Guten Abend,
ich habe eine bekannte Farbschwäche ( rot). Dahingehend kann ich mir die Farbtafeln sparen!
Nach meinen Informationen:
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Bei der Erstuntersuchung müssen Bewerber den Test nach Ishihara bestehen. Wenn sie diesen Test nicht bestehen, müssen sie erweiterte
Tests bestehen.(Anomaloskop oder Signallaterne) Ein nicht farbensicherer Bewerber kann als tauglich für Flüge nur am Tag beurteilt werden.
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kann ein Augenarzt dan Tagesflug erlauben ( reicht mir mit SPL) oder es gibt Augenärzte die Signallaterne anbieten.
kann mir hier jemand weiterhelfen?
Best regards
Rene
Moin Rene,
Kriterium und Details siehe AMC1 MED.B.075 Colour Vision, da sind auch weitere Tests aufgeführt.
Ich würde da einfach mal beim Fliegerarzt anrufen und fragen was er braucht, ich denke beim LAPL Medical kann er das selbst entscheiden
Such dir einen Fliegerarzt der selber fliegt, der kennt dann die Methoden. Letztens hat ein Kollege auch die alternativen Farbtests nicht wirklich gut bestanden und dann ist der Arzt mit ihm auf einen Flugplatz wo sie noch eine Signalpistole haben und hat Sterne schiessen lassen - das ging dann. In welcher Gegend suchst du?
Hi,
ich habe auch Probleme, die Zeichen auf den Farbtafeln zu erkennen. Meine Erfahrung dazu: Wenn Du nur UL fliegen möchtest, ist das kein Problem, da wir ja eh nicht in der Nacht fliegen dürfen. Ansonsten wird das im Medical halt vermerkt und gut ist es.
Bei mir ist es sogar so, daß ich weniger Fehler mache, wenn die Tafeln unter Tageslicht liegen. Bei den üblichen Geräten mit einer Lampe mache ich mehr Fehler.
Viele GrüßeSiggi
sikabs schrieb:War bei mir auch so, bei Sonnenlicht am Fenster habe ich dann mit Mühe und Not alle geschafft, davor waren zwei Tafeln problematisch.
Bei mir ist es sogar so, daß ich weniger Fehler mache, wenn die Tafeln unter Tageslicht liegen.
Hallo,
vielen Dank für eure Nachrichten.. Ich suche einen Fliegerarzt in Sachsen-Anhalt/ Harz. Leider waren bisher alle Nachfragen die gleiche Aussage - Augentest
bei Nachfrage der Augenärzte haben alle nur die Farbtafeln. Ich frage mal nach ob das für UL trotzdem geht da ja eh nur bei Tageslicht genutzt werden darf.
Vielen Dank
Hi,
ich habe einen Fliegerarzt in Wolfsburg, den Dr. Telle. Bei ihm war es kein Problem, bei den Farbtafeln zu sagen: "Können wir überspringen, wäre reines Ratespiel bei mir, da Farbsehschwäche." Das Medical wurde problemlos erstellt. Ansonsten gibt es noch einen in Goslar, der recht verständnisvoll ist. Bei ihm habe ich das bei Tageslicht mal versuchen dürfen.
Ansonsten mach Dich nicht verrückt. Wir dürfen eh noch nicht in der Nacht fliegen, und da ist es relevant.
Viele Grüße
Siggi
Moin,
also ich habe das gleiche Problem mit den Farben und habe bei meinem Fliegerarzt auch keinerlei Probleme gehabt, allerdings kommt Er auch heute noch mirt diesen Tafeln an und macht sich einen Spaß daraus.
Mein Fliegerarzt schickt allerdings jeden Brillenträger, ich trage auch eine Brille, bei der Erstuntersuchung zu einem Augenarzt und der widerum sagte zu mir, mit meiner Farbblindheit dürfte ich zwar fliegen, aber keinen Taxenschein machen was ich ja sowieso nie machen wollte.
Übrigens wurde mein Fliegerarzt und ich hier in diesem Forum genau deshalb mal von einem gewissen Zahnarzt als Betrüger hin gestellt, aber dem haben sie anscheinend auch den letzten Zahn gezogen, kann aber auch sein, daß Er jetzt der Dorfscheriff von Lauterbach geworden ist und Falschparker auf schreibt.
Hallo,
ich habe nächsten Mittwoch einen Termin in Wolfsburg. Ich bin gespannt.
