Nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen. Sollte sich das ungute Gefühl allerdings nicht in normale Vorsicht und Respekt wandeln, wirst Du möglicherweise niemals ohne ein ungutes Gefühl fliegen können. Schieb eine Entscheidung ob Du weitermachst noch einige Trainingsflüge hinaus. Sprich auch mit deinem Fluglehrer darüber, der war sicherlich auch sehr erschrocken. Evtl. ist es gut in der nächsten Stunde zunächst Stallübungen zu fliegen, damit Du ein besseres Gefühl für solche Situationen bekommst. Hilft das alles nicht, dann lass es sein.
Hallo,
bei mir hat sich die Ausbildung ebenfalls als ziemlich stressig dargestellt, ausgelöst durch ein Erlebnis mit einem ziemlich unfähigen Fluglehrer der meinte, er müsse mir in der 2. Flugstunde mal zeigen, wie man bei starken Turbulenzen und Crosswind > 25kt landet...
Danach hatte ich, um ehrlich zu sein, richtig schiss und überhaupt keine Lust, jemals meine Ausbildung weiterzumachen. Ich habe dann Pause gemacht und die Fliegerei zunächst überhaupt nicht vermisst... .Aber nach ca. einem halben Jahr... da spürte ich, dass ich wieder rauf will... ich habe dann weitergemacht, mit einer gehörigen Portion Respekt.
Heute habe ich meinen eigenen Flieger, war damit bereits in Österreich, Frankreich und auf vielen deutschen Flugplätzen unterwegs. Noch immer fliegt bei mir eine gehörige Portion Respekt mit; vor jedem Flug, und sei es nur um den Kirchturm, spiele ich einige wesentliche Aspekte des bevorstehenden Fluges im Kopf durch, vor allen dingen Sachen, die beim letzten Mal nicht so dolle geklappt haben.
Das gibt ein gutes, sicheres Gefühl und man kann den Flug wunderbar genießen!
Also, beiß dich durch und mach weiter!!!
Ich kann Andi_Air nur beipflichten. Denn ich habe ähnliches wie er erlebt, habe heute ebenfalls meinen eigenen Flieger an dem ich viel Spass habe und viele Stunden im Jahr auf Strecke auch im Ausland unterwegs bin und bereits viele Mitflieger glücklich gemacht habe.
Lass sich diese Erfahrung einmal setzen und dann wieder rein in den Flieger und weitermachen.
Auch bei mir und meinen Erlebnissen ist bis heute keine Angst aber eine außerordentliche Portion Respekt geblieben. Daraus resultiert das sich mein Wagemut in Grenzen hält, ich mich versuche gut vorzubereiten, einen Flug nicht mache oder abbreche wenn ich mich ihm nicht gewachsen fühle. Ausserdem versuche ich so viel zu fliegen wie möglich um die Routine zu behalten, wenn das Wetter mal nichts hergibt gerne auch mal nur ein paar Platzrunden.
Gelernt habe ich aus meinen fliegerischen Erfahrungen selbstkritisch zu sein, ständig an mir und meinen Fähigkeiten zu arbeiten. Man lernt nie aus.
Sicher wird aus mir wohl nie mehr einer dieser Eiswürfel pinkelnden Piloten werden. Das war auch nicht das Ziel. Aber ich habe erreicht was ich wollte und auf meine Weise habe ich eine Menge Spass am fliegen und freue mich auf jeden neuen Flug.
Als Tip: Es ist sicher keine schlechte Sache auch nach Scheinerhalt von Zeit zu Zeit mal ein paar Runden mit einem Fluglehrer zu drehen. Das gibt ebenfalls Sicherheit und beugt Fehlern vor die sich schleichend in deine Flugtechnik einschleichen könnten.
Zum Thema "beim ersten Mal" möchte ich auch eine kleine Anekdote beisteuern. In meiner 1. (!) Flugstunde (Einen Schnupperflug hatte ich eine Woche vorher gemacht und mich direkt zur Ausbildung angemeldet) flog ich meine ersten Kurshalteversuche. Auf einmal rappelte es ganz furchtbar aus dem Motor, Leistung wech. Mein Fluglehrer hat dann direkt übernommen und ich saß adrenalingeschwängert und mit bleichem Gesicht daneben. Gott sei dank waren wir in der Nähe eines Flugplatzes und haben es irgendwie bis zur Bahn geschafft. Eine Überprüfung des Motors durch die ortsansässige Werft hat zunächst nichts ergeben, so dass wir mit dem Auto zu unserem Heimatflugplatz zurück gefahren sind. Im Nachhinein stellte sich ein kapitaler Motorschaden heraus (Ich glaube Bruch eines Kolbenrings, etc...). Es lag also nicht am Benzinmangel ;)... Nach einiger Bedenkzeit habe ich meine Ausbildung fortgesetzt, aber eines kann ich euch garantieren: Das Thema "Notlandeplätze / Notlandeübungen" nehme ich sehr ernst! D.h. die Flugstrecke so auswählen, dass jederzeit ein Notlandefeld erreichbar ist und auch während eines Fluges scanne ich die Umgebung nach geeigneten Feldern und Hindernissen ab. DIESE erste Stunde habe ich immer im Hinterkopf... :)