Trike oder Dreiachser-UL?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Hallo zusammen!

    Ich bin noch relativ neu hier im Forum, hab mich aber schon etwas durch die Beiträge gewühlt und werde auch fleißig weiterlesen... :D

    Aktuell bin ich noch "Fußgänger", würde aber gern in nächster Zeit in das schöne Hobby "Fliegen" einsteigen - nur bin ich mir noch nicht zu 100% sicher, was es denn werden soll. Konkret schwanke ich zwischen Trike und Dreichachser-UL, wobei die Tendenz schon Richtung Trike geht.

    Gibt es hier vielleicht jemanden, der seinerzeit vor der gleichen Entscheidung stand bzw. generell vor der Entscheidung, ob Dreiachser oder gewichtskraftgesteuert? Mich würde besonders interessieren, warum ihr euch letztendlich für das eine oder eben das andere entschieden habt.

    Außerdem wäre ich für ein paar Erfahrungsberichte insbesondere von Trike-Piloten dankbar - UL-Piloten hab ich einige im Bekanntenkreis, die ich löchern kann, kenne aber niemanden näher, der Trike fliegt... Wir haben allerdings nen kleinen UL-Flugplatz quasi "vor der Tür" (müsste so 20 km weg sein), der u. a. auch Rundflüge mit und die Ausbildung auf Trikes anbietet, da werd ich demnächst auf jeden Fall auch mal vorbeifahren und ein bisschen reinschnuppern.

    Trotzdem wäre es nett, wenn hier vielleicht jemand ein bisschen berichten mag - vielen Dank schonmal! :-)

  • Hi Skydove,

    zu meiner Anfangszeit wusste ich von der Existenz von Trikes noch nichts, mir machte das Tragschrauberfliegen weil offen viel Spaß, war mir aber zu teuer gewesen. Daher fing ich mit Dreiachs an. Habe ich bislang auch nicht bereut, aber es fehlte mir eben dass der Wind um die Ohren streift.. ich fliege wie 90% aller Dreiachser eben geschlossen. Ist auch klasse, willst Du schnell von A nach B.

    Wenn Du jedoch wirklich Details des Landes aus der Luft erleben möchtest, bringt Dir ein langsameres Fluggerät viel mehr Fun! Du nimmst bei 70-90km/h viel mehr Landschaftsdetails auf, und das Vogelfeeling ist beim Trike definitiv toller als im Tragschrauber (den ich auch ein paar mal geflogen bin). Und da mir der Wind um die Ohren fehlte, habe ich dieses Jahr die Trikelizenz zusätzlich gemacht! Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, Geschwindigkeit zu erfühlen am Körper, mit den Auf-und Abwinden zu spielen und das Fliegen - so wie ich finde - intensiver zu erleben.

    Nachteil Trike: kleineres Zeitfenster zum fliegen, da etwas windabhängiger als Dreiachs.
    Vorteil Trike: wenn Du günstig mit eigenem Gerät in die Luft möchtest, ist ein Einsitzer-Trike finanziell das Günstigste (mal von Motorschirm abgesehen, den Du tragen musst). 10-20T für ein neues Gerät, ~4T für lebenslang gültige Lizenz, kein Medical, volle Selbtverantwortung, keine/niedrige Hangarkosten. Bei Zweisitzer kommen Jahresnachprüfungen, Medicalprüfungen, Checkflüge hinzu, ist in Summe dennoch günstiger als Dreiachs.
     
    Mach 1-2 Probeflüge mit dem Trike, und vielleicht wirst Du auch so infiziert sein wie ich es bin ;-)

    Aus welcher Ecke kommst Du her? Hier findest Du nicht wirklich viele aktiv schreibende Triker ( so kommt es mir vor ), ich glaube die tummeln sich mehr in einem anderen Forum, wo es eher tief und langsam zugeht..

    Grüße,
    Skywalker
  • Hallo Sykwalker!

    Vielen Dank schonmal für deine Eindrücke! Genau um das, was du da beschreibst, geht es mir eigentlich auch hauptsächlich: "Die Details des Landes aus der Luft zu erleben" und eben dieses "Vogelfeeling" (den Begriff muss ich mir merken! *lach*) - das trifft wirklich schon ganz gut das, was ich mir vorstelle... Schnell von A nach B zu kommen wäre für mich - zumindest aktuell - eigentlich erstmal zweitrangig. Klingt wahrscheinlich ziemlich blöd, aber ich bin eigentlich schon glücklich, wenn ich einfach "durch die Luft schippern" und dabei die Landschaft genießen kann. (Wobei mir schon bewusst ist, dass es gerade in der Anfangszeit mit "Landschaft genießen" wahrscheinlich nicht allzu weit her sein wird, weil man sich sicherlich noch viel zu sehr auf's Fliegen an sich konzentrieren wird, denke ich mir...) Ich hab spaßeshalber auch mal ein paar Tandemsprünge gemacht, und auch da hat mir eigentlich die (relativ langsame) Schirmfahrt besser gefallen als der Freifall - japp, ich bin wohl ein Langweiler *lach*

