Segelflieger im Landeanflug

Forum - Luftrecht
  • Zitat : Kann jemand mir erklären, wie die Situation rechtlich ist, und was ich nächstes Mal machen soll?

    Vielleicht ein anderes Hobby suchen ? 

    Grüße , Stephan .

  • observer58 schrieb:

    Zitat : Kann jemand mir erklären, wie die Situation rechtlich ist, und was ich nächstes Mal machen soll?

    Vielleicht ein anderes Hobby suchen ? 

    Wie denn?

    Ich habe offensichtlich ein Fehler gemacht (bei dem zum Glück nichts passiert ist) und ich will mich verbessern.

    Dafür soll ich ein neues Hobby suchen?!? Das ist schwachsinnig, oder? Man kann nicht alles wissen und ich finde eigentlich gut, dass wenn man etwas nicht weißt, man fragt...

    Grüße

    Luca

  • lucabert schrieb:

    Erstmal sagst du, dass die Flugleitung gar nicht "gestatten" hat, dann dass wenn es geknallt hätte, wäre er wegen "gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr" dran...

    Widersprichst du dich nicht? Oder verstehe ich das komplett falsch?

    Ich denke zweiteres ;)

    Wie BlueSky schon sagte, darf der Flugleiter Dir nicht gestatten, parallel zum Segler zu landen, wenn das in der AIP des Platzes ganz klar verboten ist.

    Wenn er es trotzdem "gestattet", also eine Freigabe erteilt und es passiert ein Unfall, dann ist er wegen gefaehrlichen Eingriffs in den Luftverkehr dran. Und Du auch, weil Du darauf gehoert hast...


    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    Wenn er es trotzdem "gestattet", also eine Freigabe erteilt und es passiert ein Unfall, dann ist er wegen gefaehrlichen Eingriffs in den Luftverkehr dran. Und Du auch, weil Du darauf gehoert hast...
    Es klingt so wie "Mann, höre bloß nicht was der Flugleiter sagt!!!"... :)

    OK, verstanden, danke

  • lucabert schrieb:
    Es klingt so wie "Mann, höre bloß nicht was der Flugleiter sagt!!!"... :)
    Nö. Der Türmer gibt dir lediglich Informationen, die dir helfen sollen eine fliegerische Entscheidung zu treffen. Diese triffst du aber ganz alleine.
  • expl0rer schrieb:

    Im Konfliktfall hat der motorisierte Pilot (egal ob er tiefer, höher, weiter, o. ä. ist) durchzustarten. Der Segelflieger kann dies aufgrund seiner fehlenden Motorisierung nicht tun. Auch kann man vom Segelflieger nicht erwarten, dass dieser den Anflug streckt oder einen 360 im Endteil vollbringt...

    Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier das A und O.

    Moin,

    also ich habe mich bei uns am Platz schon öfters gefragt, ob der Segelflieger da am Hang in der Thermik im Queranflug jetzt aufachtert oder gleich in den Endanflug abdreht. Zumeist hing er da in der Thermik und wollte nach oben, aber weiß man es, wenn man ihn nicht erreichen kann? Nein!

    Was den Konfliktfall angeht, ist der Motorpilot ganz klar ausweichpflichtig, aber er muß auch einen Ausweg haben. Wenn der Ausweg durch mehrere andere Segelflieger verbaut ist, wo dann hin? Mehr als den Gashebel ganz nach vorne schieben kann er auch nicht. Wenn es dann nicht reicht, reicht es eben nicht. Einen kontrollierten Flug in den Boden (also in den Hang) kann kein Segelflieger verlangen. Da kann der Motorflieger noch so was von ausweichpflichtig sein.

    Oder, wie es bei uns in der Sichtanflugkarte steht:

    • Auf den nördlich gelegenen Hindernisverlauf ist unbedingt zu achten.
    • Englisch: Attention must be paid at all costs to the range of obstacles ...

