@fl95 : im neusten Fliegermagazin 12/2012 schlägt der Chef von FIS Langen Herwart Goldbach vor, als Funksprache für Fluginformationsdienste ausschließlich Englisch (außer in Notfällen) in Europa zwingend vorzuschreiben.
DM: Wie seht Ihr dass?
Meine Meinung: kaum hat der DFS sich durch verbesserte Qualität im Service
in der Mitte Deutschlands hervor getan
verhält er sich auch wie die anderen Eurokraten. Die
Forderung von Herrn Goldbach ( aktuelles Fliegermagazin)Manager FIS passt zum Zeitgeist der Wichtigtuer und
Allesregler in der Bürokratie. Das man Englisch spricht bei grenzüberschreitendem Verkehr ist ja
sinnvoll, aber im Inland völlig
übertrieben. Hier soll wieder eine Hürde für die Hobby Flieger aufgebaut werden.
Das ausländische Flieger die deutschsprachigen Piloten nicht
verstehen stimmt ja, aber dafür gibt’s ja FIS die Informationen in Englisch
geben können. Oder die Türmer antworten gerne in Englisch wenn ein Ausländer
Hilfe oder Unterstützung braucht. Und die IFR Flieger ? Auch kein Problem, denen hilft FIS ebenfalls,
sowie Transponder, Radar und TCAS.
Hobby- Piloten mit schulenglisch durch das BZF 1 zu quälen ist
doch Blödsinn.
Das Gestammele kann man sich auf FIS täglich anhören.
Die Phrasologie wäre ja auch nicht das Problem aber vor der
Prüfung kommt der Fachenglisch- Übersetzungsteil als KO Hürde. Reformbedürftig.
So weit ich mich erinnern kann hat der FIS in
früheren Vorträgen übrigens die Meinung vertreten, lieber gescheit in Deutsch funken als
in Englisch Verständigungsprobleme zu generieren.
Ich werte den Artikel von Herrn Goldbach eher als Selbstdarstellung.
Schade hatte ihn anders eingeschätzt.
Mal ehrlich : Würde er auch so schwätzen wenn demnächst Chinesisch als ICAO Sprache verbindlich eingeführt wird?
DM
DeltaMike schrieb:Immerhin würden das englische Gestammel alle verstehen, ein schnell und perfekt gesprochenes Spanisch, Italienisch, Polnisch oder Französisch ist für die meisten unverständlich.
Das Gestammele kann man sich auf FIS täglich anhören.
DAL4 schrieb:
Englisch ist in der Schweiz Funksprache.
Manchmal fragt man
sich halt schon, woher das "Wissen" herkommt, das hier verbreitet wird!
Klar ist Englisch in der Schweiz (genau so wie in Deutschland) auch eine der "Funksprachen". Schliesslich ist das Land ja auch ICAO (und EASA) Mitglied.
Einfach hier nach dem dem Einleitungsabschnitt weiterlesen:
"…… Die Radiotelefonieprüfung nach Sichtflugregeln kann in
den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch oder Italienisch absolviert werden ….."
Einzig mit der vierten offiziellen Landessprache der Schweiz, dem Romanisch, wirst Du vermutlich ein paar Probleme haben. Obwohl ich wetten würde, dass Du damit in Samedan ebenfalls bestens durchkommst :-)
Und nur nebenbei: Wenn Du verstehen willst, warum sich
selbst A380-Besatzungen der Air France mit den Controlern von LFPG (Paris-Charles de Gaulle) gerne auch mal auf
Französisch unterhalten, dann findest Du die Begründung hier unter Punkt 2.4. auf Seite 13.
Dick
PS Carlson: Ich sehe das in bezug auf Herwart ähnlich wie Du und bin gespannt auf Deine Rückmeldung nächste Woche.
DeltaMike schrieb:
im neusten Fliegermagazin 12/2012 schlägt der Chef von FIS Langen Herwart Goldbach vor, als Funksprache für Fluginformationsdienste ausschließlich Englisch (außer in Notfällen) in Europa zwingend vorzuschreiben.
Lesen ist offenbar eine Kunst, Verstehen aber noch viel mehr:
Herwart Goldbach "würde es persönlich bergüßen, wenn im Fluginformationsdienst europaweit eine Sprache gesprochen würde"
und weiter: "Eigentlich müsste ein Pilot, der sich ins Ausland begibt, erwarten können, dass er sich dort weiterhin so verhalten kann, wie er es in seinem Heimatland gewohnt ist. Doch das ist nicht der Fall. Es ist ein Unding, dass man bei einem Streckenflug von drei Stunden drei völlig unterschiedliche Welten bereist, was Regeln und Sprachgebrauch angeht."
Diesen Wunsch nach europweit einheitlichen Regeln (auch UL!) und damit einer europaweit einheitlichen AIP, die dann nur noch einen länderspezifischen AD-Teil hätte, kann ich nur unterstützen und Englisch ist sowieso schon die verbindliche "Fliegersprache" weltweit. Es sollte nicht so schwer sein, auf seine Muttersprache in einem geeinten europäischen VFR-Luftraum zu verzichten*.
Michael
*) Das bedeutete ja nicht, dass an Sonderlande- und UL-Plätzen und an Segelfluggeländen nicht mehr in deutsch gefunkt werden dürfte/könnte.
Carlson schrieb:Er fordert es nicht, sondern er wünscht es sich. Es geht auch generell um die Vereinheitlichung im EU-Luftverkehr. Jeder, der nur selten ins Ausland fliegt, hat immer so ein unangenehmes Gefühl im Nacken, irgend eine Regel in der AIP übersehen zu haben und fürchterlich Ärger zu bekommen.
Momeeeeeeenteinmal: Da ich den Herward persönlich kenne kann ich mir das grad mal so garnicht vorstellen, dass grad er das so fordert.
fl95 schrieb:Nicht nur der Seltene. Ich halte es für unmöglich, legal in einem Deutschen UL als Deutscher mit gültiger Linenz von Italien nach England durch Belgien zu fliegen. Zugegeben nicht gerade Alltag für John Doe on the Street - wenn aber jemand einen Beweis für die Notwendigkeit der AIP Harmonisierung braucht - da wäre er.
Jeder, der nur selten ins Ausland fliegt, hat immer so ein unangenehmes Gefühl im Nacken, irgend eine Regel in der AIP übersehen zu haben und fürchterlich Ärger zu bekommen.
Achim
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