Sicher haben auch viele von Euch damals hin- und herüberlegt, ob es der "kleine" oder der "große" sein soll, hier im Forum haben wir natürlich eine starke Vorselektion zu Gunsten des UL. Dennoch: Wer von Euch hat sich hinterher ernsthaft geärgert, weil er doch gerne höher schneller weiter und mit mehr Leuten bei weniger Licht internationaler gewollt hätte?
VG,
Pisolo
Danke für die ersten Antworten. Einem Freund in meiner Situation würde ich klar zur UL-Lizenz raten:
1.) Viel Freude am Fliegen, oben in der Luft sein, runterschauen, Aerodynamik, das Wunder des Ikarus, ...
2.) Auf leider unabsehbare Zeit wären teure Flugstunden echt schmerzhaft für mich, vielleicht wird das in 10 Jahren besser, bis dahin eher nicht
3.) Sicherheit. Ein Gesamtrettungssystem finde ich eine tolle Sache
4.) Aussicht auf ein eigenes Flugzeug/Trike/...
5.) 80% der Flüge vermutlich am Ort und alleine, einfach als Abentuer und Alternative zum gefährlichen Gleitschirmfliegen. 19% der Flüge auf Strecke in Deutschland, vielleicht mal von Köln nach Juist mit der Frau und zwei Badebüchs-chen. Das 1% ist der Traum, mit der ganzen Familie ins Ausland zu fliegen, Italien, Frankreich. Da ich aber Frau und 3 Kinder habe, wird das selbst auf Echo schwer zu verwirklichen.
Wenn ich dann aber mich selbst betrachte, dann wird auf einmal das 1% sehr wichtig und ein großes "wenn und aber", ich möchte mir da nichts verbauen, usw. Da wäre eben eine ausbaufähige Lizenz wie die LAPL genau richtig, oder?
VG,
Pisolo
Hallo Tilbo,
danke für Deinen Beitrag. Aufgrund welcher Gedanken ziehst Du den PPL wegen der Lizenzumstellung vor? Was wäre das Problem, wenn Du den neuen Schein in 1-2 Jahren machst? Wäre das teuerer/komplizierter/...?
Viele Grüße,
Pisolo
Hallo,
mein Weg ähnelt dem von Tilbo. Ich habe ebenfalls mit UL
begonnen, mir nach 2 Charterjahren ein UL gekauft und dieses nach knapp drei weiteren,
sehr intensiven und schönen Jahren, schweren Herzens verkauft. Danach habe ich
den PPL inkl. 2to-Klassenberechtigung erworben und suche seit ein paar Monaten
nach einer schönen E-Reisemaschine.
Vielleicht ein paar Worte zu den Hintergründen. Ich fliege
sehr gerne und unterschiedlich. Für mich bedeutet das Fliegen auf der einen
Seite die Ausübung meines Hobbies, auf der anderen Seite bequemes Reisen und
das Überbrücken großer Distanzen in kurzer Zeit. So mag ich es ebenso, einfach
eine Stunde durch die Gegend zu fliegen, wie über mehrere Länder hinweg ein
Ziel schnell und komfortabel zu erreichen. Für ersteres ist das UL-Fliegen ganz
wunderbar geeignet. Die Agilität der ULs ist klasse und macht sehr viel Spaß.
Niedrige Kosten, ausreichender Komfort um auch längere Hüpfer im In- und
Ausland zu erreichen, bei, und da fängt es langsam an, sehr überschaubarer
Zuladung. Dessen muss man sich einfach
bewusst sein. Dennoch, kein Problem, ein verlängertes We mit dem UL auf Rügen
zu verbringen, einen Städtetrip nach Freiburg zu unternehmen. Alles möglich und
unheimlich spannend. Meine Frau und ich haben mit dieser Art des Reisens
begonnen und festgestellt, dass es uns beiden sehr viel Spaß bereitet. Die
Ziele wurden mit einem immer größeren Radius geplant, bis wir schließlich bei
Flugzeiten ins Ausland von > 7h und mehreren Tankstopps kamen. Klar, beim
ersten Mal ist das alles mega spannend, der erste Auslandsflug, Landung auf
einem fremden Flugplatz in englischer Sprache… .wird alles klappen, fliege ich
die Platzrunde richtig, wie hole ich im Ausland Wetter ein usw. Dennoch, beim
2. oder 3. Flug an dieses entfernte Ziel nervt es vielleicht schon, 3
Zwischenlandungen machen zu müssen, mit dem Kanister bewaffnet zum Supermarkt
zu laufen, um Treibstoff aufzutreiben, in der mittäglichen Sonne übel
durchgeschaukelt zu werden, sich überlegen zu müssen, ob man für den 2-wöchigen
Urlaub nun zwei oder drei Paar Socken einpacken kann (W&B) usw. Kurzum:
längere Reisen zu zweit oder mehr mit dem UL sind schwierig, wenn man nicht
endlos Zeit und Muße hat! J
Keine Frage, es geht, macht Spaß, hat m. E. aber eher etwas von einem Abenteuer
und weniger etwas mit Reisen zu tun (meine ganz persönliche Meinung).
Meine Frau und ich planen in Zukunft, die europäischen
Länder „abzugrasen“ und auch entferntere Ziele, wie Griechenland, Spanien,
Portugal etc. anzufliegen. Und da wollen wir neben Zelt, Verpflegung, einer
großen Kühltruhe, Klappfahrräder usw. auch ordentlich Endurance/Range haben –
das geht nur mit > UL. Insofern war klar, dass der PPL her musste und auch
ein neuer Flieger. J
Zusammenfassend: die UL-Fliegerei bietet einen sehr guten, spaß
bringenden Einstieg in die Welt des Fliegens. Wenn es einfach nur darum geht,
in die Luft zu kommen, ist sie Mittel der Wahl. Für diejenigen, die einfach nur
möglichst schnell von A nach B kommen wollen, ist die Erlangung der
UL-Berechtigung verschwendete Zeit und Geld. Ich würde es genauso wieder
machen. „Richtiges“ Fliegenlernen auf den leichten Kisten, parallel dazu BZF1
machen. Erste Erfahrungen mit dem UL im Ausland sammeln und dann einfach
schauen, wohin die Reise geht. ULs bringen fliegerisch sehr viel mehr Spaß, als
die „Echos“. Landungen bei 25kts cross, 600NM Range bei gleichzeitiger Zuladung
von 300kg, das gibt es nur in der Echo. Wer dann noch Spaß an IFR- und Nachtflug
hat - der sollte den PPL/IR im Auge
behalten.
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