G3-Flieger schrieb:Das ist auch hier in Deutschland so. Wenn dein Lehrer das so mit dir nicht gemacht hat, dann ist da etwas falsch gelaufen.Das Grundprinzip deren Ausbildung ist, das Fliegen in einfache Teilaspekte zu zerlegen, jeden einzelnen erstmal kopfmäßig zu verstehen und dann praktisch auch beherrschen zu lernen und anschließend alles in Kombination und mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Eigentlich ganz einfach.
Und wichtig: den Flugschüler dort abholen, wo er gerade leistungsmäßig mit seiner Tagesform steht und in klaren Lektionen Stück für Stück die Sache beibringen.
G3-Flieger hat schon recht. Natürlich gibt es Unterschiede in der Ausbildungsqualität hierzulande, aber ich kenne die breite Masse mittlerweile recht gut und da geht es leider oft nur ums Abhaken von Ausbildungsnachweisen und möglichst schnell durch die Prüfung bringen. Kost ja schließlich alles Geld...
Das ist auch nicht vewunderlich, wenn man sich mal unsere lieblosen Ausbildungsrichtlinien ansieht, die den Lehrer dort wo′s drauf ankommt alleine auf weiter Flur stehen lassen und das gilt für Segelflug, PPL und UL. Ist ja eh größtenteils voneinander kopiert.
Ich habe selbst keine Ausbildung in Amiland gemacht, mich aber durch einiges von deren Literatur zu Theorie und Praxis gekaut und da sieht man durchaus Unterschiede. Die Amis legen scheinbar viel mehr Wert darauf, die Theorie anschaulich zu vermitteln und praxisgerecht zu verzahnen. lucabert′s Erfahrung "Steht in den Unterlagen!" ist eher typisch für die Mentalität hierzulande.
Allerdings müssen sich hier auch einige Schüler an die eigene Nase fassen. Viele machen die Lizenz scheinbar nur als Alternative zum Sportbootführerschein, als Statussymbol oder einfach nur, weil sie es sich leisten können. Es ist beschämend, wie wenig Interesse am Verständnis der Fliegerei einige dabei an den Tag legen. Theorieunterricht bedeutet nur Zeit absitzen, um einen Teilnahmenachweis unterschrieben zu bekommen und sich dann hoffentlich gerade noch so mit etwas auswendiglernen durch die schwachsinnige Kreuzchenprüfung zu schummeln.
JaRa schrieb:Das kann ich nicht bestätigen. Ich bin FI(S). Bei unserem Verein geht es ganz sicherlich nicht einfach darum mal wieder irgendetwas im Ausbildungsnachweis abhaken zu können. Den Schülern wird alles genau erklärt und dann geübt, bis sie es können. O.k., bei uns ist die Ausbildung, wie wohl in fast allen Vereinen, ehrenamtlich. Einfach nur alles abhaken ist natürlich ........suboptimal und sollte so nicht sein.
Das ist auch nicht vewunderlich, wenn man sich mal unsere lieblosen Ausbildungsrichtlinien ansieht, die den Lehrer dort wo′s drauf ankommt alleine auf weiter Flur stehen lassen und das gilt für Segelflug, PPL und UL.
@ JaRa
Mit den Jahren praktischer Ausbildungstätigkeit entwickelte ich ein Sensorium für das "wahre Motiv", welches die Kandidaten antrieb, den Flugschein zu erwerben.
Nettes Beispiel: eine hübsche junge Dame tauchte ohne Vorwarnung 😏 in unserer Vereinsflugschule auf, um sich Schulen zu lassen. Das kam mir gleich sehr verdächtig vor und ich recherchierte (unter Missachtung der Persönlichkeitsrechte), was dahinter stecken könnte 🤔
Siehe da, sie wollte nur ihren Frust abbauen, weil ihr Verhältnis mit einem verheirateten Arzt aufgeflogen war.
Als Leiter der Flugschule hatte ich zum Glück die Möglichkeit, sie abzulehnen. Ich hörte später, dass sie sich anschließend bei einem Golfclub angemeldet hat 😥
sozusagen schrieb:Das finde ich interessant.... womit hättest du bei ihr im Falle einer Ausbildung denn gerechnet bzw. was war deine Motivation die Frau abzulehnen ?Siehe da, sie wollte nur ihren Frust abbauen, weil ihr Verhältnis mit einem verheirateten Arzt aufgeflogen war.
