Prä-Ausbildungsfragen

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hallo zusammen,

    ich liebäugele schon länger mit der SPL, was jedoch aus verschiedenen Gründen (Vernunft/Geiz, Kind, Zeit...) bislang keine Formen angenommen hat.
    Ganz aus dem Kopf bekomme ich das aber eh nie mehr, von daher nehme ich den Hintern vielleicht doch noch hoch und ziehe das durch.
    Nun stellen sich mir ein paar Fragen zu denen ich mir Hilfe erhoffe...

    1. Ganz banal: 30 Stunden Minimum in der Ausbildung.
    Ich bin Fußgänger, allerdings von Kindesbeinen an flugbegeistert. Ich kenne zwar viele Hintergründe und Verfahren zur Fliegerei, mache mir aber keine Illusionen hier mit 30h zu kalkulieren.
    Was sind Eure Erfahrungswerte, wie lange dauerts wirklich?
    Mir geht's dabei weniger ums Geld (bei der "potentiellen Flugschule meiner Wahl" käme ich mit 30h und allen (Prüfungs-, Lande- etc.)Gebühren so auf etwa 5 - 5500 EUR - wenns teurer wird ist es kein Beinbruch) sondern vielmehr um die einzuplanende Zeit.

    2. LAPL / SPL
    Dazu habe ich bereits viel gelesen, und bitte, keine grundlegende Diskussion dazu :-)
    Meine Situation wäre nur folgende: Wir sind zu dritt - ich würde schätzungsweise 75% alleine, 20% zu zweit und vielleicht 5% der Zeit zu dritt fliegen. Da wäre die LAPL natürlich schön, weil ja bis zu 3 Gäste.
    Allerdings würde ich, weil deutlich günstiger und für mich hinreichend performant, alleine und zu zweit nur UL fliegen. Entsprechend habe ich die LAPL für mich gestrichen, da für mich kaum Mehrwert und die SPL Stunden ja nicht angerechnet werden.
    Ich frage mich allerdings, ob es im Zuge der 600KG Auflastung vielleicht bald ULs mit 3 oder 4 Sitzen geben könnte? Oder habe ich das immer überlesen und ein UL wird auch über die Anzahl an Sitzplätzen definiert?

    3. Lehrmaterial
    Ich habe von unzähligen Programmen gehört, was wäre empfehlenswert auf Windows-PC und/oder Android-Basis?
    Den offiziellen Fragenkatalog gibts wohl nur von Petersen/Boeing? Da sehe ich EXAM SPL / LAPL(S), EXAM Ultraleicht Vollversion und EXAM Ultraleicht 3-Achser und Trike... Wäre die letzte die richtige?
    Hat jemand hiermit Erfahrungen?: https://www.ul-theorie.de/

    4. Übelkeit...
    Ich hatte mal so eine "Pilot für einen Tag"-Veranstaltung mitgemacht. Normalerweise wird mir nicht schnell schlecht, aber hier war wohl beim Betanken ein Malheur passiert. Es stank furchtbar nach Benzin, dazu hat es permanent gewackelt.
    Irgendwann wurde mir dann doch schlecht und ich war fast froh, wieder am Boden zu sein. Der Benzingeruch hat sicher seinen Teil dazu beigetragen, aber später habe ich mich dann auch gefragt ob das Wackeln normaler Bestandteil ist oder eine bestimmte Wetterlage dafür gesrogt hatte?

    5. BZF
    Ich würde auf jeden Fall das BZF I machen, auch wenn ich vermutlich nur in D rumfliegen würde.
    Der Faktor Zeit bringt mich zur Überlegung, dazu einen Onlinekurs zu buchen, z.B. fluglehrerteam.de. Hat jemand Erfahrungen?
    Alle Flugschulen in meiner Umgebung sind 45min einfache Fahrt entfernt, daher würde mir das online sehr entgegenkommen.


    Besten Dank für all Eure Antworten!

