Tragschrauber Ausbildung / Kosten / Sicherheit / Einsatzfähigkeit

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Was mir ... negativ in Erinnerung geblieben ist, sind die fürchterlichen Vibrationen im Stick, ein no go für mich, das Ding (ganzer Tragschrauber) schüttelt sich ohne Ende

    Es gibt solche und solche. Hängt sehr stark von der Pflege und Behandlung des ULT ab. Harte Landungen, etc. Wichtig ist, dass das Rotorsystem regelmäßig neu gewuchtet wird, dann fliegt der sehr ruhig. Wenn der ganze Tragschrauber schüttelt, ist was nicht i.O. Der Stick vibriert immer ein wenig. Den umklammert man am Anfang ganz fest. Im Laufe der Ausbildung wird man lockerer und entspannter und merkt, dass der Schrauber eigentlich ganz von alleine fliegt.

    Schlecht behandelte haben allerdings wirklich viel Stick-Shake und das ist dann echt mühsam zu fliegen.

    Jedenfalls ein echt traumhaftes Luftmotorrad. Spaßgerät. Auch reisetauglich auf Strecke - allerdings ist Fläche angenehmer für lange Touren.

  • Bin auch so einige geflogen ...virbrieren tuts immer a bissel, hatte auch mal nen mt03 der richtig heftig war, auch noch nachdem die Techniker in Hildesheim alles probiert hatten, er schüttelte trotzdem immer noch ziemlich ...

    Naja ...kann man auch schlecht mit ner WT9 vergleichen, sind halt 2 verschiedene Einsatzbereiche.

    Alles hat ein für und wider

  • pepino schrieb:
    zum Thema Einsatzfähigkeit kann ich nur ein Erlebnis aus dem Letzten Jahr an einem Flugtag schildern, warmer Sommertag, 500m Graspiste, kein Wind, der doppelt besetzte Tragschrauber ist, mit Vollgas bis zum Pistenende gerollt, nicht hoch gekommen.
    Das wundert mich aber sehr, denn selbst bei 35 C Außentemperatur (max. OAT lt. Pilot Operating Handbook) konnte ich im Sommer ohne Probleme fliegen - die Flächenflieger hingegen blieben am Boden.

    Natürlich ist auch beim Tragschrauber die Startrollstrecke etwas verlängert, aber hochkommen wir immer ;)

    Natürlich ist der Wirkungsgrad nicht gleich einem Flächenflieger - da sprechen die Betriebsart und die aerodynamischen Gegebenheiten für sich. Dennoch sind Reisen mit einem Gyro keineswegs unkomfortabel, ich würde sie sogar spannender als mit der Fläche sehen wollen, da man wesentlich mehr sieht.

    Was sich aber wieder zeigt, dass viele Kommentare von Leuten kommen, die selbst nie einen Gyro gesteuert haben - dies ist natürlich in keinster Weise schlimm oder als Vorwurf zu werten, aber die Faszination können nur die übertragen, welche es selbst erlebt haben.

    Bei regelmäßiger technischer Wartung und wuchten des Rotors sollte der StickShake überhaupt kein Problem sein, bei unseren 3 Maschinen haben wir es geschafft, dass sich der Stick mit 2 Fingern entspannt halten und der Gyro ohne Vibrationen steuern lässt. Daher sind solche negativen Punkte IMMER ein Problem der Einstellung.

    Soweit ich weiß gibt es bisher keinen (!!!!) einzigen Gyro der bei regelmäßiger Wartung durch einen technischen Defekt im Sinne eines wegfliegenden Rotors zu schaden kam/abgestürzt ist. Grund hierfür sind die überdimensionierten Schrauben- und Befestigungsbemessungen, so dass alle Teile auch Überbelastungen aushalten.

    Ich kann nur jedem (auch Flächenflieger) ans Herz legen die Faszination selbst zu erfliegen und sich ein Bild davon zu machen. Oft ist es so, dass ich mir am Flugplatz Stammtischparolen anhören muss von Leuten die noch nie Gyro geflogen sind (alle die wir Gyro fliegen hingegen aber sehr wohl Fläche).

    LG

  • ...also ich bin schon mit dem Tragschrauber geflogen. Vor einigen Jahren traf ich Lärz einen Fliegerkollegen, mit dem ich alle paar Jahre Kontakt habe.  Er kam mit dem Mountenbike am Tragschrauber, war von Fläche auf Tragschrauber als Zweitflieger umgestiegen und sehr begeistert von den Gyros. Er hat an den Gyros in Hildesheim mit entwickelt und lud mich auf eine Spritztour ein.

    Ich durfte auch selber steuern er zeigte allerhand Manöver. Es hat richtig Spass gemacht und war interessant. Nach Mad Max haben mich die Gyros immer interessiert und interessieren mich heute noch. Aber der Mitflug hat meine Täume etwas entzaubert.

    Da ich lange Trike und Doppeldecker geflogen bin reifte während dieser Zeit bei mir der Wunsch nach Geschwindigkeit. Nach dem  Gyro Flug war für mich klar, das ist nicht so mein Ding. Fluggeschwindigkeit und Verbrauch waren nicht das was mir vor schwebte.

    Vor 3-4 Jahren wollte ein Motorschirmtrikebauer einen 120kg Gyro konstruieren. Klang hoch interessant, den Gyro in den Transporter schieben, fix aufbauen und irgendwo fliegen gehen.

    ...scheinbar ist das keine leichte Aufgabe.

    Gruß Peter

  • Die Aussage, dass Tragschrauber und Dreiachsgesteuerte UL‘s gleich sicher sind , wird von der diesjährigen Statistik für Deutschland im Aviation Safety Network gestützt.  Der Anteil der Zwischen-/Unfälle der dreiachsgesteuerten UL‘s  zwischen 1.1.19 und heute ist 6 bis 7 x höher als der der Tragschrauber. Das entspricht genau dem Verhältnis der Zulassungszahlen 2018.   Keine Ahnung wie sich Stundenzahlen bzw. Zahl der Starts vergleichen.

    Auf jeden Fall machen beide Luftsportgeräte viel Spaß!

  • In diesem Thread ging es halt auch um die Reisequalität. Sogar sehr weit.  In letzter Zeit werden ja auch immer wieder geschlossene Gyros beliebter.  Das hat mit reisen schon einen Grund. 

    Die Heizung. Ein nicht zu unterschätzendes Thema.

    Denn um über die Alpen zu kommen oder bei weiten Reisen sind > 7000 ft sinnvoll und notwendig. Und da ist es dann  im Sommer  unten heiß zum schwitzt und oben braucht man unbedingt die Heizung. Es ist richtig kalt. 

    Und Stundenlang offen fliegen ist auch nicht so angenehm um Wind.  

    Irgendwie ist das dann auch bei den Gyros angekommen z B dem Calidus.  Es muss ja doch irgend einen Grund geben das der dann beliebt wurde um dieses Segment abzudecken. 

    Aber dann ist das wieder kein offenes Spassteil.  

    Eine C 42 ist auch nicht das ideale Gerät um nach Sizilien zu fliegen da wäre so eine Cirrus geeigneter . Aber es kommt vor. 

    Bevor man eine Ausbildung macht muß man es eben selbst ausprobiert haben und auch die Rahmenbedingungen beachten. 

    Jeder findet sein passendes Fluggerät.  Moschi ist  übrigens aktuell am gesagtesten.  Da gibt es noch die letzte Freiheit. 

    QDM 

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