Auswirkungen es hat?
Wie soll ich abschätzen können ob ich fliegen kann oder nicht wenn ich nicht die Grundlagen des Wetters beherrsche und mir vorher anschaue/ überlege wo das Tief jetzt sitzt, wie es voraussichtich ziehen wird, ob es mich überhaupt streifen kann .....?
Wo ist das nächste Hoch?
Es baut doch eines auf das andere auf.
Ich plane doch keinen Dreitagesausflug ohne mir die Wetterprognosen anzusehen - frei nach dem Motto: Jetzt ist blauer Himmel also einfach mal los (ja, ich kenn Leute die machen das so).
Und Du schreibst selbst - Du schaust am Zielort wie es sich entwickelt - dafür muss ich mich aber soweit damit auskennen auch schauen zu können (der Blick aus dem Fenster reicht meiner Meinung nach dabei nicht aus).
AndreaVK schrieb:Das macht doch überhaupt keinen Unterschied, ob man Echo-Klasse oder UL fliegt. Wenn man keine IR-Ausbildung und das entsprechende Flugzeug unterm Arsch hat, dann ist Einflug in IMC tabu, Punkt. Sichtflug ist Sichtflug.
Ganz gefährlich finde ich aber die Einschätzung "wird schon gut gehen" obwohl mein Tageswetter sagt das was rein zieht und dann einfach drauf los fliegen und unter Umständen in IMC landet was ohne die entsprechende Ausbildung (ich habe kein IR) schon in der Echo-Klasse gefährlich ist. Im Ul möchte ich das noch weniger erleben wo ich nicht mal die Ausrüstung dafür habe (kein künstlicher Horizont, kein GPS, kein Autopilot im Normalfall was mir im Fall der Fälle in der Echo-Klasse noch den Hinter retten könnte)...
Mein UL hat im übrigen 2 künstliche Horizonte und in der Regel habe ich 3 Geräte mit GPS an Bord. Trotzdem fliege ich nicht in absichtlich in IMC.
BTW: Wenn ich mir das ganze Echo-Altmetall bei uns am so Platz anschaue, dann ist im Vergleich das durchschnittliche UL im Schnitt sogar deutlich besser ausgestattet.
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