• Hallo
    Vielleicht ist die Frage etwas blöd aber ich brauche jetzt mal antworten von Profis.


    Es geht um die Richtungskorrektur beim Slippen. Sehe ich das richtig, das beim Slippen mit dem Querruder die Richtung korrigiert wird?
    Hoffe ich habe mich jetzt richtig ausgedrückt.


    Gruss Martin
  • Nein, ganz normal mit Quer- und Seitenruder. 
  • "ganz normal" bedeutet für ein Jeder was anderes...

    Wichtig ist nur, das die Fläche "im Wind" niederwärts geht. Alles andere sagt dir die Maschine.

    PS und Profis sind sehr, sehr selten in der UL-Fliegerei. So gehört es auch.
  • Martin, das ist richtig! So wird es gelehrt (und geflogen)
    Rüdiger
  • Keine Profiantwort, aber es stimmt.
    Mit dem Seitenruder den Flieger Quer zum WInd stellen und mit dem Querruder die Richtung halten.

    Slippen ist ein Mittel zur Höhnekorrektur beim Landeanflug.
    Man vergrößert durch das "Querstellen zum Wind" die Fläche des Flugzeugs und damit den Widerstand.
    Das Flugzeug sinkt schneller.
    Auf Slippen reagiert allerdings jedes Flugzeug (Hochdecker mehr, Tiefdecker weniger) anders. Sprich es hat mehr, oder weniger  Wirkung.

  • Hallo Martin,

    > Sehe ich das richtig, das beim Slippen mit dem Querruder die Richtung korrigiert wird?

    Ich bin kein Profi aber
    ich würde sagen, das ist zu "pauschal".
    Ich persönlich halte von solchen "Dogmen" recht wenig.

    Wenn Du Deinen Flieger wirklich sauber "unter Kontrolle"
    bringen möchtest, dann lerne einfach, alle Ruder
    immer und jederzeit voneinander unabhängig und
    immer der Situation entsprechend einzusetzen.

    Such Dir eine lange gerade Linie auf dem Boden und
    flieg diese mit ca. 50%Power in 2000ft GND level entlang.

    Nun übst Du das Ruderkreuzen.

    Mal Rechts-Links, mal Links-Rechts, mal stark, mal weniger stark,
    mal mit sinken, mal mit steigen... immer "Rudern" -  aber immer
    der Linie entlang.

    Dann suchst Du Dir eine kurvige Autobahn.
    Nun fliegst Du diese mit gekreuzten Rudern
    entlang... Mal Rechts-Links, mal Links-Rechts usw.

    Wenn Du das einige Stunden gemacht hast, dann wirst Du
    nicht mehr darüber nachdenken müssen, was man mit welchem
    Ruder macht - denn man macht alles mit allen Rudern  ;-)))

    Und dann ist es genau wie csaba sagt:

    > Alles andere sagt dir die Maschine.


    Dabei immer auf die Fahrt achten, die Grenzen erfühlen
    und kein unbeabsichtigtes Trudeln einleiten!

    BlueSky9
  • Danke für die schnellen antworten, Ihr habt mir sehr geholfen
  • Moin Martin,

    Slippen ist so ein Steckenpferd von mir. Mit 800 ft an die Schwelle und möglichst an (oder vor) der Platzmitte aufsetzen (wir haben 1200m Hartbahn). Geht zwar gewaltig auf die Ohren, bringt aber auch Sicherheit, wenn man doch mal in einen kniffeligen Acker reinhuschen muss.

    Über das Seitenruder regelst Du den Widerstand, den das Flugzeug erzeugen soll, denn es bestimmt, wie quer der Rumpf in den Fahrtwind gestellt wird. Mit Quer und Höhe regelt man dann die Geschwindigkeit und die Flugrichtung.

    Bei den von mir geflogenen Mustern (C-22, FK-9, Eckolot JK-5, Aquila, etc.) kann man voll ins windabgewandte Seitenruder steigen und hält entsprechend mit dem Querruder dagegen.

    Da ich auch bei sehr starken Vollcrosswinden von 20 und mehr Knoten fliege und unser Platz gerade bei Südwind extrem anspruchsvoll ist, bleibt oft genug garnichts anderes übrig, als eine Slipplandung aus der Überhöhung heraus auszuführen. Damit verliert der Crosswind seinen Schrecken und nur das Starten ist bei den Verhältnissen wirklich anspruchsvoll. 

    Nach meinem Empfinden ist das der stabilste Flugzustand, den man mit einem Flugzeug einnehmen kann. Das fühlt sich an, als ob man auf Schienen nach unten geführt wird. Einzig, das saubere und rechtzeitige Ausleiten sollte man beherrschen, denn der Rest ist easy.

    Viel spaß beim üben.

    Gruß

    Edgar

  • Super,Edgar,
    als Du schon geschrieben hast, habe ich gerade Wikipedia zitiert:
    Also wie Du, und ich vorher schon sagten: 
    Zitat:
    Die Richtungssteuerung im Slip erfolgt mit dem Querruder. Ein Vergrößern der Schräglage verursacht eine Drehung in Richtung der hängenden Fläche. Die Verringerung der Schräglage verursacht eine Drehung in die entgegengesetzte Richtung. Im Slip wird das Querruder also leicht in Sliprichtung und das Seitenrudermeist bis zum Anschlag entgegen der Schräglage ausgeschlagen. Diese Ruderkombination ergibt einen stabilen Flugzustand, in den das Flugzeug auch nach einer Störung durch Böen zurückkehrt.


    Das Seitenruder steuert definitiv nicht die Richtung. Erfühlen kann man vielleicht vieles. Aber Fluglagen wie Seitengleitflug, Trudeln, Abrutschen usw. sollte mann wie gelehrt ausführen. (und blind beherrschen)
    Mein alter Segelfluglehrer hat gesagt: Wenn ich Dich nachts wecke und frage wie Du Trudeln ausleitest, und Du zögerst mit der Antwort, fliegst Du den Tag nicht. 
    Rüdiger
  • Wenn ich Dich nachts wecke und frage wie Du Trudeln ausleitest, und Du zögerst mit der Antwort, fliegst Du den Tag nicht.
    Das ist reiner absoluter Quatsch. Ich kenne mancher der das absolut nicht wörtlich beschreiben kann, aber es dafür sehr wohl fliegen kann. Und ich kenne noch mehrere, die es sehr wohl wörtlich beschreiben können, aber in deren Flieger ich nie hinein komme.

    Und meint der herr Segelfluglehrer das Leute ohne Sprache nie gute Piloten sein können?
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