  • Entlauber schrieb:
    Was sind Eure Erfahrungswerte, wie lange dauerts wirklich?
    Hängt natürlich ein wenig davon ab wieviel Zeit du investieren kannst und ob deine Flugschule in der Nähe und flexible ist. Denke 1 Jahr sollte man rechnen...Kosten sollten grob passenn. Vielleicht kannst du ja noch schreiben wo du wohnst, ggf gibt es da empfehlen (auch zur 2. Fragen LAPL)
    Entlauber schrieb:
    Allerdings würde ich, weil deutlich günstiger und für mich hinreichend performant, alleine und zu zweit nur UL fliegen. Entsprechend habe ich die LAPL für mich gestrichen, da für mich kaum Mehrwert und die SPL Stunden ja nicht angerechnet werden.
    Grundsatzdiskussion wird kommen ;-) Vielleicht hast du eine Flugschule TMG (Motorsegler z.B. SF25 einfach mal googlen) auf dem du den LAPL machen kannst, dann hast du hinterher alle Optionen offen (bist etwas flexibler) und auch nicht teurer
    Entlauber schrieb:
    Ich frage mich allerdings, ob es im Zuge der 600KG Auflastung vielleicht bald ULs mit 3 oder 4 Sitzen geben könnte? Oder habe ich das immer überlesen und ein UL wird auch über die Anzahl an Sitzplätzen definiert?
    So ist es: Es gibt LTF UL (Lufttüchtigkeitsforderungen) in denen die Sitzzahl auf 2 begrenzt sind...(und ich meine auch eine gesetzliche Vorgabe, ist aber gerade zu heiß zum suchen)
    Entlauber schrieb:
    Der Benzingeruch hat sicher seinen Teil dazu beigetragen, aber später habe ich mich dann auch gefragt ob das Wackeln normaler Bestandteil ist oder eine bestimmte Wetterlage dafür gesrogt hatte?
    Bestimmt,...und sicher warst du auch etwas aufgeregt. Kurz: das gibt sich.....Tabletten dagegen solltest/darfst du allerdings nicht nehmen, die machen in der Regel träge

    Zur Prüfung habe ich nichts geschrieben, weil das schon zu lange her ist....kannst du dir "Blockunterricht" vorstellen?

    Abenteuer Segelflug bietet z.B. für TMG und am nächsten Jahr wieder UL Theorie und Praxis im Block an (Urlaub oder verlängerte WE, da haben 2 Kumpel von mir fliegen gelernt und ich charter dort manchmal, guter Laden und günstig)

  • Danke Dir schonmal.

    Bzgl. der Stundenzahl habe ich mich unklar ausgedrückt. Wieviele Stunden habt ihr tatsächlich an Flugzeit benötigt? Eher 40h, 50h - oder sind die 30 sogar halbwegs realistisch?
    1 Jahr würde ich mir für den Schein nicht Zeit lassen wollen.

    Blockunterricht oder ähnliches kann ich mir vorstellen - ich kann mir so ziemlich alles vorstellen :-)

    Da ich allerdings im vorderen Odenwald wohne, kommen m.W. Worms, Michelstadt und ggf. noch Mosbach von der Entfernung in Frage, wobei alle etwa 45 Minuten entfernt sind.

    An Fliegern stehen da bei Schulen und zum Chartern soweit ich weiß nur UL herum, so dass ich TMG gegenüber zwar nicht abgeneigt bin, aber UL hier in der Umgebung wohl einfacher und mit mehr Auswahl verbunden ist.

    Ein Verein kommt zeitlich nicht in Frage.

  • Wenn du den UL-Schein machst (SPL) benötigst du mindestens 30 Flugstunden. Wieviele du persönlich wirklich benötigst, kann dir keiner seriös vorhersagen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle (Alter, Talent, zeitliche Verfügbarkeit etc.). Nach meiner persönlichen Einschätzung kommen die wenigsten mit 30 Stunden aus, es brauchen aber auch nur sehr wenige 50 Stunden oder mehr. Die meisten Piloten aus meinem Umfeld haben zwischen 35 und 40 Stunden gebraucht.

    Was die benötigte Zeit angeht: Wenn du in einer gewerblichen Flugschule lernst, ist der Schein in 4-6 Monaten machbar. Das hängt vor allem von deiner zeitlichen Verfügbarkeit ab. Schließlich bist du zahlender Kunde, die Flugschule wird dir also jeden Termin möglich machen, der irgendwie geht (Wetter). Wenn du im Schnitt 2 Flugstunden pro Woche hinbekommst, bist du nach spätestens 20 Wochen fertig. Im Verein sieht die Sache dagegen ganz anders aus. Da kannst du vielleicht etwas sparen, aber die Ausbildungszeit wird in Jahren und nicht in Wochen gerechnet.

