Hallo,
>>
>> BlueSky9 schrieb:
>> Würden alle ULer oder PPLer Bootfahren gehen, die nicht in der Lage sind,
>> gekonnt Trudeln auszuleiten, dann wären bei uns am Platz wohl
>> noch 3 bis 4 Piloten sehr, sehr einsam und alleine unterwegs...
>>
>
> Wenn du die Diskussionen zum Thema Trudeln aufmerksam verfolgt hättest,...
>
habe ich...
>
> würdest du was anderes schreiben.
>
Nein.
Denn "das Verfolgen der Diskussionen" ändert nichts an der
Tatsache, dass es einfach ganz viele Leute nicht können.
>
> ...bzw. wohin sollte man sich entwickeln, wonach orientieren?
>
100% Zustimmung: eine Orientierung nach dem
(oder besser noch: das Erlangen des)
höchstmöglichen fliegerischen Könnensstand(es)
wäre in der Tat ein wunderbares Optimum.
Es belibt aber trotzdem nur eine utopische
Wunschvorstellung.
(egal wieviele "gute Ratschläge" Postings es hier noch zu lesen gibt ;-))
BlueSky9
BlueSky9 schrieb:So hoch hinaus meinte ich das ja nicht. Zwischen Optimum und "etwas besser" bleibt viel Luft. Ich glaube, du willst mich nur nicht wirklich verstehen.
eine Orientierung nach dem
(oder besser noch: das Erlangen des)
höchstmöglichen fliegerischen Könnensstand(es)
wäre in der Tat ein wunderbares Optimum.
Wenn jemand jedwede Übungspraxis als utopisch ablehnt, welche eigentlich für jeden Piloten selbstverständlich sein sollte, nämlich das Beherrschen des Flugzeuges beim Abkippen, dann frage ich mich wirklich, ob die Grundeinstellung zum Thema stimmt.
Da ich auch mit der Segelfliegerei lange zu tun hatte, muss ich hier doch mal deutlich sagen, dass es deutliche Unterschiede zwischen Segelflug-Schulung bzw. -Praxis und dem UL-Fliegen gibt. Den erkennt man schon hier an den Diskussionen.
Wasnichalles schrieb:Was Du nicht sagst. Gibt es etwa auch Unterschiede zwischen der UL-Ausbildung und der zum Kampfjetpiloten?
dass es deutliche Unterschiede zwischen Segelflug-Schulung bzw. -Praxis und dem UL-Fliegen gibt.
Aber Spaß beiseite, auch in der Segelflugausbildung gibt es seit vielen Jahren keine Trudelschulung mehr. Die bekommt man legal nur noch während der Kunstflugausbildung.
Michael
FlyingDentist schrieb:Als altes Fossil habe ich noch die "früheren" Methoden und Übungen im Kopf. Dass sich da mit den Jahren (lange Pause meinerseits) was zum schlechteren verändert hat, wundert mich eigentlich gar nicht.
Aber Spaß beiseite, auch in der Segelflugausbildung gibt es seit vielen Jahren keine Trudelschulung
Wenn man bei uns in den hohen Bergen segelfliegend unterwegs ist, muss man auch sogenannte Leethermik-Flüge beherrschen. Wer das wirklich kennt, weiß, wie oft man dabei an die Grenzen stößt und es passiert dabei immer wieder mal, dass die Maschine abkippt. Wer diese Situation nicht sehr gut beherrscht, hat eher eine eingeschränkte fliegerische Halbwertszeit.
Wasnichalles schrieb:Da hast Du sicher Recht.
Wenn jemand jedwede Übungspraxis als utopisch ablehnt, welche eigentlich für jeden Piloten selbstverständlich sein sollte, nämlich das Beherrschen des Flugzeuges beim Abkippen, dann frage ich mich wirklich, ob die Grundeinstellung zum Thema stimmt.
Ich habe dies als Defizit bei mir ganz klar erkannt. Obwohl bei mit Stall und Abkippen auch geschult wurde, wenn auch nur sehr oberflaechlich.
Dass BlueSky hier in der Ausbildung ueberhaupt nichts in dieser Richtung vermittelt bekam, spricht wirklich nicht fuer die Flugschule.
Chris
Moin,
bei mir gehörten Stall-Übungen zur Ausbildung. Fand ich auch mehr als verständlich. Allerdings ohne Abkippen. Das hab ich dann später selbst erflogen, um die eigene Maschine besser kennzulernen. So wie ich auch immer wieder mal im Stall-Bereich fliege um das Gefühl und den Punkt genau zu bestimmen.
In der USA-PPL-Ausbildung gehörte ausgiebiges Fliegen und Steuern im Stall-Bereich dazu. Ebenso wie IFR-Training und Nachtflug. Ein Grund, warum ich die Ausbildung sehr genossen habe.
