Ich kann mich auch nicht entsinnen, jemals auf den Kompass geschaut zu haben. Selbst in der Ausbildung nicht. Wär es nicht vorgeschrieben, würde ich immer ohne fliegen.
Jep, so isses. Habs im Sommer mal ohne GPS probiert. Geht, aber entspannt ist was anderes. Wieso sollte ich auch drauf verzichten, da stimme ich BlueSky9 vollkommen zu. Ich fliege doch nicht mit modernem Gerät, nur um mich dann modernen Navigationsmethoden zu verweigern. Das macht irgendwie keinen Sinn. Und wer ml auf die 2018er Karte westlich von Köln gesehen hat, der traut sich da ohne GPS besser auch nicht hin.
Ich will die moderne Navigation mit all ihren Vorteilen um Gottes willen nicht schlecht reden. Es ist sehr komfortabel, einfach nur dem Strich zu folgen, die Ankunftszeit abzulesen und was die Geräte einem alles sonst noch so verraten. Vielleicht hat auch die Reisegeschwindigkeit eine Einfluss darauf, ob man mal auf die Karte schauen mag. Möglicherweise ist dem einen oder anderen auch das Lesen und richtige Falten der Karte etwas zu umständlich. Aber...
Es macht - mir zumindest - ungemein viel Freude, pur nach vorher festgelegten Geländepunkten zu fliegen und meinen Flugweg mit der Karte abzugleichen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie viel besser man seine Umgegend wahrnimmt und wieviel vertrauter man mit der Gegend wird. Selbst Gegenden, die man zum ersten mal überfliegt, prägen sich so viel besser ein. Besonders wenn die Fernsicht nicht mehr so dolle ist, gibt es mir immer wieder ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn ich mit einem Blick durch die Scheibe immer sofort weiß, wo ich mich befinde. Da verschwende ich dann auch keinen Gedanken an einen Ausfall des Navis.
Aber es hat wohl auch was mit der grundsätzlichen Einstellung zum Fliegen zu tun. Wenn es mir nur darum ginge, möglichst schnell von A nach B zu kommen oder Entfernungsrekorde aufzustellen, würde mir der eigentliche Spaß an der Fliegerei doch deutlich abgehen.
Bitte nicht missverstehen: Auch ich als alter Luftnomade, der mit Sherpa, Sunny und Co jahrelang unterwegs war, schätze es mittlerweile auch sehr, mit 140 unterwegs zu sein und eine Reichweite von ein 3-400 km zu haben.
Das ist aber nur meine bescheidene Meinung.
Tom
Hallo,
>
> ...und meinen Flugweg mit der Karte abzugleichen. Ihr glaubt ja gar nicht,
> wie viel besser man seine Umgegend wahrnimmt und wieviel vertrauter
> man mit der Gegend wird.
>
Hmmm...
sehe ich genau anders herum:
Weil ich mich nicht mit einem hohen Aufmerksamkeitsanteil
darum kümmern muss, ob ich nicht doch gerade in die CTR
Frankfurt reineiere, kann ich mich deutlich mehr auf
den schönen Flug konzentrieren.
Und statt auf der Karte rumzusuchen schaue ich
aus dem Fenster ;-)
>
> Aber es hat wohl auch was mit der grundsätzlichen Einstellung
> zum Fliegen zu tun...
>
Einspruch :-)
Ein "Navi" zu verwenden, und damit sauber und entspannt
seine "Position in der Luft" zu bestimmen hat rein
garnichts mit irgend einer "Einstellung zur Fliegerei"
zu tun.
Und "nur mit Karte und Kompass" zu fliegen verwandelt einen
auch nicht automatisch in einen fliegerischen Gutmenschen, oder?
Wenn wir fremde Ziele bereisen, dann machen wir das weder
um Entfernungs- noch um Geschwindigkeitsrekorde aufstellen
zu wollen.
Dann wollen wir "Reisen" - und dann wollen wir dabei aber
möglichst nicht aus versehen in den Airspace Alpha über
Paris einfliegen oder durch eine TRA schaukeln in der gerade
zwei Mirages rumbrettern... ;-)
Das wird "nur mit Karte" schnell relativ "unkomfortabel" um nicht
zu sagen in komplexen Lufträumen fast schon "fahrlässig unsicher".
Aber das ist ja das Schöne auch hier: Jeder wie er möchte :-)
BlueSky9
Als ich mal meinen Schnapskompass überprüft habe, merkte ich erst, dass der teilweise (je nach Richtung) um bis zu 30 % abwich. Offensichtlich hatten den die Vorbesitzer auch nie verwendet.
Die Mühe, ihn zu kompensieren, mache ich mir erst gar nicht, denn möglicherweise nimmt er nur eine noch kommende Position des magn. Nordpols vorweg......
BlueSky9 schrieb:Sehe ich genauso. In dem Zusammenhang habe ich mir mal aus Spass den europäischen Luftraum angeschaut. Deutschland und England sind wahre Paradiese ;o)
Und "nur mit Karte und Kompass" zu fliegen verwandelt einen
auch nicht automatisch in einen fliegerischen Gutmenschen, oder?
Wenn wir fremde Ziele bereisen, dann machen wir das weder
um Entfernungs- noch um Geschwindigkeitsrekorde aufstellen
zu wollen.
Dann wollen wir "Reisen" - und dann wollen wir dabei aber
möglichst nicht aus versehen in den Airspace Alpha über
Paris einfliegen oder durch eine TRA schaukeln in der gerade
zwei Mirages rumbrettern... ;-)
Thomas
Man muß nur weit genug rauszoomen ;o)
Also auch wenn ich mich dafür ausspreche, dass der (Magnet-) Kompass weiterhin Pflichtausrüstung bleiben sollte (warum auch nicht, der nimmt kaum Platz weg, braucht kein Strom und kostet nicht die Welt) habe ich ja nicht gesagt dass ich dauernd mit Kompass und Karte navigiere. Ich benutze auch zu 80% GPS, aber manchmal eben auch zur Übung und weil es mir Spaß macht Karte + Kompass und manchmal auch nur Kompass und Uhr. Aber: ich habe auch schon erlebt (im Trike in Südafrika) das mein GPS ausgefallen ist (zweites GPS war nicht an Bord) und ich meinen Heimweg ohne Kompass nicht gefunden hätte (zumindest um die Stadt wieder zu finden von der aus ich wieder Orientierung zu der Farm hatte wo ich landen musste). Und GPS Ausfall (aus verschiedensten Gründen, mit und ohne vorhandenem Backup) hatte ich auch hier schon mehrfach. Daher bleibt der Kompass bei mir drin, auch wenn er mal keine Pflicht mehr wäre. Aber jeder hat da seine Vorlieben und das ist ja OK so.
Mike
@ d-mike
Merkwürdig. Einen GPS-Ausfall hatte ich noch nie. Ich kenne auch niemanden persönlich, der je einen GPS-Ausfall hatte. Was verwendest du für Geräte?
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