    Auch beim Theorieunterricht sind die Flugschulen meistens flexibel. I. d. R. gibt es einen Theorieabend pro Woche, Blockunterreicht wird aber auch angeboten. Das Lernen für die Prüfung findet aber überwiegend zuhause am PC oder am Handy statt.

  • Entlauber schrieb:

    Bzgl. der Stundenzahl habe ich mich unklar ausgedrückt. Wieviele Stunden habt ihr tatsächlich an Flugzeit benötigt? Eher 40h, 50h - oder sind die 30 sogar halbwegs realistisch?
    1 Jahr würde ich mir für den Schein nicht Zeit lassen wollen.

    Blockunterricht oder ähnliches kann ich mir vorstellen - ich kann mir so ziemlich alles vorstellen :-)

    Da ich allerdings im vorderen Odenwald wohne, kommen m.W. Worms, Michelstadt und ggf. noch Mosbach von der Entfernung in Frage, wobei alle etwa 45 Minuten entfernt sind.

    An Fliegern stehen da bei Schulen und zum Chartern soweit ich weiß nur UL herum, so dass ich TMG gegenüber zwar nicht abgeneigt bin, aber UL hier in der Umgebung wohl einfacher und mit mehr Auswahl verbunden ist.

    Ein Verein kommt zeitlich nicht in Frage.

    Ich glaube nicht, dass du bzgl. der Stunden einfach von anderen auf dich schliessen kannst. Viele Faktoren spielen da eine Rolle, nicht zuletzt, wie viel Geld will die Flugschule an dir verdienen und dich entsprechend lang in der Ausbildung halten ;-)
    Wenn ich es richtig lese, hast du keinerlei fliegerische Erfahrung und musst dich evtl. erst an das Element Luft gewöhnen. Dann kommt es sehr auf dein "Händchen" an. Manche haben einfach ein Geschick dafür und fliegen von der ersten Stunde an sauber und bekommen sogar einen ordentlichen Abfangbogen hin, bei anderen hat man den Eindruck, sie schaffen es nie oder vergessen scheinbar von einer zur nächsten Flugstunde wieder alles.

    Es kann also sein, dass du nach 25 Stunden nur noch die letzten 5 Stunden "abfliegst" um zur Prüfung zugelassen zu werden, oder aber dir dein FI auch nach 50 Stunden noch rät, noch ein paar Platzrunden zu fliegen.
    Ich hatte das Glück, dass mich ein User hier bei einem Forumstreffen hat von rechts fliegen lassen und so konnte ich für mich schon mal feststellen, klappt ganz gut :-)
    Dazu kam, dass ich bereits Gleitschirm und Motorschirm geflogen bin und somit bereits mit den Basics vertraut war, wenn auch mit deutlich anderem Fluggerät.

    Da für dich feststeht in eine gewerbliche Flugschule zu gehen, würde ich einfach mal bei denen vorbeischauen und mit denen sprechen, wie sie zu deinen Vorstellungen stehen, also Dauer der Ausbildung, Verfügbarkeit zu deinen Wunschzeiten, Angebot an Theorieunterricht, evtl. inkl. BZF, voraussichtlicher Preis etc.
    Wenn du dann schon einen oder zwei Favoriten hast, erst mal eine Schnupperstunde nehmen. Sie sollte so sein, wie die erste Flugstunde, also direkt mal mit dranpacken beim Start, etwas Airwork und beim Landen wieder dranpacken.
    Wenn du dich danach noch gut mit dem FI verstehst, sind das schon mal gute Voraussetzungen :-D

    EDIT:
    Hat sich überschnitten mit:

    Wenn du den UL-Schein machst (SPL) benötigst du mindestens 30 Flugstunden. Wieviele du persönlich wirklich benötigst, kann dir keiner seriös vorhersagen. Da spielen viele Faktoren eine Rolle (Alter, Talent, zeitliche Verfügbarkeit etc.). Nach meiner persönlichen Einschätzung kommen die wenigsten mit 30 Stunden aus, es brauchen aber auch nur sehr wenige 50 Stunden oder mehr. Die meisten Piloten aus meinem Umfeld haben zwischen 35 und 40 Stunden gebraucht.

