BZF II im Selbstsudium?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hallo,

    ich habe gestern meine BZF I Prüfung in Eschborn abgelegt...und bestanden.

    Naja, was soll ich sagen, im Nachhinein betrachtet war es relativ easy. In der Prüfung hat halt bissl Aufregung für Action gesorgt ;)

    Zuerst die MC-Fragen, kein Problem...dann einen englischen Text aus der AIP über setzen, dass war schon nicht ganz ohne...zwei Abschnitte hatten dem Prüfer allerdings gereicht. Danach hatte ich einen Abflug mit SVFR aus Stuttgart in englisch und einen deutschen Anflug in München. Das Ganze wurde jeweils nicht im Detail vom Einleitungsanruf bis hin zum Verlassen der Frequenz durchgespielt, es wurde nur der Einleitungsanruf, dass Rollen und der Start nach SVFR geprüft. Es bekamen alle Prüflinge eine Steigrate und Zeit genannt, nach der der Steuerkurs und die Flughöhe wiedergeben werden mussten. Bei der Landung war auch nach der Meldung "Landung frei" die Prüfung beendet.

    Wir hatten einen sehr netten und fairen Prüfer, alle 11 Prüflinge (BZF I + II) haben bestanden.

    @TomTom85: Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!

    Grüße,

    Oli

  • Glückwunsch an euch beide!

    Das mit den "5 Meilen nördlich" statt "5 Minuten" ist aber auch Haarspalterei.. Die einen sagen der Lotse will wissen wie lange ich brauche um am Pflichtmeldepunkt zu sein, die anderen sagen der Lotse rechnet sich das selbst aus wenn ich "5 Meilen nördlich" melde, denn er kennt ja meinen Flugzeugtyp und weiß in etwa wie schnell ich bin. Und meine Position interessiert ihn ja herzlich wenig, solange ich nicht an den Pflichtmeldepunkten bin oder in seiner CTR. Letztlich wird im DFS Fragenkatalog und UL Fragenkatalog mit "Minuten" gearbeitet und ich habs auch immer so gelernt, war bei meiner BZF Prüfung in Berlin zB egal ob es Minuten sind oder Meilen. "Ja" und "ahmen" sagen in der Prüfung, in der Praxis siehts anders aus.
  • Welche engl. Kenntnisse brauche ich für den I er Test? Gibt es Kurse die man besuchen sollte wenn das Schulenglisch zu lange her ist?
  • Hallo imwebsein ;)

    ganz ehrlich? Entweder man kann auf englisch kommunizieren, dann sollte das kein Problem sein oder man belässt es beim BZF II. Nur für das BZF I englisch zu lernen halte ich persönlich für den falschen Weg. Wenn du ins Ausland fliegen willst, solltest Du auch über die Sprechgruppen hinaus kommunizieren können. Liegt das noch in weiter Ferne, überlege es dir gut.

    Grüße, 
    Oli
  • imwebsein Welche engl. Kenntnisse brauche ich für den I er Test? Gibt es Kurse die man besuchen sollte wenn das Schulenglisch zu lange her ist?
    Je nach Sichweise: Für das Runterrattern der Sprechgruppen ist nicht viel erforderlich. Für das tatsächliche _Verstehen_ der zu übersetzenden Texte aus den Handbüchern idealerweise das Sprachniveau englischsprachiger Juristen - sprich auch hier kann man viel mit auswendiglernen punkten :-). Die Prüfer spricht im Übrigen mit Dir deutsch und zumindest meiner hat bei einigen 3-8 Augen zugedrückt.

    Aber wie Olliv schon schrieb:
    Das Funken auf fremden Plätzen beschränkt sich nicht nur auf Sprechgruppen:
    - Wie lange wollen Sie bleiben?
    - Stellen Sie sich rechts von der Tankstelle!
    - Benötigen Sie einen Tankwagen?
    usw. usf.

    Bye Thomas
  • Also mein engl. reicht aus um mich im Urlaub zu verständigen, sicherlich aber nicht um über Funk alles zu verstehen :) 

    Auf deutschen Plätzen ist aber alles mit der II er anfliegbar? 
  • Auf deutschen Plätzen ist aber alles mit der II er anfliegbar?
    Grundsätzlich ja....wie es bei MIL-Plätzen ausschaut weiß ich nicht. Für die meisten Plätze, die du mit einem UL anfliegst und nicht in einer Kontrollzone liegen, benötigst du nicht mal das BZF II, da reicht schon die Sprechfunkberechtigung, die du im Rahmen der Ausbildung erlangst.  
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 1 Jahr.
  • Ich möchte meine persönlichen Erfahrungen mit den Online-Kurs vs. Schulverfahren mitteilen.

    Vor ca. einem Jahr habe ich mich bei einem Online-Anbieter für Sprechfunkausbildung angemeldet. Versprochen wurde: Sie brauchen kein weiteres Lehrmaterial, als Grundlage dient ein bereitliegendes Funkschema. Zur Einführung würde man zunächst in einen eigenen Chat Raum mit den Anfängern gehen und dort alles in Ruhe erlernen, bevor man dann in den regulären Übungsbetrieb wechselt.