Ich beherrsche nur was ich erflogen und geübt habe. Nicht vom Hörensagen und noch weniger vom "das macht man nicht".
Gerd
edhs schrieb:Deine Einstellung sollte hier Vorbild sein, nicht jene der "Vermeider".
noch weniger vom "das macht man nicht".
Wasnichalles schrieb:Aha. Die Welt wird sortiert in Vorbilder und "Vermeider". Der "Vermeider" allerdings lebt ziemlich gesund in dem er das VERMEIDET, was er nicht kann. Ich fahre ca. xx Jahre AAuto mit jährlich ca. 25.000 km, das sind um 800.000 km. In denen hatte ich nur einen einzigen Unfall und da habe ich geträumt. Ich suche seit Jahren nach einem Fahrtraining für Träumer. Andersherum habe ich tatsächlich rund 800.000 km in dem Straßenverkehr mit LKW′s, sehbehinderten PKW′s, Radfahrern, Fussgängern und Pupertäts-Monstern überlebt, ohne jemals bei Walter Röhrl oder Nikki Lauda in der Schulung gewesen zu sein. Ich "vermeide" einfach Situationen, in denen ich dieses Wissen brauchen könnnte. Wobei, ist Nikki Lauda tatsächlich so ein "Vorbild"? Das Ohr gefällt mir nicht wirklich. Gute Beherrschung des Fahrzeugs, eine 1, grenzwertige Optik, eine 5. Gut, dann suche ich mir ein anderes Vorbild. Hannes Archer vielleicht?
Deine Einstellung sollte hier Vorbild sein, nicht jene der "Vermeider".
Wenn wir schon über Vorbilder und Vermeider reden, sollten wir doch in der Lage sein, Das Titel Thema richtig zu formulieren. "Stall-/Trudel Recovery" - schlicht falsch. Stall-Recovery wird ausgebildet, ist erprobt und ist für jeden Piloten beherrschbar. Trudel-Recovery hat zwei Facetten. Die Vermeidung, da sind wir wieder beim richtigen Stall-Recovery. Kommt man dennoch ins Trudeln, weil man den Stall nicht erkannnt oder nicht richtig beendet hat, ist man in einer Situation, die man nicht beherrscht UND die vom Hersteller nicht erprobt ist. "VERMEIDUNG" ist also die einzig richtige Antwort für 08/15 Pilot.
Der Begriff Vorbild mag ja ganz romantisch sein. Ich sehe Heinz Rühmann vor mir in schwarz/weiß, mit einer Träne in den Augen, als sein Vorbild ....- rüüüüührend! In der Zeit, in der man sich überlegt, was sein Vorbild jetzt gemacht hätte, hat man 1000 Fuss aufgegeben. Der Begriff "Vorbild" taugt nicht mehr. Wie wäre es mit Selbstreflexion? Was kann ich mir leisten, was will ich und welche Bedrohungen akzeptiere ich. Wenn ich bei Saisonbeginn diese Fragen FÜR MICH beantworte, kenne ich meine Ziele und kann entsprechend handeln. Für mich steht unterm Strich immer wieder "Vermeide Situationen, die Dich überfordern." - eigentliich nur auf das Wetter bezogen. Trudeln im UL war noch nie ein Thema, weil ich nie auf die Idee kommen würde. Aber ich mit mir selbst habe auch nie eine so große Gutmenschler-Population um mich herum.
Frank
Stall-Übungen, insbesondere Kurven-Stall, haben einen interessanten Aspekt, den man leicht aus den Augen verliert, wenn man in Sicherheitshöhe übt. Dort wirkt das alles ziemlich unspektakuär. Ist man nicht drauf geeicht, auch die Höhe im Auge zu behalten, verliert man ruckzuck 200, 300 ft oder noch mehr.
Bei den meisten unserer gutmütigen UL ist der Stall selbst ja eher harmlos, wenn man nicht absichtlich oder in geistiger Blockage ein Abkippen herbeiführt. Aber der rappide Höhenverlust im unabsichtlich erzeugten Stall, z.B. beim Eindrehen in den Endanflug oder in der niedrig geflogenen Verwandtenbesuchskurve oder nach zu frühem Abfangen bei der Landung, kann sehr schnell kritisch werden.
Deswegen trainiere ich bei Stall-Übungen auch, dabei möglichst wenig Höhe zu verlieren oder sich den Höhenverlust zumindest bewusst zu machen.
FranHaus schrieb:Wenn man die Grenze, an der man vom Normalflieger zum überforderten Hektiker wird, nun noch ein bisschen ausdehnt, macht man das, was EDHS meinte und in die Tat umsetzte.
"Vermeide Situationen, die Dich überfordern."
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