Feine Risse im Gelcoat

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,

    kennt jemand dieses "Schadens"-Bild?


    Mir hat jemand am Platz gesagt das seien Risse im Gelcoat (zieht sich im Prinzip über die gesamte Flügelvorderkanten, man siehts aber eigentlich bei genauem Hinschauen). Da wo der weiße Streifen ist, war ein Klebeband darüber.

    Kann man sowas reparieren? Oder muss dafür der Gelcoat komplett runter und neu aufgetragen werden, was sich irgendwie teuer anhört? Ich finde via Google nur Yachten und Motorboote...

    Viele Grüße
    Thomas

  • Ja, kenne ich aus dem Yachtbereich und ja, das sind extrem teure Reparaturen wenn man das machen lassen will.

    Meines Wissens gibt es für die allermeisten Flugzeuge keine Möglichkeit eine Reparatur durchzuführen, so dass hinterher eine Lufttüchtigkeit wieder möglich ist = meines Wissen heisst die "Reparatur" Flügel runter, schreddern als Sondermüll und neue Fläche vom Hersteller mit Bescheinigung kaufen.

  • Sowas lässt sich leider nur mit komplettem runterschleifen des Gelcoats und neuem Lackaufbau machen.

    Ja, das ist leider nicht billig. Für ein Segelflugzeug liegt die Aktion bei ca. 10-20000€ nach Größe und ausführendem Betrieb.

    Falls Du es in Erwägung ziehst: danach bitte PU oder Acryl Lackierung wählen. Das lebt deutlich länger und ist einfacher auszubessern.

    MikeMarkus schrieb:
    meines Wissen heisst die "Reparatur" Flügel runter, schreddern als Sondermüll und neue Fläche vom Hersteller mit Bescheinigung kaufen.

    Das ist glücklicherweise nicht so...

  • Steffen_E schrieb:
    Das ist glücklicherweise nicht so...
    Bei Segelflug kenne ich Reparaturanleitungen für Flügel die eine Lufttüchtigkeit erlauben, hast du mal einen Link wo es eine Reparaturanleitung unter Erhalt der Lufttüchtigkeit  für Motorflugzeuge gibt? Zelle und Anbeuteile ja, aber aerodynamische Fläche? Mir ist nur die Anleitung von Cirrus bekannt und die ist ein heftiges Kaliber.
  • mag sein, dass Cirrus eine eigene Spezifikation geschrieben hat, vielleicht auch, weil die Flieger für IFR sind oder was spezielles im Flügel vorliegt, Coppermesh im Lack oder so.

    Alles andere geht nach ganz normalen Standardverfahren für Reparatur und Wartung und ist Sache des durchführenden LTB. Findet sich dann im TBH oder Repair Maintenance Manual des Wartungsbetriebes.

    Und da wir hier ein Luftsportgerät haben, ist das noch mal eine andere Baustelle.

    Geschreddert wird da jedenfalls nichts.

  • MikeMarkus schrieb:
    Meines Wissens gibt es für die allermeisten Flugzeuge keine Möglichkeit eine Reparatur durchzuführen, so dass hinterher eine Lufttüchtigkeit wieder möglich ist = meines Wissen heisst die "Reparatur" Flügel runter, schreddern als Sondermüll und neue Fläche vom Hersteller mit Bescheinigung kaufen.
    Ne, ....oder je nach Flieger würde ich mich gerne um die Mülltonne kümmern 😀

    Sofern die Gelcoat Risse nicht durch strukturelle Überbeanspruchung entstanden ist ist erstmal alles gut. 

    Profis können das lokal gut reparieren, wobei lokal immer optisch sichtbar ist. Kann aber Sinn machen um z.b vor Feuchtigkeit zu schützen. 

    Manche lassen auch den ganzen Flieger machen...ein Kumpel lässt gerade sein TMG in Polen lackieren. Größenordnung wie Steffen schon gesagt hat. 

    Aber wie immer:

    Vor dem Fummeln den Prüfer fragen 

  • Moin,

    oder erstmal den Hersteller befragen. Häufig kennen die dort schon Problem, Ursache und Lösung. Kleine Risse kann man eventuell polieren und auch größere Stellen aufarbeiten. Gelcoat runter und von dort aus alles neu ist sackteuer und vermutlich auch durch den Hersteller nicht gedeckt.

    Gruß Raller 

  • raller schrieb:
    Kleine Risse kann man eventuell polieren
    Die Risse auf dem Bild sicherlich nicht, die gehen auf das Laminat runter.
    raller schrieb:
    und vermutlich auch durch den Hersteller nicht gedeckt.
    Da hat der Hersteller nichts zu sagen, da das anerkannte Reparaturverfahren sind. Wär auch noch schöner, wenn der Hersteller einem das verbieten könnte. Er kann allerhöchstens ein besonderes Verfahren deklarieren, das zu beachten wäre, aber auch das nur, wenn eine spezielle Konstruktion/Aufbau vorliegt. zB Flügel in HM oder Gurte in Prepreg.

    Wenn mir Lackieren zu teuer ist, würde ich über folieren nachdenken. ggf. vorher ein Teil des Lackes schleifen um das Gewicht der Folie zu kompensieren.

  • Moin,

    eventuell war ich nicht präzise genug. Wenn etwas kaputt geht, besteht zumindest die Chance, das der Hersteller weiß, was zu tun ist. Von daher lohnt sich dort Fragen schon. Und vermutlich ( Konjunktiv ) sind bestimmte Methoden auch nicht immer das Mittel der Wahl für den Hersteller, auch wenn es Erfolg verspricht. Aus Erfahrung weiß ich, das großflächige Arbeiten an der Oberfläche kritisch gesehen werden können, da dort immer die Befürchtung im Raum steht, beim Abtrag Schäden zu erzeugen.

    Gruss Raller

  • raller schrieb:
    Aus Erfahrung weiß ich, das großflächige Arbeiten an der Oberfläche kritisch gesehen werden können, da dort immer die Befürchtung im Raum steht, beim Abtrag Schäden zu erzeugen.
    Keine Frage, zumal die Hersteller sicherlich ganz - ähm - interessante Erfahrungen mit Luftsportgerätebesitzern machen.

    Aber ein fachlich korrekte Neulackierung ist das Geschäft diverser Wartungsbetriebe, die können das und wissen worauf man achten muss. Dann wiegt das nachher auch nicht mehr als vorher.

Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Ja
51.2 %
Nein
48.8 %
Stimmen: 82 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 28 Besucher online.

Anzeige: EasyVFR