Probleme bei Landung

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Ich mache eine TMG Ausbildung nach Erhalt meines SPL Scheins.

    Eigentlich habe ich segelfliegerisch soweit alles im Griff, nun stelle ich aber fest, dass Fliegen mit einem Motorsegler (Dimona) doch etwas anders ist. Nach über 80 Landungen und 6 Stunden Flugzeit mit Lehrer (Platzrunden) habe ich immer noch Probleme mit der Landung. Mir gelingt es oft einfach nicht, den Flieger auszuflaren und setze dann mit allen Rädern auf statt mit dem Hauptfahrwerk. Beim Versuch etwas mehr zu ziehen, sacke ich dann auch oft ab, was zwar keien wirklich harte, aber unschöne Landungen ergibt. Einmal bin ich sogar gehüpft, was ja ganz schlecht ist. Auch ziehe ich das Flugzeug manchmal leicht zur Seite und kann die gerade Linie nicht so 100% halten. Geht es anderen auch so? Ist das normal oder bin ich etwa unbegabt? Die Starts und das Fliegen selbst machen mir keine Probleme. Langsam kommen mir aber Zweifel, ob ich mir ein anderes Hobby suchen soll. Ist es "normal", das nach so vielen Versuchen noch immer nicht drauf zu haben?

  • Hey Winniepuhh,

    sei ganz beruhigt, es erging auch anderen ( mir zumindest ) so und sehe am Platz, wie auch weitere Piloten regelmäßig damit zu kämpfen haben. 

    Wenn du vorher keinen Segler geflogen bist, sind viele neuen Komponenten bei der Dimona dabei, die vorher nicht eine so große Rolle spielten. Der Einsatz des Seitenruders ist aufgrund der langen Flächen ein riesiger Unterschied im Vergleich zu einige UL‘s oder Echos. Bei der Dimona ( Bugradversion ) fällt es bei der Landung oft schwer die Mittellinie zu treffen, da das Bugrad in Flugrichtung nicht mittig, sondern fast auf der Höhe des linken Beines angesiedelt ist. Auch die Gewöhnung an Bremsklappen muss geübt werden und nach 6 Stunden kannst du ganz entspannt bleiben. Ich hatte die Dimona nach ca. 25 Stunden recht gut im Griff, wobei sie bei Seitenwind auch noch einmal gut erflogen werden sollte. So meine Erfahrungen. Am Ende lohnt es sich jedoch ausdauernd zu bleiben  - ein toller Flieger :-)

    Gruß Dirk

  • @Scoobydoo

    Eigentlich komme ich ja vom Segelfliegen. Die Dimona kommt mir aber im Vergleich zu den reinen Seglern sehr wackelig vor. Ein kleiner Druck am Seitenruder führt zu einer schnellen Reaktion, die ich vom reinen Segelfliegen nicht kenne. Ich hatte anfangs echt Probleme, geradlinig die Piste anzufliegen. Das liegt möglicherweise an der ungewohnten Position links, wo man geradeaus schauen muss und nicht über den Propeller.

  • Was für Segelflugzeuge bist du den bisher geflogen und wieviel Flugerfahrung hast du den?

    Dimona 2 oder 3 Bein?

    Hätte 3 Anmerkungen:

    1) In der Dimona sitzt du ja nebeneinander, also im Vergleich zum Segelflieger etwas neben der Mittellinie. Das kann das "tänzeln" begünstigen, da man selbst erstmal im Kopf für sich die Position klar bekommen kann

    Abhilfe kann ein Faden wie bei Segelflieger (schwierig bei der Dimona) oder einfach ein Klebestreifen leisten:

    (Foto vom Falke)



    2) Sitzposition Höhe. Häufig schon beobachtet (auch bei mir), dass wenn man zu tief sitzt quasi die Motorhaube "überguckt" und somit eine Referenz beim Flairen fehlt. Abhilfe könnte ein Sitzkissen leisten - einfach mal testen.

