Moin,
Auf dem diesjährigen Fly In auf Föhr hatte ich ein sehr langen Gespräch mit einem Fliegerkameraden, welcher sich die Einspritzung und ein bigbore kit von einem Anbieter auf einen ULS hat bauen lassen.
Da ich mir die vielen tollen Videos des Anbieters gerne angucke, hat mich das Thema sehr interessiert. Der Umbau, >20k€, lief über den DaeC mit VVZ und dem ganzen Drum herum.
Wenn ich richtig erinnere war der Ablauf folgender:
Normalen, lauffähigen ULS abgeben, hatte wohl 1000h, befunden, leider hatten Motorgehäusehälfen gerieben.
Wurden gegen chinesische Nachbaugehäuse ersetzt, Preis ca. 3000€
Gehäuse ausspindeln, Kurbelwelle verschweißen, Motor wurde tip top aufgebaut.
Motor lief sehr gut, fing aber an an der Gehäusetrennstelle zu ölen. Dies wurde dem Eigner zuviel also zurück zum Aufbauer.
Nach Gesprächen gab es ein originales Rotaxgehäuse mit ca. 50 Stunden auf Kulanz.
Motor wurde wieder neu aufgebaut. Motor fing wieder an zu ölen. Das war der aktuelle Stand. Wie stark das ölen war habe ich nicht gesehen, es war so, dass man noch gut fliegen konnte, aber offensichtlich für einen gemachten Motor nicht hinnehmbar.
Fazit des Eigners Einspritzung ist super, bigbore lieber nicht.
Für mich war das Gespräch sehr ernüchternd.
Gruß Peter
Lieber Flugzeug gegen was schnelleres tauschen... Am Motor würde ich jedenfalls nicht rumfuhrwerken, das Risiko wäre mir einfach zu gross.
Chris
Hallo , es ist wie es immer ist ! Einen Motor zu sehr über seine Grundkonzeption hinaus zu beaspruchen geht in geringen Maße o. anders : bis zu einem bestimmten Punkt . wenn ich sehe das die Gehäusehälften nur mit 6 er Schrauben zusammengehalten werden lässt einen das schon grübeln u. stauen das es hält. Bei der 2. Gehäusebaureihe hat man da ja schon m. Passhülsen gegengesteuert. Wobei man mit dem 914 er die ..Geschichte schon ganz schön ausgereizt hat. Man hätte ja vom Hersteller her da x ein Stabileres Gehäuse ( siehe Käfer Scene ) bauen lassen , aber da spricht die Kapitalistische Gewinnsucht dagegen. Oder E - perf. hätte sich 1 stärkeres Gehäuse in China giesen lassen. Ich persönlich halte den 912 er ab 100 Ps für ausgereizt. Ist die D - . . PI nicht schon schnell genug ?
Spaggi schrieb:... sei mir nicht böse, aber was Du hier schreibst, zeugt davon, dass Dir die Konstruktionsmerkmale der Rotax-Motoren doch ziemlich fremd sein müssen.
Wobei man mit dem 914 er die ..Geschichte schon ganz schön ausgereizt hat. Man hätte ja vom Hersteller her da x ein Stabileres Gehäuse ( siehe Käfer Scene ) bauen lassen , aber da spricht die Kapitalistische Gewinnsucht dagegen.
PS werden von der Wirkung bei Fliegern gern überschätzt, da die Geschwindigkeit sehr stark von der aerodynamischen Güte des Flugzeugs u viel weniger von der Leistung abhängt.
Bristell mit RG u 915 is ist zB langsamer wie VL3 mit 912uls oder sogar Pioneer 300, da die vielen Nieten u der grosse Flügel die Mehrleistung aufbrauchen.
Oder bei Virus zu Remos GX sieht man es auch sehr deutlich. Eine Remos mit dem sehr dicken Flügelprofil (dafür sehr gutmütig) wird auch bei 10 PS mehr kaum an Geschwindigkeit zulegen u nicht ansatzweise an eine Virus mit 100 PS rankommen.
Somit wenn man deutlich flotter sein will, empfiehlt es sich ein entsprechendes Flugzeug auszuwählen.
Bei der Steigleistung wird es anders aussehen, aber da würde ggf auch ein Verstellprop helfen um die Motorleistung auch abrufen zu können. (falls noch nicht vorhanden)
Nur zu Erfahrungen mit big bore kit kann ich leider nichts beitragen.
Cu
Moin,
ich habe ein Big-Bore von Edge an meinem 912 verbaut und bin mit VVZ unterwegs.
Das "kleine" Kit kommt ohne Arbeiten am Gehäuse aus, das "große" geht schon sehr dicht an das technisch Machbare am Zylinderfuß. Mit dem kleinen Kit sollen 115PS rauskommen, was ich aber bezweifle, da auch der normale 912 nicht die vollen 100PS ohne weiteres erreicht ( Airbox etc ). Aber so um die 10PS Mehrleistung macht das Kit vermutlich schon.
Der 912 ist ein clever gebauter Motor mit leichten Schwächen in der Ausführung. Durch die Festwinkelzündung zündet er nur bei Drehzahlen über 5000 U/min korrekt, darunter zu früh. Wenn man den Motor unter Last mit zu wenig Drehzahl quält, arbeitet er gegen sich, was zu dem Problem mit dem Gehäuse führen kann.
An meiner FK9 passiert folgendes: ohne BBK und den Propeller so eingestellt, das die 5200U/min bei Startleistung nicht unterschritten werden, ist bei etwa 170km/h Schluss mit Vortrieb, da der Propeller mit seiner flachen Pitch aerodynamisch ans Limit kommt. Jetzt könnte man einen Verstellpropeller anbauen oder das BBK. Ich kann mit BBK deutlich steilere Pitch am Propeller haben und dennoch die 5200U/min beim Vollgas einhalten. Ergebniss: gleicher Startlauf und Steigflug wie mit flacher Pitch, aber fast 200km/h Reise ohne das Gewicht und die Komplexität eines Verstellprops. Die 200km/h erreicht die FK9 auch mit 100PS, aber dann hat sie nur 4900U/min beim Start und steigt schlechter.
Der Anbau des Kits ist relativ einfach, die Teile haben eine Top-Qualität und wie immer: jede Modifikation ist ein Risiko, das nur begrenzt eingefangen werden kann. Der Mehraufwand an Kontrolle etc sollte nicht unterschätzt werden, ebenso der Aufwand für die Eintragung. Für Clubs würde ich definitiv abraten, sich ein BBK anzuschaffen, es gibt immer ein paar Grobmotoriker, die alles kaputt bekommen und das BBK nutzt die Reserven der Motorkonstruktion weiter aus als der normal Motor.
Gruß Raller
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