Was mache ich falsch bei der Ausbildung?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • lucabert schrieb:
    Auch hier war seine Antwort immer "lese die Unterlagen". Mehr von ihm habe ich auch nicht bekommen.
    Was sind denn das für "Unterlagen", auf die er immer verweist? Gibt es irgendein Dokument von der Schule mit Ausbildungsrichtlinien, dass du bekommen hast? Oder meint er irgendwelche Richtlinien zur Ausbildung, die die Verbände ausgeben (ich kenn mich da nicht aus...)?
  • onkelmuetze schrieb:
    Was sind denn das für "Unterlagen", auf die er immer verweist? Gibt es irgendein Dokument von der Schule mit Ausbildungsrichtlinien, dass du bekommen hast? Oder meint er irgendwelche Richtlinien zur Ausbildung, die die Verbände ausgeben (ich kenn mich da nicht aus...)?
    Die einzige Unterlagen, die ich gesehen habe, sind die von DAeC wo die Ausbildungspunkte (z.B.: geradeaus fliegen, Platzrunde, usw.) geschrieben sind.

    Grüße

    Luca

  • Hallo,

    Also ich bin kein Fluglehrer, aber wenn ich das lese, dann kommen mir doch ein paar Ideen.

    1. Ein Leiter, egal welcher Art, sollte regelmäßig Gespräche mit seinen Mitarbeitern führen, und neben Zielvorgaben auch Feedback geben. Die Zielvorgaben sollten aber nicht diktatorisch vorgegeben, sondern gemeinsam erarbeitet und akzeptiert werden. Dazu gehört auch ein Ausbildungsplan, was, wann, in welcher Reihenfolge geübt werden soll, was die Kriterien sind um Können zu bewerten und was zu tun ist, wenn das nicht so läuft wie es soll (ev. Mal einen anderen Lehrer reinsetzen und sehen, was der so meint)

    2. Fachlich: Mein Fluglehrer ist mir damit auf die E.. Gegangen, dass für Ihn eine Landung schon im Gegenanflug anfing. Also richtiges Power-Setting, Geschwindigkeit horizontal und vertikal, Trimmung, Checkliste, Funk und Luftraumbeobachtung. Diese Leier wurde dann im Queranflug und Endanflug immer wieder durchgehechelt. Wenn das alles paßt, dann paßt eigentlich auch die Landung. Im Endanflug kam dann noch die Richtung dazu und die Kontrolle des Sinken über Referenzpunkte bzw. deren Lageänderung zueinander. All dies kriegt man aber in der kurzen Zeit einer Platzgründen nur hin, wenn man die Punkte einzeln schon hinbekommt. Dafür gab es den Ausbildungsplan, um diese systematisch abzuarbeiten (ich habe einen US-PPL A, da sind die Aufgaben von der FAA mit Toleranzen etc vorgegeben). Da kam dann durchaus die Ansage, nimm mal 100 1/min raus und trimm die Kiste für die neue Geschwindigkeit, oder die Frage, wenn 200 1/min weniger, welches Sinken stellt sich ein, wenn nicht umgetrimmt wird?

    Wenn ich Deine Seite der Story mal als neutral ansehe, dann würde mich als Ausbildungsleiter stören, dass Du mit dem Schüler nur Platzgründen fliegst, und die Landungen offensichtlich nicht gut sind. Da würde ich jetzt unterstellen, dass Du das Problem bei dem Schüler, warum das so ist, nicht erkannt hast und damit dieses auch nicht einzeln übst. Damit hat der Schüler zwar viele Landungen, die ev. Auch kosten, kommt aber nicht weiter. Mit 25h nicht solo zu sein, das wäre mir als Leiter zu viel und da würde ich mal (konstruktiv) nachforschen, warum das so ist.

    JEs

  • jes schrieb:
    Wenn ich Deine Seite der Story mal als neutral ansehe, dann würde mich als Ausbildungsleiter stören, dass Du mit dem Schüler nur Platzgründen fliegst, und die Landungen offensichtlich nicht gut sind. Da würde ich jetzt unterstellen, dass Du das Problem bei dem Schüler, warum das so ist, nicht erkannt hast und damit dieses auch nicht einzeln übst. Damit hat der Schüler zwar viele Landungen, die ev. Auch kosten, kommt aber nicht weiter. Mit 25h nicht solo zu sein, das wäre mir als Leiter zu viel und da würde ich mal (konstruktiv) nachforschen, warum das so ist.
    Das ist genau der Punkt! Ich würde gern wissen, was ich falsch mache!

    Aber es wird mir nicht gesagt...

    Das mit der 25 Stunden und immer noch kein Solo hat auch damit zu tun, dass der Schüler immer sehr lange Pausen zwischen zwei Flüge lässt, damit lernt man sehr ineffizient...

    Aber Gespräche über die Unterrichtsführung wurden nie gemacht. Das ist auch ein Grund zur Aufregung bei mir...

