Hi,

dann war Deine Flugvorbereitung ungenügend (Wetterbriefing).

Wenn Du dann wirklich durch die Wolken absteigen musst, bekommst Du zwar nach Erklären einer Luftnotlage alle denkbare Hilfe; ohne entsprechende Ausbildung (oder ggf. Ausrüstung Deines Fluggeräts mit Autopilot oder Rettungsgerät) wird Dir das wahrscheinlich nicht viel helfen. Gibt da diverse Untersuchungen zu - die Zeit reicht statistisch betrachtet nicht für das Schreiben Deines Testaments.

Grüße
Maik

Beim PPL sieht es wieder anders aus. Mit Funknavigation (VOR....) und Transponder darfst auch über Wolken fliegen. Es muss nur sichergestellt sein das du beim verlassen wieder an den Wolken vorbei kommst. Von einem durchfliegen würde ich abraten!!!

HAllo erits,

theoretisch wirst Du Dir einen Durchflug noch vorstellen können. In der Praxis sieht das ganz anders aus. Ich hoffe für Dich Du wirst es nie erleben und hoffentlich nie ausprobieren. Als Pilot gibts manchmal keine zweite Chance.

Lese hier

Grüße

Peter

Hallo,
die Frage ist einfach zu beantworten, nein es ist nicht erlaubt. Wenn du gezwungen bist während eines Fluges darüber nachzudenken, durch eine geschlossene Wolkendecke abzusteigen, fliegst du zu dem Zeitpunkt schon. nicht mehr VFR, das wirst du aber in der Theorie noch lernen, was die Voraussetzungen dafür sind.
Und im übrigen brauch ich kein VOR... um über den Wolken zu fliegen und es gibt preiswertere Methoden um sich umzubringen als VFR durch Wolken zu fliegen, um es mal drastisch auszudrücken.
Walter

Die Erzählung stimmt ja schon sehr trübe aber leider gibt sie nicht wieder warum ein Wolkendurchflug so gefährlich ist.
Ist die größte Gefahr "einzig" das, ich nenne es mal blind werden? Wie ist das dann bei Nachtflügen (z. B. in einer mondlosen Nacht über den Wäldern von Schweden (dort  sieht man Nachts die Hand vor Augen nicht)? Ist dort die Sicht nicht auch gleich Null? In Englandland wird wohl ein "kleines IR" angeboten das zum Durchbruch von Wolken berechtigen soll.

Hallo,

in der Ausbildung zur PPL oder SPL gibt es ein Ausbildungsfach "Menschliches Leistungsvermögen". Darin lernst Du dann, wie wenig zuverlässig Dein Raumempfinden ohne Sicht ist. Und daß Dein Gleichgewichtsempfinden in kurzen Abständen durch eine optische Referenz "kalibriert" werden muß. (nicht nur Deins :-)) Fehlt die "Kalibrierung" ist die Raumorientierung nach kurzer Zeit weg. Mit den geschilderten Folgen.

AUch bei Nacht-VFR-Flügen müssen genügend Sichtinfos da sein (Horizont, beleuchtung am Boden, Mond u.s.w).

Die Kunst der IFR-Fliegerei besteht u.a. darin, den Instrumenten zu vertrauen und nicht dem irregeleiteten Raumempfinden.

Aber das lernst Du ja später alles noch...

Tobias

erits schrieb:
Die Erzählung stimmt ja schon sehr trübe aber leider gibt sie nicht wieder warum ein Wolkendurchflug so gefährlich ist.
Ist die größte Gefahr "einzig" das, ich nenne es mal blind werden? Wie ist das dann bei Nachtflügen (z. B. in einer mondlosen Nacht über den Wäldern von Schweden (dort  sieht man Nachts die Hand vor Augen nicht)? Ist dort die Sicht nicht auch gleich Null? In Englandland wird wohl ein "kleines IR" angeboten das zum Durchbruch von Wolken berechtigen soll.

Moin.

Englandland, auch nicht schlecht....