Vg aus dem Harz.
Bei Rot-Grün Fehlsichtigkeit bekommst Du (Gründe kann man streiten, ich nenne es Ableismus) VFR Tag Einschränkung, was bei UL und auch bei den meisten PPL Piloten keine Thema ist.
Willst Du trotzdem den Test versuchen ist die Prozedur wie folgt: Wenn Du durch den Ishihara-Test fällst (soll ja Taktiken geben, wie man die wenn man grenzwertig ist besser lesen kann) kannst Du einen Anomaloskop-Test machen. Der wurde aber kürzlich so weit verschärft, dass Du nicht nur verlässlich Farben auseinander halten kannst (geringe Streuung), sondern auch genau die gleiche a*Rot + b*Grün = Gelb-Mischung haben musst, wie "Normalsichtige" (was komplett irrelevant für die Unterscheidung von Rot und Grün ist, sondern angibt, wie hell Du Rot und Grün wahr nimmst, mir ist auch kein Unglück bekannt wo irgendwie die "korrekte" Gelbmischung aus Rot und Gün ein Faktor war -- falls es das gibt, bitte posten).
Wenn Du da durch fällst kannst Du zum Laternentest nach Beyne, Holmes oder Wright, die gibt es in Köln, in Zürich und in London. Den in Köln hatte ca. die Hälfte der "Normalsichtigen", ca. 10 oder 20% der Grün-Schwachen und kaum einer der Rot-Schwachen bestanden. Weil das aber wohl zu viele Grünschwache bestanden hatten, wurden die Testbedingungen verschärft (auch hier ist mir nicht bekannt, dass es irgendeinen Grund dafür gab), wie viele "Normalsichtige" den jetzt noch bestehen ist unbekannt. Wie die Chancen bei den anderen Tests sind kannst Du im Detail hier durch lesen:
https://www.researchgate.net/publication/7847948_Color_vision_tests_for_aviation_Comparison_of_the_anomaloscope_and_three_lantern_types
Welchen Laternentest kannst Du Dir aussuchen, wenn Du Lust auf Reisen hast, kannst Du auch alle Drei machen, und auch beliebig oft (aber ich glaube nur alle 6 oder 12 Monate) wiederholen.
Weil die unterschiedliche Farbtöne haben hat man mit Grünschwäche oder Rotschwäche bei den jeweiligen Tests unterschiedlich gute Chancen. Ich würde vermuten, dass man mit Grünschwäche allgemein bessere Chancen hat, weil man mehr Grünrezeptoren hat. Ishiharatests sehen bei unterschiedlichem Kunstlicht natürlich unterschiedlich aus, wie genau wird vom Spektrum der verwendeten Druckfarbe und Beleuchtung abhängen.
Den "Proven Ability" Test gibt es m.W. nach nur in den USA.
Wenn Du eine Protanopie hast, also überhaupt keine roten Rezeptoren dann kannst Du keinen Farbsinntest bestehen. Aber dann würdest Du auch wirklich kein Rot und Grün auseinander halten können.
Du hast also zwei Möglichkeiten:
1. Du nimmst hin, dass es mit Nachtflug und IFR nichts wird, bzw. Dir ist das egal. Dann must Du nichts machen, wenn Deine Augen sonst OK sind kannst Du VFR-Tag fliegen (Scherz bei der Sache: Du darfst sogar einäugig fliegen, auch IFR und Nacht).
2. Du willst eine PPL (oder mehr) machen, und dazu Nachtflug oder IFR (und hast die Kohle dafür bzw. einen Platz der auch nachts auf ist) oder Dir ist das aus Prinzip wichtig. Dann würde ich persönlich mich auf den am besten geeigneten Test konzentrieren, diesen irgendwie simulieren und bis zum Umfallen üben. Aber aufpassen, die wahrgenommene Farbe hängt ab von der Spektralzusammensetzung, Du sieht das für Normalsichtige "gleiche" grün auf dem Monitor ggf. anders als beim Laternentest. Bei einer Fehlsichtigkeit bist Du ja trotzdem Trichromat, Du nimmst halt die Farbtöne und Farbkontraste anders wahr, kannst aber prinzipiell die Farben unterscheiden. Ishiharatests sind so gemacht, dass die vielen kleinen, unterschiedlich hellen Punkte Dein Gehirn so stark wie möglich verwirren, damit Du die nicht oder falsch erkennst, wenn Du Farbkonstraste nicht so gut erkennst. Und jetzt weiche ich von der überwiegenden Meinung ab: Zu einem gewissen Grad kannst Du (meine Meinung) trainieren, auch kleine Farbkontraste wahrzunehmen, insbesondere in Bezug auf besondere Tests. Wenn es einen Test gibt, den die Leute ohne Vorbereitung zu 10% bestehen, dann wird man die Chancen mit Vorbereitung erhöhen können. Online gibt es viele unterschiedliche Tests, ein virtuelles Anomaloskop (achtung, liefert andere Ergebnisse als das echte), Ishihara Tests, und Tests wo Du kacheln sortieren musst. Du wirst sehen, wenn Du die ein paar Mal konzentriert gemacht hast wirst Du besser darin.
