saab340 schrieb:Die Eigenstarter haben i.d.R. ein kleines Rädchen an der Flügelspitze.
Schleift die Flügelspitze da mit?
Hallo saab340
einige Prioritäten zur Entscheidungsfindung:
1. Du hast einen Wunsch - sollte immer im Hinterkopf sein - das allein hilft aber nicht weiter.
2. Du hast Ziele - bitte schriftlich definieren. Ziele können sich ändern wenn man mal aktiv in einer Situation drin steckt. Dann sieht man durch den erweiterten Horizont evtl. dass die erstrebten Ziele evtl nicht erreichbar sind oder wenn errreicht, dass sie doch nicht ein Leben lang begeistern. Also Jetzt-Ziele überdenken und mit kleinen Brötchen anfangen. Fern-Ziele im Auge behalten und ggf. anpassen.
2. Fliegen ist ein Freizeitsport (außer Berufspilot), also eine Schönwetterveranstaltung. Beim UL mit Motorkraft muß das Wetter nicht immer so schön sein, beim Segelfliegen schon, selbst schön ist da aber noch zu wenig, Thermik braucht es auch, sonst macht es auf Dauer keinen Spaß. Die Thermiktage im Jahr sind zählbar.
3. Thermiktage allein ist es auch noch nicht, du mußt beim Segelfliegen in einem Gebiet starten das in der Nähe auch thermisch aktiv ist, gibt es aber nicht überall. Schau dir im OLC an, wo alles thermisch geflogen wird. Ja im letzten Sumpfloch geht auch mal Thermik ab, vielleicht so Donnerstag vom 2 bis 4. Wenn sich in bestimmten Gebieten die geflogenen Kilometer häufen, dann nicht weil die dort bessere Flugzeuge haben oder sich die besseren Piloten einfinden sondern weil das Gebiet thermisch einfach gute Möglichkeiten bietet. In der Folge kommen dann die besseren Flugzeuge und Piloten.
4. Egal wieviel Zeit und Geld du hast, du bist immer auf einen Flugplaz/Startgelände angewiesen. Welche Möglichkeiten hast du in deiner Umgebung? Ewig lang zum Flugplatz fahren und zurück ist keine Option. Selbst wenn du in Rente bist, satt damit ausgestattet bist und Zeit ohne Ende hast (also ruhig Frau und Familie vernachlässigen kannst) dann ist stundenlanges Fahren nicht der Hit.
5. Wenn es im Verein stimmt, die Möglichkeiten vorhanden sind, so sind sie doch ohne eigenes Flugzeug beschränkt. Am Wochenende wollen alle fliegen, während der Woche braucht man ggf. einen zweiten Mann. Wer hobbymäßig fliegen will, keine Ambitionen auf eigene Leistung hat und mehr das Vereinsleben sucht, der ist dann da richtig.
6. Du wirst kaum an einem Verein vorbeikommen. Es gibt Flugplatzbetreiber unahängig eines Vereins, aber da brauchst du Zugang zu einem Flugzeug (Eigenes, Haltergemeinschaft, oder doch Verein). Chartern bei einer Flugshule ohne Vereinszugehörigkeit gibt es, aber nicht überall. Also auch die realen Möglichkeiten abstecken - ohne die geht es nicht - an den Möglichkeiten (Flugplatz - Zugang zu Flugzeugen) mußt du die Realität festmachen.
7. Ich hatte die nahezu idealen Möglichkeiten, meine vorletzte Station war ein eigener Segler (Eigenstarter) an dem ich vieles selbst machen konnte (Annex II). Unter der Decke aufgebaut aufgehängt, selbst ausgehallt. Eingestiegen und zur Runway gerollt. Vollgas, nach einklappen des Triebwerks schön gesegelt (GZ so 32 bis 34), selbst eingehallt - und gut wars. Leider waren die Thermiktage nicht so oft übers jahr und schon gar nicht in unserer näheren Umgebung. Das war nicht Jahresfüllend. Und am Verein bin ich auch nicht vorbei gekommen da die Halle nun mal nicht mir gehörte - aber das war kein Problem.
