@DiJoZi:

Wusstest du, dass es auch so was wie Gemeinschaft unter Fliegern gibt? Beim Segelfliegen brauchst du einige Leute, dass einer in die Luft kommt. Beim UL/ Motorfliegen zwar weniger aber auch ein paar. Ist es nicht egoistisch zu denken, nur weil man Arbeitsstunden ablegen muss, dass das blöd wäre. Wer fliegt denn noch, wenn es keine ehrenamtlichen Leute, wie Flugleiter, Warte etc. gibt?

Es gibt doch nix Tolleres als am Abend, wenn alle Flieger geputzt sind, gemeinsam zu grillen und vom Flug des Tages zu erzählen, oder?

Die Argumente sind sicher alle nicht falsch, aber :

Es muss nicht der 100.000 € - Flieger sein, den es übrigens nur äußerst selten für unter 100 €/Stunde zu chartern geben dürfte.

Ehe ich 120 € oder mehr pro Stunde für Charter ausgeben würde, würde ich mir eine gute C 22 für ca. 10.000 € zusammen mit einem Fliegerfreund anschaffen. Und wenn man dann mal die Rechnung aufmacht, kann man sich das eher leisten und fliegen wann man möchte und wohin man möchte und solange man möchte, mit oder ohne Übernachtung etc.

Wer aber natürlich lieber mit einem teuren Flieger an wenigen Stunden im Jahr in der Platzrunde klebt, der muss es eben so machen und damit glücklich werden.

Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

@ DiJoZi Dann schau dir doch bitte eine Kalkulation auch für einen preiswerteren Flieger an. Ein Freund von mir hat eine C22 und veranschlagt ca. 400 EUR pro Monat für die Kosten. Damit kann ich bei Markus fast 5 Stunden reine Flugzeit unterwegs sein. Macht auf das Jahr 60 Stunden. Und diese 60 Stunden, trotz eigener Maschine, haben bei uns im Verein noch nicht einmal 1/8 der Flugzeugeigner!

DiJoZi Ehe ich 120 € oder mehr pro Stunde für Charter ausgeben würde, würde ich mir eine gute C 22 für ca. 10.000 € zusammen mit einem Fliegerfreund anschaffen.

Nicht das ich falsch rüberkomme: Natürlich haben mein Kumpel und ich das fast genau so gemacht :-)
Bei mir ist nur wieder mal der Trieb eine pauschale Aussage zu relativieren durchgegangen.

Flyit Ein Freund von mir hat eine C22 und veranschlagt ca. 400 EUR pro Monat für die Kosten.

Kann man mit rechnen. Nun sprach DiJoZi von einer HG (z.B. zu zweit). Da sollten dann mehr als 5h (präziser eher 4,5h) pro Monat drinnen sein. Beim Speed von ′ner C22 allerdings auch notwendig :-).

Klar Charter ist bequem, kein putzen, kein schrauben. Aber Du teilst die guten Tage mit 34,7 anderen Charterern, die - warum auch immer - auch an diesen Hammertagen fliegen wollen ...

Apfel-Stefan Es gibt doch nix Tolleres als am Abend, wenn alle Flieger geputzt sind, gemeinsam zu grillen und vom Flug des Tages zu erzählen, oder?

Ehrlich gesagt fallen mir spontan 10 Dinge ein, die ich toller finde.

Bye Thomas

"DiJoZi:Es besteht eben eine Hemmschwelle, so war es jedenfalls bei mir, für eine Stunde Flugzeit ca. 130 € hinzulegen ( und damit kommt man ja nicht wirklich weit, also doch eher Platzrunden) und sich für einen Tages- oder Wochenendtrip zu entscheiden, wenn man dafür gleich hunderte von Euro abdrücken muss"

Du sprichst wahrscheinlich von dem Vercharterer bei dem Du auch Deine Ausbildung absolviert hast. Glaub mir, es gibt viel Flugzeuginhaber, die ihr Gerät verchartern um die Unterhaltskosten für den Flieger zu decken und nicht davon leben müssen, entsprechend sind auch die Preise. Ich habe 10 Jahre gechartert und das waren Flieger wie Alegro 2000, FK9 Mark III & IV und TL 96 Star und alle waren unter 90€ nass (Flugzeit). Ich chartere ab und an heute noch eine Zodiac 602 für 99€ nass und bei diesem Flieger wie auch bei denen zuvor, gilt der Betrieb d.h., mal wegfliegen und den Flieger stehen lassen ist kein Problem. Somit war ich mit dem Charter auch nicht unzufrieden aber es gibt meiner Meinung nach, trotzdem nichts geileres wie den eigenen Flieger auch wenn dieser deutlich langsamer ist.