    An ein eigenes Fluggerät zu denken, liegt allerdings noch in weiter Ferne - ich denke, ich würde anfangs sicherlich erstmal wirklich wohl nur rein "hobbymäßig" fliegen und hatte mir gedacht, dann eben stundenweise und je nachdem, wie Zeit und Geld es zulassen, erstmal eins zu chartern... Wobei ich eigentlich auch gleich schon bei einer weiteren Frage wäre: Wie sieht es denn überhaupt mit dem Zeitfaktor aus? Wie viel Zeit sollte man definitiv zur Verfügung haben - lässt sich das so pauschal sagen? Ich bin vollzeit berufstätig und muss teilweise auch mal das ein oder andere Wochenende auf Weiterbildungen, wobei das vielleicht so 1x im Monat der Fall wäre - Fliegen wäre da dann allerdings nicht möglich... Dafür aber evtl. die ein oder andere Stunde nach Feierabend, sofern da an meinem angedachten Wunschflugplatz überhaupt Flugbetrieb stattfindet. Das müsste ich nochmal in Erfahrung bringen.
    In der Anfangszeit ist es ja sicherlich nicht verkehrt, so oft wie möglich zu fliegen, denke ich mir... Aber wie sieht es später aus, wenn sich da etwas Routine entwickelt hat? Wie oft seid ihr denn effektiv so in der Luft?

  • Hallo SkyDove,

    willkommen im Kreis der wahren UL-Flieger (gerne auch als Ewiggestrige verspottet)! Ich bin zur UL-Fliegerei aus denselben Gründen gekommen wie Du, mich reizte das offene, langsame Fliegen, Genuss mit dem Wind um die Nase!

    Wenn Du Dich für Dachentrikes interessierst, schau mal auf die Seite von Alois Laumer, www.a-laumer.de.

    Es gibt aber auch durchaus offene Dreiachser, die Deinen Vorstellungen nahe kommen. Allen voran die C22 von Comco, die es offen und geschlossen gab. Leider wird sie nicht mehr gebaut, wurden aber in sehr hohen Stückzahlen gefertigt, ist leicht und sicher zu fliegen und günstig gebraucht zu bekommen. Nicht zu vergessen die Sunny, eine etwas eigenwillige Konstruktion, der man nachsagt, dass sie nicht wirklich fliegt, sondern aufgrund ihrer Hässlichkeit von der Erde abgestoßen wird (gell Stephan?). Auch sehr sicher, aber nicht so verbreitet wie die C22. Ich selbst fliege einen Uli NG von Roman Weller, einsitzig, langsam, offener geht nicht, herrlich. (Und mit ca. 20 kEUR auch recht preisgünstig). Auch interessant: der Rebell vom selben Hersteller.

    Drachentrikes sind bei thermischen Bedingungen etwas anstrengender zu fliegen als Dreiachser. Außerdem sind sie aufwendiger beim Auf- und Abrüsten, wenn Du keinen Hangar hast und auf der Wiese (natürlich zugelassen) fliegst. Einsitzig ist hier der Skycruiser von Bautek als 120 kg-Gerät mit Viertakter interessant.

    Es gibt übrigens auch Motorschirmtrikes, so dass Du den Motor nicht auf dem Rücken tragen musst. Allerdings sind diese von den fliegbaren Wetterbedingungen her etwas eingeschränkt.

    Grüße

    Wolfram
  • Hallo wolbauer,

    auch dir vielen Dank für deine Antwort und den Link! Werd ich mir auf jeden Fall mal genauer anschauen... Nach der Sunny musste ich jetzt erstmal googeln - ich hoffe, jetzt fühlt sich niemand auf den Schlips getreten, aber: meine Güte, das Teil ist ja wirklich hässlich! *lach*

    Die Variante Motorschirm hab ich mir bisher noch gar nicht näher angeschaut, aber ich glaube, das wäre nicht so ganz meins... Wie ist denn das mit den Drachentrikes < 120 kg? Außer, dass man kein Medical benötigt und sie ja scheinbar recht platzsparend sind - wie fliegt sich denn die leichte Klasse so im Vergleich zur "schwereren" Variante? Kann man z. B. sagen, sie lässt sich leichter/schwerer kontrollieren? Wäre für mich z. B. vielleicht noch ein Kriterium, weil ich vom Körperbau her doch eher in die Kategorie "Schmachtlappen" falle *hust* Sprich: Ich bringe mit knapp 60 kg nicht allzu viel Gewicht auf die Waage und von nem muskulösen Oberkörper kann ich auch eher träumen... Hab ich da bei nem gewichtskraftgesteuerten UL also überhaupt ne Chance, das vernünftig unter Kontrolle zu kriegen?

    Gruß,

    Thomas

  • Hi SkyDove,

    das mit der Kraft und Kontrolle beim Trike ist kein Prob. Ich wiege nicht viel mehr und sonderlich muskulös bin ich auch nicht.. Ich hatte mir da auch mehr Sorgen gemacht vorher, war unbegründet.

    Zum Thema Gewicht ist zu sagen, dass allgemein ′je leichter je windanfälliger′ gilt. Letzendes ist jedoch das individuelle Können maßgeblich, ob man fliegt (bzw. Sich zutraut) oder nicht. 

    Grüße
  • Eins wäre für eine Entscheidung wichtig:
    Willst Du öfter wegfliegen, mit Zelt und Gepäck oder Genussflüge in Platznähe machen?
  • Hallo Rüdiger,

    ich glaube, ich hatte es auch irgendwo weiter oben schonmal geschrieben, aber: eher Letzteres :-)

    Gruß,

    Thomas

  • Stimmt, ja, sorry. Aber dann ist es doch klar.
    Rüdiger
  • Moin,

    hast Du denn die Möglichkeit in Deiner Nähe ein Trike zu chartern?

    Ich würde mich für die Art entscheiden, die ich am einfachsten und wohnortnah chartern kann.

    Stefan
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