    Ich mache alles falsch, aber keiner sagt mir genau was ich falsch mache und wie ich das korrigieren soll.

    Dann bleibt mir nichts übrig, als mein Bestens geben und das Fliegen den Schüler beizubringen... :(

    Grüße

    Luca

  • Nur mal so als Anregung: In der Schule dauert eine Unterrichtsstunde nicht umsonst 45 Minuten.

    bb

    hei

  • Nö,

    Das war genau das, was ich nicht sagen wollte.

    Dein Flugschulleiter sagt Dir Du machst was falsch. Stimmt das überhaupt (also der Fehler)? Wenn Du Dir keines Fehlers bewußt bist, dann müßte Du ihn fragen. Eine Antwort, dass das irgend wo steht, ist da unzureichend. Dann frag ihn konkret, was er meint, auf was er sich bezieht. Du mußt das Gespräch suchen und einfordern.

    Wenn deine Kollegen die gleichen Schwierigkeiten haben, dann hat die Schule ein systemische Problem, und das müßte ihr gemeinsam mit dem Ausbildungsleiter abstellen. Meißtens entsteht dies, wenn Dinge nicht klar geregelt sind, es also keinen "Prozess" gibt. So Dinge mal aufschreiben ist erst mal lästig, warum sollte man daß tun und für die paar Leute lohnt das nicht. Kenn ich alles, aber es hilft gegen Frust und ungerechte Behandlung. Außerdem, wenn man die Prozesse immer mal wieder hinterfragt, bekommt man plötzlich ein belastbare Ausbildungskonzept, welches man dann auch einem Flugschüler vorlegen und erklären kann.

    Aber, such den Fehler erst mal nicht bei Dir sondern stell die "WARUM" Fragen. Warum meinst Du ich mache was falsch? .... und nach einigem Nachbohren kannst Du den Spieß umdrehen und fragen " wie würdest Du das denn jetzt machen und warum?"... Nur, ohne Vorgaben liegt der Fehler erst mal nicht bei Dir

  • 25 Std und kein Solo ist ja nicht in Stein gemeißelt. Solo macht einer nur wenn der FI  möglichst 2 FIs unabhängig von einander den Schüler als solo- fähig betrachten. Und dann muss das Wetter auch noch passen. 

    Wenn der große Abstände hat dann fliegt der eben so lange bis die Landungen klappen. Da ist der Fokus erst mal auf diesem Thema.Da wird dann nicht mehr so viel in der Gegend rumgeflogen bis dieser fällige Step erreicht ist. 

    Denn am Ende heißt es warum habe ich mit 40 Stunden immer noch keinen Schein? 

    Kommt natürlich auch auf den Schüler an , sein Alter, die Mentalität  und sein Portemonais. 

    Es besteht aber latent die  Gefahr  das der dann irgendwann auch aufgibt. 

    Wie gesagt: Du machst das schon richtig und wie immer gilt:  fly the plane first.

    Solange Du für Sicherheit sorgst ist das alles auf dem richtigen Weg.     

    QDM 

  • Liebe Freunde, das ist mir deutlich zu wenig. Platzrunden schrubben, bis es sich irgendwie „gut“ anfühlt. Leider ist das nach meiner persönlichen Wahrnehmung der Standard in der UL-Ausbildung bei uns in Deutschland. Weiß nicht, ob‘s bei PPL/LAPL besser ist.

    Ich selbst habe leider auch auf diese Weise lernen müssen, die Kiste irgendwie wieder in ganzen Stücken runter zu bringen. Sorry, mit fliegen lernen hat das für mich nichts zu tun. Nachträglich habe ich mir dann mühsam und über die einschlägige, durchgehend US-Literatur, ein gewisses Grundgerüst erarbeitet, was bei genauer Betrachtung so einfach ist, daß du es in relativ kurzer Zeit jedem beibringen kannst, solange Du es selbst verstanden hast. Es sind halt die bare-Basics, diese aber konsequent angewandt. 

    Gerade für die Landung mache ich selbst immer wieder Mentaltraining vor jedem Flugtag. Seit dem sitzt fast jede Landung, weil die Reflexe dann stimmen, selbst wenn der letzte Flug schon etwas her ist. Anflugpunkt wandert nach vorne aus -> etwas Gas raus (alternativ mehr Klappen setzen), Wind von links -> Querruder links, usw.. Die Komplexität entsteht dann nur noch durch die Gleichzeitigkeit der 3 Ruder im Kombination mit Gas und Klappen. Und da hilft dann nur noch üben, üben, üben.

    Aber leider scheitern viele Fluglehrer bei uns schon daran, daß sie selbst nicht erklären können, wie denn Kiste koordiniert an den Boden geführt werden soll. Sie selbst haben das Fliegen ja auch nur irgendwie so nach Gefühl und etlichen Platzrunden „gelernt“, aber wohl eher erlitten.

