Wann Passagierberechtigung?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hab ich mir nie Gedanken zu gemacht. Im Segelflug und TMG gilt 30 Starts oder 10 Stunden nach Lizenzerhalt und zusätzlich ein Überprüfungsflug mit FI.... Da ich vom Segelflug mit TMG kommd hab ich die Berechtigung direkt mit der Lizenz erhalten. Ob diese Berechtigung sinnvoll/nötig ist mag ich nicht entscheiden, würde sie aber direkt an die Lizenz anhängen.

    Gruß Kurt

  • Bleibt nur die Frage, ob man selber zu jemanden ins Auto oder aufs Motorrad steigen würde, der nur 6 Stunden im Jahr fährt?

    Übertragen aufs Flugzeug, würde ich niemanden mitnehmen, wenn ich selber so wenig fliege, denn es ist zum Großteil Übungssache und Erfahrung. 

    Nur mal so einem anderen die "Welt von oben", bei Ententeichbedingungen zeigen oder richtige Touren, zu anderen, evtl. kniffeligen Plätzen fliegen, mit wechselnden Wetterbedingungen, sind auch zwei Paar Schuhe.

    Man kann ja auch einfach andere Fliegerkameraden mitnehmen. Das dient dem direkten Erfahrungsaustausch, besonders, wenn man mal unter anspruchsvolleren Umständen (Formationsflug, Nachtflug, Flughafenlandung, CTR., Radaranflug, Tiefflug, Fotoflug, etc. pp.) unterwegs ist. Man teilt sich den workload und hat gemeinsam einen ungeheuren Spaß dabei. Kann es nur jedem empfehlen. Zumindest möchte ich auf meine Buddys nicht verzichten (Hilko, Martin und Lutz  ;-)  ). Wobei zu 80 % meine Partnerin den Copilotenplatz inne hat.

  • Danke für Eure Erfahrungen und Tipps. Ich habe mich entschlossen, erst noch ein paar Monate alleine zu fliegen und dann so im Sommer die beiden Prüfungsflüge zu machen...

  • 924driver schrieb:
    Man kann ja auch einfach andere Fliegerkameraden mitnehmen. Das dient dem direkten Erfahrungsaustausch, besonders, wenn man mal unter anspruchsvolleren Umständen (Formationsflug, Nachtflug, Flughafenlandung, CTR., Radaranflug, Tiefflug, Fotoflug, etc. pp.) unterwegs ist. Man teilt sich den workload und hat gemeinsam einen ungeheuren Spaß dabei.
    Wobei ich gerade in dem Punkt denke, daß die Passagierberechtigung im UL-Bereich Quatsch ist. Wenn zwei Piloten an Bord sind, die auch beide eine aktive Lizenz haben und beide das UL, in dem sie sitzen, sofort alleine fliegen dürften, dürfen sie ohne Passagierberechtigung (oder FI-Lizenz) nicht zusammen fliegen. Eine "2-Personen Besatzung" ist nicht zulässig.

    Persönlich stelle ich an einen Piloten, der einen Fußgänger als Passagier mitnimmt, jedenfalls ganz andere Anforderungen als an einen Piloten, der einen anderen Piloten mitnimmt. Bei zwei Piloten merkt der auf dem rechten Sitz schon selber, wenn etwas schief läuft. Wenn ein Fußgänger mit an Bord ist, vertraut der blind darauf, daß man ihn auch sicher wieder runterbringen wird. Kontrollmöglichkeiten hat er nicht.

  • cbk schrieb:
    Wobei ich gerade in dem Punkt denke, daß die Passagierberechtigung im UL-Bereich Quatsch ist.
    Ja, das teile ich...eine Regelung wie beim LAPL wäre eigentlich mehr als ausreichend. Streckenflug kann man deutlich besser mehr in die "erste" Ausbildung integrieren. Nur: Kurzfristig wird sich das wohl nicht ändern....
    cbk schrieb:
    Bei zwei Piloten merkt der auf dem rechten Sitz schon selber, wenn etwas schief läuft.
    Das wiederum sehe ich etwas relativ,....da kommt es echt sehr auf die Paarung an, die da unterwegs ist. Ich finde zwar grundsätzlich die Idee zu zweit fliegen zu können als Scheininhaber richtig...gibt aber auch Grenzen. Wer rechts sitzt ist eben kein Fluglehrer und eben nicht ausgebildet um Fehler zu erkennen und zu bewerten ob nun erstmal monitoren,  Feedback oder aktives eingreifen nötig ist. Außerdem: So eine Teamdynamik zu 2 kann auch mal anspruchsvoll sein:-)...insbesondere wenn die Arbeitsteilung unklar ist oder unterschiedliche Arbeitsweisen z.B. mit Klappen im Endteil vorliegen

    Oder Kurz: Ich bin der Meinung, wer ein Schein hat muss so ausreichend qualifiziert sein um eigenverantwortlich zu entscheiden ob momentan fit oder nicht...(ob alleine, mit Gast oder Fliegerkumpel...oder auch in der Entscheidung ob ich beim Kumpel einsteige)

  • Zur Eingangsfrage: Nach zwei Jahren hab ich den Überprüfungsflug mit der Prüfung zur Passagierberechtigung verbunden. Dann hatte ich ausreichend 200km-Flüge hinter mir (hatte meinen eigenen Flieger nach einem Jahr von Bayern nach Schläfrig-Holstein überführt) und fühlte mich sicher genug, meine Familie nicht zu gefährden. :-)

  • In meinem Fall war es tatsächlich nach Erhalt der Lizenz das erste, was ich an Flugstunden gemacht habe - ich hatte mich selbst damals schon sicher gefühlt.

