Luftsportgeräteführer schrieb:Zur dritten Phase der Prognose/Einschätzung könnte man noch eine Menge sagen, besonders im Falle falls es eine nicht-triviale Lage ist.Hier jetzt nur folgendes:Die Prognose gliedert sich in drei Zeithorizonte:
- Langfristig bis 7 Tage
- Mittelfristige bis 3 Tage
- Aktuelles Flugwetter
Kameras, zum Beispiel diese hier, die südlich des Reschenpasses in den Vinschgau blickt. Speziell diese Kameras in dieser Region sind sehr zu empfehlen, da sie mit hoher Bildqualität eine aktuelle Einschätzung erlauben.
Danke für das Thema.
Sollte man (besser Du) öfter mal machen bei unterschiedlichen schwierigen Wetterlagen. Für mich ist es die beste Form um an Beispielen zu lernen. Die Webcam-Adresse kannte ich noch nicht, sie ist sehr informativ und gleich in meine Flugvorbereitung für die Alpen aufgenommen.
Gerd
Flightplaner und Skymap haben ein Webcam Overlay. Sehr praktisch, weil im Zweifel die passende Cam für die Zielregion schnell gefunden ist.
Windy hat auch eine sehr gute Webcam Übersicht. Unterscheidet noch zwischen aktuellem Foto und 24h Zeitraffer.
Die digitalen Helferlein werden immer besser.
wvk schrieb:Ja, aber Kameras spielen bei der Wettereinschätzung nur eine Rolle unter vielen. Kameras bieten eine Augenblicksaufnahme, diese kann, wenn man die generelle Wetterlage nicht kennt, sehr sehr in die Irre führen.Am aktuellen Beispiel hier sieht man das an den folgenden beiden Screenshots, sie liegen für Freitagvormittag, dem Rückreisetermin für diese virtuelle Alpenüber- oder durchquerung, nur eine knappe Stunde auseinander. Um 0840 UTC scheint Südwestdeutschland, Allgäu bis Schwarzwald unproblematisch. Eine knappe Stunde später zeigt der der Regenradar über der schwäbischen Alb schwere Regenfälle.
Die digitalen Helferlein werden immer besser.
Die drohende Gefahr wird aber in der aktuellen Vorhersage klar bezeichnet. (Hier nur die um 0900 UTC, in den früheren war das auch schon drin.)
Die Probleme die sich für Freitag schon früher andeuteten traten also ein. Für den inneralpinen Bereich gilt ähnliches. Wichtig ist, zu sehen, dass die Probleme sich schon in den langfristigen Lage andeuteten.
Fazit für eine solche Beobachtung die 7 Tage vor dem Ereignis beginnt: Die Einschätzung der Grosswetterlage spielt zunächst die wichtigere Rolle. Bei ihr geht es nicht darum eine kleinräumige und zeitlich genaue Prognose zu machen, sondern eben die Grosswetterlage zu deuten. In dieser können sich ganz unterschiedliche Szenarien andeuten. Hier war es so, dass sich die warme feuchte Luftmasse aus dem Südenwesten schon abzeichnete. Eine solche steht für labile Luftschichtung im Sommer, also konvektive Umlagerungen, dh viel vertikale Bewegung, mit Wolken, Regen, Gewitter etc. Wo genau dies alles sich dann abspielt, kann erst die mittelfristige und dann die kurzfristige Lage abschätzen.
Bei dem Ganzen handelt es sich jedenfalls nicht um "Kaffeesatzleserei" oder der Blick in die "Glaskugel", sondern es geht um eine vernünftige Einschätzung mit den Mitteln eine ziemlich tollen Wetterprognosemaschinerie wie zB der des DWD.
Hier noch das Bild einer CB vom Freitag dem 4.6. von Kempten aus nach SW gesehen. An dieser CB-Maschine zeichnet sich am Vormittag schon ab was droht. Das ist kein Spasswölkchen, sondern eines das den Flieger warnen sollte, es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Mal ne blöde Frage: Wie sieht es der DWD eigentlich, wenn man hier komplette Grafiken aus deren (nur durch Bezahlung abrufbaren) Flugwetterdiensten öffentlich zur Verfügung stellt? Nicht, dass du nachher ein Problem mit den Lizenzinhabern bekommst... 🐵
TobiasM schrieb:Copyright mal aussen vor, es dient ihnen als Werbung!
Mal ne blöde Frage: Wie sieht es der DWD eigentlich, wenn man hier komplette Grafiken aus deren (nur durch Bezahlung abrufbaren) Flugwetterdiensten öffentlich zur Verfügung stellt? Nicht, dass du nachher ein Problem mit den Lizenzinhabern bekommst... 🐵
Ich glaube nicht, dass der DWD was dagegen hat wenn man die Möglichkeiten aufzeigt die deren Material für die Fliegerei bereithält – immerhin ist das ′ne Menge mehr als "Kaffeesatzleserei" und "der Blick in die Glaskugel", wie das so Leute bezeichnen, die ansonsten substanziell nichts beizutragen haben.
Es geht um ein Sicherheitsplus. Da kann ernsthaft niemand was dagegen haben.
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