Ich habe deinen Thread mit einem Auge mitverfolgt, eigentlich nur weil du so beharrlich und euphorisch berichtest wie du fliegen lernst. Den letzten Eintrag habe ich mit besonderem Interesse und Freude gelesen, einfach weil ich die Alb und den Zielplatz gut kenne. An dieser Stelle einen klaren Daumen hoch von mir für die Ausbildung, genauso sollte das sein. Gleich mal eine etwas anspruchsvollere Route fliegen um den Schüler die Angst zu nehmen und zu zeigen wie es geht. Vorbildlich, und das Erlebnis für dich ist natürlich großartig. So gefällt mir das! :-)

Viel Spass und Erfolg weiterhin!

So, und weiter geht′s!

Am Freitag nachmittag schienen sich meine Pläne, einen der Dreiecksflüge (zwei verschiedene Plätze im Abstand von mindestens 50 km voneinander) am Samstag durchführen zu können: Das Metogramm sah Winde in Böen um 18 Knoten vor, was dann für unsere Zodiac doch etwas zuviel wäre... aber es sollte anders kommen. Gegen 22 Uhr schaute ich noch einmal rein, und was sah mein erstauntes Auge? Wind mit vier Knoten, in Böen um 9, direkt auf der Bahn, da von Westen kommend. Könnte ja doch was werden...

Am nächsten morgen klingelte mich Ebe um halb elf aus dem Bett und meinte, dass das Wetter problemlos fliegbar sei. Ich machte mich also startklar und war um halb eins auf dem Platz, wo ich dann erst einmal den Flieger checkte. Es war sogar genügend Sprit drin, und so konnten Ebe und ich uns gleich auf den Weg nach Nördlingen machen - beim Start und bis wir uns ein paar Kilometer von der Albkante entfernt hatten, wurden wir allerdings doch ziemlich durchgerüttelt.




Mr. Cool, Ebe, stand so genial vor der Halle, da musste ich einfach fotografieren ;-)

Aber zurück zum Flug: Der verlief dank gut ausgesuchter Wegpunkte sehr unspektakulär. Über Donzdorf bis zur A7, an Aalen-Elchingen vorbei, dann sahen wir schon Nördlingen inmitten seines riesigen Meteoritenkraters... verrückt, wenn man überlegt, dass da einmal ein riesiger Gesteinsbrocken aus dem All einen 40 Kilometer breiten Krater verursacht hat. Auch der Platz war sehr schnell gefunden, und so landete ich mit Seitenwind trotzdem sicher auf der 22.




Da es in der Nacht davor gut geregnet hatte, sieht man auch links im Bild die Reifenspuren unserer AO wunderbar im Gras ;-)




Schicker Tower, sowas brauchen wir auf dem Nortel auch mal... aber kommt Zeit, kommt Tower!

Wir machten also eine kleine Zigarettenpause, um uns dann weiter auf den Weg nach Schwäbisch-Hall zu machen. Allerdings unterschätzte ich den inzwischen auf Südwest gedrehten Wind, der mit ca. 50 km/h in der Höhe blies. So geriet ich mehr und mehr vom Kurs ab... und als wir auf einmal eine zweite Autobahn überquerten, wunderte sich Ebe, dass diese nicht in seiner Karte verzeichnet war. Ich hielt die Autobahn für eine Bundesstraße, was aber leider nicht der Fall war: Wir hatten die A6 in Richtung Norden überquert. Dort sah ich dann auch einen großen Flugplatz, der sich dann aber als Flugplatz Niederstetten entpuppte. Also, kehrtum: In diesem Moment war ich froh, dass man in Schwäbisch-Hall auch tanken konnte, ansonsten wäre es etwas knapp geworden...

Nach ca. 10 Minuten erreichten wir dann auch den Flugplatz Schwäbisch-Hall. Nachdem ich ihn gefunden hatte, verlief der Anflug dann auch problemlos und wir rollten zur Tankstelle, wo wir 15 Liter AvGas in unsere Zodiac tankten. Bei dem Preis schlackerten mir allerdings die Ohren: 2,69 Euro pro Liter grenzen ja fast an Wucher! Aber was bleibt einem übrig...




Insgesamt ein richtig schöner Flugplatz, allerdings fehlt eindeutig die Gaststätte... unsere Zodiac hatte zum Parken allen Platz der Welt :-)




Was ich selbst am beeindruckendsten bei Asphalt- und Betonpisten finde, ist, dass ich einfach im Standgas mit 40 km/h über die Rollwege rollen kann... das wäre auf Gras nie möglich!

Den Weg zum Nortel fand ich dann allerdings problemlos: Wir hatten an diesem Tag Sichten um 100 Kilometer, und da waren die Albkante und die Drei-Kaiser-Berge schon deutlich zu sehen. Also, drauf zu halten, und 30 Minuten später war ich sicher auf dem Nortel gelandet.

Nun muss ich diese Strecke - dieses Mal hoffentlich ohne mich zu verfranzen - noch einmal alleine fliegen... wünscht mir Glück!

Zitat: Insgesamt ein richtig schöner Flugplatz, allerdings fehlt eindeutig die
Gaststätte... unsere Zodiac hatte zum Parken allen Platz der Welt :-)

Das Restaurant, ein Italiener, ist beim Turm des Graplatzes, nördlich des großen Flugplatzes (5 min zu Fuß).

Weiterhin alles Gute für die Ausbildung und passendes Wetter für alle noch anstehenden Flüge. Ich drücke Dir die Daumen!

viele Grüße
Lechpilot

Sehr schön. War auch mit der P92 in der Gegend.
Ich fand die Sichten am Samstag auch sehr WOW!
Deshalb flieg ich in den kälteren Monaten lieber als im Sommer.

