MoSe Schulung - Ja/Nein - Angst vor Motorausfall -_-

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Und um noch eins drauf zu setzen: Kaum eine Sache ist risikotechnisch durch den einzelnen so gut beherrschbar, wie die Fliegerei. Dagegen ist Autofahren das reinste Glücksspiel.

    Daher stimmt der Satz: Das Gefährlichste am Fliegen ist die Fahrt zum Flugplatz.
    Du meinst, weil die Gefahr, durch Andere geschädigt zu werden, in der Fliegerei geringer ist als beim Autofahren?

    Überlegt mal und schaut selber nach, wieviele Tote es alljährlich im deutschen Luftsport gibt. Dann macht Euch mal Gedanken darüber, von weivielen Leuten Luftsport betrieben wird. Das Verhältnis ist erschreckend!

    Wenn dieses Verhältnis im Strassenverkehr gleich wäre, würden viele Leute aufs Autofahren verzichten!

    Ich fliege jetzt seit 35 Jahren. In dieser Zeit sind mehr meiner guten Bekannten durch die Fliegerei als durch das Autofahren ums Leben gekommen. Obwohl mit Sicherheit deutlich mehr meiner Bekannten Autofahren als Fliegen.

    Die Gefahr ist nunmal da, ich wette, alle meiner bei der Fliegerei verunfallten Bekannten waren kurz vor dem Unfall auch der Meinung, die Sache risikotechnisch im Griff zu haben.

    Grüsse
    Thomas
  • Vor längerer Zeit habe ich in diesem Thread mal etwas gerechnet: Demnach ist Sportfliegen definitiv gefährlicher als Autofahren (und zwar um eine ganze Größenordnung, also mehr als Faktor 10 - und auf jede einzelne Auto-/Flugstunde bezogen noch höher). Mit dem Vergleich von absoluten Unfallzahlen muss man vorsichtig sein - es steigen viel mehr Leute auf Leitern als dass welche fliegen.

    Dass man beim Fliegen mehr Kontrolle über die Risiken hat, ist auch einleuchtend. Zumindest dürfte die Quote der unverschuldeten Kollisionen an den tödlichen Unfällen beim Autofahren wesentlicher höher sein als beim Fliegen. Und es gibt beim Fliegen viele Unfälle, deren Ursache durch den Piloten relativ leicht vermeidbar gewesen wäre ("Verwandtenbesuchskurve", Einflug in IMC, kritische Manöver in Bodennähe zu Übungszwecken).

    Aber sich das Risiko schönzureden ist der Anfang der Nachlässigkeit...
  • MCRider schrieb:
    Aber sich das Risiko schönzureden ist der Anfang der Nachlässigkeit...
    Schoenzureden ist da nicht viel, man fliegt im allgemeinen hoeher als 5m, d.h. man schwebt wortwoertlich staendig in Lebensgefahr.
    Aber, und das hast Du sehr schoen gezeigt, wirklich unverschuldet sind in der Fliegerei die allerwenigsten Unfaelle. Da ist die Quote bei Autofahren deutlich schlechter, dort rauscht bei jeder Fahrt alle paar Sekunden ein potentieller (besoffener) Unfallgegner mit 200km/h Differenzgeschwindigkeit nur wenige Zentimeter an mir vorbei.
    Wer vernuenftig fliegt und gut gewartetes Geraet benutzt, der hat sehr gute Chancen, unfallfrei durchzukommen.


    Chris
  • GTi schrieb:
    Überlegt mal und schaut selber nach, wieviele Tote es alljährlich im deutschen Luftsport gibt. Dann macht Euch mal Gedanken darüber, von weivielen Leuten Luftsport betrieben wird. Das Verhältnis ist erschreckend!

    Nehmen wir mal die Zahlen aus 2011 und rechnen etwas vereinfacht: 62 Tote auf 97.788 Lizenzinhaber = 0,0634% Wahrscheinlichkeit, dass ein Pilot tödlich verunglückt. Nimmt man noch an, dass unter den Toten auch noch Passagiere waren, ist diese Zahl nochmals geringer. 
    Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, dass man in Deutschland einen tödlichen Herzinfarkt erleidet liegt bei 0,0651%.