    Ich hab‘s nie persönlich erlebt, aber in etlichen Videos schon eindrucksvoll gesehen:  die „Referenzklasse“ in Sachen Flugausbildung scheint in den USA beheimatet zu sein. Zum Beispiel www.learnthefinerpoints.com oder selbst mal anderswo googlen. Ich behaupte mal:  wenn die US-Methodik bei uns der Standard der Flugausbildung wäre, würde es diesen Thread hier nicht geben.

    Das Grundprinzip deren Ausbildung ist, das Fliegen in einfache Teilaspekte zu zerlegen, jeden einzelnen erstmal kopfmäßig zu verstehen und dann praktisch auch beherrschen zu lernen und anschließend alles in Kombination und mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Eigentlich ganz einfach. 

    Und wichtig:  den Flugschüler dort abholen, wo er gerade leistungsmäßig mit seiner Tagesform steht und in klaren Lektionen Stück für Stück die Sache beibringen.

    Einfach mal bei den Amis reinschauen. Ich mache das selbst auch immer wieder und lerne genüßlich immer noch was dazu 🙂

  • Hallo Luca,

    den größten Fehler, den du machst, ist der, dass du versuchst, an dieser Flugschule Leuten das Fliegen beizubringen. Du hast zwar einen Honorarvertrag, aber das meiste Geld verdient der Besitzer der Flugschule. Genauso wenig würde ich bei einem solchen Menschen eine Maschine chartern, um dem noch mehr Geld in den Rachen zu werfen.

    Solange ihr, als Fluglehrer, euch das gefallen lasst und euch wie verängstigte Kaninchen in der Ecke zusammenduckt wird sich das nie ändern.

    Wenn dein Ausbildungsleiter nicht mit dir reden will, schreibe ihm einen Brief. Am besten ihr schreibt den zusammen und stellt ihm ein Ultimatum.  Er braucht euch mehr, als ihr ihn. Manchmal muss man auch mal kurz für sich ein paar Abstriche machen, um eine Situation zu bereinigen. Wenn dann euer Ausbildungsleiter der Meinung ist, dass er euch nicht braucht, soll er doch mal versuchen die Ausbildungen alleine zu machen.

    Ich denke mal, dass du ein sehr hamoniebedürftiger Mensch bist. Es gibt aber Situationen im Leben, durch die musst du einfach  durch, auch wenn es schwer fällt.

    In der Schule (nicht Flugschule) hatten wir verschiedene Lehrer. Manche waren lustig, mit manchen konnten wir prima Radtouren machen und bei manchen hatten wir keine weiteren Berührungspunkte, dafür aber einen riesen Respekt – warum kann ich nicht mal sagen. Bei letzteren habe ich jedenfalls am meisten gelernt.

    Bei meiner Flugausbildung hatte ich zwei Fluglehrer. Der Eine hat nur Fehler gefunden und das mit jedem Fortschritt etwas mehr und der Andere war was für die Seele. Der hat auch schon mal über manche Dinge hinweg gesehen.
    Im Nachhinein glaube ich, dass diese Mischung gar nicht mal so schlecht war.

    Ansonsten kann dir hier bestimmt keiner wirklich sagen, was du an diesem bestimmten Tag falsch gemacht hast.

    VG Andreas

  • G3-Flieger schrieb:
    Ich selbst habe leider auch auf diese Weise lernen müssen, die Kiste irgendwie wieder in ganzen Stücken runter zu bringen. Sorry, mit fliegen lernen hat das für mich nichts zu tun.
    Hm, also ich habe schon einige Flugschulungen durchgemacht und bin auch selber Lehrer auf GLD und TMG.

    man kann ja viel diskutieren, wie man am besten Fliegen beibringt, aber die Repitition von Landungen ist und bleibt ein essentieller Teil.
    Geradeaus durch die Gegend fliegen kann meine Tochter auch, da muss man nicht viel lernen.
    Das gefällt manchen Schülern nicht, aber das kann ich auch verstehen, denn da merken sie ja selbst, wenn etwas noch nicht sicher und gut funktioniert.

    G3-Flieger schrieb:
    Das Grundprinzip deren Ausbildung ist, das Fliegen in einfache Teilaspekte zu zerlegen, jeden einzelnen erstmal kopfmäßig zu verstehen und dann praktisch auch beherrschen zu lernen und anschließend alles in Kombination und mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Eigentlich ganz einfach. 
    Ich habe auch einen US-PPL und fand die Ausbildung dort sehr gut. Aber so viel anders als hier war sie auch nicht.

    Was in Ausbildungshandbüchern als hehre Lehre steht, wird hier wie dort durchaus angewendet, aber ebend durchaus nach Bedarf je nach Flugschüler und was der braucht.

    Zugegeben, ich kann nicht wirklich was darüber sagen wie das bei UL-Schulung sein mag, da ich nur die Einweisung LAPL zu SPL auf eienr Savage geflogen habe, und die war (wie ich finde) naturgemäß vor allem Landen, Landen, Landen.
    Was auch sonst, über 20m kann ich das nach insgesamt 1400 Flugstunden.

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