Visual Flight Guide vs. Flight Planner keine offizielle Flugvorbereitung?

Forum - Luftrecht
  • Hallo zusammen


    So viel Spass, wie es macht, sich vor einem bevorstehenden Flug mit der Flugvorbereitung zu beschäftigen, genauso Zeitintensiv finde ich es, wenn man es richtig machen möchte.


    Als ich zur letzten Aero in Friedrichshafen war und am Stand der DFS vorbei gekommen bin, haben die ja viel Werbung über den Visual Flight Guide gemacht.


    Die DFS macht hier gute Werbung wie



    • Planung einer Flugroute auf einer geografischen Karte

    • Frei zusammenstellbare TripKits

    • Digitale Sichtflug- und Flugplatzkarten als auch Terminal Charts

    Hab dann gefragt, ob das als Flugvorbereitung anerkannt wird. Also alle Blätter ausdrucken und ab in den Flieger. Die Antwort war ganz klar "nein, der Visual Flight Guide dient nur zur Unterstützung zur "eigenen" Flugvorbereitung". In dem Fall kan nich mir das Geld sparen und behalte meine Papier AIP.


    Wenn jetzt aber schon die gedruckten Dokumente der DFS nicht als offizielle Flugvorbereitung anerkannt werden, wie ist es denn dann mit dem, was der Flight Planner ausspuckt?


    Was ist denn gefordert? Muss eine Flugvorbereitung von Hand erstellt sein oder was sind die Vorraussetzungen, damit sie "offiziell" anerkannt ist?


    Wie macht ihr das?


    Gruss Steve

  • OsramBulb schrieb: ... Hab dann gefragt, ob das als Flugvorbereitung anerkannt wird. Also alle Blätter ausdrucken und ab in den Flieger. Die Antwort war ganz klar "nein, der Visual Flight Guide dient nur zur Unterstützung zur "eigenen" Flugvorbereitung". In dem Fall kan nich mir das Geld sparen und behalte meine Papier AIP.

    Gruss Steve

    Falsche Frage und dämliche Antwort. Falsche Frage, weil ... "anerkannt"? Es gibt nichts anzuerkennen. Nimm mal die Suchfunktion und such mal dan den Wörtern "Flugvorbereitung" oder "Karte". Nach viel Müll kommt eigentlich jeder zu dem Schluss ( ... nur Cumulus nicht ...), dass eine Vorbereitung vorgeschrieben ist, aber die Form und der Umfang nicht definiert ist. Ich finde das gut. Eine halbwegs aktuelle Karte ist selbstverständlich, Notams checken geht online, genau wie Wetter und der Rest ist eben raussehen. So ist man prima legal unterwegs.

    Das einem das die DFS Hansel nicht erzählen, ist ja wohl klar, obwohl hier irgendwie die Schwelle zur Irreführung oder Unkenntnis nicht weit ist.

    Der Flightplanner ist universeller und ich schätze ihn wegen der Weblinks für die möglichen Zielorte. Aber er kostet eben Geld und wenn man ihn komplett nutzen will (Wetter auf der Karte, Anflugkarten,...) ist das eben ein Spaß, den man sich leisten WILL, aber nicht muss. Aber bei 20 Stunden p.a., davon die meisten um den Kirchturm und 2 Touren im Jahr, von der eine wegen Wetter uasfällt, muss man schon mal ernsthaft überlegen, ob die Trip-Kits nicht auch passen.

    Truxxon
  • OK, das ist eine Antwort, die mich beruhigt und mir hier wirklich weiter hilft. Ich denke, ich werde mir den Flight Planner gönnen. Sparen kann man ja bei anderen Hobbys.

    Was ich so gelesen habe, gibt es auch diverse Schnittstellen zu PC-MET, NOTAMS, Google Earth usw.

    Das LBA Formular hab ich sonst von Hand ausgefüllt und bin nicht böse, wenn das dann mein Drucker übernehmen darf.

    Und wenn ich dann mit einer aktuellen Karte, den Anflugblättern aus der AIP sowie den prints aus dem Flight Planner unterwegs bin, sollte das ja längstens passen...

    Super, danke...

    Steve

  • OsramBulb schrieb:
    Was ich so gelesen habe, gibt es auch diverse Schnittstellen zu PC-MET, NOTAMS, Google Earth usw. 

    Schau mal hier bzw. hier!


    Michael

  • Nachtrag: Es gibt "Falsche Frage, dämliche Antworte" und Bestrebungen, optimale Vorbereitung zum Standard zu erklären und alles daran auszurichten. Michael hat das alles schon immer sehr schön zusammengetragen, verwechselt aber immernoch Artigkeit mit Kausalität. Suche vielleicht noch mal ergänzend nach "Verbindlichkeit der Platzrunde" - abendfüllende Lektüre der tief in den Köpfen verankerten Artikeit und dem, was wirklich passiert.

