Aktuelles Wetter im Cockpit

Forum - Wetter & Meteorologie
  • ... wie wäre es mit rausschauen?  (ich weiß ich bin jetzt der Spielverderber)


    Nein, nicht doch ! Das hat mit "Spielverderber" nichts zu tun....Du hast schlicht das Thema nicht verstanden :-)

  • Dietmar, eindeutig bist Du heute in Stänkerlaune, ich wusste es doch... ;-)
  • Hallo zusammen, welche Möglichkeiten gibt es, sich während des Fluges das aktuelle Wetter "ins Cockpit zu holen"?
    Hallo GX,

    ein Bekannter von mir, der eine Echo-Klasse fliegt, hat ein ADL 110 von Golze. Damit kann er während des Fluges Wetterdaten empfangen. Soll gut funktionieren und ist nicht billig.


    Gruß


    Günter
  • Wer will aktuelles Wetter im Cockpit haben?

    - derjenige der kein iPhone/iPad hat und am Boden (bei vorhandener Netzabdeckung eingeschränkt auch in der Luft) mit entsprechenden guten und sogar vom DFS autorisierten Apps nutzt.

    - derjenige, der seinen Mund am Turm nicht aufmachen kann, um nach dem Wetter zu fragen oder einen der zig leer stehenden Briefingräume auf jedem Flugplatz nutzen kann/ will/ mag. 

    - derjenige, der schlichtweg zu faul ist sich für einen Flug vorzubereiten und ad hoc wenn es seiner Durchlauchigsten genehm ist einen Blick auf ein Wolken-/ Radarbild bestenfalls Gafor Bildchen wirft, denn alles andere als Bildchen ist ihm eh zu kompliziert und mit Temperaturgradienten weiß er eh nix anzufangen.

    - derjenige der ständig quer durch Deutschland/ Europa mit seinem HighPerf UL reist und dabei auf seinen mehrstündigen Trips großräumige Wettergebiete passiert - und damit meine ich nicht das Neuwieder Becken und den Westerwald sondern eher das Rhonetal und das Norddeutsche Tiefland.  

    - derjenige, der sowohl räumlich als auch gewichtsmäßig noch Platz im Flieger, als auch das notwendige Kleingeld für die Anschaffungskosten in Höhe von ca. 3000-4000 EUR übrig hat. Zusätzlich zu den monatliche Gebühren für Iridium Sat-Telefonie/Datentarife. 

    Dann das wäre in der Tat die einzige vernünftige und vor allem funktionierende Lösung für jene, die sich selbst in den beiden letztgenannten Gruppen verorten würden. Allen anderen aus den ersten drei Gruppen würd′ ich sagen: "Geht woanders spielen..."

    Nodda...
  • naja Teejay,

    immerhin höre ich aus den USA, dass dort das Wetter bereits in die Glascockpits eingespeist wird. Soll gerüchtemässig über das GPS laufen.

    Ich fände das ausgesprochen hilfreich die aktuelle Wetterstituation auf der Karte zu sehen. Aber wie ich in einem Wetterseminar vor 14 Tagen hörte ist erst einmal eine Arbeitsgruppe beim DWD gebildet worden und man sucht nach einem Provider.

    Ich will mit einem dieser schnellen UL's grössere Strecken fliegen, da wäre aktuelles Wetter auf dem Schirm ein echter Sicherheitsgewinn.

    Gerd
  • Moin,
    eingedenk der Tatsache, das der verunfallte Flieger gestern bei Kassel bei einem kurzen Blick auf′s Cockpitwetter vielleicht einen anderen Kurs genommen hätte und noch leben würde, blickts Du kaum über Deinen Kirchturmflieger-Tellerrand hinaus.  Ach so... war ja kein UL, na dann...
    Lustigerweise kommt genau diese Funktion des aktuellen Cockpitwetter mit Regenradar sowie eingespielem Verkehr der Umgebung als kostenloser Broacastdienst in den USA raus. Als Gegenleistung für die ADS-B out Pflicht ab 2020 in den USA, bekommt der Flieger (im Gegensatz zu Europa) diese Dienste umsonst geliefert.
    Mit ANNEX II vergleichbare Flugzeuge (bei uns Experimentals und UL′s) brauchen keine sauteure zertifizierte Lösung, Die Funktion (gern auch selbst gebaut) muss nur wie bei jedem Transponder bei einem Testflug nachgewiesen werden.

    Was nutzt bei einem 2-3 Stunden Flug eine Wettervorhersage, wenn sich das Wetter dann doch kurzfristig lokal zum schlechteren ändert. Glücklicherweise kann FIS das Wetterradar einblenden und ein wenig helfen.

    @TeeJay: hör doch endlich mal auf gegen alles und jeden zu ätzen, was schneller und weiter als du in Deinem Pappdrachen fliegt.

    Achim
  • JEPP -;
  • Der Sachstand ist eigentlich recht einfach. Es gilt, zwei Fragen zu klären: 1. Wie werden Wetterinfos ins Cockpit übertragen? 2. Welche Infos sind das und wo kommen die her?

