Hallo Feri,
Gelernt wir die Koppelnavigation. z. B. 10 cm in der ICAO Karte entsprechen 50 km. Meistens fliegt man ca 100 Std/h in der Schulung .
Die Flugstrecke hast Du mit einem Strich in der Karte markiert und den Kompass Kurs auf einem kleinen Post it Zettelchen neben den Strich geklebt. Die Startzeit muß Du dir eh merken ( am besten aufschreiben) Wenn z B nach ca 5 cm auf Deiner Karte eine Auffanglinie kreuzt, wirst Du die in ca 15 min erreichen. Mit dem Finger bleibst Du auf der Karte und weißt immer wo Du bist. Hast Du nach den ca 15 Min die Autobahn erreicht springt Dein Finger auf der Karte zu dieser Stelle. Kommt die Auffanglinie nicht, muß sofort mit der Fehlerbehebung angefangen werden. Du mußt immer wissen wo Du bist.
Auch spontane Kurs-Korrekturen gehen problemlos. Neuen Kurs schätzen, auf der Karte die Auffanglinie suchen, Zeit abschätzen und mit dem Finger auf der Karte mitfliegen. ( Am liebsten sind mir Autobahnen u -kreuze, Flüsse aber auch größere Städte, Fernsehtürme, Seen. Straßen und Eisenbahnen nehme ich nicht so gern)
Das ist auch alles für die Nav Prüfung relevant.
Hast du Dich total verfranzt kann man in der Praxis noch weiter eskalieren. Z B wenn ein Transponder mit Mode S an Bord ist kann Du FIS um Hilfe bitten, oder einen in der Nähe liegenden Flugplatz anfunken und ein QDM erbitten. Das ist aber alles bei guter Ausbildung nicht nötig und kommt selten vor.
Diese klassische Navigation ( notwendig nicht altmodisch) macht man später bei Streckenflügen zusätzlich zum Navi. Denn das könnte spontan ausfallen. (Hatte ich schon).
Grüße
Peter
Kleiner Hinweis zum POST "konventionelle Navigation" (siehe Bild in meien Bildern)
IMMER eine gute Flugvorbeitung machen - is durch NIX zu ersetzen...
Also klar die Bleistriftstriche machen, dann solche Kleberlis von POSTIT (mit nem Folienschreiber ein Pfeilchen draufmachen) und die Karte auf die Route zusammenfalten und mit so nem clip fixieren...
Kurse rausmessen und mit dem Navischieber berechnen....
is immer schöner als nur mit navi - macht eben spass und wenn das elektrische ding mal nimma mag - NA UND - du weist ja wo du bist :-)
2 Finger breit sind ca 5 min (vor erreichen des Platzes oder Auffanglinie)
hab mir noch ein 30er Lineal genommen - Markierungen bei 8 / 16 / 24 und 32 ;-) - ist dann schnell abzulesen (bei TAS 160) 14 / 1/2 / 3/4 / 1 Std - (14l Verbrauch) also 3,5 / 7 / 10,5 / 14l als grober Richtwert
hoff ich konnte helfen?
grüsslis pille
vmaxpille schrieb:Hi,
...2 Finger breit sind ca 5 min (vor erreichen des Platzes oder Auffanglinie)hab mir noch ein 30er Lineal genommen - Markierungen bei 8 / 16 / 24 und 32 ;-) - ist dann schnell abzulesen (bei TAS 160) 14 / 1/2 / 3/4 / 1 Std - (14l Verbrauch) also 3,5 / 7 / 10,5 / 14l als grober Richtwert
hoff ich konnte helfen?
grüsslis pille
NRW-Aviator schrieb:
........... Bei dem Rumgetippe verliert man schonmal den Bezug zu unten. .......................
Hallo
die Erfahrung habe ich auch gemacht. Wenn man während des Fluges z B das Ziel ändert und den ICAO Code nicht vorgespeichert ( garmin 296) hat . Erschreckend wie leicht man vom Kurs abkommt wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt ist.