    3) Anflug stabil? Wenigen bei SF auf TMG umstieg, mehr beim TMG auf SEP hatte ich mir selbst Stress gemacht, dass ich den Anflug nicht wirklich stabilisiert hatte. Dimona und Co müsste man eigentlich auch mehr motorflugmäßig bewegen und standardisiert seine Checks abarbeiten. Dazu gibt es tonnenweise YT Material. Dein TMG Lehrer ist eher Segelflieger oder Motorflieger? (Nicht böse gemeint, aber vielleicht könnte etwas Trimm durch reine Motorflieger helfen)

  • winniepuuh schrieb:
    Beim Versuch etwas mehr zu ziehen, sacke ich dann auch oft ab, was zwar keien wirklich harte, aber unschöne Landungen ergibt.
    Es ist schon richtig zu ziehen, idealerweise hat man den Knüppel voll durchgezogen am Bauch wenn man aufsetzt. Wenn Du dabei durchsackst und hart aufsetzt, dann hast Du lediglich in zu grosser Höhe abgefangen/durchgezogen...


    Chris

  • Ich hatte auch bei der TMG Ausbildung Probleme gerade aufzusetzen. Irgendwann hat mein Fluglehrer einen Klebestreifen auf die Motorhaube geklebt.... Dann ging es :)

  • winniepuuh schrieb:
    Nach über 80 Landungen und 6 Stunden Flugzeit mit Lehrer
    Mach weitere 80 und du kannst es. Alles eine Frage der Übung. Wenn du die Höhe richtig abschätzen kannst setzt sich de Vogel alleine auf die Bahn.
  • Hallo winnipuuh,

    mir gings ebenfalls so - nicht verzweifeln.

    Auch wenn schon einge gute Tips gesagt wurden, meine Erfahrungen Segelfliegen/TMG:

    1. Es gibt gute und weniger gute Fluglehrer (Flugschüler dito). Wie gut einer fliegen kann, sagt noch nichts darüber aus, ob er auch ein guter Lehrer ist (lass dich nicht von Sympathie täuschen - ggf. sind unsympatischere Lehrer die Besseren). Ich will dir das nicht unbedingt empfehlen, aber ich habe den Lehrer gewechselt (gab im Verein böses Blut) nachdem sogut wie kein Fortschritt bei mir erkennbar war und ich vor jeder Flugstunde "mehr Angst als Vaterlandsliebe" hatte.

    2. Der Tip mit der Sitzposition ist gut, Nicht zu tief sitzen und auch nicht zu weit hinten. Wenn die Füße zu sehr gestreckt werden müssen, kann man schlecht die Richtung halten. (letzter Satz gelöscht - vorerst noch nicht relevant)

    3.  Der Segelflieger sitzt i.d.R. mittig und relativ weit unten, mittig die Bahn zu treffen ist da wesentlich leichter. Der Lehrer in der Dimona sitzt rechts und höher und sieht so schräg auf die Bahnmitte. Ein guter Lehrer kann abschätzen ob du mittig landest (durch die erhöhte Sitzposition und rechts von der Mitte deckt sich auch beim Lehrer der Propellerspinner optisch nicht mit der Bahnmitte wenn genau mittig aufgesetzt wird).

    4. Genau das muss dir bei jeder Landung bewußt sein. Auch du sitzt nicht in der Mitte. Intuitiv blickt man von seiner Sitzposition auf den Propellerspinner und will so die Bahnmitte anfliegen. Wenn man so peilt schiebt der Flieger. Du mußt parallel zur Flugzeugachse schauen, nicht mittig über den Spinner, also ganz deutlich am Spinner (links) vorbei (es braucht ein wenig bis man den Flieger gedanklich rechts liegen lässt). So anfliegen und so ausflairen. Du meinst du bist dann etwas zu weit rechts auf der Bahn, aber das einfach ignorieren - wichtig ist das gerade Anfliegen - sonst wirst du von der Parallaxe getäuscht.

