Chris_EDNC schrieb:Ein Medical ist ein darf-Schein! Kein Medical ist... nix eben!
Er darf ohne Medical genausowenig fliegen wie jemand mit Medical aber grad z.B. krank, unter Medikamenteneinfluss oder sonstwas, was ihn nicht länger zum sichere führen des Flugzeugs befähigt. Das nennt sich Eigenverantwortung, wovon einem kein noch so schönes Zettelchen befreit.
Ich halte die Diskussion um ein Medical für überflüssig, weil es klar ist, dass nur möglichst gesunde Menschen verantwortungsvoll ein Flugzeug (oder Luftsportgerät) führen sollen.
Ich halte die Diskussion über die ART des Medical für sehr sinnvoll und hier wäre es sehr sinnvoll, mit wissenschaftlichen Methoden an die Sache ranzugehen. Die Sensitivität eines Ruhe-EKG zum Erkennen einer Herzinfarktgefahr ist erschreckend gering. Ergibt die Suche im Ruhe EKG bei Symptomfreiheit also Sinn? Vermutlich nicht. Auf der anderen Seite stellt man bei Patienten mit einem akuten Herzinfarkt bei detaillierter Befragung fest: ca. 50% hatten deutliche Hinweise in der Anamnese - ohne darauf zu reagieren!
Ist der Besuch beim "Fliegerarzt" also hilfreich, sich selbst "zwangszureflektieren"? Ich persönlich glaube, dass in vielen Situationen ein Anamnesegespräch mit dem Hausarzt / der Hausärztin über Risikofaktoren und über die (hier viel mehr bekannte) persönliche Leistungsfähigkeit viel mehr bringt. Sich selber über seinen Gesundheitszustand klar werden - das fällt vielen Menschen leider immer noch schwer. Und da oben haben wir nicht nur Verantwortung für uns, sondern auch für alle, über deren Köpfe wir hindüsen dürfen. Und um Akzeptanz in unserer Bevölkerung für unser Hobby zu behalten ist es schon hilfreich wenn man sagen kann: "Wir haben versucht, alle Risikofaktoren auszuschließen, die wir ausschließen konnten" - Ein wirklich wirksames Verfahren dafür zu evaluieren - das sollte eine Aufgabe des Amtes in Braunschweig und der Fachverbände sein. Dann ist wahrscheinlich auch die Akzeptanz bei den meisten Piloten da.
Bernhard
AlBarrett schrieb:JNP gibt es in z.B. F auch nicht, richtig. Und die Kontrollen führt man eigenverantwortlich durch bzw. lässt sie durchführen, wenn man sich selber dazu nicht in der Lage fühlt. Funktioniert. Dort fallen keine Flugzeuge in der Luft auseinander und es fallen auch keine Piloten halb- oder ganz tot aus den Cockpits, weil sie kein Medical haben. :)
Genauso wie Jahresnachprüfungen, 50h und 100h Kontrollen.. Überhaupt diese ganze Fkugzeugzulassung. Ist ja wohl auch klar, dass niemand mit einem fragwürdig gewarteten Flugzeug fliegt.
Chris
Also nochmal eins nach dem anderen:
Was wollt ihr in einer Umfrage exakt (!) in Erfahrung bringen bzw. wie soll diese konkret aussehen?
Mein Vorschlag:
1) Sollte Fliegen ohne Flugleiter in Deutschland ermöglicht werden?
Ja
Nein
Ja, aber nur in engen Grenzen
2) Was hältst du von der Medicalpflicht (120kg Klasse ausgenommen)?
Finde ich angemessen
Ich bin für die Abschaffung in allen Bereichen der Fliegerei
Finde ich prinzipiell gut, sollte aber etwas gelockert werden.
Btw.: Ich kann mich an zumindest erinnern Fall 2022 erinnern, bei dem ein Fluglehrer in Frankreich bei der ersten Flugstunde der Schülerin das Zeitliche gesegnet hat. Habe allerdings keine Ahnung ob der ein Medical hatte oder nicht. Aber so viel zum Thema "das passiert nicht".
AlBarrett schrieb:https://www.ulforum.de/ultraleicht/umfragen/34_bist-du-fuer-oder-gegen-die-flugleiterpflicht-an-deutschen-info-plaetzen.html
1) Sollte Fliegen ohne Flugleiter in Deutschland ermöglicht werden?
AlBarrett schrieb:https://www.ulforum.de/ultraleicht/umfragen/33_ist-das-medical-fuer-ul-piloten-wirklich-sinnvoll.html
2) Was hältst du von der Medicalpflicht (120kg Klasse ausgenommen)?
Moin,
zwei Anmerkungen:
so lange wir keine belastbare Statistik über medizinische Vorfälle mit und ohne Medicalpflicht haben ist zumindest der Nutzen nicht bewertbar.
und die Flugleiterpflicht in D wird doch gerade ausgesetzt?
Gruß Raller
Ach schau an, die Umfrage hab es also schon. Sorry, bin neu hier, wusste ich nicht 😉
Aber offensichtlich ist die Meinung der Community beim Thema Medical gespalten, während sie bei der Flugleiterpflicht eindeutig ist. q.e.d.
AlBarrett schrieb:Natürlich passiert das, ich habe schon weiter oben darauf hingewiesen, dass selbst Linienpiloten trotz first class medical immer wieder mal im Cockpit versterben.Die Frage ist:
Btw.: Ich kann mich an zumindest erinnern Fall 2022 erinnern, bei dem ein Fluglehrer in Frankreich bei der ersten Flugstunde der Schülerin das Zeitliche gesegnet hat. Habe allerdings keine Ahnung ob der ein Medical hatte oder nicht. Aber so viel zum Thema "das passiert nicht".
- Was wird durch ein Medical evtl. verhindert?
- Rechtfertigt diese mutmasslich sehr sehr kleine Zahl (wenn sie denn überhaupt >0 ist) den Aufwand (Verhältnismässigkeit)?
Chris
Und offensichtlich sehen 50% der Betroffenen das nicht als "Schwachsinn" oder "BS" und beantworten deine Frage somit mit "ja".
Ich erinnere mich an einen Satz aus einem anderen Thread... Sinngemäß: Alle schreien immer nach mehr Rechten, verweigern sich aber den damit einhergehenden Pflichten.
Nunja, ich denke für mich ist die Diskussion hier dann auch erledigt, wir werden uns da nicht mehr einig. Fragt man Flugmediziner, die überwiegen selbst fliegen und für die die Flugmedizin nix zum reich werden ist (und dir haben m. E. den nötigen medizinischen Sachverstand), ist die Sache ohnehin ziemlich eindeutig...
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