cbk schrieb:Versuche es mal mit dem goldenen Mittelweg...
Wenn man natürlich so rangeht, hat man mit gar nichts mehr ein Problem. Wenn man zumindest versucht legal zu bleiben, kommt man bei dem Wust der Vorschriften in die Probleme.
Chris
cbk schrieb:Und 2400 ft ist keine Option?
Das heißt dann aber, daß ich mit ca. 3000ft msl über die Küstenlinie fliegen muß
Das sollte im Gleitflug bis an Land genügen und Vögel sind dort auch nicht, weil das Vogelschutzgebiet nur bis 2000 ft geht.
Schnickes schrieb:Ich hab mir jetzt mal den Chart angeschaut. Wer aus Süden kommt kann westlich von Wittmund ohne Probleme und ohne Squawk-Wechsel die Inseln anfliegen, wenn er zwischen 2000 und 2500 ft bleibt, dann überfliegt er die RMZ von Emden (SFC-1000), unterfliegt die äußere TMZ Wittmund (2500-5000) und überfliegt die Vogelschutzzone (SFC-2000). Alle, die wie ich aus Osten über Bremerhaven kommen, haben bis auf die Vogelschutzzone keine Hindernisse zu beachten.
Und 2400 ft ist keine Option?
Generell bleibe ich aber bei meiner Kritik an den Regeln der TMZ's. Besonders, wenn sich jetzt auch noch Ausnahmen und Sonderregelungen breitmachen.
Gerd
Also ich versuche Dich jetzt mal praktisch an eine Lösung heranzuführen, die ich einem gleichermaßen besorgten Schüler vermutlich beibringen oder besser gesagt empfehlen würde. Das soll jetzt natürlich nicht in Stein gemeißelt sein, aber manchmal muss man eben ganz simple Abwägungen oder auch Entscheidungen treffen, die einen ganz geschmeidig, völlig stressfrei und butterweich zum Ziel führen könnten bevor man die ganzen im Kopf herumschwirrenden Erbsen zählt. Also fangen wir mal an.
Vorab möchte ich ausdrücklich sagen, dass ich Dich jetzt nicht als dumm darstellen will, sondern Dir persönlich einfach nur zeigen oder präsentieren möchte, dass man manchmal vielleicht pragmatischer an eine Sache herangehen sollte.
cbk schrieb:Wooge wird es egal sein, aus welcher Richtung kommend Du sie rufst. Die 5 NM sind also beispielsweise nicht ausschließlich aus exakt südlicher Richtung einzuhalten, sondern können auch aus einer beliebigen anderen Himmelsrichtung gemessen werden. Wenn Du (nur als Beispiel) via Harle (EDXP), also aus leicht südwestlicher Richtung kommend anfliegst, würden Deine 5 NM ganz gut passen. Und wenn Du wirklich exakt aus Süden kommst, dann meldest Du Dich eben erst 4,75 oder 4,5 NM vorher. Da steht niemand mit einem Laser und misst die exakte Entfernung. Die wollen lediglich, dass Du nicht erst im Endanflug sagst, dass Du jetzt auch da bist. Das mit den 10 NM ist vollkommener Quatsch. Wenn viel los ist, hörst Du das ja im Funk. Lass Dir einfach Zeit, dreh noch eine Runde, mach ein bisschen Sightseeing und Deinen Einleitungsanruf erst dann, wenn sich eine Lücke ergibt.
5NM vor der Insel ist aber in der TMZ Wittmund. Da dort "mindestens" steht und ich ggf. Wooge Info mehrfach rufen muß, rufe ich schon 10NM vor der Insel. Dann bin ich aber noch mitten in der TMZ.
cbk schrieb:Es gibt so Dinge wie Wahrscheinlichkeiten. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Dir der Rotax, dem Du nicht vertraust (warum eigentlich nicht?), exakt an dieser Stelle ausfällt? Wie oft hat Dich der Rotax in Deiner fliegerischen Laufbahn denn schon auf den Boden gezwungen? Sicherlich hast Du schon einige Schauergeschichten gehört. Aber wann genau war das letzte Mal, als es exakt Dich erwischt hat? Für wie wahrscheinlich hältst Du es, dass Dir das Ding exakt inmitten über der "offenen See" um die Ohren fliegt? Ich würde jetzt direkt 50 Euro auf den Tisch legen, um zu wetten, dass Dir das genau an der Stelle in diesem Leben nicht mehr passieren wird. Das nur mal so am Rande.