    MCRider schrieb:
    Vor längerer Zeit habe ich in diesem Thread mal etwas gerechnet: Demnach ist Sportfliegen definitiv gefährlicher als Autofahren (und zwar um ganze Größenordung, also mehr als Faktor 10 - und auf jede einzelne Auto-/Flugstunde bezogen noch höher). Mit dem Vergleich von absoluten Unfallzahlen muss man vorsichtig sein - es steigen viel mehr Leute auf Leitern als dass welche fliegen.

    Man muss bei Statistiken eh vorsichtig sein. Die reinen Zahlen (auch meine Rechnung oben) sagen erst Mal recht wenig aus. So ganz salopp gesagt springe ich ja auch nicht vom Eiffelturm runter, nur weil die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass man dadurch stirb, dass man von einem hohen Gebäude herunterfällt.


    Aber schau Dir doch mal die BFU-Berichte an und vergleiche das mit den Berichten zu Straßenverkehrsunfällen und frag Dich persönlich: Könnte mir das auch so passieren? 
    Bei vielen Flugunfällen kann ich das für mich verneinen, weil ich erst gar nicht in diese Situationen gekommen wäre, weil ich den Flug erst gar nicht angetreten hätte. Bei den meisten Straßenverkehrsunfällen hingegen könnte es auch mich treffen - Allein schon aus dem Grund, dass dort meist mehrere Fahrzeuge beteiligt sind.
  • Bei ca. 52000 Infarkttoten und ungefähr 80 Mio Einwohnern in Deutschland liegt bei mir das Verhältnis eher bei 0,000651.


    Grüsse
    Thomas
  • 0,0651% entsprechen doch 0,000651 ;-)
  • Hallo,
    Bei der Rechnung mit den Scheininhabern wäre ich skeptisch da es massig Karteileichen gibt die gar nicht oder fast nie fliegen.Nimm lieber mal die Zahl der in D. Zugelassenen UL und nochmal dasselbe als Charterfliieger dazu
    Wenn jetzt mal im Sommer 2 Wochen einigermassen gutes Flugwetter ist, kann man fast davon ausgehen dass wieder ein schwerer Unfall mit "Kleinflugzeugen" in der BLÖD Zeitung steht. Sind nicht immer  ULs aber doch schon öfter. Jetzt kann man sich mal fragen wieviele als PIC in dieser Zeit gestartet sind. Ich würde sagen eine überschaubare Anzahl. Die Aussage mit der Fahrt zum Flugplatz kann man vergessen, sie führt eher dazu dass mancher die Risiken als zu gering einstuft. Damit ist bereits der Grundstein für haarige Situationen gelegt.Bezeichnenderweise fallen weniger die Schüler und Anfänger auf sondern oft sind es erfahrene Piloten die Situationen als beherrschbar ansehen die es dann doch nicht waren.
    Das mag der eine oder andere anders beurteilen. Fliegen birgt grosse Risiken die wohl nie ganz beherrschbar sind, das macht wahrscheinlich auch einen Teil des Reizes aus. 
  • UL-Peter schrieb:
    Ich würde sagen eine überschaubare Anzahl. Die Aussage mit der Fahrt zum Flugplatz kann man vergessen, sie führt eher dazu dass mancher die Risiken als zu gering einstuft. 
    Genau das Gegenteil ist der Fall. 

    Gerade beim Fliegen ist bereits bei den meisten Menschen ein gewisses Grundbewusstsein vorhanden, dass das irgendwie riskant ist.


    Die Autofahrt zum Flugplatz hingegen wird hingegen gefahrentechnisch unterschätzt, weil es ein viel normalerer Vorgang ist und zudem schon viele problemlose Autofahrten hinter einem liegen.
  • Ich denke, viele Unfaelle passieren nicht, weil man das Risiko der Fliegerei generell zu niedrig einschaetzt.
    Es ist eher spontaner Uebermut oder eine Fehleinschaetzung der Situation, die einen falsch handeln laesst.


    Chris
  • Bananenbieger schrieb:

    Aber schau Dir doch mal die BFU-Berichte an und vergleiche das mit den Berichten zu Straßenverkehrsunfällen und frag Dich persönlich: Könnte mir das auch so passieren?
    Meine Antwort: Ja, kann ich beides nicht ausschließen.

    Zum Thema "Fliegerei und Schönreden" hat ein Gleitschirmfliegerkollege (da hört man das "Gesülze" auch immer) hier schön zusammengefasst.

    Bye Thomas
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