UL Ausbildung, Frage zur Landung

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • In der französischen Ausführung des Handbuches für den Sunny steht drin: "Bei Motorausfall - landen!" Und stimmt, soviel Theorie muss dann schon sein!! :-)))
    Gruss Stephan
  • ...und wir sind alle so froh, dass Du das auch beherzigst, Stephan! ;-)
  • Stephan fliegt halt so lange bis der Sprit ausgeht. Dann fällt der Motor aus und er erinnert sich, dass zum Fliegen auch das Landen gehört (weils ja im Handbuch steht). Na und dann wird gelandet (ggf. auch mal im Maisfeld).
  • Und wenn Ihr Euch nun die Tränen wieder aus den Augen gewischt habt, werft Ihr vielleicht mal einen Blick hierauf.


    In diesem Zusammenhang möchte ich noch feststellen, dass bei weiten nicht allen, selbst gestandenen Piloten die entscheidenden theoretischen Zusammenhänge zwischen horizontaler und vertikaler Geschwindigkeit und deren Beinflussung durch Höhenruder und Motorleistung völlig klar sind.


    Michael

  • Peter Tögel hat das alles wunderbar beschrieben. Bis auf die "Habichtlandung". Denn leider, leider wird diese nicht immer unterrichtet. Natürlich nicht so karrikatural wie er sie beschreibt. Der gute Mann ist hundertprozentiger Echopilot. Da können Motoren ja bekanntlich nicht ausfallen.Ich bin hundetprozentiger Ul-Pilot. Da ist Motorausfall (im Geiste) die Regel. Jede Landung wird so ausgeführt als ob sie ohne Motor stattfindet. Daher nutze und schule ich auch in hohem Masse das Slippen und den S-Anflug.Landungen ohne Schleppgas müssen beim Ul-Fliegen meiner Meinung nach zur zweiten Natur werden.
    Ist wohl wie immer: zwei Philosophien treffen sich.
    Gruss Stephan
  • Stephan2 schrieb:
    In der französischen Ausführung des Handbuches für den Sunny steht drin: "Bei Motorausfall - landen!" Und stimmt, soviel Theorie muss dann schon sein!! :-)))
    Gruss Stephan

    und damit ist aber auch schon alles gesagt!
  • ne gute Quelle für Tipps zur Landung find ich das Video zum Thema "Normal Approach and Landing" von undaerocast bei Youtube. Dort wird die Methode mit den Aiming Points - einem Refenzpunkt der sich dann in einem bestimmten Bereich der Windschutzscheibe bewegen sollte - gut erklärt. In deutschen Quellen kommt die Methode in der Erläuterung meiner Meinung nach oft etwas kurz. 
    Wenn ich dann nämlich mit den Stick die richtige Geschwindigkeit halte kann ich mit dem Gas für den Aufsetzpunkt ab und zu geben so das der Referenzpunkt (z.B. kurz vor der Schwelle) immer an der gleichen Stelle in der Windschutzscheibe bleibt. Und wenn der Wind dann heute ein bischen stärker bläst laß ich das Gas noch etwas länger stehen und sonst nehm ich es etwas früher raus. Und dann setzt sich der Flieger in der Regel auch ganz brav hin.

  • Hat schon irgendjemand von Euch mal etwas von der Regel der 2 Alphas gehört? Michael vieleicht? Das wäre jetzt mal etwas theoretisches was auch praktischen Wert hat. Wird freilich von Schleppgaspiloten (also oft Echopiloten ;-)  ) nicht so oft angewendet weil dort ja wie gesagt die Motoren wegen der vielen offiziellen Stempel nicht ausfallen können. Auch S-Anflug und Slippen soll ja anscheinend nicht mehr so "in" sein bei der Ausbildung oder die berühmten "Feuer an Bord" Niedrigplatzrunden mit Kurvenslip usw. Ich weiss nicht so recht. Ist das nur ein Eindruck oder geht unser ganzes über Generationen erarbeitetes Pilotenhandwerk langsam flöten? Zum Thema: klar sind Schleppgaslandungen bequemer und auch einfacher. Aber ob sie zur Sicherheit beitragen weiss ich nicht so recht.  Dazu kommt auch noch speziell in Deutschland dass Ihr nicht mal das Recht habt nach Eurer Ausbildung Notfallübungen ohne Fluglehrer zu machen. Da ich viele meiner ehemaligen Landsleute verdächtige sich streng an den Quatsch zu halten kann das ja nur mit einem katastrophalen Trainingsstand enden. (Glücklicherweise kenne ich auch genug andere... ;-)  ) Fliegen ist nicht wie Autofahren. Gut den Sch... Satz haben wir schön öfter gelesen. Aber trotzdem wahr. Bei uns ist Training mehr als das halbe Leben. Daher kann man eben auch das Landen nicht aus den Büchern lernen. Wie einige es auch schon weiter oben bemerkt haben gehen auch erfahreneren Piloten noch oft genug Landungen in die Hose. Einziges Mittel damit dies immer seltener vorkommt: üben, üben üben.
    Gruss Stephan
  • Weil es so schön ist noch mal, auch wenn es hier bestimmt schon dreimillionenmal geposted wurde.
    Aber damit ist wirklich alles gesagt.

