Dauer einer Konsultation beim LBA

Forum - Fliegerische Tauglichkeit
  • Chris_EDNC schrieb:
    Dann müssten in F ca. 10x mehr medizinisch indizierte Unfälle als in D vorkommen.
    Du willst doch einfach nicht zugeben, dass darüber keinerlei Aussage vorliegt.

    und Du willst auch nicht sehen, dass der FL damit nichts zu tun hat, denn der verhindert keine Unfälle, der räumt nur auf.

    Eigentlich bist Du viel zu jung für so eine Halsstarrigkeit.

  • Ich bin mir relativ sicher (ohne Umfrage kann ich es jedoch nicht beweisen), dass den Flugleiter deutlich mehr Piloten überflüssig finden als das Medical.

    Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen: Ich wäre übrigens auch tendenziell für ein psychologisches Assessment hinsichtlich der charakterlichen Eignung für den Luftverkehr. Könnte im Straßenverkehr auch nicht schaden...

  • Also @sukram, das wäre doch mal eine interessante Umfrage, also beides gleichzeitig. :)

    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Da finden die Befürworter auch irgendwelche positiven side effects.
    Richtig, die Effekte findet man. Man braucht sie nicht erfinden ;-) 
  • Ok, noch mal ein bisschen Mathematik…

    Ich habe mal nach der Anzahl der Privatpiloten in D gesucht und bin irgendwo auf etwa 75.000 Lizenzen gestoßen nebst 25.000 SPL, also in der Größenordnung 100.000 Privatmedicalanwärter.

    Nehmen wir die Herzkrankheiten: etwa 1.500.000 Menschen werden im Jahr stationär behandelt und etwa 200.000 versterben.

    Macht etwa 2% der Gesamtbevölkerung im Krankenhaus und etwa 0,25% versterben. Das umgelegt auf 100.000 Piloten sind 2000 Piloten im Krankenhaus und 250 Verstorbene. Die spannende Frage wäre jetzt: sind unter den Leuten mit Medical die gleichen Zahlen oder sind sie statistisch deutlich gesünder? Ich habe ja weiter oben den ermittelten Faktor von 1:10 erwähnt, damit sollte die Anzahl deutlich kleiner sein. Leider gibt es dazu keine Statistik, auf die ich Zugriff habe.

    Wenn wir mal annehmen,  das 2000 Krankenhausgänger mit Lizenz aber quasi risikogleich dem Schnitt der Bevölkerung auch schon Symptome im Alltag auftreten, hättest du nur über die Herzprobleme schon eine erhebliche Gruppe von Personen, die beim Fliegen  Ausfallerscheinungen haben können. Müssen diese Personen zum Medical, hast du nur noch ein Zehntel von ihnen. 

    Das Gleiche gilt bei Diabetes  Typ 2: etwa 8.000.000 haben es und vermutlich noch 2.000.000 weitere sind noch nicht diagnostiziert. Sind weitere 10.000 potenzielle Piloten mit Problemen, die ein Medical rechtzeitig abfangen kann ( die Probleme, nicht die Menschen ).

    Nierensteine haben etwa 1,5% oder 1500 und die Liste geht noch weiter. Es ergibt  in Deutschland etwa 20.000 potenzielle Privatpiloten mit medizinischem Risiko.

    Das ist die statistische Risikobetrachtung. Jetzt zu dem Punkt von Chris, warum dann in Frankreich nicht der Faktor 10 an medizinischen Vorfällen auftritt:  wenn, wie weiter oben schon postuliert eine Dunkelziffer medizinisch bedingter Vorfälle von 90% herrscht, kommen in Deutschland statistisch so gut wie keine Fälle vor. Das Medical senkt die Zahl von 20.000 risikobehafteter Piloten auf 2.000, von denen ja nicht jeder einen Vorfall im Flug haben wird. Dann noch mal den Faktor 10 aufgrund der Dunkelziffer und es bleiben nur eine Handvoll echter bekannter Fälle über. Selbst wenn man diese Zahl in Frankreich verzehnfacht, ist es immer noch quasi sehr gering, falls es überhaupt statistisch erfasst wird. Nur über Beobachtung lässt sich da keine valide Zahl ermitteln. Ist in etwa so wie der Eisberg und die Titanic. Wenn du eine Risiko- und keine Fallzahlbetrachtung machst, ist ein Medical schon ein sinnvolles Tool. Aber mit dem Medical ist es genau wie mit Training und Ausbildung: für Viele ist es lästig, unnötig und man spricht sich selber von möglichen Problemen frei. Die meisten, die ich kenne, schummeln sich dabei in die eigene Tasche. Ist am Ende menschlich, aber nicht zwingend clever…