Zum Anderen ist mein Vertrauen in den 912 Rotax vor mir doch sehr begrenzt. Da ich für den kleinen Hüpfer übers Wasser auch keine Schwimmweste angelegt habe und unser UL eh nicht notwassern kann, will ich mit so viel Höhe übers Wasser gehen, daß es bei einem Motorausfall noch gleitend zurück bis an die Festlandsküste oder zu einer der Inseln reicht.
Trotzdem das Todesszenario:
Du hast ja Angst, die TMZ zu unterfliegen, weil Euer Eurostar Deiner Aussage zufolge nicht notwassern kann und der Motor ständig ausfällt. Lass uns doch mal gemeinsam gedanklich unter der TMZ her- und auf die offene See hinausfliegen. Wir befinden uns exakt südlich von Wooge. Genau auf der Linie zwischen den Windrädern auf dem Festland und der Insel. Unsere Höhe beträgt 2.400 ft. Warum? Na, weil wir so dumm waren und nach der TMZ nicht mehr gestiegen sind, was man zwar jederzeit machen könnte und woran einen absolut niemand hindern würde, aber wir sind halt hohl as fuck und wollen es ja auch provozieren, um der Nachwelt später sagen zu können: "Siehste! Ist genauso passiert!" Naja, whatever. Die Elevation ist null. Das Triebwerk gibt den Geist auf. Was nun? Schrecksekunde! Wir verlieren 150 ft. Nun sind es nur noch 2.250 ft., die uns vom kalten Nass trennen. Also? Was tun? Der Vogel hat eine Gleitzahl von etwa 10. Panik! Irgendeine Idee? Mir fällt so wenig ein. Scheisse! Sterben? Gleiten? Sterben? Aaaaaaaaaaa!
cbk schrieb:Nö. Musst Du nicht. Während Du die TMZ unterfliegst, bist Du ggf. 2.400 ft hoch. Über die gesamte Flugzeit (damit meine ich die Flugzeit, in der Du unter der TMZ herfliegst), befindet sich absolut flaches Land unter Dir. Es gibt sicherheitstechnisch quasi keinen Grund noch höher steigen zu müssen. Oder überquerst Du in Oerlinghausen den Teuto auch ausnahmslos mit mindestens 4.300 bis 4.400 ft. (Elevation + Deine 3.000 ft)? Ich denke nicht! Sollte sich unterhalb der TMZ also ein Notfall ergeben, hast Du round about 4 Minuten bis zur Notlandung. Vier Minuten! Und da man ohnehin immer das passende Notlandefeld im Blick haben sollte, müsste in 4 Minuten doch eine Notlandung "zu organisieren" sein. Die Platzrunde in EDLO dauert auch nur 5 - 6 Minuten (nur für den Zeitvergleich).
Das heißt dann aber, daß ich mit ca. 3000ft msl über die Küstenlinie fliegen muß und entsprechend voll durch die TMZ und das mit Funkkontakt zum Zielflugplatz und nicht mit Wittmund-Radar, der FIS oder dem Papst.
cbk schrieb:Und wenn das dann alles passiert ist, macht die Möwe den Kohl auch nicht mehr fett. Sollte Dir die dann wirklich auch noch ins Cockpit donnern, würde ich an Deiner Stelle direkt nach der Notlandung aussteigen und Lotto spielen gehen. Vielleicht ist das Dein "Glückstag".
Zum Einen fliegt man dann voll durch das Vogelschutzgebiet und so einen Einschlag einer Möwe ins Cockpit kann ich nicht gebrauchen.
Die Moral von der Geschichte:
Verschwende nicht so viel Energie auf Szenarien, die entweder nur in der Theorie vorkommen (Ausnahmen bestätigen die Regel) oder mit wenigen Handgriffen ganz einfach zu lösen sind. Einfach mal fliegen.
