kayara schrieb:
hm, nur weil ein Flugzeug von einem vereinsüblichen Durchschnittspiloten mit 15h Praxis im Jahr nicht so leicht zu handhaben ist wie die bekannte C42
Ich gehe mal davon aus, dass damit in erster Linie die Landung gemeint ist, richtig?
Nur nach Bauvorschrift sind alle im Landeanflug gleich schnell und gleich schwer sowieso. Wo sollen da denn diese gravierende Unterschiede herrühren, wenn nicht, ja wenn nicht konstruktiver Mist gebaut oder bewusst das UL-Segment verlassen wurde!
Die Problematik der Landung ist nunmal eine von Masse und Geschwindigkeit. Darin können sich die 3-Achs-ULs ja nur durch Unterschreiten unterscheiden und dann wird das Manöver eher einfacher als schwieriger!
@Stephan, natürlich ist eine Taildragger schwieriger im Handling, nicht ohne Grund wird in der Fliegerei jenseits der 472,5 kg MTOW dafür eine Unterschiedsschulung verlangt, die im UL-Bereich ja nicht vorgeschrieben ist. Ich vergleiche deshalb ja auch nur die Dreibeiner.
Michael
Du hast ja recht. Aerodynamische Güte, Flächenbelastung, Klappen und so weiter spielen für die Landeeigenschaften überhauüpt keine Rolle. Und wenn man das eine Ul mehr oder weniger auf die Piste knallen kann, und das ganze sich dann immer noch Landung nennen kann, schwebt da andere dann noch ewig im Bodeneffekt. Aber auch nur, weil es bewußt das UL-Segment verlassen will.
Nur nach Bauvorschrift sind alle im Landeanflug gleich schnell und gleich schwer sowieso. Wo sollen da denn diese gravierende Unterschiede herrühren, wenn nicht, ja wenn nicht konstruktiver Mist gebaut oder bewusst das UL-Segment verlassen wurde!
Comet
Also ich bin eigentlich nicht der große Forumschreiber, eher der "Leser", aber @FlyingDentist: ich weiß nicht wie viele unterschiedliche ULs du schon geflogen bist, aber alleine die aerodynamische Ausrichtung hat schon Einfluß auf die Landflugeigenschaften. Ich weiß nicht warum du andeutest, dass eine CT, Remos oder WT9 konstruktiver Mist sein sollen ?
Es ist einfach fliegerisch so, dass du diese Flugzeuge im Landeanflug in einem engen Geschwindigkeitsbereich fliegen musst, damit du beim Abfangen und Ausschweben nicht ewig gleitest. Als Schüler ist es egal ob du die C42 mit 95 oder 110 in den Abfangbogen bringst ... wenn du aber eine WT9 mit 10 oder 15 km/h zu schnell anfliegst und mit Minimumfahrt aufsetzten willst, gleitest du gleich 150-200m weiter, was bei einer Piste von 500-600m für einen Schüler schon Probleme bereitet. Eine gute Landung ist ja nicht nur das Abfangen und Aufsetzen, sondern eben auch das man genau an dem Punkt aufsetzt, den man sich spätestens beim Einflug ins Endteil als Ziel gesetzt hat - vor dieser Aufgabe steht nun ein Schüler!
Mein Beispiel vom Eingang ist ja, dass ein Schüler, der in der 4. oder 5. Stunde ist, nicht erkennen kann, wenn er im Endteil z.B. für wenige Sekunden Thermik hat und dadurch sein enger Gleitpfad so extrem gestört wird, dass eine Landung kaum noch möglich ist. Umso aerodynamischer das Flugzeug umso enger ist eben auch der Gleitpfad und die Konsequenz innerhalb der Landegeschwindigkeit. Was bei einer C42 als fliegender Widerstand egal ist, ist bei einer WT9, Remos oder CT alles andere als zu vernachlässigen.
Trotzdem würde ich mich hüten, pauschal von konstruktivem Mist bei den Flugzeugen zu reden, denn perfekte Schulungseigenschaften und exteme Reiseflugleistungen lassen sich eben selten kombinieren .... lande mal einen Shark, bzw. versuch dieses Flugzeug in der Schulung einzusetzen. Nur weil es nicht für die Schulung ist, ist es ja kein konstruktiver Mist .... die Zielsetzung ist ja eine ganz andere als Schulung.
Also wenn ewiges Ausschweben bei hightperformance Uls das Landen schwieriger macht warum baut man dann keine Störklappe ein ? oder bessere Landeklappen oder ein anderes konstruktives Teil ?
Grüße
Peter
kayara schrieb:
... perfekte Schulungseigenschaften und exteme Reiseflugleistungen lassen sich eben selten kombinieren ...
Na also, wer sagt's denn. Ersetze "Schulungseigenschaften" durch "nach Bauvorschrift geforderte Langsamflugeigenschaften" und "selten" durch "unmöglich" und schon sind wir uns einig.
Jedes wahre UL ist als Schulflugzeug einsetzbar.
Michael
...hier wird soviel von Technik. Performance und fliegerischen Anforderungen gesprochen...eigentlich wird doch das "perfekte" Schulflugzeug gesucht...
Ich sehe das so, daß das beste Schulflugzeug jenes ist, welches dem einzelnen Schüler das größte Erfolgserlebnis beschert. Die einen lernen schnell, bringen viel Gefühl mit und würden in der Schulung mit einer, ich sag jetzt mal CT, klarkommen, die anderen sind etwas langsamer...oder älter... , die kommen besser mit der C42 klar. Ich halte es für wichtig, das die Schulung nicht nur Arbeit ist, sondern auch Spaß machen soll. Der beste Schuh ist ja auch jener, in welchem man am bequemsten laufen kann...aufbauen kann man immernoch, je nach Anspruch...
happy landings,
Volker
FlyingDentist schrieb::-) na, dazu sag ich nun nichts mehr. jeder soll seine Meinung haben. ULs haben nicht den Anspruch alle perfekte Schulungsflugzeuge zu sein, das ist auch nicht die Zielsetzung eines jeden ULs und trotzdem gibt es gute ULs, die aber für die Schulung nur bedingt einsetzbar sind und es gibt perfekte Schulungsflugzeuge. Warum soll ich mit einer Remos oder WT9 schulen wenn es mit einer Breezer oder C42 wesentlich erfolgreicher (auch für den Schüler und dessen Motivation) geht.kayara schrieb:
... perfekte Schulungseigenschaften und exteme Reiseflugleistungen lassen sich eben selten kombinieren ...Na also, wer sagt's denn. Ersetze "Schulungseigenschaften" durch "nach Bauvorschrift geforderte Langsamflugeigenschaften" und "selten" durch "unmöglich" und schon sind wir uns einig.
Jedes wahre UL ist als Schulflugzeug einsetzbar.
Michael
Aktuell sind 39 Besucher online, davon 1 Mitglied und 38 Gäste.