    Gruss Raller

  • Ich bin mir relativ sicher (ohne Umfrage kann ich es jedoch nicht beweisen), dass den Flugleiter deutlich mehr Piloten überflüssig finden als das Medical.

    Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen: Ich wäre übrigens auch tendenziell für ein psychologisches Assessment hinsichtlich der charakterlichen Eignung für den Luftverkehr. Könnte im Straßenverkehr auch nicht schaden...

  • Mal von der anderen Seite her betrachtet:

    Fakt ist denke ich: Ohne Medical wäre die Anzahl der Piloten mit medizinischem Risiko größer. Nämlich um genau die Zahl, die jährlich durchs Medical rausgefischt wird.

    Und jetzt das folgende Gedankenexperiment: Chris, du triffst auf dem Platz einen Piloten, der dir frei raus erzählt, dass er Diabetes hat und es mit der Kontrolle seiner Werte und der Insulingabe nicht so genau nimmt. Außerdem hat sein Kardiologe ihm schon X mal gesagt, dass wenn er so weiter macht, er jeden Moment umfallen kann. Ach und seine 3 Suizidversuche aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung bindet er dir auch noch stolz auf die Nase. Irgendwie guckt er sich auch dauernd um und redet mit Menschen die gar nicht da sind...Ganz komischer Typ...

    So. Und du sagst mir jetzt ernsthaft "Der soll doch Fliegen, wenn er meint, dass das gut ist. Ist doch nicht mein Problem...." (und auch nicht das der Menschen in der Großstadt unter ihm...Das der Kinder auf dem Spielplatz in den er einschlägt...Etc.). Denn ja. Du kannst nicht alles verhindern mit dem Medical. Aber ohne Medical darf der nunmal fliegen.

    PS: @sukram: Doppelpost bitte löschen, hatte nur die Seite neu geladen und schwupps war der Post nochmal drin...

  • AlBarrett schrieb:
    So. Und du sagst mir jetzt ernsthaft "Der soll doch Fliegen, wenn er meint, dass das gut ist. Ist doch nicht mein Problem...." (und auch nicht das der Menschen in der Großstadt unter ihm...Das der Kinder auf dem Spielplatz in den er einschlägt...Etc.). Denn ja. Du kannst nicht alles verhindern mit dem Medical. Aber ohne Medical darf der nunmal fliegen.
    Er darf ohne Medical genausowenig fliegen wie jemand mit Medical aber grad z.B. krank, unter Medikamenteneinfluss oder sonstwas, was ihn nicht länger zum sichere führen des Flugzeugs befähigt. Das nennt sich Eigenverantwortung, wovon einem kein noch so schönes Zettelchen befreit.

    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Das nennt sich Eigenverantwortung
    ja ne, is klar.

    Die allgemeine Killerphrase...

    Und das kommt erfahrungsgemäß bevorzugt von Leuten, die ihre Selbstreflexion nicht so genau nehmen...

    Alle anderen können ja mal Bradley-Kurve recherchieren und lesen. Braucht aber eine Weile das wirklich zu verinnerlichen.

  • Ähhh ja. Und weil das mit der Eigenverantwortung ja so gut läuft, brauchen wir auch keine Blitzer und Alkoholkontrollen mehr. Genauso wie Jahresnachprüfungen, 50h und 100h Kontrollen.. Überhaupt diese ganze Fkugzeugzulassung. Ist ja wohl auch klar, dass niemand mit einem fragwürdig gewarteten Flugzeug fliegt. Oder besoffen mit 100 durch den Ort brettert. Sowas kommt ja wie wir wissen nicht vor in unserem schönen Land. Weil wir alle ao wunderbar eigenverantwortlich handeln 😍

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