    Ich habe also mit dem runtergeladenen Funkschema fleißig Trockenübungen gemacht bevor ich mich ins Onlinetraining getraut habe. Hier wartete jedoch kein  eigener Chatraum mit Lehrer, sondern ich sollte "heute einfach mal zuhören was die anderen machen". Beim nächten Unterricht meldete sich ein weiterer Neuling, der ebenfalls "einfach mal zuhören" sollte. Beim dritten Tag begann ich mit meinen Übungen. Dabei fiel auf, dass das veröffentlichte Funkschema völlig veraltet ist. Vieles, was ich mir grad also selber beigebracht hatte, war einfach falsch. Aber wo war der gezielte Unterricht, der das richtigstellt? Im Verlauf wurde dann einem gesagt: "Ja, das sagt man jetzt nicht mehr".

    Weiter verunsichert wurde ich durch recht häufige Diskussionen beim Frequenzwechsel, wo der eine Fluglehrer auf der alten Formulierung, der andere auf der neuen Formulierung bestand. Wir waren so zwischen 12 und 20 Teilnehmer, die je einen Abflug und einen Anflug machten. Nach 75-90 Minuten "zuhören" hatte ich eine aktive Redezeit von nur wenigen Minuten selber gehabt. Es wurde zwar oft gesagt: Bald machen wir zwei Gruppen. Aber so weit kam es bei mir nicht. Oft wurde auch gesagt: "Jetzt Wechsel mal schnell auf Rollkontrolle, der Kollege muss heute weg." Da gab es dann auch keine Atmosphäre, in der man meinte noch Fragen stellen zu können. Ich fühlte mich dann nach ca. 8 Terminen total verunsichert, so dass ich das Funken zunächst ganz aufgegeben habe. Die Rahmenbedingungen (Tonfall mit den Schülern, Art der Onlineunterlagen /Videoanimationen) muss jeder selber beurteilen. Für mich waren sie kein Mehrwert.

    Ich habe diesen Winter dann klassisch in einer Flugschule geübt. Ein Fluglehrer mit BZF und AZF Kenntnis machte den Unterricht. Bei vier Schülern haben wir manchmal vier An- und Abflüge am Abend geschafft, so konnte ich meine Fehler direkt verbessern. An wenigen Abenden habe ich ein vielfaches an aktivem Sprechen durchgeführt. Einen Abend kam dann ein Türmer von der DFS und hat nochmal seine Sicht und Nuancen vermittelt. 

    Ich halte Online-Angebote für absolut sinnvoll - aber man muss genau schauen, was versprochen wird und wie die Wirklichkeit aussieht. M.E. könnte dann eine Kombination von Präsenzzeit - z.B. 1 Tag Grundlagen vermitteln und den gemeinsamen Einstieg finden - und anschließendem Online-Üben ein guter Weg sein. Für mich waren rückblickend die direkte Rückmeldung im Dialog mit dem Lehrer in der kleinen Gruppe der erfolgreichere Weg.

    Bernhard

  • Ich habe für das BZF II mit einer Software geübt (wird hier gerade rechts eingeblendet) und die Theorie sowie einige praktische Übungen im Verein.

    Wichtig ist zu wissen, an welchen Kriterien der Prüfer feststellt ob man ausreichend vorbereitet ist wie z.B. "Dreimal zwei ist vorbei". Oder auch das man weiß wo man sich gerade befindet (Festlegung: Mein Flugzeug steigt in der Minute mit 500 ft und fliegt mit 60 kt = 1 nm in einer Minute, lässt sich besser rechnen). Wenn er dann fragt: "Es sind vier Minuten seit dem Start vergangen, wo befinden Sie sich?" fällt die Antwort leicht.

    VG

    Thomas

  • Hatte damals mit dem besagten Anbieter auch trainiert und bin auch super durch die Prüfung gekommen. Aber die bemängelten Punkte stimmen schon, vorallem an der Freundlichkeit lässt sich arbeiten. 

    Was aber aus meiner Sicht gar nicht geht: Es wird damit geworbem das dort von echten Fluglehrern unterrichtet wird und das stimmte in der damaligen Zeit einfach nicht. Nur der Hauptbetreiber des Angebots war zumindest mal Lehrer, die restlichen waren alles nur "Gehilfen". Da nimmt man sich gerne mal Sachen raus, man ist ja "Lehrer". Es werden auch Dinge vermittelt die so niemals in der realen Welt durchgezogen wurden und ausdrücklich in NfL geregelt sind. Hat dort keinen interessiert. Die könnten sich auch einfach bei VATISM austoben, aber dort kann man wohl seine Meinung nicht so herrlich besserwisserisch kund tun.

    Meine Meinung: Lernt lieber im Verein oder am Platz, das fördert das Soziale und dann macht man am Abend 10 "Flüge" statt 1 pro Abend. 

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