In der Nfl bezüglich der TMZ Wittmund steht drin das:
Die TMZ Aktivierung gekoppelt ist an der Aktivierung der Ctr. Die Zeiten stehen in der Nfl. Außerplanmäßige Dienstzeiten werden per notam veröffentlicht. Ab dem 23.03 ist die tmz wieder futsch.
Oder gibbet nu was neues zu Wittmund?
Bas-T schrieb:Soweit mir bekannt ist soll die TMZ Wittmund mit Erscheinen der neuen ICAO-Karten Anfang April ein Dauerzustand werden. Wird dann wohl auch in die Karten eingezeichnet.
Oder gibbet nu was neues zu Wittmund?
cbk schrieb:Danke für den Link. TMZ mit festem Squawk und Hörbereitschaft wurden bereits 2017 eingeführt. Neu ist nur dass das Prinzip ausgeweitet wird. Und es ist eigentlich ne GA-freundliche Sache: 2017 wurden u.a. einige Lufträume C in TMZ umgewandelt, zB im Raum Hamburg. Du kannst jetzt also unkontrolliert VFR da durchfliegen, wo du vorher gar nicht reindurftest. Da ATC diese Lufträume aber immer noch manchmal braucht, wollen sie wissen dass du da bist und dich ggf. kontaktieren können. Macht doch Sinn.
ich weiß nicht, ob Ihr schon über die NfL 1-1870-20 gestolpert seid. Irgendwie hat die NAchricht für mich den Anschein, daß zukünftig in Deutschland manche TMZs zu RMZs werden, andere aber nicht. Jedenfalls einfach mit Transpondercode 7000 durch die TMZ, wird wohl nicht mehr möglich sein.
Eine RMZ ist das nicht, dort bist du ja aktiv verpflichtet Kontakt aufzunehmen. In einer TMZ mit Hörbereitschaft sollst du das nicht tun, sondern nur von denen aus ansprechbar sein.
Also z.B. TMZ Wittmund, die zukünftig wohl in der ICAO-Karte sein wird:
TMZ Wittmund hört an der Küste auf und ist dort auch schon 2500 Fuß hoch, du kannst darunter weg oder westlich der TMZ im Jadebusen fliegen und von dort Wangerooge kontaktieren.
cbk schrieb:Du brauchst 2 - 3 Minuten von der Küste bis WOOGE, und die Hälfte der Zeit ist dort kein Wasser.
Da ich für den kleinen Hüpfer übers Wasser auch keine Schwimmweste angelegt habe und unser UL eh nicht notwassern kann, will ich mit so viel Höhe übers Wasser gehen, daß es bei einem Motorausfall noch gleitend zurück bis an die Festlandsküste oder zu einer der Inseln reicht.
was für eine Schlechtwettergeschichte hier.
Wenn Du unter der TMZ mit 2200ft rumdüst hast du 11km am Ende TMZ(2500ft) bis in die Platzrunde(800ft) um 1400ft abzubauen.
11km bei 2,33km/min (Annahme: 140km/h) sind 4,7min bis in die Platzrunde. Das sind ca. 300ft/min gemütliches Einschweben zur Platzrundenhöhe. Ganz easy und ruhig.
Man kann sich echt einen Kopf machen.
skyfool
Nachtrag: die Vogelsperrzone ist von Sep-Mai, im Sommer also kein Problem. Sonst musst bis zur Küste die 2000ft halten.
cbk schrieb:Nee, die Schaltung des Codes 4472 ist verpflichtend, lediglich die Hörbereitschaft wird dringend empfohlen:
Weil die dringende Empfehlung den Sqawk zu wechseln und die Hörbereitschaft mit Wittmund Radar herzustellen für mich eine "Soll-Bestimmung" ist. Man muß es also machen, wenn man es kann. Ich kann es aber aus den unten aufgeführten Gründen nicht.
"...müssen Luftfahrzeuge...den Code 4472 unaufgefordert abstrahlen. […] Ergänzend...wird zusätzlich... das Herstellen einer Hörbereitschaft dringend empfohlen. …"
(Zitat NfL 1-1799-19)
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