Landeschaden mit Folgen

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • Heee Quax42 !!
    Nichts lag mir ferner, als Kritik zu üben. Heinkel hat′s versucht und das Ergebnis ist unbefriedigend. Wer könnte Ihm denn jetzt noch helfen? Wir? Womit?
    Sukram hat getan was er/was man tun konnte.
    Ich wünsche Heinkel jedenfalls alles Glück dieser Erde.
  • Hallo Heinkel,
    aus deinen und den Schilderungen von sukram ist zu erkennen, dass nach dem Vorfall leider damals keine "Aufarbeitung" durch Fluglehrer etc. erfolgte. Somit das Erlebte sich negativ manifestiert hat. Dies hätte man kurz nach dem Unfall durch "professionelles Verhalten" deiner ehemaligen Fluglehrer vermeinden können. Nun kannst du zwar starten, jedoch sobald etwas "belastendes" auftritt, so kochen die alten Erlebnisse hoch. Hier schliesse ich mich DAL an. Es macht Sinn, nicht nur im Bezug auf das Fliegen" hier professionelle Hilfe eines Verhaltenstherapeuten oder Psychologen in Anspruch zu nehmen. Hier kann diese negative Belastung "verarbeitet" werden. Letztlich bekommst du Lebensqualität zurück, da sich sollche negative Erfahrungen teilweise leider auch in anderen Mustern einschleichen können (ich denke du weißt was ich meine :-)). Wenn du diese Sach angegehst, kannst du nur gewinnen. Ob und inwieweit sich das Fliegen zurückgewinnen lässt, wird dir der "Professionelle" sagen. Ich kann dich nur ermuntern den Weg zu gehen.
    Gerne auch mehr per PN.
    Viele Grüße
    der_aeronaut
    PS: Für mich und für meine Fluglehrerkollegen ein Beispiel, wie wichtig eine Nachbetreuung nach "Zwischenfällen" ist und der Flug danach!
  • Ich will gern etwas aus meiner eigenen Erfahrung beitragen.

    Ich hatte mal ein ähnliches Problem wie Heinkel. Habe damals nach rund 300 Stunden nach Schein den eigenen Flieger hingeschmissen mit den üblichen daraus resultierenden Schäden. Was dazu kam und deutlich schlimmer war, war der Schaden am eigenen Selbstvertrauen. Der Flieger ließ sich relativ schnell wieder in Stand setzten, mit dem Selbstvertrauen war es schwieriger. Ich war mir ziemlich sicher ich kann einfach nicht mehr fliegen und steige da auch nicht mehr ein. Glücklicherweise hatte ich Fliegerkollegen dir mir gut zu geredet haben.

    Die Lösung für mich war folgende. Zuerst musste ich analysieren und akzeptieren was schief gelaufen ist. Denn merke, wenn bei der Landung etwas kaputt geht hat der Pilot einen Fehler gemacht - Es liegt nicht am Wetter oder am Material. Es macht Sinn den Vorfall im Kopf zu verarbeiten und dann mit einem Sicherheitspiloten des Vertrauens wieder einzusteigen und nach einigen ruhigen Runden z.b. am Abend wieder genau die betreffende Situation durchzuspielen. Immer und immer wieder. Es kann nichts passieren, es ist ein Sicherheitspilot an Bord der im Zweifel eingreifen kann. Wenn man sauber nachgedacht hat, wird man feststellen das er es wahrscheinlich gar nicht muss. Wichtig ist das man sich der Situation stellt und durch den Backup-Piloten als Sicherheit eigene Ängste bewältigt. Das kostet Kraft und das muss man wollen, aber dann stellt sich auch das Ergebnis schnell ein. 

    In meinem Fall habe ich schnell gelernt das ich eben einen Fehler gemacht habe der sich mit der Zeit eingeschlichen hatte... Punkt! Und genau diesen Fehler habe ich dann ausgemerzt. Platzrunden sind dafür da sie zu fliegen und jedes Touch & Go bringt dich nach vorne. Erst mit, dann ohne Backup-Pilot, so lange bis die Landungen wieder im Schlaf erfolgen.