    LG, Tobias

  • francop schrieb:
    wer ein Schein hat muss so ausreichend qualifiziert sein um eigenverantwortlich zu entscheiden ob momentan fit oder nicht...(ob alleine, mit Gast oder Fliegerkumpel...oder auch in der Entscheidung ob ich beim Kumpel einsteige)
    Kann ich unterschreiben. Allerdings ist auch dieses Thema vielschichtiger wie fast alles in der Welt.

    Obwohl ich gegen zuviel Verwaltung und Gesetze bin muß ich doch einwenden, daß einiges für den Erhalt der Passagierberechtigung spricht. Es kann doch bei einem Anfänger nicht schlecht sein, wenn er erst mal geringe Erfahrungen sammelt und dann noch mal von einem Fluglehrer draufgeguckt wird, ob er sein gelerntes halbwegs sicher umsetzt bevor sich  Nichtpiloten mit in die Maschine setzen.

    Wir wissen doch genau, wieviel Training es braucht bis man die multikomplexen Handlungen beherrscht und wie schädlich und groß der Einfluß von Störfaktoren ist. Ein schwieriger Anflug mit einem plappernden Passagier daneben kann schon zuviel sein, besonders am Beginn der Karierre. Das merken wir doch auch bei so einfachen Verrichtungen wie ein Check ohne Checkliste, dafür aber mit Ablenkungen durch ein gleichzeitiges Gespräch mit irgend einem danebenstehenden.

    Und ich möchte auch zu bedenken geben, daß man zwar alles theoretisch gelernt haben kann, aber es deswegen noch lange nicht in einer Streßsituation auch zur Verfügung steht (und noch schlimmer: man kann es gekonnt haben, aber es geht ohne Training auch wieder verloren). Warum fallen denn sonst eigentlich erfahrene Piloten vom Himmel?

    Und zu guter Letzt: die Kompetenz den bevorstehenden Flug in seiner Schwierigkeit zu bewerten braucht neben Wissen auch Erfahrung. Ohne diese kann ich eine Situation überhaupt nicht bewerten. Weiß ich von Wirbelschleppen nichts, sehe ich auch nicht die Gefahr die darin lauert. Das ist die Situation eines Anfängers. Er wird in seiner Laufbahn viele Fehler machen, die hoffentlich nicht in der Statistik enden.

    Mir hat mal irgend jemand zu Beginn gesagt: "stell Dir zwei Eimer vor. In einem ist Dein Glück und im anderen Deine Kompetenz. Versuch immer, dass Dein Eimer mit Kompetenz sich schneller füllt als Dein Eimer mit Glück sich leert."

    Gerd

  • Gerneflieger schrieb:
    Hallo zusammen, wie schnell oder langsam nach Scheinerhalt (in Flugstunden) habt Ihr die Passagierberechtigung gemacht? 
    Hab die Paxberechtigung direkt danach gemacht, aber nicht sofort welche mitgenommen.
    Und die, die ich dann als erstes mitgenommen habe waren Fliegerkollegen.

    VG!

  • Gerneflieger schrieb:
    Ich habe mich entschlossen, erst noch ein paar Monate alleine zu fliegen und dann so im Sommer die beiden Prüfungsflüge zu machen...
    Es spricht nichts dagegen, die PAX zeitnah nach dem Schein zu machen. Der Eintrag im Schein sagt nur "Du darfst". Was Du hast, hast Du. ;-)  Ab wann Du willst und ab wann Du Dich sicher genug fühlst, ist davon dann unabhängig.
    Mit Pax Berechtigung kannst Du auch "Co-Piloten" mitnehmen auf Touren, falls die Flugschule oder ein Verein das anbieten. Da lernt man vieles. Und wenn zwei Piloten an Bord sind, sinkt Deine Arbeitslast. Der Co kann Navigation, Squak und Radio rasten, Anflugblätter raussuchen, etc. Hilfreich ist, einen erfahrenen mitzunehmen. Wenn der aber kein FI ist, brauchst Du die Pax.

    Ab wann Du dann "echte" Paxe mitnimmst, kannst Du ja noch entscheiden; und ob die ersten Deine Familie oder Deine Freunde sind. Bei mir waren die Kinder die ersten Paxe. Aber noch nicht gleich nach der Pax Berechtigung.

    Wenn Du Dich noch unsicher fühlst, macht es in den ersten ein, zwei Jahren auch Sinn, mal mit anderen FIs zu fliegen, auch wenn Dein Ü-Flug noch nicht ansteht. Dabei habe ich damals sehr viel dazu gelernt.

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