Ich bin jetzt kein Fluglehrer. Wenn ich die Sache richtig verstehe, geht‘s vermutlich auch gar nicht um fliegerische Dinge.
Es gibt da ein Sprichwort, das heißt: „ wer brüllt hat unrecht“.
Kritik sollte immer sachbezogen und spezifisch angebracht sein. Theoretisch sollten Fluglehrer dazu fähig sein oder dazu in ihrer Ausbildung befähigt worden sein. Das die Realität bei uns in Deutschland oft anders aussieht, ist auch kein Geheimnis. Mit Didaktik und Soft Skills ist da leider häufig Fehlanzeige. Ausnahmen davon habe ich zum Glück aber auch schon erlebt.
In Deinem konkreten Fall würde Dir vorschlagen Deinen Vercharterer in einer ruhigen Minute abzupassen und unter 4 Augen zu fragen, was er Dir konkret vorwirft und wie Du es, nach seiner Meinung, künftig anders machen solltest.
Ich würde dern Leiter vorher ansprechen und mitteilen was ich vor habe zu schulen und wie lange. Dann hat man wenigstens halbwegs einen Konsens. Wenn der dann immer noch meckert dann Ohren auf Durchzug. Kommunikation und persönliche Präsenz auf ein Minimum. da kriegt man es nur ab wenn man eben in Sichtweite ist. Vielleicht ist es der Frust mit seiner Frau oder er hat wirtschaftliche Probleme.
Viel wichtiger ist, dass Du dem Schüler dringend rätst öfter in der Woche zu fliegen. Er hat ja noch eine Chance auf Schein in 2019. Kommt er in den Winter sind wieder Pausen drin.
Irgendwann wird es zäh.
10 Platzrunden ist so das Maximum. Wichtiger wäre, dass er mal nach drei guten Platzrunden wenigstens mal eine alleine fliegt.
Diese Ausflugstouren mal als Belohnung und als Anreiz gehören natürlich auch dazu. Aber nicht zu oft.Besser später bei Passagierberechtigung.
Mehr als eine Stunde halte ich w g der Aufmerksamkeit nicht für sinnvoll. Vielleicht auch besser 3/4 Std Vormittag , leichte Mahlzeit gemeinsam und dann die nächste Stunde am Nachmittag, dann gleich am nächsten Tag weitere Stunde. Gezielt den Schüler ansprechen wenn ein Tag oder ein später Nachmittag mit ruhigen Windbedingungen besteht. Da soll der dann möglicht alleine fliegen. Erst mal man 3 Platzrunden allein.
Und zu freundschaftlich darf das mit dem Schüler auch nicht zugehen. Der gibt sonst die Verantwortung innerlich ab. Das Ziel des eigenverantwortlichen Fliegens muss immer Priorität haben. Man muss niemand anschnauzen aber wenn die Kugel zig mal in der Ecke hängt ist eine deutliche Ansage fällig. Das hilft ihm/ ihr eher als sanft "das wird schon werden".
Dann geht das mit der Ausbildung flott voran.
Aber eigentlich machst Du schon viel richtig.
QDM
QDM schrieb:Naja, ich habe mehrmals versucht ihn anzusprechen, aber "er hat keine Zeit"... Mehr als "ich muss die Unterlagen lesen" kriege ich von ihm nicht...Ich würde dern Leiter vorher ansprechen und mitteilen was ich vor habe zu schulen und wie lange. Dann hat man wenigstens halbwegs einen Konsens. Wenn der dann immer noch meckert dann Ohren auf Durchzug. Kommunikation und persönliche Präsenz auf ein Minimum. da kriegt man es nur ab wenn man eben in Sichtweite ist. Vielleicht ist es der Frust mit seiner Frau oder er hat wirtschaftliche Probleme.
Und er ist auch ein Typ, der leider sehr oft seine Meinung wechselt... Du willst nicht wissen, wie oft ich die Route zur Anweisung zum Streckenflug geändert habe, weil er jedesmal was anderes sagt...
