Na, das war ja ein schöner Forenkrieg hier, die Diskussion möchte Ich jetzt nicht noch mal aufwärmen, Ich kann aber eine Erfahrung dazu beisteuern, die alle Meinungen bis zu einem gewissen Grad bestätigt: Ich kam mit viel Flusi-Erfahrung zu einer Schnupperstunde in einer Cessna 152, und Ich habe natürlich vermutet, daß sich das ganz anders anfühlt, und so war es auch.
Andererseits musste Ich ja auch auf die Instrumente sehen, und Ich hätte gar nicht gewusst, wo Ich hingucken soll, wenn Ich die nicht schon von der Flusi gekannt hätte, das hat mir also schon geholfen. Gewisse Aspekte sind in einem echten Flugzeug auch einfacher: Wenn man auf einmal unbewusst zieht, merkt man das in einem echten Flugzeug sofort, weil es einen ja dann in den Sitz drückt.
Aus den Schriften des FAA kann man 2 Phänomene entnehmen, die typische Fehler von Fluganfängern sind, und die natürlich durch Flusi-Erfahrung verschärft werden können: "Chasing the Instruments" und "Head in the Cockpit". Wenn man sich das bewußt macht, kann man die Erfahrung im Flusi durchaus konstruktiv nutzen.
Aus meinen Flusi-Erfahrungen wusste Ich vor allem, daß man so ein Flugzeug ruck-zuck in den Grund gerammt hat bei der Landung, Ich ging also mit einem gehörigen Respekt an die Sache ran.
Die Auffassung, daß man auch umfangreiches theoretisches Wissen haben sollte mit gleichzeitiger Verteufelung der Flusis ist allerdings widersprüchlich, denn Flusis machen ja nichts anderes als dieses Wissen anschaulich und interaktiv darzustellen. Solange man den Lerneffekt nicht überschätzt, und sich über die didaktischen Grenzen klar ist, kann das durchaus nützlich sein.
Ich persönlich wäre nie auf die Idee gekommen, mich mal auf einen Pilotensitz zu setzen, wenn es die Flusis nicht gegeben hätte.
BlueSky9 schrieb:
Das hat sich *der* Kollege wohl auch gedacht:
http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2008/Bericht__08__5X013__UL-Nearmiss__Frankfurt,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_08_5X013_UL-Nearmiss_Frankfurt.pdf
BlueSky9
P.S. sorry für den langen Link
Hallo BlueSky 9 hallo Flieger,
ich habe den Bericht beim BFU gelesen und die Frage :
Hat der UL Pilot seinen SPL behalten können ?
Mit wieviel Strafe muß man für einen solchen Lapsus rechnen ?
hat Jemand eine Information ?
Ich höre immer von drastischen Strafen, aber nichts konkretem.
Grüße Peter
QuaxC42 schrieb:Mit wieviel Strafe muß man für einen solchen Lapsus rechnen ?
seboel schrieb:QuaxC42 schrieb:Mit wieviel Strafe muß man für einen solchen Lapsus rechnen ?
STGB § 315a Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs sagt dazu:
fahrlässige Handlung und/oder fahrlässige Gefährdung bis zu 2 Jahre Freiheitsentzug oder Geldstrafe,
mit Vorsatz bis zu 5 Jahre oder Geldstrafe
Danke, das sind so die die dramatischen Standards die eh keiner bekommt für ein Erstvergehen. Da gibt sicher sogar Bewährung wenn Du den Jumbo runterholst. ( wichtig : kräftig Reue zeigen) Der UL- er aus unserem Beispiel oben hat den Airliner noch nicht mal gesehen. Eigentlich müßte er ihn aus der Entfernung sogar gehört haben, trotz Rotax und Kopfhörer. Ich schätze der Staat wird sich lieber ans Geld halten :). Da habe ich mal was von € 700,-- gehört als einer mit 2000 ft Differenz in der CRT war. Und was ist mit dem SPL ? Darf man weiter üben ?
Vielleicht weiß einer was genaueres. Ist sicher auch allgemein von Interesse.
Vielleicht gibts ja auch einen Jura- ULer der was weiß ?
Grüße
Peter