Gruß

Olaf

Hallo Daniel, du hast ne PN.....
Ich bin aus dem Aeroclub-Koblenz und kann dich nur gerne einladen zu uns zu kommen :)

Glaub mir, es gibt viel Flugzeuginhaber, die ihr Gerät verchartern um die Unterhaltskosten für den Flieger zu decken und nicht davon leben müssen, entsprechend sind auch die Preise.

Viele Flugzeuginhaber wissen auch nicht, das ein Verchartern gewerbliches Handeln ist.

Bye Thomas

Also ich bin auch jemand der nur ca. 35 Stunden im Jahr fliegt, im Verein. Der eigene Flieger bleibt aber trotzdem ein Wunsch(traum) da ich es mir leider zeitlich nicht leisten kann.....  Muss halt für mein Hobby arbeiten gehen.Und habe halt noch ne Familie, fahre auch Motorrad (eigene Maschine, 20Jahre alt ) Für mich war es die beste Entscheidung in einem Verein zu fliegen. Ich habe in den letzten Jahren sooo viele nette neue Menschen kennen gelernt und durch dieses wunderschöne Hobby sehr viele, sehr schöne Momente erlebt!!! Allein der letztjährige Flug morgens nach Juist mit Frau, Mittags in den Dünen gelegen, Sonne getankt, Meeresluft geschnuppert, ne Tasse Kaffee getrunken, leckeren Kuchen gegessen, anderen beim Starten und Landen zugeschaut und spät nachmittags wieder Zuhause am Platz den Sonnenuntergang genossen. Das alles mit ner C42....  An dem Tag wusste ich, ich hab alles richtig gemacht!!!  :)  Diese Erfahrung ist es die das UL Fliegen meiner Meinung nach so schön macht. Und noch dazu bezahlbar weil es eben ne Vereinsmaschine ist.
VieleSchöne Grüße
Lothar

Ich kann der Argumentation von Dietmar mit einem eigenen Flieger nur bedingt folgen. Natürlich lässt sich eine C22 für unter 10K oder eine C42, Rans, Fox, Avid oder eine ältere FK9 bereits ab 25K günstig anschaffen und in Eigenregie aus- oder aufrüsten. Aber der Anschaffungswert ist da weniger das Problem. Je nach Lage und Flugplatz sprengen die Unterhaltungskosten jedes Maß. Da wird für einen einigermaßen guten Hallenplatz mancherorts bis zu 200 EUR im Monat (!) verlangt, was ich schon ziemlich heftig finde. Und dann kommt man auch nicht zu jeder Tageszeit ran sondern muss sich nach den Betriebszeiten richten was im Sommer doof ist, wenn man nach 20:00 Uhr oder vor 08:00 Uhr fliegen will. Besser sind da vielleicht kleinere Plätze und Vereine, die aber eigentlich alle unter chronischem Platzmangel im Hangar leiden und Segler mehr oder minder schon quasi stapeln müssen.

Man kann dem entgegen wirken und sich einen Flieger mit abnehmbaren Flächen und Anhänger zulegen aber dann muß man entsprechende Zeiten für das Auf- bzw. Abrüsten in Kauf nehmen. Entspricht auch nicht der Vorstellung, mal eben nach Feierabend ein paar Runden sinnlos umher zu fliegen (zumal mein Cabrio noch nicht mal eine Anhängerkupplung hätte).

Von daher ist Flugzeugcharter - egal ob im Verein oder privat - eine durchaus vernünftige Alternative zum eigenen Flugzeug. Vergleiche es mal mit dem Kfz-Bereich: Man kann sich ein eigenes Auto hinstellen, man kann es aber auch durchaus leasen.

Nochmal @ alle,

die Argumente, die hier ausgetauscht wurden, haben - jeweils aus individueller Sicht - alle etwas für sich und sind von daher auch nicht falsch oder zu verwerfen.

Ich habe auch lediglich meine eigene Erfahrung - ebenfalls höchst subjektiv - geschildert. Meine Hemmschwelle, zu fliegen und dafür Geld auszugeben, ist eben - seit ich einen eigenen Flieger habe - nicht nur gesunken, sondern nicht mehr vorhanden. Betriebswirtschaftlich eigentlich Unsinn, ich weiß - aber im Ergebnis führt es dazu, dass ich so viele Stunden fliege, dass ich deutlich preisgünstiger wegkomme, als wenn ich diese Stunden chartern würde. Nun gut, dem kann man sicher das Argument entgegenhalten, dass ich - wenn ich chartern müsste - eben weniger fliegen würde.

Wesentlich ist also letztlich 'die Frage, ob ich jährlich eine bestimmte Stundenzahl fliegen will (dann wird Charter im Zweifel preisgünstiger sein) oder ob ich - ohne Hemmschwelle - so viel fliegen will, wie ich Lust dazu habe und vor allem gerade dann, wann ich Lust dazu habe ( dann führt an einem eigenen Flieger, ggf. in kleiner Haltergemeinschaft, kein Weg vorbei).