    Aus dem "at all costs" schließe ich, daß im Fall der Fälle alles egal ist. Wenn ich mangels Motorkraft die Platzrunde nach dem Start nicht einhalten kann, kann ich sie nicht einhalten. Wenn ich mangels Motorkraft dem Segelflieger nicht ausweichen kann, kann ich es nicht, da kann ich noch so ausweichpflichtig sein. Um dem Hindernis auszuweichen, muß ich im Zweifelsfall auf jedwede Kosten, also auf Kosten der Platzrunde, der Ausweichpflicht und was auch immer, abdrehen.
    Oder, mal aus der Praxis gesprochen: Ich stand am Rollhalt, vor mir eine Cessna 172 mit 2 Personen besetzt am Abflugpunkt. Als sie gestartet ist, bin ich zum Abflugpunkt aufgerollt. Da saß ich quasi in der ersten Reihe und habe das Schauspiel gesehen. Die Cessna kam den Hang nicht hoch und hat direkt nach dem Start eine 270° Kehre hingelegt, um dann quer über den Platz, die Grasbahn und sämtliche Segelflug-Schleppstrecken von dem Hang wegzukommen. Ich glaube kaum, daß der das freiwillig gemacht hat. Wenn er da selber schon genug Probleme hat und am Leistungslimit der Maschine ist, wie soll er dann noch ausweichen?

    Dank unterschiedlicher Frequenzen, wovon die Segelflugfrequenz nicht einmal in den Sichtanflugkarten veröffentlicht ist, war da über Funk auch nichts zu machen.

    Oder, was mir andere schon berichtet haben: Was macht der Motorsegler, wenn es eng wird? Er stellt den Motor ab, weil er dann ja Segler ist und bitte alle anderen ihm dann ausweichen sollen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. ;-)

  • Hmmm... es kann aber auch funktionieren. Am letzten Sonntag war einiges los bei uns inkl. Segelflug bis zum abwinken. Wir haben auch zwei parallele Bahnen allerdings auch zwei Platzrunden die wir uns geteilt haben. Die Motorflieger und UL sind halt ausnahmsweise "rechtsherum" geflogen. Paralle Landungen gabs zuhauf ohne Probleme und der FL hatte die Sache fest im Griff. Es macht vielleicht doch den Unterschied wenn der FL hauptberuflich tätig ist und eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung mitbring.

  • Ja, normalerweise läuft das auch. Mit Gleitschirm und Drachen bin ich es ja auch gewohnt direkt nebeneinander zu landen. Der langsame Schirm innen in der "Platzrunde" und der schnelle Drachen außen. 20m Abstand reichen da.

    Solange ich die anderen Flugobjekte sehe, ist es kein Problem. Ich hab da nur immer etwas Bedenken, daß es da noch einen weiteren Flieger gibt, den ich gerade eben nicht mehr auf dem Schirm habe, der dann zuschlägt. ;-)

  • waldopepper schrieb:
    der FL hatte die Sache fest im Griff.
    Das sind genau die Aussagen, die in mir den unwiderstehlichen Drang ausloesen, etwas schreiben zu muessen... ;)

    Bei uns am Platz gibt es:

    - 2 parallele Bahnen
    - enorm viel Segelflugverkehr (Schleppbetrieb)
    - enorm viel Fallschirmsprungbetrieb (die Pac dreht eine Runde nach der anderen, ohne Pause)
    - enorm viel Helikopterbetrieb (diesbezueglich Hotspot in der Schweiz)

    An einem schoenen Tag ist wirklich die Hoelle los und man muss eine passende Luecke zum landen oder starten abpassen (Signalleuchte Sprungbetrieb aus, grad kein An- Abflug auf der Parallelpiste, grad kein Heli, der auch noch irgendwie landen/starten wil....).

    Aber eine Sache gibt es bei uns nicht: Einen Flug"leiter", der dazwischen quatscht.


    Chris

  • waldopepper schrieb:
    Es macht vielleicht doch den Unterschied wenn der FL hauptberuflich tätig ist und eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung mitbring.
    Auch wenn es hier jetzt zum x-ten Mal wiederholt wird, aber ein Flugleiter - egal ob er das hauptberuflich oder ehrenamtlich ist - leitet keinen Flugverkehr. Schlimm genug, dass wir in Deutschland noch immer die bereits aus dem Jahr 1936 stammende Flugleiterpflicht haben. Vielleicht sollte dann wenigstens die Bezeichnung so geändert werden, dass sie nicht mehr so irritierend ist und bei einigen Piloten für die Vorstellung sorgt, dass Flugleiter ihre Flüge leiten.

    Falls sich jemand für die Aufgaben eines Flugleiters interessiert, sollte er evt. einmal Wikipedia bemühen. Dort ist das recht gut beschrieben.

    mike.lima

Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
54.6 %
Ja
45.4 %
Stimmen: 207 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 19 Besucher online.

Anzeige: EasyVFR