Hallo,
ich habe vor dem UL-Fliegen seit meiner Jugend Modellflug betrieben und dachte, dass ich mit dem Landen keine Probleme haben dürfte. In der Theorie konnte ich von meinen Modellfligererfahrungen viel verwerten.
Aber in der Praxis hatte ich anfangs mit dem Landen erhebliche Probleme. Irgendwie dachte ich immer, dass die CT2k am Ende des Abfangbogens auch aufsetzeten sollte. Ich fing am Anfang das Flugzeug immer zu früh ab, und zog am ende des Bogens zu viel, was dann mit einer erheblichen Geschwindigkeitsabnahme in noch zu großer Höhe zusammenfiel.
Ich war fast am verzweifeln, und dachte, dass ich das nie lernen werde. Bis eines Tages mein Fluglehrer schon leicht genervt zu mir sagte: Warum ziehst Du den Knüppel immer so durch, lass die Maschine am Ende des Abfanbogens einfach ausschweben und dann setzt sie sich von alleine auf die Bahn!
AUSSCHWEBEN!!! Genau das war das Wort was mir zum Durchbruch verhalf! Kurze Zeit später machte ich dann meinen ersten Alleinflug! Danke Volker, Du warst ein super Fluglehrer!
Bernd
Zur zeit bin ich so bei der 659 oder so ähnlich. Nach ca. 110 Spornradlandungen hatte mein Fluglehrer keinen Mut mehr mit mir und erklärte mir während er ausstieg: "ich gug mir das jetzt mal von aussen an".
Am schönsten sind die sich entspannenden Gesichter der Passagiere wenn das Luftsportgerät wieder fest am Boden steht. das histerische Geschreie ist aber auch Ohrenzerfetzend. Gottseidank hab ich kein Intercom, das filtert das schlimmste raus.
Habt Ihr nem Pax schon mal kurz vorm Einsteigen erklärt das eine Landung eigendlich nichts anderes als ein mehr oder weniger kontrollierter Absturz ist? Man kontrolliert halt nur Position, Höhe und Zeit. Der rest ist GLücksache
;-) Wie vielen in diesem Moment einfällt das das Bügeleisen noch an ist. Ich Frag mich warum die alle mit frisch gebügelten Kleidern zum FLiegen gehen.
ALso Ohren steif halten und nie die Hoffnung aufgeben.
ja die lieben Landungen, mal gut mal schlecht.
Ich habe meine 180 Landung hinter mir und dachte ich begreife es nicht. Ich zermartere mir mein Gehin und ließ ich die letzten 2 Std Schulung und Landungen nochmal im Geist vorbeilaufen und fragte mich wo ist der Knackpunkt, was übersehe ich oder merke es nicht..... das ich was übersehe.
Im Geiste durchspielend ----> also Anflug super, Abfangbogen super (lt. Fluglehrer) aber dann die Ausschwebephase, ich hatte da kein Gefühl für die Maschine entwickelt. Im Geiste sagte ich mir, genau das ist der Punkt, konzentriere dich auf diese Phase besonders.
Gestern war es soweit, alles was ich im Geist mir vorstellte, wollte ich jetzt real umsetzen. Dann abends ging es los.
Erster Anflug ----> passt, äh wie..... fünfter Anflug ----> passt, zehnter Anflug ----> passt. Mein Flugleher läßt mich parken und und holt einen zweiten Fluglehrer. Drei Runden (2 Landungen, 1 x Durchstarten zu hoch) mit diesem und der sagt passt alles super. Durchstartentscheidung war absolut richtig. Feile noch ein wenig an der Ausschwebphase und gab mir ein paar zusätzliche Tips für die richtige Knüppelstellung in der Ausschwebephase. Anschließend zwei Runden mit dem alten Fluglehrer und passt alles wieder. Ich war happy, hatte ich es geschafft oder nur eine Glücksträhne gehabt? Heute werde ich nochmal 1,5 Stunden fliegen und das umsetzen von gestern. Passt es wieder, dann dürfte meinem Alleinflug in kürze nichts mehr im Weg stehen.
Ich habe meine Antwort zu dem Beitrag mal etwas ausführlicher geschrieben, denn wir haben viele Leser hier die in ähnlichen Situationen sind und an sich zweifeln. Mir ging es genau so bis gestern. Ich dachte mir auch, bin ich mit meinen 50J zu alt und die "jungen" können es besser. Wo liegt bei mir das Problem, dass ich soviele Landungen brauche?
Meine Erklärung dazu wäre jetzt: Ich habe oftmals wegen beruflichen Zeitmangel und schlechten Wetter zu lange aussetzen müssen, dann wurden von dem Fluglehrer andere Ausbildungsinhalte (Crosswindlandungen, Notlandeübungen usw.) vorgezogen. Hier summierten sich auch die Anzahl der Landungen ganz erheblich.
Mein Fluglehrer sagte genau das auch, was einige Forumsmitglieder hier auch schrieben. Ich habe zwar 180 Landungen aber mit einem höheren Lerneffekt durch den Fluglehrer in den unterschiedlichsten Flugsituationen. Von 180 Landungen sind mindestens 60 Crosswindlandungen gewesen und mein Flugleher hat mir die Kniffe und Tricks dafür beigebracht. Wir waren bei Flugwetter oben, da wären andere UL-Piloten niemals gestartet.
Diese Erfahrung hat meiner Meinung nach ein Flugschüler der nach 10 Stunden schon alleine fliegt und seine Stunden runterreißt mit Sicherheit nicht. Aber und das muss richtigerweise gesagt werden, es gibt Talente die das wirklich nach 10 Stunden können und alleine Fliegen. In unserer Gruppe gibt es auch so einen Kollegen. Aber Erfahrung wird er sich erst mit der Zeit und der Flugsituation anfliegen müssen. Was ich über Crosswindlandungen jetzt schon weiß, muss er bei solch einer Landung mit fliegerischen Talent ausbügeln und ob das reicht, wird sich noch erweisen.
Noch ein Tipp: Klappt das mit den Landungen überhaupt nicht, dann lasst mal einen anderen Fluglehrer auf euere Landungen schauen. Zwischen deinem ständigen Fluglehrer und dir kommt es zu Routinen, die manchmal hinderlich in dieser Lernphase sein können. Das war auch etwas, was mir gestern bei Fliegen mit dem zweiten Fluglehrer schlagartig bewußt wurde. Den dieser sagte sofort, dir fehlt noch etwas Gefühl in der Ausschwebephase. Er hatte es also sofort erkannt. Irgendwie habe ich das, was sicherlich mein ständiger Fluglehrer auch sagt oder erwartet, einfach nicht mehr so wahrgenommen, warum auch immer.
Walter
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