    Wichtig ist das dir das nicht peinlich ist. Kollegen die lachen, oder dich schneiden, haben sich damit ohnehin disqualifiziert und die anderen verstehen um was es hier geht, um Sicherheit - um Selbstsicherheit.

    Ich für meinen Teil habe inzwischen wieder einige hundert Stunden auf dem Buckel, der Flieger auch, und zwar ohne Schäden. Gelandet an den wildesten Plätzen hier und im Ausland. Wichtig ist das was ich daraus gelernt habe, es hat mich zu einem besseren Piloten gemacht. Es wird mich nicht davor bewahren nie wieder einen Fehler zu machen, aber die Erfahrung lehrt Fehler zu minimieren.

    Und wenn man sich umschaut bemerkt man, die besten und die namhaftesten Piloten haben schon einmal Bruch gemacht. Wichtig ist nur das man den Flieger gesund verlassen kann, aus den Fehlern lernt, und wieder einsteigt um es besser zu machen. Fliegen ist ein viel zu geiles Hobby als das man es einfach von selbst lässt. Jeder Flug ist eine Herausforderung, jeder bringt dich weiter. Wer will das schon freiwillig verpassen :-)

    Ich bin also vom Herz her viel näher am Posting von Peter als bei dem von Sukram. Aber in der Tat das Problem zu lösen wird Zeit und damit Geld kosten. Dies und den Willen muss man investieren um das Loch zu verlassen. Sollte das nicht möglich sein liegt sukram mit seiner Einschätzung sicher nicht daneben.
  • mike.romeo schrieb:
    Ich bin also vom Herz her viel näher am Posting von Peter als bei dem von Sukram. Aber in der Tat das Problem zu lösen wird Zeit und damit Geld kosten. Dies und den Willen muss man investieren um das Loch zu verlassen. Sollte das nicht möglich sein liegt sukram mit seiner Einschätzung sicher nicht daneben.
    Ich hoffe, dass ich nicht falsch verstanden wurde...

    Natürlich würde ich Heinkel wieder in die Luft bringen wollen. Aber da haben immer zwei Mann mitzureden. Und schnell Stand der Kosten/Nutzen Vergleich im Raum. Ich bin mir recht sicher, dass es wirklich lange dauern würde diese Sicherheit wiederzuerlangen und das kostet auch den ein oder anderen Euro. Wenn ich könnte, würde ich Heinkel das Ganze spendieren. Aber ich kann leider nicht. Er ist ein unglaublich netter Kerl, hat sehr offen mit uns geredet, seine Probleme geschildert und mir tut es einfach leid für so jemanden, dass er dem Treiben auf dem Flugplatz (derzeit) von unten zusehen muss. Ich bin genauso der Meinung, dass man es versuchen sollte, sofern es immer noch der Traum ist, der es einmal war! Das steht außer Frage. Ich bin immer (!) für das Fliegen...

    Ich war nur gegen den Vorschlag, dass er sich jetzt einfach so und irgendwo einen Flieger chartern und es allein versuchen soll. Das geht meinem Eindruck nach dann nach hinten los. Eine solche Situation muss in jedem Fall (also von fliegerischer Seite gesehen) professionell betreut werden und braucht seine Zeit. Geduld, die in erster Linie Heinkel selber aufbringen muss, ist sicherlich eine Sache, mit der Angst umgehen zu können eine ganz andere. Ich glaube ich lehne mich auch nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich Euch sage, dass sich niemand hier seine Angst vorstellen kann. Ich schreibe Worte wie "massiv", "lähmend" und "blockierend" nicht ohne Bedeutung hin. Ich habe mir meinen Text vorher drei, vier Mal durchgelesen und es bewusst deutlich formuliert, weil es wirklich unglaublich deutlich war.