Wie oft, wie lange und wie viele Landungen mit dem Schüler ich machen darf wollte er auch nicht verraten und das habe ich vor 2 Jahren bei der Ausbildung als Lehrer auch nicht bekommen (aber das ist ein anderes Thema, lassen wir es das...).
Deswegen die Frage hier im Forum...
Viel wichtiger ist, dass Du dem Schüler dringend rätst öfter in der Woche zu fliegen. Er hat ja noch eine Chance auf Schein in 2019. Kommt er in den Winter sind wieder Pausen drin.
Ja, das habe ich auch gesagt und er macht auch, kompatibel mit der Arbeit, natürlich mit anderen Lehrern, denn ich kann nur am Wochenende... In der Woche bin ich fest im Büro gebunden... :(
10 Platzrunden ist so das Maximum. Wichtiger wäre, dass er mal nach drei guten Platzrunden wenigstens mal eine alleine fliegt.
OK, ich merke es mir. Max eine Stunde am Stück und max. 10 Landungen pro Session. Obwohl, wie gesagt, ich hatte nicht das Gefühl, dass er müde oder unkonzentriert geworden ist.
Aber ich werde mich an diesen Maßnahmen halten!
Solo-Platzrunden kann er leider immer noch nicht, denn er hat den Crosscheck immer noch nicht bestanden (eigentlich nicht mal versucht, denn ich merke selber, dass seine Landungen noch zu hart sind)...
Diese Ausflugstouren mal als Belohnung und als Anreiz gehören natürlich auch dazu. Aber nicht zu oft.Besser später bei Passagierberechtigung.
Das dachte ich mir auch... Und das habe ich ihn auch gesagt, aber trotzdem erzählz er immer, auch in Anwesenheit des Ausbildungsleiters, dass er das machen will.
Und natürlich kommt dann das Gebrüllte an mich... :( Obwohl ich natürlich auch gesagt habe, dass eine 3-Stunden-Strecke bei der Ausbildung nichts nutzt...
Mehr als eine Stunde halte ich w g der Aufmerksamkeit nicht für sinnvoll. Vielleicht auch besser 3/4 Std Vormittag , leichte Mahlzeit gemeinsam und dann die nächste Stunde am Nachmittag, dann gleich am nächsten Tag weitere Stunde. Gezielt den Schüler ansprechen wenn ein Tag oder ein später Nachmittag mit ruhigen Windbedingungen besteht. Da soll der dann möglicht alleine fliegen. Erst mal man 3 Platzrunden allein.
OK, dann probiere ich nächstes Wochenende so. Mal sehen, ob es besser wird (auch mit dem Meckern... :D)
Und zu freundschaftlich darf das mit dem Schüler auch nicht zugehen. Der gibt sonst die Verantwortung innerlich ab. Das Ziel des eigenverantwortlichen Fliegens muss immer Priorität haben. Man muss niemand anschnauzen aber wenn die Kugel zig mal in der Ecke hängt ist eine deutliche Ansage fällig. Das hilft ihm/ ihr eher als sanft "das wird schon werden".
Also, Anmerkungen bei dem Flug habe ich immer sofort gesagt! Eine Sache ist wenn man sich trifft, anderes ist wenn man fliegt.
Das habe ich gestern z.B.: mit einem anderen Schüler derselben Schule gemacht, als ich mit ihm eine Strecke geflogen bin. Immer, wenn er den Kurs nicht gehalten hat, habe ich einen Hinweis gegeben. Naja, nicht sofort, denn ich wollte erstmal sehen, ob er das selber merkt, aber ein paar Mal musste ich trotzdem sagen...
Also, kurze Zusammenfassung:
Habe ich richtig zusammengefasst? Was vergessen? Was falsches?
Danke
Luca
Also ich denke auch das der "Ausbildungsleiter" das grössere Problem ist wenn ich Deine Schilderungen lesen.