Bin Mittags von Hassfurt via Würzburg nach Aalen und retour.

TobiasM schrieb:
zur Tankstelle, wo wir 15 Liter AvGas in unsere Zodiac tankten. Bei dem Preis schlackerten mir allerdings die Ohren: 2,69 Euro pro Liter grenzen ja fast an Wucher! Aber was bleibt einem übrig...

Insgesamt ein richtig schöner Flugplatz, allerdings fehlt eindeutig die Gaststätte...

Hallo Tobias

Wie Lechpilot schon schrieb, gibt es einen netten Italiener. Man kann mit dem Flieger fast direkt davor "parken". Der Rollweg ist ganz lustig, weil man eine Bundesstrasse überqueren muss. Die Ampel hierfür wird vom Tower gesteuert.

Neben dem "Italiener" befindet sich dann übrigens auch die MOGAS Tankstelle....

Viele Grüsse und weiterhin stets guten Flug.

Steve

Big X schrieb:

Deshalb flieg ich in den kälteren Monaten lieber als im Sommer.

Grmpf, ich warte seit Wochen auf passendes Flugwetter. Bei uns isses einfach nix. Ich steh kurz vor der Prüfung, brauch nur noch ′nen 200 KM-Flug mit FI (Dreiecksflüge hatte ich nicht?) und dann halt noch gutes Wetter für die Prüfung. Wollte das dieses Jahr noch durch ziehen. Es bleibt spannend.

Dreiecksflug bezieht sich dabei auf die 50-km-Flüge zu fremden Plätzen. Anstatt zwei separate jeweils mit und ohne FI zu machen, fliegen wir im "Dreieck: Von der Homebase zu nem 50 km entfernten Flugplatz, dann von dort aus zu einem weiteren 50 km entfernten und von dort aus dann wieder mindestens 50 km zu unserer Homebase zurück. Somit ist das in einem Aufwasch erledigt... und beim nächsten Mal kann ich dann selbst die Plätze anfliegen :-)

Ich drück dir die Daumen, dass das Flugwetter bei dir in nächster Zeit auch wieder passt!

Ich hab schon befürchtet, ich hätte die Voraussetzungen missverstanden und bin doch noch nicht so kurz vor der Prüfung wie ich dachte.  :-D

Bei mir waren′s halt 2 mal Überlandflüge von ca. 60 Km an 2 Plätze - damit sind′s halt 4 Solo-Überlandflüge. Tja, jetzt hoffe ich halt wie gesagt nur noch die 200 Km, bzw. 100 hin, 100 zurück. Aber unter der Woche geht das halt jetzt nicht mehr und an den Wochenenden spielt momentan das Wetter nich mit. Die Lizenz wäre mein schönstes Weihnachtsgeschenk - an mich selber...  ;-)

Gedanken zur Prüfung

Was soll ich sagen... so langsam beschäftige ich mich mit der Praxisprüfung... rein gedanklich. Ich habe so gut wie alle Praxisflüge hinter mir, und - so sehr ich mich auch auf meinen SPL freue - hängt die Prüfung wie ein Damoklesschwert über mir.

Auf die Theorieprüfung konnte ich, wie in guten alten Schulzeiten, einfach mein Lehrbuch zur Hand nehmen; und auch der Fragenkatalog war schnell drin in meinen grauen Zellen.

Aber wie wird das bei der Praxisprüfung sein? Habe ich wirklich genügend geübt? Beherrsche ich Ziellandeübungen und das Slippen wirklich so gut, wie in meinen Flugstunden? Fragen über Fragen... ich muss zugeben, dass mich das Ganze momentan ziemlich umtreibt. Werde ich die Prüfung bestehen?

An dieser Stelle würden mich eure Erfahrungen sehr interessieren, da es doch ein gewaltiger Schritt ist, den SPL endlich in Händen zu halten. Habt ihr gewisse Dinge nochmal explizit geübt? Bzw. seid ihr auch nochmal nach Inhalten eurer Theorieprüfung befragt worden?

Erzählt mir bitte von eurer Prüfung - ich werde es euch danken :-)

Grüßle, Toby

TobiasM schrieb:
...
Erzählt mir bitte von eurer Prüfung - ich werde es euch danken :-)

Grüßle, Toby

Hallo Toby,

meine Prüfung begann in Aalen-Heidenheim. Ich sollte einen Flugplanung für einen Dreiecksflug mitbringen. Vor Ort sollte ich einen weiteren Dreiecksflug ausplanen und dann ging es los. Kurz nach dem Start: "Neuer Plan, wir fliegen nun nach XY (weiß nicht mehr was das Ziel war, evtl. Crailsheim). Lösung: der Eisenbahntrasse folgen. Kurz darauf hat er einen Segelflugplatz auf der Karte gezeigt und ich sollte dorthin fliegen. Danach Vorgabe von Kurs und Höhe, dann einen Vollkreis, dort mal einen Slip. Dann: Was würdest Du anfliegen, wenn jetzt der Motor stehen bliebe... Und so ging es weiter bis es irgendwann zurück nach EDPA ging. Es war nicht schwerer als eine Flugstunde im Unterricht.

Ein Vereinskollege (anderer Prüfer) wurde vom Prüfer gezielt unter Stress gesetzt. Nach dem Motto "wer unter solchem Stress noch sicher fliegen kann..."

Also, wird schon!

Grüße vom Roßfeld
Maik