Als Leiter der Flugschule hatte ich zum Glück die Möglichkeit, sie abzulehnen. Ich hörte später, dass sie sich anschließend bei einem Golfclub angemeldet hat 😥
Gruß Jörg
Landeanzahl und Stundenanzahl sind "0" Indikator dafür ob ein Schüler "Solo" fertig ist.
In meiner Ausbildung wurde von Anfang an die Kontrolle der Maschine in den Vordergrund gestellt, dann kam Navigation, dann kam, Nebentechnik (Funk Transponder etc., bis dahin durch den Fi bedient)
Ich war durch meinen Modellflug "vorbelastet" kannte also die Aerodynamischen Vorgänge. Das führte zum ersten Solo bei mir nach 9:47 Flugzeit und 55 Landungen.
Es hätten aber auch 17 std. oder 20 std. oder 80 - 120 Landungen sein können. Ich denke das ist extrem individuell. Ich als Schüler hätte das vermutlich auch mit 20 Stunden und 120 Landungen als "normal" empfunden.
Neben dem fliegerischen Aspekt, kommt sicherlich auch der Fi als Faktor ins Spiel. Meiner ist ein Flugsaurier und für ihn stand immer im Vordergrund "zuerst wird die Maschine geflogen und beherrscht" dann der Rest. Dazu hatte er eine stoische Ruhe und hat nur eingegriffen wenn ich mich komplett verbastelt hatte. Auch fliegerische Fehler erleben und aushalten gehören zu einer guten Ausbildung. Wichtig ist das richtige erkennen und bearbeiten der Situation. Die anstrengendsten Stunden waren für mich die ersten 5-6. Da bin ich nachher mental so im Eimer gewesen das ich Zuhause regelmäßig eingeschlafen bin, wenn der Adrenalinpegel runter war. Dann die letzten 3-4 Stunden wenn es richtig ans eingemachte ging und man im Prinzip schon unter Prüfungsbedingungen geflogen ist und der Fi im Prinzip am Anfang gebrieft hat was zu erledigen ist und dann im Prinzip als stiller Ballast rechts sass und sich das genüsslich angesehen hat... Danach de Briefing auch teilweise schon unmittelbar während des Fluges mit der klaren Vorgabe es nochmal besser zu machen.
In der Flugschule gab es auch einen regen Austausch unter den Fluglehrern und nahe an der Prüfung auch Wechsel zwischen den FI′s um ein möglichst objektives Bild vom Schüler zu erhalten.
Ich habe JEDE Stunde genossen!!!!
sozusagen schrieb:... ist ist jetzt mit dem Eindruck nach Haus gegangen, dass die Flieger sowieso nur Haufen ′n arroganter, elitärer alter Säcke sind, die "Normalbürger" nicht dabei haben wollen.
Siehe da, sie...
Vielen Dank dafür! :-(
Ich bin froh über jede "...hübsche junge Dame..." in der Fliegerei.
Lucky
Mr. Lucky schrieb:Du stellst Dir grad vor, wie es gewesen waere, mit ihr in den Sonnenuntergang zu reiten, stimmts? ;))
Ich bin froh über jede "...hübsche junge Dame..." in der Fliegerei.
Chris
Chris_EDNC schrieb:Öhmmm... *hüstel* ...neeee, so meinte ich das gaaar nicht. *grins* (außerdem könnte meine Frau mitlesen)
Du stellst Dir grad vor, wie es gewesen waere, mit ihr in den Sonnenuntergang zu reiten, stimmts? ;))
Aber mal im Ernst: Man denke nur mal an die Außenwirkung, wenn nur so alte Säcke wie wir rumfliegen und etwa die Hälfte der Bevölkerung den Eindruck bekommt, da nicht erwünscht zu sein. Wenn man der Fliegerei was Gutes tun will, dann nur, wenn man eine breitere Akzeptanz schafft. Aber nicht indem man auch noch damit prahlt, "...als Leiter der Flugschule [...] zum Glück die Möglichkeit zu haben, sie abzulehnen...".
Wer weiß, vielleicht hätte sie mit der Ablenkung plötzlich ihr wahres Glück entdeckt und andere Damen dazu inspiriert, nachzuziehen.
Außerdem: "...tauchte ohne Vorwarnung in unserer Vereinsflugschule auf...", ja, warum soll sie auch vorwarnen und vor allen Dingen wovor??? Damit solche alten Knacker mit mittelalterlicher Denkweise vorher weggesperrt werden???
Ich kann mich immer noch nicht beruhigen und schreibe mich gerade in Rage... *grummel*
Lucky
Hast ja Recht, so wie beschrieben war das wirklich daemlich.
Chris
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