    Da stimmen wir ja überein.

    Was die benötigte Zeit angeht: Wenn du in einer gewerblichen Flugschule lernst, ist der Schein in 4-6 Monaten machbar. Das hängt vor allem von deiner zeitlichen Verfügbarkeit ab. Schließlich bist du zahlender Kunde, die Flugschule wird dir also jeden Termin möglich machen, der irgendwie geht (Wetter). Wenn du im Schnitt 2 Flugstunden pro Woche hinbekommst, bist du nach spätestens 20 Wochen fertig. Im Verein sieht die Sache dagegen ganz anders aus. Da kannst du vielleicht etwas sparen, aber die Ausbildungszeit wird in Jahren und nicht in Wochen gerechnet.
    Auch beim Theorieunterricht sind die Flugschulen meistens flexibel. I. d. R. gibt es einen Theorieabend pro Woche, Blockunterreicht wird aber auch angeboten. Das Lernen für die Prüfung findet aber überwiegend zuhause am PC oder am Handy statt. 

    Auch wenn schon längst klar ist, dass er in die Flugschule und nicht in einen Verein geht, möchte ich das nicht unkommentiert stehen lassen. Es mag meistens stimmen, ist aber einfach viel zu pauschal. Oft machen die FIs das auch in der Flugschule nur nebenher und sind nicht nach deinem Belieben verfügbar, ausserdem wirst du wohl kaum einziger Flugschüler der Flugschule sein. Dazu habe ich schon den Eindruck gehabt, es wird hier extra verzögert um noch ein paar Stunden verkaufen zu können.

    Zum Verein kann ich lediglich sagen, dass ich ungefähr zeitgleich mit 3 weiteren Flugschülern die Ausbildung begonnen habe.
    Drei haben den Schein nach ca. einem Jahr gehabt, eine hat in eine gewerbliche Flugschule gewechselt und dort ihren Schein fertig gemacht.
    Im Oktober 2015 im Verein angemeldet. Theorieunterricht von November bis Januar jedes WE inkl. BZF. Im Januar die BZF Prüfung, im März die Theorieprüfung. Im Oktober 2016 für die praktische Prüfung angemeldet.

    Ralf

  • Entlauber schrieb:
    Bzgl. der Stundenzahl habe ich mich unklar ausgedrückt. Wieviele Stunden habt ihr tatsächlich an Flugzeit benötigt? Eher 40h, 50h - oder sind die 30 sogar halbwegs realistisch?
    1 Jahr würde ich mir für den Schein nicht Zeit lassen wollen.
    Moin,

    ich habe gerade nachgesehen. inkl. Prüfungsflug und Streckenflug zur Prüfung und zurück mit Flugauftrag 43 Stunden. Und ja, ein Jahr inkl. Theorie ist schon gut. Ich habe meine Lizenz in einer kommerziellen Flugschule gemacht. In Vereinen würde ich eher noch mehr rechnen. Hängt halt immer vom Wetter ab. Hast das Glück deinen Schein gerade in so einem Sommer wie dieses Jahr zu machen, kann es wohl auch sehr viel schneller gehen. Aber hast dauernd Regen und/oder starken Wind, zieht es sich halt.

    Wobei ich ganz klar sagen muß, daß ich damals auch vor der Entscheidung stand PPL oder SPL. Ich habe mich für den SPL entschieden, weil die Folgekosten geringer sind. Bringt ja nichts nachher aufgrund der Charterkosten mit dem PPL immer nur an der Mindestflugstundenzahl herumzukratzen. Davon kann man es dann bald auch nicht mehr.

    Außerdem würde ich die Frage nicht so sehr an den Stunden festmachen. Selbst wenn Du 70 Stunden brauchst, ist das immer noch billiger, als auch nur einmal nachher bei einer Seitenwindlandung oder so Bruch zu machen.

    Oder, um es mal anders zu formulieren: Bis zu meiner Linzenz habe ich 142 Landungen benötigt. Mit der Lizenz bin ich einem Verein beigetreten. Bis der Verein mich für gut genug befand alleine mit dem Vereins-UL losziehen zu dürfen, waren es 157 weitere. Ob das nun viel oder wenig ist, wage ich nich zu beurteilen. Aber die Relation finde ich schon heftig. Ich kann Dir aber sagen, daß das Anforderungsniveau da auf einem ganz anderen Level liegt und ich heute Sachen mache, von denen ich mit der Lizenz in der Tasche nicht einmal in der Theorie wußte, daß sie funktionieren.