Ich mache aber gerne mal, wenn ich erweitert fliege, das GPS aus und versuche einen kleinen Ort zu finden.
Das übt und macht Spaß.
Grüße
peter
QuaxC42 schrieb:Gelernt wir die Koppelnavigation....
Was Du hier beschreibst würde ich eher als Kleinnavigation beschreiben.
Die Koppelnavigation kommt bekanntlich aus der Seefahrt. Dabei versucht man ausschließlich mit Kurs, Geschwindigkeit und Zeit die aktuelle Position im Verhältnis zu einem bekannten Ausgangsort zu bestimmen. Eine Karte war dabei wenig hilfreich, denn eine Überprüfung des so bestimmten Standortes war natürlich nur in der Nähe von bekannten Landmarken möglich, auf hoher See sieht man aber in 360 Grad nur Wasser. In einem anderen Thread haben wir gelernt, dass dabei nur knapp 5 km und selbst aus einem erhöhten Ausguck nur ca. 20 km bis zum Horizont zu überblicken sind.
Insofern beginnt die hohe See schon sehr bald, wenn man die Küste hinter sich lässt.
Kopplenavigation in der Luftfahrt bedeutet nach meiner Meinung, durch möglichst genaue Rekonstruktion von Kurs und Geschwindigkeit bei exakter Erfassung der dabei verstrichenen Zeit, von einem bekannten Standort (Startplatz) auf die aktuelle Position zu schließen, bzw. durch möglichst genaue Einhaltung von Kurs, Geschwindigkeit und vorberechneter Zeit ein bestimmtes Ziel (Waypoint, Landeort) zu erreichen. Eine fortlaufende Überprüfung der Position auf der Luftfahrerkarte macht natürlich Sinn, entspricht aber nicht dem Grundgedanken der Koppelnavigation.
3. DV LuftBO § 5
Ausrüstung für Flüge nach Sichtflugregeln
(zu § 20 Absatz 1 LuftBO)
(1) Für Flüge nach Sichtflugregeln am Tage sind motorgetriebene Luftfahrzeuge wie folgt auszurüsten:
1. einem Magnetkompass,
2. einem barometrischen Feinhöhenmesser,
3. einer Fahrtmesseranlage und
4. einer Uhr mit Sekundenanzeige.
Ich wage zu bezweifeln, dass sehr viele ULs mit einer "eingebauten" Uhr mit Sekundenzeiger (Stoppuhr) ausgerüstet sind.
Michael
...meisst fäng man ja nach der prüfung mit kleinen runden an wie eine kleine katze...
erst im wohnzimmer rum - dann mal auf die terrasse - dann weiter in den garten - dann auch mal in nachbars garten usw usw....
ob es sinvoll ist oder nicht, gleich (alleine) ne reise ans andere ende des landes zu machen - darüber liesse sich mal wieder streiten - grins....
wie gesagt - ich halte das immer so - mach ne gute (denk ich) vorbereitung mit zeit - strecke und spritberechnung...habe dazu meine taucheruhr dabei (geht auch jede andere uhr mit nem drehbaren ring) und stelle die startzeit dann immer an dem drehbaren ring ein und so kann ich kurz und bündig (bei eingehaltenem kurs) mit der 2 fingermethode und der uhrzeit abschätzen wann ich eine meiner auffanglinien erreiche.
was auch toll ist - ich nehme immer mein radl-navi mit um die route aufzuzeichnen.....
im programm dazu (daheim auf dem pc) kann man ja ne schnelle routenberechnug machen - da hab ich gleich TC / entfernung / kurs auf der karte zur ansicht) :-)
naja jeder der nen schein macht - lernt was auffanglinien sind (auch wenn der FI in der praxis nur das navi anschaltet) und diese zu suchen / finden....alleine der ehrgeiz und das wissen "wo bin ich" sollte ansporn genug sein ohne das elektronische gerät auszukommen...
have fun
pille