UL bis 600 kg?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • @Moin
    genauso habe ich es auch verstanden! :-)
         Gruß

  • Postbote schrieb:
    Eigentlich war ich auf Deiner Seite, aber solche Arroganz kotzt mich einfach an und leider gibts unter den Möchtegerns genug davon!
    Da hast Du was in den falschen Hals bekommen.

    Es ging ihm, so denke ich, um das immer wieder gebetsmuehlenartig vorgebrachte Gegenargument, dass das ja das Ende der urspruenglichen UL-Fliegerei bedeuten wuerde. Und das ist einfach nicht der Fall. Oder anders: Wenn das das Ende der Rohr-Tuchfliegerei waere, ja dann ist der Bedarf danach schlichtweg nicht da, dann war er bisher aus der Not heraus geboren und nie eine Sache der Einstellung (ich will Rohr-Tuch, weil es die urspruengliche Fliegerei verkoerpert oder was weiss ich was). Denn wer Rohr-Tuch fliegen will, kann das auch mit 600kg MTOW. So wie jemand aus Ueberzeugung 2CV fahren kann, obwohl ein Porsche mit 500PS auch erlaubt waere.


    Chris

  • Hallo zusammen,


    Behauptungen werden nicht dadurch richtig, indem man sie ständig wiederholt.

    1. Die "Gewichtserhöhung" hat nichts, aber auch garnichts mit der Tatsache zu tun, dass die EASA bestrebt ist auch die ULs unter ihre "Fittiche" zu nehmen. Damit das ein für allemal ganz klar für alle ist: Das wird sie ganz sicher tun!

    2. Durch die mögliche Anhebung der Massen wird kein einziger Low and Slowflieger irgendwelche Nachteile erfahren. Warum auch?? Ich bin scheinbar einer der ganz wenigen hier, die genausogerne Impulse als auch Renegade bis zur Moskito fliegen. Ich kann also aus der ungetrübten Sicht sagen, nein, es wird mich nicht einschränken!

    3. Sollte es zu der europäischen Angleichung der UL-Klasse kommen, ist überhaupt nicht gesagt, dass es zu negativen Auswirkungen beim Betrieb der UL kommen wird. Wenn man es mal genau nimmt, müßten wir uns das in D sogar wünschen!!? Wir werden im UL-Bereich derzeit in Europa am stärksten eingeschränkt und dürften mehr Freiheiten durch die Harmonisierung erreichen. Dass das Stephan nicht erfreuen wird ist auch verständlich, weil es in Frankreich ziemlich sicher zu etwas mehr, ich sag mal, "Regeln" kommen wird.

    4. Sollte es jetzt zu einem mehr Gewicht kommen , dann werden ALLE UL-Flieger in Europa davon profitieren können, mehr nicht.

    5. Mit diesem Wissen kann doch wohl niemand von uns wirklich wollen, dass man sich freiwillig, in welcher Forma auch immer, einschränkt. Es spricht doch wirklich nichts dagegen, die Rechte einer UL-Lizenz möglichst weit zu fassen. Was spricht dagegen den Gedanken des "Luftsports" bis 600kg zu zulassen? Alles darüber hinaus hat aus meiner Sicht nicht mehr wirklich viel mit "Sport" zu tun.

    Die Harmonisierung der UL in Europa wird nicht aufzuhalten sein und noch einmal: Sie steht in keinem Zusammenhang mit der Gewichterhöhung. Bitte macht euch doch mal die Mühe und versucht zu verstehen, wie die Gestzgebung in Europa funktioniert und hört auf immer und immer wieder darüber zu lamentieren, dass die Anpassung oder Erhöhung von Massen automatisch dazu führt, liebgewordenen Freiheiten aufgeben zu müssen. Grade im europäischen Vergleich haben wir in Deutschland doch wohl am allerwenigsten zu verlieren, oder bezweifelt das irgendjemand?

    Woran ihr aber mal "arbeiten" solltet, ist das "Kästchendenken" abzuschaffen. Hier ist offensichtlich niemand oder nur ganz ganz wenige der Piloten in der Lage, mal etwas weiter über den eigenen "Horizont" (ich liebe diese Wortspiele) hinweg zu sehen. Man hat manchmal den Eindruck, hier tummeln sich überwiegend Leute, die schon damals auf dem Schulhof allein rumgestanden sind, weil niemand mit ihnen spiele wollte!?