    5. Im Anflug (hinzugefügt: Anfang Endteil) den Flieger sauber  trimmen sodass nur Richtungskorrekturen zu machen sind (hinzugefügt: dazu Gas reduzieren bis gewünschter Gleitpfad und Geschwindigkeit erreicht ist - noch keine Störklappen; i.d.R. ist je nach Anflugwinkel und Wind noch nicht voll Leerlauf gesetzt, deshalb siehe 6.). Noch gut vor dem Aufsetzen wirst du mit den Störklappen den Gleitweg reduzieren (hinzugefügt: bzw. korrigieren weil dein zuerst anvisierter Aufsetzpunkt die Halbbahnmarkiering war, du in jetzt niedrigerer Höhe ggf. Windscherungen hast und dein neuer anvisierter Aufsetzpunkt jetzt nur noch etwas nach der Schwelle liegt). Die Hand bleibt dann wie angewurzelt am Hebel in dieser Stellung (hinzugefügt: nur noch geringe Korrekturen der Klappe bzw. wenn Rastung dann Rastung stehen lassen). (letzter Satz gelöscht weil Feinkorrekturen des Gleitwegs mit Knüppel und Klappen gemacht werden - oder mit Gas, je nach Rastung der Klappe bzw. Vorgabe des FI).

    6. (hinzugefügt: knapp über dem Boden Rest-) Gas raus - nicht zu hektisch aber doch zügig (hinzugefügt: wenn noch nicht vorher schon Leerlauf gesettet war). Durch gefühlvolles ziehen den Flieger in einen horizontalen Flug bringen - auf keinen Fall zu ruppig ziehen -  nicht steigen! So im Horizontalflug (bei geringer Höhe oder wenn etwas zu hoch nur minimales Sinken) verharren bis die Aufsetzgeschwindigkeit und die Aufsetzhöhe (max. 0,5m) erreicht ist. Du bist dann immer noch etwas über der Stall-Geschwindigkeit.

    7. Und nun scheiden sich die Geister. Meine Erfahrung ist: Permanent ganz leicht nachziehen ohne zu steigen aber immer noch etwas über der Stall-Geschwindigkeit bleiben (Gefühlssache wie stark der Flieger noch auf das Höhenruder reagiert bzw. wie stark der Knüppelzug ist - Stallübungen in großer Höhe bis man etwas Gefühl dafür bekommt)) - dann nicht mehr weiter ziehen, so am Knüppel verharren und den Flieger von selbst langsam an Höhe verlieren lassen (ab ca. 0,5m) bis er sich langsam hinsetzt. Mein erster FL wollte, dass der Flieger kurz über dem Boden stallt und damit hinsetzt - ist aus meiner Sicht nicht richtig. Beim Stall schlägt der Flieger je nach Resthöhe mehr oder weniger auf und springt wenn man nur einwenig zuviel Restöhe hatte. Schöne Landungen können so gelingen aber nur wenn wirklich alles passt. Die Dimona sollte schon zuerst auf den Haupträdern aufsetzen aber nicht unbedingt zu extrem. Da wird jedes Flugzeug schwammig und lässt sich über das Seitenruder nicht mehr gerade halten. Das A und O ist m.E. zunächst die richtige Aufsetzgeschwindigkeit (in niedriger Höhe über der Bahn) - nicht zu schnell. Anstellwinkel und Fluggeschwindigkeit hängen zusammen. Der Anstellwinkel ist irgendwie greifbarer aber meiner Meinung nach ist die richtige Aufsetzgeschwindigkeit kurz vor dem Stall das Wesentliche, Der Anstellwinkel (wie sehr man am Steuerknüppel ziehen muß) ergibt sich dadurch von selbst (und ist auch vom W&B abhängig - je nach Beladung kann es unterschiedlich sein).

    Alles ohne Gewähr!