    Michaels PPT zur Flugvorbereitung ist qualitativ das beste, was man dazu im Moment lesen kann und es ist das Richtigste und Sicherste, was du machen kannst. So vorbereitet wirst du wahrscheinlich nicht in IMC einfliegen, keine EDR übersehen und überraschende Papst-Notams nicht übersehen. So gewappnet, kriegt "war mir nicht klar" eine auch juristisch eindeutige Bedeutung.

    Aber nur, damit das auch im richtigen Kontext steht: Das ist RICHTIG, SICHER und GUT, aber nicht Pflicht und nicht notwendig. Deswegen halte ich die dekorative Drohung zu den 50.000 Euro Bußgeld für ... Demagogie. Sie ist einfach nicht real und wenn man ein wenig den Kopf einschaltet, gesunden Menschenverstand walten läßt, werden Flieger 90 Jahre und haben nie Bußgelder bezahlt. Du merkst, ich bin ein ausgewiesener Feind medialer Panikmache, weil ich mich immer automatisch Frage, wem das nützt. Bei Michael natürlich nur seinem Ego. Ich bin intensiver User des Flight-Planners und von Skymap und schätze die Funktionalität, die "Usability", allein der Trip-Kit Assistent zum intelligenten Ausdruck der Karten ... Kurs visuell, in Zahlen, Frequenzen an der Seite, die Blätter durchnummeriert ... TRAUMHAFT und für mich das Maß aller Dinge, an dem viele Andere nicht mal schnuppern können. Aber: Luxus, Vorliebe, Komfort und NICHT Pflicht, so toll das auch wäre.

    Ich bin kein Anarcho und es geht mir nicht darum, Lüchen zu explorieren. Es geht mir darum, den Blick mal wieder auf das Wesentliche zu lenken. Was ist OPTIMAL? Ganz einfach - Michaels FP-Zeug. Deswegen muss aber nicht zwangsweise jeder, der das grad nicht so hinkriegt, von Baum zu Baum fliegen, um nicht entdeckt zu werden. Wie man es macht, ist eigentlich egal. Man sollte nur nicht zuschnell Ängste entwickeln vor künstlich aufgetürmten Hürden, die - ehrlich gesagt - so von niemand aufgerichtet wurden. Der Gesetzgeber hat es ganz bewußt so offen gehalten und die Unfallzahlen belegen es. Mangelnde Flugvorbereitung ist grad kein besonderes Unfall-Thema, wenn wir mal vom Treibstoff absehen. Einflug in IMC ist kein Vorbereitungsthema. Es ist die Unfähigkeit, die Entscheidung des Umkehrens zu fällen.

    Schau dir den Michael-Kram an, jedenfalls die Vorbereitungsfolien und entwickle ein Gespür, wo artig aufhört und Bangemachen anfängt.

    Truxxon
    In diesem Umfang wird genau hier immer auch gerne eine AIP-Abonements-Pflicht konstruiert.
  • Wenn nur die AIP von der DFS für eine Flugvorbereitung ausreicht, dann darf ich ja auch nicht mit Jeppesen Karten vorbereiten? Das kann ja nicht sein. Dann würden ja auch alle Ausländer, die sich nur Tripkits bestellen, keine Flugvorbereitung gemacht haben.
    Und von Jeppesen gibt es ja bekanntlich ebenfalls ein Ausdruck-Programm.
    Also wenn Du den FP mit aktuellen Karten hast (und Update-Funktion), dann sollte das reichen. Ich hab zwar auch noch eine AIP zuhause, werde die jetzt aber auch kündigen, weil ich mir seit Jahren die Karten ausdrucke und damit auch immer sehr gut gefahren bin.

    Aber das mit der Flugvorbereitung ist eben so eine Sache: Wie sagte schon Thomas Borchert vom Fliegermagazin: Wenn jemand nach dem Strich in der Karte fragt, frage ich ihn nach der Bestimmung, wo das steht - wenn er mir die zeigen kann, zeige ich ihm auch den Strich ;-)

    VG Sascha
  • smt schrieb:
    ... Wie sagte schon Thomas Borchert vom Fliegermagazin: Wenn jemand nach dem Strich in der Karte fragt, frage ich ihn nach der Bestimmung, wo das steht - wenn er mir die zeigen kann, zeige ich ihm auch den Strich ;-)

    VG Sascha
    !!!
  • truxxon schrieb:
    Bei Michael natürlich nur seinem Ego. 

    Die beiden PPTs sind enstanden, weil wir in unserem Verein im Rahmen der jährlichen Flugbetriebsbesprechung immer verschiedene Themen bearbeiten. So war es in zwei dieser Veranstaltungen meine Aufgabe über diese beiden Themen vorzutragen.