    Wetter wird gut, geht fliegen und wenn es schon so liebenswerte Idioten gibt, die sich für "ALLE" einsetzen und sich die Mühe machen, etwas für ALLE erreichen zu wollen, lasst sie wenigstens in Ruhe. Wenn sich jemand die Mühe macht, sich durch die dröge Materie der europäischen Gesetzgebung zu quälen, dann unterstützt sie wenigsten ein wenig in ihrer Arbeit und sei es, dass man sich mit dem Stammtischgelaber etwas zurückhält. Gute Argumente sind immer gefragt. Mitarbeit ist auch immer gefragt, aber das will ja kaum mehr einer (was durchaus sehr verständlich ist) und es ist einfacher ersteinmal druff zu hauen. Aber das führt am Ende dazu, dass diese wenigen irgendwan auch keine Lust mehr haben. Und dann??

    Carlson

  • Schön zusammengefasst, Carlson.

    Dass sich die EU irgendwann die UL-Fliegerei einverleibt, halte ich zwar für wahrscheinlich, aber durchaus nicht sicher. Vor Freude jubeln höre ich mich deshalb aber nicht, denn das effektivste, was die EASA bisher geleistet hat, war das Produzieren von Papier und Kosten. Erst mal mit der Saubolle reinhauen und dann später unter heftigen Protesten vielleicht wieder ein klein bißchen zurückrudern. Proteste, die selten aus D kommen, weil hier der vorauseilende EU-Gehorsam noch am stärksten ausgeprägt ist. Nach der x-ten Änderung sieht dann alles wieder aus wie vor EU-Zeiten.

    Um die UL-Fliegerei europaweit zu harmonisieren, braucht es nicht unbedingt die EASA.

  • Vielen Dank Carlson,

    gut zusammengefasst, ganz in meinem Sinne.


    Gruss

    Gerd

  • @Carlson

    Stimme Dir absolut zu :-)

  • Carlson schrieb:
    Woran ihr aber mal "arbeiten" solltet, ist das "Kästchendenken" abzuschaffen. Hier ist offensichtlich niemand oder nur ganz ganz wenige der Piloten in der Lage, mal etwas weiter über den eigenen "Horizont" (ich liebe diese Wortspiele) hinweg zu sehen. Man hat manchmal den Eindruck, hier tummeln sich überwiegend Leute, die schon damals auf dem Schulhof allein rumgestanden sind, weil niemand mit ihnen spiele wollte!?
    Danke!!! (mit zehn Daumen hoch)
  • Ich hab′s schon ziemlich oft gesagt dass ich persönlich nichts gegen 600kg oder meinetwegen auch 30 Tonnen habe. Das Problem ist und bleibt die wahrscheinliche und völlig ungerechtfertigte Verschärfung der Regeln für die meisten nichtdeutschen Ul-Flieger bei einer europäischen Vereinheitlichung dieser unserer Fliegerei. Carlson hat das schon richtig gesagt. Ihr könnt eigentlich nur dabei gewinnen. Schlimmer als in Deutschland wäre dann nur das Echo-Fliegen. Da ich mal annehme dass dies hier nicht nur als rein deutsches Forum verstanden wird müsst Ihr Euch eben ab und an auch mal die Meinungen von einigen wenigen Repräsentanten aus den umliegenden Ländern anhören. Und wir sehen eben absolut nicht ein warum wir in irgendeiner Weise auch nur das kleinste Risiko eingehen sollten so fliegen zu müssen wie Ihr. Ich weiss, der neue Leitsatz in dieser Diskussion ist jetzt dass wir eh alle einkassiert werden und es nur darum geht ob mit 472,5 oder 600kg. Bisher konnte genau darüber aber noch niemand etwas verbindliches sagen. Hier ein kleiner Absatz aus der Feder Jo Konrads, von Carlson verlinkt:

    EASA 2008 („Basic Regulation“ 216/2018)

    Hierdurch wurde die Zuständigkeit der EASA von Zulassungsfragen auf die komplette Regelungs-Trias in der Luftfahrt erweitert:

    Technik (Lufttüchtigkeit)

    Ausbildung (alle Lizenzen)

    Flugbetrieb

    Völlig überraschend kam für uns alle (Jan und ich saßen noch in dieser Arbeitsgruppe) die bis dahin so geschmähte Änderung des Anhangs II. Plötzlich waren da die 560 kg als neuer Buchstabe für die Tragschrauber drin. Ich vergesse nie, wie wir uns beim EMF getroffen haben und alle Delegierten haben sich mit großen Augen angeschaut: Auf wessen Drängen ist das passiert? Wer hat da gedreht? Keine Antwort.