    Der Reiseführer “ Per Anhalter durch die Galaxis” sagt folgendes zum Thema Fliegen:

    Es ist eine Kunst, sagt er, oder vielmehr ein Trick zu fliegen. Der Trick besteht darin, dass man lernt, wie man
    sich auf den Boden  schmeißt, aber daneben. Such dir einen schönen Tag aus, schlägt er vor, und probier′s. Der
    erste Teil ist ganz leicht. Er erfordert nichts weiter als schlicht die Fähigkeit, sich mit dem ganzen Gewicht nach
    vorn zu werfen, und den festen Willen, sich nichts daraus zu machen, daß es weh tut.
    Das heißt, es wird weh tun, wenn es einem nicht gelingt, den Boden zu verfehlen.
    Den meisten Leuten gelingt es nicht, ihn zu verfehlen, und wenn sie es dann erst recht versuchen, besteht die
    große Wahrscheinlichkeit, daß es ihnen mit ziemlicher Wucht nicht gelingt, ihn zu verfehlen. Zweifellos ist es
    dieser zweite Teil, nämlich das Verfehlen, der Schwierigkeiten bereitet.
    Das eine Problem ist, daß man den Boden zufällig verfehlen muß. Es hat keinen Zweck, sich bewußt
    vorzunehmen, den Boden zu verfehlen, denn das schafft man nicht. Man muß sich plötzlich von irgendwas
    ablenken lassen, wenn man auf halbem Wege ist, so daß man nicht mehr über das Fallen nachdenkt oder über
    den Boden oder darüber, wie weh es tun wird, wenn es einem nicht gelingt, ihn zu verfehlen. Es ist bekanntlich
    äußerst schwierig, die Aufmerk- samkeit während des Sekundenbruchteils, den man zur Verfügung hat, von
    diesen drei Dingen abzulenken. Daher das Scheitern der meisten Leute und schließlich ihre Ernüchterung über
    diesen so anregenden und ausgefallenen Sport. Wenn man jedoch das große Glück hat, im entscheidenden
    Augenblick ganz kurz abgelenkt zu werden, sagen wir mal durch ein prachtvolles Paar Beine (Fühler,
    Scheinfüßchen - je nach Gattung und/oder persönlicher Neigung) oder durch eine Bombe, die in der Nähe
    explodiert, oder dadurch, daß man plötzlich auf einem nahegelegenen Ast eine äußerst seltene Käferart krabbeln
    sieht, dann wird man in seiner Verwunderung den Boden total verfehlen und nur wenige Zentimeter über ihm in
    einer Weise schweben bleiben, die vielleicht ein ganz klein bißchen dämlich wirken könnte. Das ist der Moment
    höchster und heikelster Konzentration.
    Laß dich treiben und schwebe, schwebe und laß dich treiben.
    Unterlasse alles Nachdenken darüber, wie schwer du eigentlich bist, und lasse dich einfach etwas höher tragen.
    Hör nicht drauf, was in dem Moment die Leute zu dir sagen, denn höchst- wahrscheinlich sagen sie nichts
    Hilfreiches. Höchstwahrscheinlich sagen sie irgend etwas Ähnliches wie: "Du großer Gott, du kannst doch
    unmöglich fliegen!" Es ist ungeheuer wichtig, ihnen keinen Glauben zu schenken, oder aber sie haben
    augenblicklich recht. Laß dich höher und höher tragen. Versuche ein paar Sturzflüge, ganz vorsichtig zuerst,
    dann schwebe über die Baumkronen weg und atme gleichmäßig.         WINKE NIEMANDEM ZU.
    Wenn man das ein paarmal gemacht hat, wird man entdecken, daß der Augenblick der Ablenkung rasch immer
    leichter zu erreichen ist.
    Dann wird man alles lernen, was man zur Kontrolle des Fluges, der Geschwindigkeit, der Manövrierfähigkeit
    braucht, und derTrick besteht normalerweise darin, daß man nicht zu heftig darüber nachdenkt, was man machen
    will, sondern daß man es einfach geschehen läßt, als geschehe es sowieso.
    Man wird auch lernen, wie man richtig landet, das ist etwas, was man beim ersten Versuch ziemlich sicher
    durcheinanderbringt, und zwar gründlich.
    Es gibt private Flugvereine, denen man beitreten kann und die einem helfen, den überaus wichtigen Moment der
    Ablenkung zu erwischen. Sie heuern Leute mit frappierenden Körpern oder Meinungen an, die im kritischen
    Augenblick hinter irgendwelchen Büschen hervorgestürmt kommen und sie einem zeigen und/oder
    auseinandersetzen. Nur wenige echte Hitchhiker werden in der Lage sein, in so einen Verein einzutreten, aber
    einige werden dort vielleicht mal einen Aushilfsjob bekommen.
             Douglas Adams      (Aus: "Das Leben, das Universum und der ganze Rest")
  • Hallo!
    Ich habs an anderer Stelle schonmal geschrieben:Dem ganzen Zahlenzauber und Endanflugstabilisieren wird (auch bei Tögel) deutlich zu viel Gewicht gegeben. Mir ist vollkommen egal, wie mein Endanflug aussieht! Das Einzige was IMMER stimmen muss sind Fahrt und Höhe über der Schwelle!! Und dabei zählt überhaupt nicht, ob ich schon 4Stunden im vollstabilisierten Endanflug rumfliege oder das Optimumerst 5 Sekunden vor dem Aufsetzen hinsteuere. Wenn ich die zweite Variante behersche, bin ich mit Sicherheit besser bedient. Und dabei bin ich schon garkein Dummkopf oder ein Sicherheitsrisiko. Ich versuche, meinen Flieger zu fliegen und nicht Zehntel km/h am Fahrtmesser einzuhalten :-))
    BlueSky9
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