Zuerst einmal würde ich ihn nochmal um ein Gespräch bitten. Wenn er ausweicht und sagt er hat keine Zeit, dann verlange einen verbindlichen Termin. Mach Dir Notizen von dem Tag an dem er Dich zurechtgewisen hat und konfrontiere ihn mit seinen Aussagen. Interessant ist ja das er einen Flug kritisiert an dem er ja zwangsläufig gar nicht an Bord war. er kann somit bestenfalls den Funk oder die Platzrundeneinteilung bewerten.......Ab eine gewissen Stundenzahl des Schülers sicherlich auch Dinge wie Kontrolle des Fliegers und Ausrichtung etc., mehr nicht.....
Kann er nichts spezifischen angeben, sondern gibt lediglich den Hinweis auf zu lesende Unterlagen, weise ihn freundlich aber bestimmt daraufhin das er diese Art bitte mit Dir unterlassen soll und sein Hinweis wertlos ist ohne konkret zu werden. I
Biete ihm jederzeit ein Gespräch an in dem er konkret auf Deine Fehler hinweist. Kann er das nicht sage ihm erneut das er dies dann unterlassen soll und verlange spezifische Hinweise.
Weise ihn darauf hin das seine Funktion als Ausbildungsleiter auch die ist, Dich zu coachen. Kann er das nicht, würde ich ihm dies auch so sagen. Sicherlich so formuliert das Du genau das von ihm erwartest.
Ansonsten, wünsch ihm beim nächsten mal, ohne konkreten Vorwurf einfach einen schönen Tag mit dem Hinweis das DU von ihm ein professionelles auftreten wünscht.
Last but not least, wäre auch interessant welche Weisungbefugnis er Dir gegenüber überhaupt besitzt. Bist Du in einem Angestelltenverhältnis dann ist es sicherlich tricky... Ist es "just for fun" dann wäre er bei mir irgendwann beim Virtuellen Mittelfinger angekommen und wenn er mit ganz zu blöde kommt sicherlich auch mit einer verbalen Situation gefordert.
Danach wäre das Verhältnis zwischen uns beiden "kalibriert" und er könnte sich das nächst schwächere Glied suchen.....
Moin Luca,
ich habe mittlerweile so einige Lizenzen gemacht und viele Fluglehrer gehabt. Als Flugschüler hat sich für mich folgendes herausgestellt:
Zu Beginn ist vieles neu und muss erst verarbeitet werden. Dabei hilf Briefing davor UND danach, um dem Schüler anfangs zu helfen das Erfahrene einzuordnen zu können. Die Konzentration wird hoch beansprucht und eine Stunde ist in diesem Stadium viel. Bei Überforderung bricht man besser ab, denn der Lerneffekt ist dann gleich null und es baut sich sogar ein Hemmnis auf ("das schaffe ich nie" ... usw). Also ganz individuell vorgehen, je nach Tagesform und Streßbelastung.
Dann nach der Eingewöhnung kann länger geflogen werden. Bei Schwierigkeiten helfen kleine Übungen, die nur Teilbereiche umfassen. Hier unterscheiden sich viele Fluglehrer, viele schulen ohne Variation und ohne solche Übungen. Mir haben sie sehr geholfen. Dazwischen immer wieder die Dinge am Boden besprechen, warum, wieso und wie. Auch die technischen Hintergründe helfen manchen, aber nicht allen. Mir haben sie geholfen. Hat jemand ein Problem mit einem bestimmtem Mannöver, dann ist es die Aufgabe des Lehrers, die mit Phantasie und Variationen, einen anderen Weg zu beschreiten als immer nur stur die Aufgabe wieder und wieder zu wiederholen.