Eine Frage deren Antwort mir unbekannt ist und den mir auch eine Fliegerärztin nicht beantworten konnte ist, ob man die VFR-Tag Einschränkung eines Ishiharatests später noch mal durch einen Laternentest weg kriegen kann oder ob man den Laternentest bei der Erstuntersuchung gleich machen muss.
Und jetzt noch mal meine Kritik an der Sache:
1. Das Menschliche Auge ist nicht ohnehin nicht geeignet, Rot und Grün sauber auseinander zu halten, einfach weil die Evolution es bevorzugt hat, uns ganz viele Grünrezeptoren zu geben, und die Grün- und Rotrezeptoren im Wellenlängenspektrum sehr nah aneinander zu legen. Rot und Grün als Signalfarben sind ungeeignet, haben sich traditionell aufgrund der Farbstoffe der Natur ergeben. Blau ist eine viel geeignetere Kontrastfarbe, gerade bei schlechten Lichtverhältnissen.
2. Farbsehen ist nicht notwendig. Man wird in der Praxis bei einem 10m breiten Flieger in 1km Entfernung nicht auseinander halten können wo Rot und Grün ist und darauf sicherheitsrelevante Entscheidungen aufbauen können. Einzige Anwendung sind die Laternen auf dem Turm wenn bei Nacht die Funke ausgefallen ist. Kaum Praxisrelevant, lässt sich anders lösen, und wenn, dann würde ein Proven Ability Test reichen. Für IFR komplett irrelevant. Einzig und allein kommen PAPI in Betracht, aber das wäre Rot-Weiss. Und auch hier: Proven Ability test.
3. Wäre Rot-Grün Farbsehen notwendig, dann wäre das nicht nur extrem fahrlässig (weil der Mensch halt nicht nicht gut im Erkennen von Rot-Grün Kontrasten, besonders bei schwachen/kleinen/kurz aufleuchtenden Lichtern ist), sondern dann könnte man auch die Farben so gestalten, dass "Farbfehlsichtige" davon eben nicht betroffen sind (wie Ampeln, wo man Rot und Grün auch mit einer Rot-Grün Anomalie auseinander halten kann; oder Gelb-Blau, was ein super Kontrast ist), letztlich betrifft das sehr viele Menschen (10% der Männer)
4. Es werden überhaupt keine realistischen Szenarien getestet. Ishihara und Anomaloskop sind rein medizinisch, von Interesse eigentlich nur für die Abstammungslehre (aber nein, Du kannst nicht herausfinden ob Du ein Kuckucksei bist, Ausnahme Du bist normalsichtiger Sohn einer fehlsichtigen Frau, die ist dann nicht Deine Mutter, oder Du und Deine Partnerin sind fehlsichtig vom gleichen Typus, und ihr habt eine normalsichtige Tochter -- die hätte dann einen anderen Vater). Und auch die Laternentests sind reine Labortests ohne Praxisrelevanz. Wären die praxisrelevant dürfte ja die nicht bestehende Hälfte der Normalsichtigen (nach Verschärfung vermutlich mehr) nicht fliegen, und es müsste reihenweise Unglücke wegen nicht erkannter farbiger Lichter geben.
5. Ich persönlich halte das teils für Ableismus. Man versucht es nicht, sondern die Denkweise ist "Die Augen sind nicht normal, also ist das anspruchsvollere Fliegen nicht erlaubt". Teils mag das aus der Seefahrt kommen, wo man anhand der Positionslichter erkennen musste, in welche Richtung ein anderes Schiff fährt.
P.S.: Editiert, damit das als Ressource besser lesbar ist, falls die Frage R-G Test noch mal auf kommt.
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