    Damit wir uns, vorallem aber auch mit Truxxon richtig verstehen, ich habe versucht wiederzugeben, was der Gesetzgeber so alles, mehr oder weniger präzise formuliert, zu diesen Themen erlassen hat, damit man im Bilde ist, was man so alles tun sollte und könnte, bzw. was vielleicht passiert, wenn ein unbeachteter Aspekt beim nächsten Flug plötzlich ungeahnte Relevanz bekommt.
    The good Airmenship zeigt sich immer im Weglassen, der für den nächsten Flug irrelevanten Dinge und die Konzentration auf das Wesentliche. So ist eine Startstreckenberechnung wie auch W&B bestimmt entbehrlich, wenn man allein bei trockener, kurzgemähter Grasbahn mit einer vollgetankten 172 starten will.
    Packt man sich aber da noch zwei stabile Kameraden dazu und das Quecksilber zeigt 30°C, ist man gut beraten über die Startstrecke und die W&B doch etwas näher nachzudenken und dieses auch zu dokumentieren.


    Also nicht Panikmache sondern Entscheidungskriterien liefern, nicht Egotrip sondern fürsorgliche Aufklärung im Verein war die Zielsetzung.


    Michael


    PS: Einen Strich in der Karte hatte ich seit meinem Prüfungsflug nie mehr


    PPS: Demagogie im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet im weitesten Sinne die ideologische Hetze mit dem Ziel selbst Macht zu gewinnen! Inwieweit die Warnung vor einer gesetzlich verankerten Sanktion diesem Begriff unterzuordnen wäre, erschließt sich mir nicht.

  • FlyingDentist schrieb:

    PPS: Demagogie im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet im weitesten Sinne die ideologische Hetze mit dem Ziel selbst Macht zu gewinnen! Inwieweit die Warnung vor einer gesetzlich verankerten Sanktion diesem Begriff unterzuordnen wäre, erschließt sich mir nicht.

    Wie bereits gesagt, hier, anderswo, in anderen Beiträgen und zu anderen Themen: Egal, was ich aufschlage, lese, wer versucht mit mir zu kommunizieren: Warnungen. Als Gesellschaft kommunizieren wir hauptsächlich über Warnungen miteinander. Ich kenne niemand und kann auch nach 5 Stunden Recherche niemand beibringen, der schon mal ansatzweise sowas bezahlt hat. Normales Verhalten, normale Bildung, normale Fehlertoleranz - dann geht in diesem Leben kein 50.000 Euro Bußgeld. Genauso wenig wie ich in den USA oder in Singepore nicht von einem Todesurteil bedroht bin, nur weil es das gibt.

    Narkolepsie! Warnst du eigentlich deine Kunden, dass du theoretisch ... ich meine, es könnte ja passieren - einnickst und mit dem auf Hochleistung laufenden Bohrer ein Aunge durchbohrst? Ich mein, es KÖNNTE ja passieren! Aber weder du noch ich noch Osram Bulb werden je in die Nähe von 50.000 Euro Bußgeld kommen. Ich ich weigere mich, dauernd davor abnicken zu sollen, nur weil es Sport-Kultur ist, sich permanent eher mit den negativen, konstruierten Grenzbereichen zu beschäftigen, statt sich an der 3-dimensionalität zu erfreuen.

    Truxxon
  • hallo Flieger,


    Vergleich VFG vs FP oder noch andere Lösung.


    Anforderung: Ich möchte in der BRD mit UL fliegen.


    Mit dem Visual Flight Guide (dfs) habe ich bereits Erfahrung  und bin begeistert.


    Einfach die Flugziele eingeben, die ICAO Kürzel werden gefunden, der Trip Kit wird generiert, alle notwendigen AIPs sind vorhanden , die Notams abgefragt. Fertig. (1 Minute dann läuft der Drucker). 


    Aus PC-Met hole ich mir die Garfors, den Wind, vielleicht noch ein Blick in die Meteogramme. ( alles ca 1 Minute)


    Jetzt Flugplanung im UlForum aufrufen, Flugziel eingeben, Wind und Gewicht (Daten vom Flieger sind gespeichert) (wieder 1 Minute) ausdrucken, unterschreiben fertig.


    Flugvorbereitung:   VFG+pcmet+ULforum in ca  5 Minutén -- Kosten  € 149,-- + € 79,50 ( pc-met) per anno.


    Ist das mit dem Flight Planner besser ( habe keine Erfahrung damit)   ?


    Da muß ich doch im Jahr 259,-- mehr bezahlen ? Die AIPs sind doch da auch nicht mit drin und kosten extra  ? oder?


    Alternativ  gibts noch eine bessere und preiswertere Lösung ?


    Grüße


    Peter


    PS. bei längeren Flügen mache ich  immer noch einen Strich in die Karte :)

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