  • GonzoFlieger schrieb:
    Im Anflug den Flieger sauber  trimmen sodass nur Richtungskorrekturen zu machen sind. Noch gut vor dem Aufsetzen wirst du mit den Störklappen den Gleitweg reduzieren. Die Hand bleibt dann wie angewurzelt am Hebel in dieser Stellung. Jetzt ist nur noch mit dem Gas der Gleitweg bzw. die Fluggeschwindigkeit zu regulieren (es ist nun mal ein Motorflieger).
    Hallo zusammen, das sehe und schule ich vollkommen anders, mag auch von FI zu FI unterschiedlich sein. Querab der Schwelle im Gegenanflug (der Segelflieger nennt den Punkt Position) wird das Gas zurückgenommen, der Flieger auf seine Anfluggeschwindigkeit getrimmt, Propeller auf Startstellung gedreht und danach im Gleitflug  bei Leerlauf bis zum aufsetzen geflogen. Kleinere korrekturen durchs Gas, weil man zu kurz kommt sind ok. Wenn man einen schnellen Anflug macht, wird bis zum eindrehen ins Final mit normaler Geschwindigkeit geflogen und erst dann das Gas auf Idle gezogen.

    Warum? Motorsegler haben im gegensatz zu UL und Motorflugzeugen keine rastbaren Landeklappen sondern Bremsklappen wie ein Segelflugzeug, dies bedeutet, dass die Klappen vom Piloten in ihrer jeweiligen Stellung gehalten werden und er über das Aus- und Einfahren den Gleitweg beeinflusst. Die linke Hand verbleibt dabei an den Bremsklappen, die rechte am Steuerknüppel. Dementsprechend ist es nicht möglich wie im Motorflugzeug mit Schleppgas in den Platz zu kriechen und kurz vorm aufsetzen das Gas rauszunehmen.

    Die Gleitleistung und Aerodynamik von sämtlichen Motorseglern ist soweit ausreichend, das Schleppgas auch überhaupt nicht nötig ist um sanfte Landungen durchzuführen.

    Gerade das von dir Beschriebene Steuern des aufsetzens mittels Schleppgas muss ich regelmäßig TMG Umschülern austreiben, die vom UL oder Motorflug umsteigen. Genauso musste es mir damals ausgetrieben werde als ich meinen PPLA machte, mein Motorfluglehrer sagte mir "Fliegen kannste wie ein junger Gott, aber lass verdammt nochmal diese Motorseglerlandungen sein, das funktioniert so nicht" er hatte recht, ungeübten gelingt ein sauberes Aufsetzen im Motorflug mit Schleppgas deutlich leichter, geht natürlich auch ohne.

    Nun zum Threadstarter:

    1. Versuch dir eine Markierung zu machen um nicht über den Spinner auf die Bahn zu peilen.

    2. Ignorier fürs erste die Centerline o.ä. das kannst du üben, wenn der Anflug sauber ist und das aufsetzen passt.

    3. Du kannst versuchen, die nächsten Anflüge mit marginal höherer Geschwindigkeit zu machen, so bleibt mehr zeit den     Abfangbogen sauber auszufliegen und auszuflaren.

    4. Lande nicht unbedingt mit vollen Klappen, das kennst du ja schon aus dem Segelflugzeug, manchmal hilft das, um etwas     mehr spielraum zu schaffen.

    5. Nicht aufgeben, üben, üben, üben, reflektieren und wieder üben. Die Dimona ist ein treudoofes Schaf, wenn der Knoten     geplatzt ist, wird sie dir noch mehr Freude bereiten.

    6. Welche Segelflugzeuge bist du bisher geflogen?

    Gruß Kurt

  • winniepuuh schrieb:
    Langsam kommen mir aber Zweifel, ob ich mir ein anderes Hobby suchen soll. Ist es "normal", das nach so vielen Versuchen noch immer nicht drauf zu haben?
    Keine Sorge, das schaffst Du schon. Wenn du vorher im Segelflugzeug gesessen hast und jetzt in der Super Dimona würde ich sagen, daß das leichte seitliche Schieben daherrührt, daß Du es gewohnt bist über die Flugzeug-Nase zu peilen. Im Segelflugzeug paßt das ja auch, weil man genau mittig sitzt. Die Dimona hat  zwei Sitze nebeneinander, so daß du nicht genau mittig sitzt. Wenn Du jetzt, weil du es wahrscheinlich so gewohnt bist, beim Flairen über den Spinner peilst, versetzt es dich leicht zur Seite.
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