Spornradeinweisung

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hi Stephan,

    versuch mal den gesamten Startlauf langsamer anzugehen. Das Ausbrechen entsteht meistens durch das schnelle hochfahren des Motors während der Anrollphase des Startlaufs, durch die ganzen Drehmomente und Zugverschiebung.

    Bring den Flieger in seine Startposition, gerade und mittig auf der Piste.

    lass die Trimmung in neutraler Position oder etwas kopflastig getrimmt, aber nur leicht!

    Drücke mit dem Knüppel jetzt schon leicht nach vorne, aber achte darauf: Querruder absolut neutral.

    Jetzt gibst du langsam und gleichmäßig Gas. Immer Linear und gleichmäßig bis 100%, so kannst du dich mit deinem Fußwerk bereits beim anrollen auf das leichte Giermoment einstellen und eine gewisse kontinuität im Ruder halten.

    das wichtigste: der Arsch muss hoch. Also wenn Du im Ruder oder Körpergefühl merkst, das Heck will sich heben, lass es hoch. Sobald es schwebt und Du mit dem Höhenruder so gut wie neutral bist, kannst du sie deutlich besser kontrollieren. 

    probiere es mit Ruhe und Gelassenheit. Nutz so viel Piste wie du kannst. Wenn Du dies beherrschst und dich sicher fühlst, sodass du nur minimal von deinem Leitstrich auf der Piste abweichst, kannst Du den Startlauf beschleunigen, bis dahin wo Du zügig Gas gibst und dennoch volle kontrolle ohne große Abweichungen hast.

    Kurzgesagt das Wichtigste: Langsam und gleichmäßig das Triebwerk hochfahren und das Heck des Fliegers so früh wie möglich abheben und schweben lassen.

  • Jupp, genauso geht es beim Lernen...

    Habe nach etwa 20 Jahren wieder auf Taildragger geschult, und die FK9 mit 80ps hat mich beim ersten Start schon überrumpelt...

    Jetzt, nach etwa 50 Stunden auf meiner FK9 mit 100ps gibt es da eigentlich keine Überraschung mehr, auch bei Wind nicht.

    Auf Gras geht es deutlich besser als auf Asphalt, zum Über also immer aufs Grüne ;-)

    Gruß Raller

  • Danke für die Tipps. Und Ihr habt ja recht. Ich hab jetzt schon etliche Spornradstunden auf der Uhr und ich weiss natürlich dass es alles Übung ist. Ist aber nicht meine Maschine und ich hatte da eben auch eher selten Gelegenheit zu. Wollte damit nur zum Ausdruck bringen dass die FK12 eben sicher nicht der einfachste aller Spornradflieger ist. Nicht angsteinflössend aber eben nicht einfach. Aber was für ein geiles Ding in der Luft! Doppeldecker sind für mich eh die einzigen Flugzeuge die diesen Namen verdienen :-))

    Gruss Stephan

  • Moin,

    ich habe da mal eine Frage zur FK12,

    ich war ja mal so naiv und hätte mir beinahe eine gekauft, ich dachte ich könnte irgendwo ein paar Flugstunden auf Spornrad machen und dann die FK12 fliegen.

    Zum Glück hat es damals mit dem Kauf nicht geklappt, ich hätte mich damit wahrscheinlich "umgebracht", weil ich damals erst rund 100 Stunden Flugerfahrung hatte und Spornrad nur vom sehen kannte.

    Nun meine Frage, heute habe ich fast 400 Stunden aber noch immer keine Erfahrung mit Spornrad, was muß ich oder sollte man denn nun am besten machen wenn man sich so eine Gerät mal kaufen möchte? Das wäre für mich eigentlich das einzige Flugzeug, wofür ich meine Eurofox verkaufen würde.

    Danke, Stefan

  • Moin,

    als erstes: Respekt, aber keine Angst, haben.

    Eine gute Einweisung mit diversen Starts und Landungen auf Spornrad mit Lehrer an einem unproblematischen Platz:

    breite Bahn,keine fiesen Wirbel, brauchbares Wetter.Dann kannst du dich auf die Besonderheiten einspielen, ohne das der Zufall zu stark mitspielt. Wenn das alles klappt, mit dem Flieger der Wahl ab zum Heimatplatz, falls der die oben genannten Kriterien nicht erfüllt hat. Und dann üben, üben,üben. Ganz wichtig: nichts zwingen. An meinem Platz bin ich der Durchstartkönig, das gehört dazu. Beim Taildragger muss die Fahrt etc besser passen als beim Bugradflieger, den bekommst du mit 20km/h zu schnell noch irgendwie an den Boden, der Taildragger hüpft dann einfach wieder in die Luft. Wenn das klappt, ab zu anderen Plätzen, um weiter an der Stabilität der Anflüge zu üben. Und immer weiter drüber freuen, wie viel Spaß das macht...

    Gruß Raller

  • Fuer mich ist Spornrad Teufelszeug ;))


    Chris

  • Du musst mit dem dreirad so lange üben, bis du jedesmal erst bodenkontakt hast, wenn der Zeiger unterhalb des weissen Bereichs ist, oder der Knüppel noch in der Luft am Anschlag ist.

  • Moin,

    ich werde im nächsten Jahr die Sache mal in Angriff nehmen und mir dafür Zeit lassen, in den nächsten Jahren kaufe ich sowieso keinen anderen Flieger.

    Danke erstmal, Stefan

  • Moin,

    Taildragger sind kein Hexenwerk. Man braucht aber15-20 Stunden Einweisung (eine einfache FK9 ist kein Maßstab). Deswegen muss man bei PPL Lizenzen auch ein Rating dafür machen.
    Wenn man längere Zeit nur mit Stützrad vorne geflogen ist, sollte man mindestens 20-30Landungen mit einem erfahrenen Kollegen machen. Sonst gibt es böse Überraschungen. Mache ich auch immer wenn ich meinen (anteiligen) Buschflieger in Südafrika besuche. Dort gibt es auch keine Landgebühren, alles ist recht günstig und das Wetter ist sowieso besser. (von den Problemen mit DA > 8000 Fuss mal abgesehen).
    Warum sollte man sich denStress geben? Weil es Spaß macht und einem auch für das normale Fliegen unheimlich viel Sicherheit bringt. Taildragger gehören auf Gras, dann schont man (die hoffentlich) dicken Reifen, und der Aufschlag wird verzeihlicher


    ..und jeder Acker ist Dein Freund

  • Hallo,

    >
    > ...Taildragger sind kein Hexenwerk. Man braucht aber15-20 Stunden Einweisung ...
    >

    WOOOW!!   20h ?!?!

    Da bin ich ja für meine gesamte UL-Ausbildung fast nicht mehr geflogen!!   :-)))))


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