Verständnisfrage zu den Wetterlagen.

Forum - Wetter & Meteorologie
  • Hallo Leute,

    ich habe heute angefangen in die Meteorologie einzuarbeiten. Das meiste habe ich verstanden, was ich jedoch nicht richtig nachvollziehen konnte ist das mit der Richardson-Zahl und die Ri-Nr. Je kleiner die Zahl ist um so turbulenter ist die Luft an dieser Stelle, aber wenn man sich die Skala ansieht geht sie von 0 bis 10 wobei die Skalierung im Bereich zwischen 0,1 und 1 nochmals aufgeteilt wird. Wie solle man das für die Flugplanung interpretieren? In welchem Verhältnis steigt den die Turbulenz in der Realität?

    Was mich auch sehr erstaunt hat ist das z. B. an irgend einem Tag in FL100 turbulenzen, in FL200 keine turbulenzen und in FL300 wieder turbulenzen herrschen können. Ich dachte immer mit steigender Höhe nehmen die Turbulenzen ab und nicht wieder zu.
  • fliegermann schrieb:
    Das meiste habe ich verstanden

    Ich glaube diese (vermeindliche) Erkenntnis wirst Du mit den Jahren von Grund auf revidieren müssen. Für meinen Teil kann ich sagen, je mehr ich mich früher mit dem Wetter beschäftigt habe, desto weniger hatte ich eigentlich verstanden.
    Wenn ich heute die mittlerweile erlangte Erkenntnis in Abhängigkeit zur investierten Zeit abbilden sollte, würde es eine Hyperbel sein, immer mehr Zeit für immer weniger Wissenszuwachs.


    Was die Frage zur Richardson-Zahl angeht, muss ich gestehen, habe ich eine solche noch nie in meinen Wetterbriefings wahrgenommen oder gar berücksichtigt.
    Im Übrigen ist sie meines Wissens nicht eine Indiz für die vorhandenen Turbulenzen sondern nur für deren Wahrscheinlichkeit. Die Zahl ist ja im Prinzip der Quotient aus Gravidation und Geschwindigkeit zum Quadrat. Die Gravidation nimmt mit zunehmender Höhe konstant ab, wogegen die Geschwindigkeit immer variabel bleibt. Daraus könnte sich das angesprochene Phänomen vielleicht erklären.
    Vielleicht melden sich dazu ja unsere fliegenden Diplomphysiker.


    Oberhalb FL 100 muss ich mich aber beim Fliegen fast nie ums Wetter kümmern. Das machen andere während ich von einer ebenso freundlichen wie hübschen Stewardess umsorgt werde.


    Michael

  • Moin,

    es ist Dekaden her, dass man mich im Studium mit Thermodynamik gefoltert hat. Insofern ist mein Wissen um das Thema nicht nur angestaubt, sondern schimmlig und vergammelt. Ich will′s dennoch mal versuchen:

    Bei der Richardsonzahl geht es einerseits um den Grad der statischen Stabilität der atmosphärischen Schichtung (im Zähler), andererseits um die Turbulenzenergie, die durch vertikale Windscherung eingetragen wird (im Nenner). Beides hängt aber im Höhenverlauf von vielen Faktoren ab, deshalb das Phänomen unterschiedlicher Turbulenzintensität in unterschiedlichen Höhen statt einer stetigen Abnahme.

    Beim Googeln bin ich auf diese Quelle gestoßen. Da aber die Daten nur für eine einzige für uns ULer relevante Höhe (FL050) angegeben sind, ist das ziemlich nutzlos. (Naja, auf Langstrecke mag FL100 noch interessieren.) Man bräuchte schon eine Auflösung in 1000ft Schritten oder so, um das praktisch nutzen zu können. Ob pc_met das bietet, weiß ich nicht.

    M.W. ist die Richardsonzahl überhaupt nicht prüfungsrelevant, und der fliegerische Nutzen für uns Kleinviehflieger erscheint mir auch sehr beschränkt.

    Gruß
    ColaBear

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