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Forum - Luftrecht
  • Wenn der Satellitenempfang so fragil ist wäre es doch eigentlich sinnig, die Dinger für den Einsatz in Mitteleuropa zusätzlich mit einem GSM-Modul auszustatten. 

  • @cbk

    Eine weitere Frage zu dem Thema: Wie wahrscheinlich sind Fehlalarme und wer kommt dann für die Kosten auf?

    Ich bin mal im Schweizer Hochgebirge mit einem Heli geborgen worden. Da hat allein der SAR-Flug 5.000€ gekostet. Da es eine medizinische Indikation gab, hat das meine Auslandskrankenversicherung übernommen. Aber das waren 1 Heli, 1 Pilot, 1 Bergretter und 1 Notarzt für etwa 1,5 Stunden. Jetzt stellen wir uns einmal vor nach einem Alarm wird eine Suchaktion mit 2-3 Helis über mehrere Stunden eingeleitet. Da kommen schnell einige zehntausend Euro zusammen. Ob Fehlalarm oder wirklicher Unfall: Wer zahlt das eigentlich?

  • @edxj

    Wie wahrscheinlich Fehlalarme sind weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß bei mein Epirb über zwei Knöpfe verfügt. Einer zum Testen, ob das Gerät noch funktioniert und ein weiterer, um den Alarm auszulösen. Der Alarmknopf ist extra durch eine Kappe abgedeckt und die Kappe ist noch extra gesichert (vgl. Sicherung des Retter-Auslösegriffs bei einem UL).
    Im Zweifelsfall wird wohl der Eigentümer bei einem Fehlalarm für die Kosten aufkommen müssen.

    Was die Bergekosten im Ernstfall angeht, kannst Du von Glück reden, daß Deine Auslandskrankenversicherung gezahlt hat. Normalerweise müssen die nur für den Transport "ab Bordsteinkante", also überall, wo man mit einem normalen Krankenwagen hinkommen würde, zahlen.

    Für den Ernstfall habe ich meinen Gleitschirm nicht nur Haftpflicht-Versichert sondern im Paket auch noch eine Bergekosten-Versicherung, eben weil die Krankenkasse das normalerweise nicht zahlt, im fünfstelligen Bereich.

    Aber wie gesagt, die Epirbs sind dafür da, daß sie jemanden überhaupt finden und nichts, um sofort intensivmedizinische Hilfe zu bekommen. Ein mir persönlich gut bekannter Segelflieger mußte z.B. mal über Kufstein aussteigen, weil sie sich beim Kreisen in der Thermik gegenseitig die Tragflächen abrasiert haben. Er ist auch raus gekommen, wurde dann aber vom Wind am Fallschirm hängend in eine Felswand gedrückt. Der Schirm verfing sich an einem Felsvorsprung. Er durfte dann eine Nacht irgendwie im Gurtzeug hängend verbringen, bis die Bergretter von oben die Felswand runter zu ihm vordringen konnten.

    Von daher stellt sich mir bei einem Epirb gar nicht erst die Frage, ob der Alarm in 3, 5 oder 30 Minuten bei den Rettern aufschlägt. Es geht dabei eher darum, daß sie dich nach geglückter Notlandung überhaupt finden.

  • @cbk

    Klar, wenn man über Nacht an einer Felswand hängt ist man am Ende natürlich froh überhaupt gerettet zu werden. Ist nur blöd wenn man danach sein Haus verkaufen muss, um die Rettung zu bezahlen.

    Zum Thema Auslands-KV: Die hätte das garantiert nicht gezahlt, wenn sie es nicht hätte zahlen müssen. Meine Police (HUK) deckt solche medizinisch indizierten Transporte offensichtlich ab. Der Witz ist: Ich hatte einige Monate vor meinem Bergtrip noch gar keine Auslands-KV. Dann musste ich beruflich nach Moskau - und für das Visum musste ich eine abschließen. Schwein gehabt. Heute bin sehr Happy damit, denn sie schließt die gesamte Familie mit ein.

  • EDXJ schrieb:
    Wenn der Satellitenempfang so fragil ist wäre es doch eigentlich sinnig, die Dinger für den Einsatz in Mitteleuropa zusätzlich mit einem GSM-Modul auszustatten. 
    Ich bin zwar nicht so ein Experte wie CBK kann Dir aber sagen, daß die gängigen Geräte mit einem GPS ausgestattet und ebenfalls mit 5 Watt senden was nicht unbedingt wenig ist.
  • Postbote schrieb:
    mit 5 Watt senden was nicht unbedingt wenig ist
    Moin,

    klar sind 5W schon etwas, aber bedenke welche Strecken das Signal überwinden muß und das man keine Richtfunkverbindung hat (vgl. Sat-Schüssel beim TV-Empfang) sondern das Signal der Notfunkbake in alle Richtungen abgestrahlt wird. Die Notfallsignale werden von folgenden Satelliten empfangen und weitergeleitet:

    • Cospas/Sarsat: Orbit 850km
    • GPS: Orbit 20.000km
    • Immarsat: Orbit 36.000km (Geostationär)

    Sarsat hat aber keinen Regelmäßigen Empfang sondern kommt nur alle Nase lang mal vorbei. Kann also schonmal knapp 2 Stunden dauern, bis gerade ein Satellit über einem steht. Um 36.000km ungerichtet zu schaffen, sind 5W verdammt wenig. Nur mal so zum Vergleich: Handys senden mit 1-2 W (maximal), Radiosender (UKW) mit 1-100kW.