8. Letztendlich bin ich dann beim UL-Fliegen gelandet, eigenes Flugzeug, habe jetzt Zeit soweit mir das mein Umfeld zugesteht. Was will ich mehr, ausser besseres Wetter. Denn wenn es regnet oder schneit kann auch ich nicht fliegen. Aber doch viel öfter als unsere Segelflieger die von Ende Oktober bis März alles eingemottet haben.
9. Ja ernüchternd, daß Wünsche und Ziele hinten anstehen müssen und erst die Möglichkeiten kommen (oder man sucht nach den Möglichkeiten die die Wünsche und Ziele ermöglichen - ist im Leben aber nicht immer möglich - auch wenn uns das weltfremde Erfolgstrainer immer wieder mal weißmachen wollen). Nachdem ich nahezu alle Formen des Fliegens praktiziert habe mußte ich doch meiner größten Leidenschaft ade sagen, Drachenfliegen hat mich Jahrzehnte begeistert (liegt bei mir im Ranking noch vor dem Segelfliegen und Mose) aber irgendwann hängt der Drache nur noch in der Garage - man muß auch hier eingestehen, daß es nicht mehr geht - gehen würde es schon noch aber das Risiko wird mir zu hoch. Aber UL geht (fast - wetterbedingt) immer. Und überhaupt, wenn es nur ums Pilotieren geht ist für mich der Modellflug am herausforderndsten gewesen.
10. Wäge deine Möglichkeiten ab, Mose ist eine Alternative, es gibt aber nur wenig TMG′s die wirklich gut gleiten. Umgekehrt wenn du mit dem Mose oben bleibst hast du wirklich was geschafft - sich vergleichen mit den Segelfliegern wäre nicht so erbauend. Und im übrigen gilt, mach mal überhaupt was (vielleicht noch öfter auf den Flugplätzen rumlungern, Flieger kennenlernen...), komm erst mal in die Szene rein, die Wirklichkeit ist immer anders als die Vorstellung. Es gibt nichts Gutes - außer man tut es.
Und: komm doch mal in die Puschen. Man kann lange diskutieren, auch noch nächstes und übernächstes Jahr.
Fang endlich mit irgendwas an, passt es dann doch nicht, kann man wechseln. Ich ab mit TMG angefangen, aber nicht zu Ende gemacht weil ich dann auf UL umgestiegen bin. Und die Stunden im TMG Falken bereue ich nicht, hab da schon viel gelernt.
Also: fang an!
Viele Grüße und allzeit guten Flug! :-)
Einen MoSe alleine ein-/auszuhallen kann aber schon das erste größere Thema werden. Am Samstag Nachmittag findet man immer wen, der kurz anpackt, aber am Montag Vormittag?
zettelbox schrieb:Da ist die Bandbreite aber natürlich... wie bei allem.... immer EXTREM unterschiedlich,
Einen MoSe alleine ein-/auszuhallen kann aber schon das erste größere Thema werden.
das kann logischerweise von :
"mal eben die eigene kleine Container-Halle aufschieben in 4 min ..."
bis zu ....
"in der vollgestellten Halle ganz hinten mit Deckenkran runterlassen und vorher 4 Cessnas rausziehen, MoSe auf Kullern rausziehen Flächen anbauen mit 3 Leuten ... und 4 Cessnas wieder reinschieben ... " 1,5 Stunden dauern kann.
gehen kann ... Das hat naturgemäss auch wenig mit "Mose TMG" oder "MoSe UL" zu tun, sondern
liegt an der Infrastruktur der Fugplätze, die in der erreichbaren Nähe sind.
Wenn ich mir diese Diskussion so ansehe, scheint es schon ein nicht unerhebliches Interesse an einer Art UL-MoSe zu geben. Die einen mögen auch mal ein paar Stunden damit kurbeln und die anderen eher Luftwandern betreiben.