    Wie erwähnt sind Bordradar (Niederschläge) und Stormscope (Blitze) direkte Wettersensoren ohne Datenübertragung. Mit Datenübertragung gibt es:

    USA:
    1. XM Weather: Das Wetter wird mit dem dortigen XM-Satellitenradio ausgestrahlt und kann über eine Vielzahl von Einbaugeräten und Portables angezeigt werden. Der Dienst kostet eine monatliche Gebühr. Die von XM genutzten Frequenzen sind in Europa vom Militär belegt, entsprechende Satelliten gibt es hier nicht.

    2. ADS-B-Weather: Das Wetter wird über Bodenstationen in fast den gesamten USA über die ADS-B-Frequenz 978 MHz ausgestrahlt und kann mit einer Vielzahl von Einbaugeräten und Portables angezeigt werden. Der Dienst wird von der US-Regierung betrieben und ist kostenlos. Mit ausgestrahlt wird auch die Verkehrslage, wie sie die Radarstationen der Flugsicherung empfangen (Primärziele, Transponder-Ziele, ADS-B-Ziele). Dieser Service wurde von den Behörden in den USA auch deshalb eingeführt, um die teure ADS-B-Ausrüstungspflicht bis 2020 für Privatpiloten mit einem spürbaren Vorteil zu verbinden - auch so können Behörden denken. Die Verwendung der Frequenz 978 MHz ist in Europa nicht geplant, ebensowenig die Einrichtung entsprechender Bodenstationen.

    Mit anderen Worten: Was es in den USA gibt, hat 1. nichts mit GPS zu tun und wird 2. bei uns nicht stattfinden. Das ist sehr bedauerlich, weil die Hardware für beide Angebote von allen Avionikherstellern massenhaft entwickelt und gebaut wird.

    Europa:
    Ich denke mal, den Empfang von pc_met per Handy im Tiefflug kann man als extrem unzuverlässig abhaken. Derzeit gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit Hilfe des Satellitentelefondienstes Iridium, der weltweit funktioniert, Wetterdaten zu empfangen. Relevant sind hier vor allem METARs, TAFs, Niederschlagsradar und Blitze. Es ist beachten, dass diese Bilder, wenn sie online zur Verfügung stehen, meist etwa 10 bis 15 Minuten alt sind. Zur taktischen Umfliegung von Gewittern sind sie also nur begrenzt geeignet. Die wichtigsten Anbieter sind wohl:

    Garmin: Mit dem GSR-56 kann Wetter auf verschiedenen Displays von Garmin angezeigt werden. Die Iridium-Verbindung kann auch zum Telefonieren und SMSen genutzt werden. Das Wetter kommt von einem Garmin-eigenen Dienst. Die Hardware ist recht teuer.

    Avidyne: Mit dem MLX-770 kann man Ähnliches tun wie mit Garmins Angebot, aber nicht telefonieren.

    Moving Terrain: Das Display von MT kann auch mit einem Iridium-Telefon/-Modem verbunden werden.

    Golze Engineering: Der "Newcomer" bietet eines der derzeit wohl interessantesten Geräte für Wetter im Cockpit an. Das ADL120 empfängt die pc_met-Daten von Iridium und strahlt sie per WLAN an eine iPad App aus. Das ganze zum mit Abstand günstigsten Preis aller Anbieter. Es ist zusätzlich zu den Anschaffungskosten auch eine Monatsgebühr für Iridium fällig. Golze nutzt den günstigeren Datendienst von Iridium, sodass man nicht Telefonieren kann - SMS geht aber. Golze stellt dieses Jahr auf der AERO aus.

    Unterm Strich: Die Investitionen sind so oder so nicht unerheblich. Für die IFR-Fliegerei sind sie dennoch hoch interessant. Für VFR-Fliegen, zumal in eher preisgünstigen Flugzeugen, lohnt sich der Erkenntnisgewinn vermutlich nicht. Stattdessen sollte man einfach den Sinn dafür schärfen, wann Wetter fliegbar ist - und wann nicht. Das wäre grundlegend anders, wenn nur einer der beiden in den USA verfügbaren Dienste hier zu haben wäre. Dort drüben gilt zu recht jeder Pilot als merkwürdig, der ohne Wetter im Cockpit längere Strecken fliegt.
  • Moin,

    wenn ich das Metar für meine Route haben will, gehe ich runter auf 2000-3000ft, tippe auf mein VFRnav und nach wenigen sekunden habe ich es.
    OK, ist halt kein Superteures Schickimickigerät und leider auch eine sehr günstige Lösung, deshalb für die Topguns hier völlig unbrauchbar.

    Gruß und dicke Eier, Stefan
  • In den seltenen Fallen das ich so′n Bedarf hatte, hat mich Brussels Information freundlich und bequem Abhilfe geschaffen.

    Angehend Herr Golze: für diejenigen die nicht per I-dings auslesen möchten bietet er auch eigene Displayhardware an. Seine www.präsenz: www.ing-golze.de (und nein, ich kenne den Mann nicht, ausser eine kurze Begegnung auf der Aero 2014, wo er besonders vielbefragt war).
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