    Bsp.:

    • Wer von Euch hat mit einem UL schon einmal einen Vollgas-Stall geflogen? Da reagiert die Maschine nämlich ganz anders als bei einem Leerlauf-Stall, wie er allenthalben geübt wird.
    • Landeanflug mit hängender Fläche bei starkem Seitenwind und gezieltes Aufsetzen auf dem luvseitigen Rad des Hauptfahrwerks und das mit einem Tiefdecker?
    • Wer slippt gerne? Mal ganz ehrlich. ;-)
    • Ist die Ziellandung nur ein notwendiges Übel, das man mal geübt haben muß und wo nur 2/3 ins Ziel gehen müssen, um zu bestehen? Oder schafft ihr 15 Ziellandungen am Stück ohne einen Ausreißer zwischendrin?
    • Klappen im Landeanflug wieder einfahren, um die Gleitleistung zu verbessern? Wirklich regelmäßig praktiziert, auch außerhalb von Ziellandeübungen? Achtung, das Tempo muß dafür hoch genug sein!

    Das, was ich da aufzähle, ist wie in der Fahrschule auch. Macht jemand den PKW- oder LKW-Führerschein, ist Fahrfähigkeit verlangt. Macht jemand den BUS-Führerschein, braucht es Fahrfertigkeiten. Er muß also nicht irgendwie heile durch den Verkehr kommen sondern gut. ;-)

  • Hallo,

    was die Anzahl der benötigten Flugstunden angeht hängt das zum Teil sicher an deinem Talent, zum anderen aber auch daran wie kompakt du die Ausbidlung durchführen kannst. Die gewerblichen Flugschulen, die sich in der Regel nach dir richten, sind diesbezüglich einen Verein klar überlegen. Daraus ergibt sich auch, dass bei uns im Verein die Fußgänger eher zwischen 40 - 50 Stunden bis zur Prüfung absolvieren. Dazu kommt auch, dass im Verein die Anzahl der Flugstunden eher zweitrangig ist, stattdesssen das Vereinsleben auch eine Rolle spielt. Während ein Flugschüler in einer gewerblichen Flugschule nicht auf die Idee käme, als Schüler einfach mal so ein bißchen in der Gegend rumzufliegen (mit Flugauftrag), kommt das bei uns im Verein durchaus vor. Letztlich zielt die Vereinausbildung so oder so darauf ab, dass der Schüler auch nach Scheinerhalt dem Verein treu bleibt.

    Vor diesem Hintergrund würde ich an deiner Stelle auch gleich mit überlegen, wie dein fliegerrisches Leben nach dem Schein aussehen soll. Wenn du nach Scheinerhalt so oder so in der gleichen Flugschule chartern willst, kann es zeitlich zuminest keine große Relevanz haben, wie lange die Ausbildung dauert.

    Finanziell halte ich die von dir genannte Größenordnung für recht knapp kalkuliert. Die 30 h Mindestflugzeit sind Flugzeit. Viele Schule rechnen dagegen Motorlaufzeit ab. Je nach Größe des Flugplatzes kann da schon eine spürbare Differenz bei entstehen. Dann Prüfungsgebühren, Landegebühren etc.....

  • cbk schrieb:
    Außerdem würde ich die Frage nicht so sehr an den Stunden festmachen. Selbst wenn Du 70 Stunden brauchst, ist das immer noch billiger, als auch nur einmal nachher bei einer Seitenwindlandung oder so Bruch zu machen.
    Ich persönlich kenne niemanden, der 70 Stunden gebraucht hat. Ich kenne noch nicht mal jemanden, der in einer gewerblichen Flugschule mehr als 50 Stunden gebraucht hat (obwohl es die zweifellos gibt).  Aber bei 70 Flugstunden auf UL würde ich mich ernsthaft Fragen, ob Fliegen das richtige Hobby für mich ist. Jemand der so ungeschickt ist, dass er es mit 70 Stunden immer noch nicht prüfungsreif hinbekommt, wird es mit 100 Stunden auch nicht gut hinbekommen.