    Ich denke schon, dass man das "irgendwie" wieder hinbekommen könnte, trotzdem muss man auch die Möglichkeiten und Vorschläge akzeptieren, die Heinkel selbst vorgeschlagen hat, weil die Kosten-Nutzen-Rechnung einfach besser aufgehen würde (z.B. Motorschirm) und, weil es auch für ihn selbst weniger Stress bedeuten könnte. Es wäre der Weg mit dem geringsten Widerstand. Sollte sich Heinkel irgendwann vielleicht doch wieder für das UL Fliegen auf Dreiachsern entscheiden, stehe ich gerne zur Verfügung. Aber letztendlich kannst Du niemanden zwingen. Die Entscheidung liegt ganz allein bei Heinkel selbst. Und das muss man akzeptieren! Ich persönlich kann seine derzeitige Entscheidung voll und ganz verstehen. Ganz ehrlich!

    VG
    Markus

    PS.: Trotzdem Danke für Eure Tipps und vor allen Dingen für den Mut, den ihr ihm zusprecht. Dieser thread ist einer, der seit langem mal wieder in ordentlichen Bahnen verläuft und von mir wirklich gern angeklickt, gelesen und auch kommentiert wird. Genau das habe ich mir unter uns ULern gewünscht. Das ist der richtige Weg!
  • Ein herzliches Dankeschön an alle, mit soviel Zuspruch habe
    ich wirklich nicht gerechnet. Es gab mir doch wieder etwas Mut und will ein
    kategorisches „Nein“ ablehnen. Ja DAL4, ich weiß wovon du sprichst, die Berge,
    die Seen und Wolken, daher schaue ich auch nach oben den fliegenden Kollegen
    mit Neid nach. Ich bin geflogen mit Breezer, C42, FK9, P92, und P96 also nicht
    ganz unerfahren. Ich glaube einfach, dass wie von aeronaut oder
    delta mike angesprochen durch Übung, Übung und Übung das behoben werden könnte.
    Eine Therapie wäre die Konfrontationstherapie, also immer wieder in die
    Situation rein gehen, immer wieder. Ähnlich bei Leuten welche andere Phobien
    haben, nicht über Brücken gehen können, Angst vor Fahrstühlen, Agoraphobien,
    usw.



     Ich bedanke mich bei
    Euch und verbleibe  mit fliegerischen Grüßen

  • Hallo Heinkel
    Keine Konfrontationstherapie! Schaue mal nach "Six step reframing"
    bb
    hei
  • triple-delta schrieb:
    Hallo Heinkel
    Keine Konfrontationstherapie! Schaue mal nach "Six step reframing"
    bb
    hei
    Hi,
    und um Gottes Willen keine Familienaufstellung. Das ist Mumpitz.

    Ulf
  • Ich kann die Situation sehr gut nachvollziehen. Vor ein paar Jahren ist mir ähnliches passiert bei der Landung.

    Obwohl die Aufarbeitung durch meinen Verein sehr fair verlaufen ist, hat es mich lange Zeit und einiges an Kraft gekostet, wieder alleine und mit gutem Gefühl im UL-Cockpit zu sitzen. Letztendlich haben mir einige doppelsitzige Flüge mit Fluglehrern und Vereinskameraden dabei geholfen, das Vertrauen zurückzugewinnen.
  • ranger22 schrieb:
    triple-delta schrieb:
    Hallo Heinkel
    Keine Konfrontationstherapie! Schaue mal nach "Six step reframing"
    bb
    hei
    Hi,
    und um Gottes Willen keine Familienaufstellung. Das ist Mumpitz.

    Ulf
    Was soll das heissen? Das hat nichts mit Familienaufstellung zu tun. Das Genannte gehört zum NLP und ist eine schnelle und effiziente Phobietherapietechnik.
    bb
    hei
  • Also, ich denke, alle Amateur-"Pitschologen" sollten sich hier zurückhalten.
    Heinkel muss schon selbst herausfinden, was für Ihn der richtige Weg ist.

    Hat gestern jemand den Film "The King′s Speech" gesehen?
    Der engl. König George hatte ein massives Sprachproblem und einen sehr ungewöhnlichen Therapeuten, der aber letztlich das Problem gelöst hat.
    Soetwas - irgendwie - erhoffe ich mir für Heinkel auch...
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