Und: der Spass soll immer mitfliegen. Es ist die Freude am Fliegen, die uns in der Luft hält. Und der Schüler braucht mal kurz Entspannung zwischendurch. Eine Pause, etwas trinken oder ein kleiner Imbiss wirken Wunder, dann ein Briefing vor dem erneuten Start, was jetzt geübt werden soll und es geht voran. Gutes bestätigen, positiv motivieren. Und Fehler müssen sein um sich zu verbessern zu können, deswegen lass den Schüler es selber merken. Er fragt dann schon warum dies so schlecht läuft und wie man es besser machen kann. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis muss auf Augenhöhe stattfinden, sonst erziehst Du einen Duckmäuser der sich allein nichts traut. DAs muss er aber, denn auch nach der Lizenz muss er selbstständig weiterlernen. Das gilt nicht nur im Flugunterricht sondern im ganzen Leben. Ein Lehrer der schreit, ist wie ein epiletischer Anfall beim Ballettanzen.
Warum Dein Ausbildungsleiter sich so verhält, weiss er sicher noch nicht mal selber. Aber es zeigt, dass er für diese Aufgabe so geeignet ist, wie eine Kuh zum Bergsteigen.
Viel Spass, folg einfach Deinem Herzen.
Gerd
Hallo und danke nochmal an alle, die mir geantwortet haben.
Also, um die letzte paar Punkte zu beantworten, die in den letzten zwei Posts gekommen sind:
Jedenfalls, ich versuche beim nächsten Flug die paar Punkten, die ich bei meinem letzten Post zusammengefasst habe, zu beachten.
Er wird sowieso meckern, aber mehr kann ich auch nicht machen. Da sowieso anscheinend kaum Leute bei ihm den UL-Schein machen will (4 Schüler in 2,5 Jahre, ein davon habe ich noch nie gesehen), denke ich, dass das Problem bald von allein sich löst... Sobald alle meine Schüler fertig sind, glaube ich kaum, dass ich bei ihm noch weitere Aufträge bekommen werde (oder schon annehme, je nachdem, wie es wird)...
Grüße und euch allen einen schönen Sonntag
Luca
lucabert schrieb:Lass ihn weiter meckern und konzentriere dich auf die Schueler. Solche Typen gibts halt manchmal, kann man ignorieren.
Er wird sowieso meckern, aber mehr kann ich auch nicht machen.
Chris
lucabert schrieb:Das ist bei uns anders. Es wird grundsätzlich abgerollt und nachbesprochen. Am Rollhalt dann noch einmal an das Besprochene erinnert. 15 Platzrunden/Stunde sind so fasst ausgeschlossen.
Den Schülern immer die Fehler erklären (das mache ich meistens nach dem Unterricht, damit wir etwas mehr Ruhe haben, außer es ist eine Sache, die man schnell in der Platzrunde erklären kann).
Bye Thomas
Hein Mueck schrieb:Finde ich suboptimal. Wir haben damals Platzrunden geschrubbt bis er FL merkte, dass ich "genug" hatte. Dann ein bisschen spazieren geflogen zum Kraefte und Konzentration sammeln und nochmal ein paar drangehaengt. Es ist halt etwas, was man immer und immer wieder ueben muss, da muss auch nicht viel ausser der Grundlagen besprochen werden, das ist Gefuehlssache und kommt einfach mit der Zeit.
Es wird grundsätzlich abgerollt und nachbesprochen.
Chris
Wenn der Kerl zu strack ist, Dir zu sagen, was ihm nicht schmeckt, dann hat er seine Funktion als Ausbildungsleiter verfehlt. Der Ausbildungsleiter ist verpflichtet, einzuschreiten, wenn ein Lehrer seiner Meinung nach falsch handelt. Wenn der Schüler nachher auf der Schnauze liegt und rauskommt, dass der Ausbildungsleiter zwar von einer Verfehlung wusste, aber nichts dagegen unternommen hat, dann Popocorn raus.
Als Lehrer musst Du für Deine Handlungen gerade stehen, also handle nach bestem Wissen und Gewissen und lass Dich nicht von unbegründetem Mist oder irgendwelchen Andeutungen aus dem Konzept bringen. Haarsträubenden Bullshit und peinliche Besserwisserei wirst Du als Pilot und Lehrer noch in rauhen Mengen hören. Lass nichts an Dich ran, was Dir jemand nicht plausibel begründen kann.
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