Es gibt die Möglichkeit, die Sicht nach draussen zu behindern. In der IFR Ausbildung wird das auch gemacht. Du siehst dann nur noch die Instrumente.
Frag doch mal die Flugschule deines Vertrauens, ob die das mal mit dir machen können, ohne vorherige IFR Ausbildung in irgendeiner Form und du wirst sehr schnell merken, wovon wir hier sprechen. Ob das erlaubt ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber fragen kostet ja bekanntlich nix.

Walter

erits schrieb:
Hallo Leute, ich bin neu hier und werde nächsten Monat mit der PPL(A) anfangen. Zur Zeit bereite ich mich schon etwas selber auf die Ausbildung vor und schon tun sich einige Fragen auf deren Antwort nicht im Skript drinsteht vielleicht könnt Ihr mir da ja eine Antwort darauf geben.

Nach den VFR ist es ja verboten mit Wolken in Berührung zu kommen, man darf zwar drüber hinweg und untendrunter fliegen aber nicht durch. Was ist aber wenn man eine Lücke in der Wolkendecke nutzt und dann drüber und sich dann die Wolken untendrunter schließen?

Erweitere bitte mal dein Interesse an der Stelle. Bei der Wolken-Nummer geht es nicht nur um deine Fähigkeiten und die Instrumentierung. Erweitere das Thema mal um die Minimas in den Lufträumen. "Unkontrollierter Sichtflug" heißt raussehen und ausweichen. Das geht ganz prima, solange ich sehen kann. Stell dir mal vor, du kratzt mit dem Seitenruder unter einer Wolkendecke und dann kommt jemand da durchgeschossen. Das geht ganz prima, wenn mich jemand leitet oder "kontrolliert", wenn also ein Externen beide Verkehre sieht und einen davon erreichen kann. Im "unkontrollierter Sichtflug" bin ich mit niemand in Kontakt und niemand kann mich ansprechen, idealerweise kann mich auch niemand sehen, weil ich z.B. keinen Transponder habe oder die Technik grad hustet. Also sagt der Regelgeber: In Wolken geht, aber nur wenn die Parameter stimmen. Können, Instrumentierung, Führung, Information. Das ist übrigens auch in England so.

Die Technik, heil durch die Wolken zu kommen, ist recht simpel und bezahl- und beherrschbar. Der Regelgeber aber will, dass auch andere Parteien durch diese Aktivitäten nicht behindert oder gefährdet werden und daher die Wolkenabstände und die Minima Regeln. Sonst würde an jedem Landeplatz halb Deutschland nach einem On-Top Flug am Sonntag-Nachmittag durch einen 1000-Fuss-Layer stürzen und bei Bodensicht feststellen, dass einfach nicht mehr genug Höhe übrig ist, um regulär zu landen oder man grad den PPL-Schüler die Fläche absäbelt, weil der unter der Wolke hängt und statt Headset ein iPod im Ohr hat, oder doch wieder einer über′s Wochenende eine Windmühle aufgebaut hat, wo sonst nie eine stand, oder ... you name it, they have it.

Überlebe erstmal deine Ausbildung, dann sind eine Vielzahl der faszinierenden Fragen relativiert. Glaub mir, Sichtflug, bei grenzwertigen Verhältnissen, zwischendurch mal auf Kirchturmhöhe runter, weil es nicht mehr anders geht, Entscheiden zu müssen, ob die Überlandleitung noch überfliegbar ist oder man nicht doch besser darunter geht ... ich bin auf solcher Tour mal unter einer Talbrücke geflogen und hab das nichtmal gemerkt ... das ist Stress pur! Das macht keinen Spaß. Die Wolkennummer hört sich so toll an, aber du fliegst, die Sprituhr seigt nicht MEHR an und die Wolken nehmen kein Ende. UND: Du hast keine Idee, wie weit sie runter gehen und wer sich darunter tummelt und wer sonst noch in den Wolken unterwegs ist ... DESWEGEN fängst du die Ausbildung nicht an. Der romantische Kram ist toll genug, der Rest kann noch warten.

Truxxon