    Die Funkgeräte in unseren Fliegern dürfen mit maximal 6W senden, Handfunkgeräte mit maximal 2W.

    Einfach die Sendeleistung hochzudrehen bringt aber auch nichts. Für eine Sendeleistung im kW-Bereich würden die Batterien nie reichen und solltest Du mit so einer Leistung senden, halt dich bitte tunlichst nicht in der Nähe der Antennen auf. Die würden dich innerlich verkochen vergleichbar einem Mikrowellen-Ofen. Darum ist bei Handfunkgeräten und Handys, die man sich ans Ohr hält, bei 2W Schluß. Der Kopf des Nutzers ist zu nah an der Antenne und wird aufgeheizt. Alte "Handys" in Form einer Umhängetasche und wohl auch alte Funkgeräte in dieser Form durften wohl mit 4W senden, eben weil dort die Antenne weiter vom Hirn des Nutzers weg ist und andere Gewebe Hitze besser vertragen.

    Handy in Form einer Umhängetasche: http://supersonic-blog.de/wp-content/uploads/2008/06/img_3609.JPG

    Aus Kindertagen weiß ich noch, daß diese C-Netz "Handys" in Form einer Umhängetasche gerade auf den Ostfriesischen Inseln wohl sehr beliebt waren, weil sie mit 4W Sendeleistung bis zum Festpland ins Mobilfunknetz gekommen sind, wohingegen die 2W Knochen das nicht mehr geschafft haben. Da hatte man dann eben keinen Empfang.

    Aber um zu testen, wie sich Laub im Signalweg auswirkt, könnt Ihr ja mal Eure Sat-Antennen ganzflächig mit Laub oder anderen Materialien abdecken und dann den TV-Empfang testen. Aber Achtung, bei der Sat-Schüssel handelt es sich um eine gerichtete Übertragung, die entsprechend sehr viel mehr Reserven haben müßte. ;-)

  • Moin,

    na irgendwie habe ich in der Schule was verpaßt, ein ELT sendet mit 5W, mein Funkgerät sendet auch mit 5W, ein PLB welches auch mit 5W sendet ist jetzt trotz der gleichen Sendeleistung schlechter und hat dazu sogar noch ein eingebautes GPS was mein ELT nicht hat, aber egal, ich bin ja nicht so ein Fachmann in Sachen ELT, kann allerdings lesen und behaupte jetzt mal ganz frech, wenn die Antenne meines ELT verdeckt wird, kann es genauso schlecht empfangen werden wie ein PLB, der große Unterschied zwischen den beiden Geräten ist lediglich der Aufschlagsensor, den hat ein PLB soviel ich weiß leider nicht und es muß manuell aktiviert werden.

    Gruß, Stefan

  • @Postbote:

    Ich glaube wir haben uns falsch verstanden. Die Technik hinter einem Epirb, ELT oder PLB ist identisch (naja fast). Entsprechend sind auch deren Leistungen identisch. Ich wollte nur sagen, daß 5W Sendeleistung generell verdammt wenig ist, wenn es darum geht tausende km bis zum Satelliten zu überbrücken.

    • ELT: emergency locator transmitter, befindet sich im Flugzeug, wird normalerweise durch den Aufschlag automatisch ausgelöst.
    • EPIRB: Emergency position-indicating radio beacon, befindet sich normalerweise in bzw. an Schwimmwesten oder in Rettungsbooten und wird durch den Kontakt mit Salzwasser automatisch ausgelöst.
    • PLB: personal locator beacon, sind tragbare Geräte, die vom Nutzer manuell ausgelöst werden müssen.

    Die Technik hinter den Geräten ist mit Ausnahme der Auslösung identisch. ELT im Flugzeug, EPIRB in der Seefahrt, PLB an Land. Da die Dinger in der Seefahrt bereits in den späten 1970ern zum Einsatz kamen, werden die Geräte oft generell als EPIRB bezeichnet, auch well es ELTs oder PLBs sind.

  • Moin,

    gestern hat mein ELT nach einer Landung ausgelöst, was ich sehr merkwürdig fand, die Landung war nicht hart oder sonst irgendwie schlecht, lediglich hat das Bugrad mal "geschlagen" weil ich in so eine Rille zwischen 2 Betonplatten gekommen bin.

    Ich war grad dabei das Landegeld zu bezahlen, da klingelte schon beim Türmer das Telefon und eine Rettungsstelle Münster meldete sich, Er sprach kurz mit mir das es ausgelöst hätte, ich versicherte Ihm, daß es mir und meinem Passagier bestens ging und alles war gut, dann ging ich zum Flieger und stellte es komplett ab.

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    schräge Nummer - hätte nicht gedacht, dass eine "Hoppel-Landung" zum Auslösen
    führen kann  O.o

    Welches ELT Modell hast du?
    Ich habe ein ACK E04 406, jedoch ohne eine angeschlossene GPS Quelle...

    Sendet dein ELT auch GPS Koordinaten mit, weil die Ortung
    doch so schnell ging?


    BlueSky9




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