Zwecks der langen „Ohren“ wäre natürlich eine Lösung mit simpel anklappbaren Flächen optimal, sonst wirds schwierig mit einem Hallenplatz. Und wer nicht immer zu zweit fliegt würde auch eine single-hand Bedienung dabei schätzen.
Warum gibt da der Markt außer ein paar „Exoten“ nicht viel her? Massenweise werden schnelle Tiefdecker auf den Markt geschmissen aber auf der MoSe-seite bleibt es sehr überschaubar. Eigentlich sollte doch die Nachfrage das Angebot regeln.
Eben ...das regelt der Markt ...ich glaube der Markt ist da extrem klein ....
Und es kommt erschwerend hinzu ...
man kann mit UL-Bau schnell mal eine Million machen ...man muss nur leider 3 reinstecken ...
Ich glaube für die 10 Leute , die was richtig gut segelndes wollen und auch kaufen wollen und können und WERDEN
... lohnt es sich nicht mal für vorhandene und etablierte Hersteller drüber nachzudenken ..
So gern ich auch eines wollte, bei mir z.B. ist ein Hangar-Flieger ein NOGO, der nächste Flieger wird
wieder 100 % ein Trailer-Flieger.
Und 150.000 zahle ich auch bestimmt nicht ...und so ist die Bandbreite riesig, und nur ein kleiner Prozentsatz der Leute die
vorher HIER! geschriehen haben , zücken dann auch echt die Geldbörse, nicht mal in den jetzigen Zeiten.
Das ist eben die Frage, wie groß wirklich der Bedarf ist. Früher sind Unmengen an Falken, RF 4/5, Dimonas, usw. rum geflogen.
Ich kann mir schon vorstellen, daß, der Wunsch nach unkomplizierten und alltagstauglichem Gerät in dieser Kategorie weiterhin besteht - natürlich „übersetzt“ auf die heutigen Ansprüche und Möglichkeiten.
Und 150KEUR wären in einer HG für die meisten auch finanziell machbar.
Und jetzt fliegen Unmengen an WT9 und co herum…
4 Interessierte Leute in einem Forum machen noch keinen Markt.
Falken und Dimonas findet man ja auch immer noch häufig auf Segelflugplätzen. Aber es wird und wurde immer mehr des Altbestands zu Gunsten einer Ul-Anschaffung abgetreten.
Und wenn wir ehrlich sind, mit nem TMG Segeln, das war die Ausnahme, und so richtiges Segelfliegen war das eh nie…
Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Ich hab mit Segelflug begonnen, in den 90ern in einem Verein. Nach 19 Jahren Pause hab ich wieder Gefallen gefunden an der Fliegerei und wollte wieder anfangen. Hab aber nicht gewusst ob wieder Segelfliegen oder mit Motor. Weil es für mich am einfachsten war hab ich als erstes meinen Segelfliegerschein wieder aufleben lassen, diesmal in einer Flugschule. Ich wollte aber auch UL-Fliegen. Hab deshalb letzten Herbst die TMG-Berechtigung dazu gemacht und heuer im Frühjahr den UL-Schein. Der Umweg über TMG war für mich praktikabler, und auch nicht teurer als vom Segelschein gleich zu UL. Mittlerweile bin ich auch wieder in meinem Ursprungsverein, mit Seglern, TMG und möglicherweise zukünftig auch UL.
Der große Vorteil ist aber dass ich jetzt breit aufgestellt bin. Im Verein kann ich alles fliegen was wir haben und verschiedene UL`s kann ich in der Nähe chartern.
Deshalb meine Empfehlung: wenn du (noch) nicht weißt was du willst fang mit dem am einfachsten für dich zu erreichenden Schein an und mach dann Schritt für Schritt die anderen dazu. Und fliege dann viel. Irgendwann merkst du dann schon was dir am besten taugt, oder auch alles zusammen.
mfg hb
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