    Bei der ersten Lesung dieser Verordnungs-Änderung war im EU-Parlament schon damals einer 600 kg Gewichtsgrenze für ULs zugestimmt worden. Vermutlich spät abends hatten die Parlamentarier dem Drängen eines tschechischen Abgeordneten nachgegeben. Die damaligen 600 kg wurden aber in 2. Lesung rasch wieder einkassiert. Also 600 kg draußen und 560 kg für Tragschrauber drin. So einfach wird man von der europäischen Willensbildung selbst als Insider glatt überrumpelt.

    Wenn das also alles so läuft und selbst diejenigen die in höchstoffiziellen Arbeitsgruppen sitzen um erstmal etwas gescheites auszubrüten draussen dann von irgendwelchen Lobbyisten derart überrumpelt werden stellt sich mir die Frage wie überhaupt nur irgendetwas im Vorfeld zu glauben ist. Das ist schlimmer als bei den geheimen Verhandlungen zum TTIP. Als GreenPeace James Bond wüsste ich ja hier nichtmal wo oder bei wem ich welche Unterlagen klauen sollte...

    Gruss Stephan

  • Stephan2 schrieb:
    Das Problem ist und bleibt die wahrscheinliche und völlig ungerechtfertigte Verschärfung der Regeln für die meisten nichtdeutschen Ul-Flieger bei einer europäischen Vereinheitlichung dieser unserer Fliegerei.
    Ja Stephan, das ist aber einfach vom Grundsatz ein Problem welches nicht zu lösen ist UND: Es ist eine andere "Baustelle". Natürlich ist es schei.... für alle Franzosen, aber es besteht absolut kein Kausalzusammenhang zwischen dieser Baustelle und den nun in rede stehenden 600kg. 

    Man darf ja auch aus der Vergangenheit lernen. Wie Jo schon sagt: Da war man aber schon ganz schön "überrumpelt" seinerzeit. Ich denke aber, er wird daraus gelernt haben vor allem über das "How" in der Gesetzgebungsnummer der EU.

    Welche "Alternative" besteht denn grundsätzlich? Finger weg, die EU macht eh was sie will?? Meint ihr das wirklich??

    Noch mal zur Erinnerung: Es steht die Eingruppierung der Elektroflieger an. Die werden irgendwo im ANNEX II eingruppiert. Mehr nicht. Heißt aber auch, man hat derzeit eine der sehr seltenen Gelegenheiten direkt am ANNEX II zu schauben. Das ist eine Chance (ähnlich zu den Zeiten als es um die Tragschrauber ging) hier was zu ändern. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Für uns heißt das, wir können jetzt was für uns positiv verändern. Punkt. Wenns schief läuft, bleibt für uns alles beim alten plus die e-Flieger mit dem Gewichtslimit 472,5 plus X. Das wars schon.

    Das hat alles nichts damit zu tun, dass die EASA JETZT die ULs vereinheitlichen wollen würde. Das ist eine komplett andere Baustelle. Die Pläne gibt es sicher, aber eben nicht grad jetzt oder in dem Zusammenhang derzeit. Wobei natürlich nie ausgeschlossen werden kann, dass irgendein findiges EU-Verwaltungskerlchen auf den Trichter kommen könnte, diese zwei  Baustellen zusammen zu legen... aber das würde sowieso dann keiner mehr ändern können. Sollte das passieren, können wir doch nur froh sein, wenn da bereits einer im Thema ist und für uns im Boot sitzt und rudert oder wie Stephan sagen würde: Wir haben einen vor Ort, der weiß welche Unterlagen er zu klauen hätte...;-)


    Carlson

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