    Im Übrigen ist es so, dass man Fliegen nur durch Fliegen lernt. Nach der Prüfung ist man zunächst Anfänger und entsprechend unsicher. Das ist mit 30 Flugstunden nicht anders, als mit 40 Flugstunden.  Dagegen hilft dann nur Fliegen, Fliegen und nochmals Fliegen - dann weitet man Stück für Stück den Horizont und wächst an den Herausforderungen.

  • Ich danke Euch für die Kommentare, keep it coming!

    Und versteht mich bitte nicht falsch: ich plane nicht mit 30 Stunden. Daher ja die Frage was so in der Realität ca. anfällt. Ich kalkuliere eigentlich 40 Stunden ein, sowohl zeitlich als auch finanziell.

    Wobei die Fliegerei für mich Hobby und Traum sind, d.h. jede Minute in der Luft ist eine schöne Minute, auch in der Ausbildung.

    Übrigens, ich war im Proflight Simulator und habe einen A340-300 im ersten Versuch (und den folgenden) problemlos auf die Bahn gesetzt - man sollte mir Umgehend eine Lizenz ausstellen :-)

    Dass der SPLer mit frischer Lizenz überspitzt gesagt nix kann und Sicherheit und Erfahrung anschließend erflogen werden müssen sehe ich genau so und überlege natürlich auch, wie es nach der Ausbildung weiter gehen soll.

    Ich würde zunächst chartern, aber mich eigentlich gerne nach einer Haltergemeinschaft dann umsehen. Low & Slow mit einer C22 oder sowas, Erfahrung sammeln, Kosten im Rahmen halten.

    Das wäre dann schon das Ziel um auch mal einenTag oder ein paar Tage am Stück durch die Republik zu fliegen - das dürfte ja beim Charter unbezahlbar sein.

    Hat jemand Erfahrung mit BZF Onlinekursen und vielleicht noch eine Idee zu den genannten Lehrmaterialien?

  • EDXJ schrieb:
    Aber bei 70 Flugstunden auf UL würde ich mich ernsthaft Fragen, ob Fliegen das richtige Hobby für mich ist.

    70 Stunden müssen kein Grund zur Panik sein. Es gibt etliche Faktoren, die die Ausbildungszeit verlängern können, nicht nur das Talent und es gibt Leute, bei denen es einfach länger dauert, bis der Groschen fällt und wenn er erst mal gefallen ist, dann klappt es umso besser. Ein oft übersehener Punkt ist auch die Chemie zwischen Lehrer und Schüler. Geschichten, bei denen ein Schüler bei einem Lehrer einfach nicht weiter kam und dann beim Wechsel zum anderen auf einmal sprunghafte Forschritte gemacht hat, kennt wohl jeder.

    Es gibt leider Fluglehrer, die ihre Kandidaten im Sinne einer werbewirksamen Flugzeitstatistik unter Druck setzen, die Prüfung endlich zu machen. Gemessen an einer derart verzerrten Statistik schätzt sich der ein oder andere dann vielleicht als untalentiert ein. Ich kenne Schüler, die nach einer längeren gewissenhaften Ausbildung fliegerisch besser und vor allem sicherer waren als der ein oder andere durchgewürgte Scheininhaber mit mehr Gesamtstunden und ich habe selbst schon Nachschulungen machen müssen, bei denen ich mich gefragt habe, was der Prüfer geraucht hat und ob sich der Lehrer nicht geschämt hat, sowas auf die Welt loszulassen. Ich spreche hierbei nicht einmal vom Können in anspruchsvollen Situationen, sondern von regelmäßig schiefen, nicht ausgeschwebten oder duchgesackten Wochenlandungen bei bestem Wetter, die dann vom Kandidaten selbst noch applaudiert wurden. Was im Ausbildungsnachweis abgehakt und was wirklich bis zum Können gelernt wurde sind zwei verschiedene paar Schuh, s. auch cbk′s Kommentar.

    Ich will jetzt keine Diskussion über Ansprüche und Qualität der Ausbildung lostreten, aber den Sinn oder Unsinn des Scheinerwerbs an der reinen Flugstundenzahl festzumachen ist nicht zielführend. Wenn jemand es einfach nicht drauf hat und das nicht selbst erkennt, liegt es im Ermessen des Ausbildungsleiters bzw. Fluglehrers, ihm nahezulegen, die Ausbildung abzubrechen.

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