Frage an Experten zur Strömung an (Fowler?)klappen / abkleben mit Schlitzband

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo Steffen,

    genau das Band meine ich, dieses Band was auf einer Seite klebt und auf der anderen aufliegt, sodass alles schön beweglich bleibt. Ich ändere den Titel, danke für den Fachbegriff

    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo SambaXXL,

    Finger weg von der Landeklappe! Querruder und Landeklappen erfüllen bei deinem Flugzeug, und vielen anderen Flugzeugen auch, verschiedene Funktionen. Je nach Konstruktion der Klappe und des Ausfahrmechanismus kann abgeklebt werden oder nicht. In deinem Fall nicht abkleben! So wie ich die ausgefahrenen Klappen beurteile, öffent sich ein nicht unwesentlicher Spalt beim Ausfahren der Klappen. Der ist nicht nur gewollt sondern für die Stabilität, i. B. beim Ausflairen wesentlich.

    Wenn Du über Aerodynamit bzw. warum Fliegt ein Flugzeug etwas lernen willst dann gehe auf meine HP www.hkk-edv.de

    Aus gegebenen Anlaß (nicht dein Beitrag) werde ich das Thema "Strömungsabriss" - obwohl es keine Strömung im herkömmlichen Sinn gibt - irgendwann noch hinzufügen weil der Zusammenbruch der geordneten Druckverhältnisse am Flügelprofil ja elementar für die Flugfähigkeit und Flugsicherheit ist und diesen gilt es zu vermeiden!

  • Man merkt wer hier Segelflieger ist, wer nicht...und wer sich einfach ins Thema eingearbeitet hat :-)

  • Hallo GonzoFlieger,

    vielen Dank für deine Antwort Ich habe mir auch deine Seite schon angeschaut :-).

    Ich habe heute mal versucht ein aussagekräftiges Foto zu machen:


    Die blaue Linie, das verstehe ich nun (vielen Dank hier nochmal an alle erklärenden), ist die Luft wie sie durch einen der beiden Schlitze geht (Ich habe hier wohl einen spukhaften Doppelspalt ;-)). Die Rote Linie ist der Weg der Luft wie sie durch den oberen Schlitz geht, allerdings ist da nen ganz schöner Knick drin zu Beginn, die Luft muss quasi erstmal 90° nach oben um eine scharfe Kante hinter der noch ein Holraum ist um wieder am oben Schlitz rauszukommen... na gut, die Druckdifferenzen werdens schon richten. Jedenfalls ist der Weg der roten Luft keineswegs "smooth" oder so. Wie auch immer, ich lass es sein :-)

    Was ist mit Höhenruder und Seitenruder? :-) 

    Viele Grüße
    Thomas

  • Hi Thomas,

    die Frage ist ja immer was will man letztlich erreichen möchte.

    Bei deinem Querruder (im Prinzip auch beim Höhen & Seitenruder) möchtest du ja grob gesagt nur kurzzeitig ein Drehmoment erzeugen. Ansonsten über einen möglichst großen Geschwindigkeitsbereich viel Auftrieb bei wenig Widerstand haben. Die Folie am Querruderspalt hilft dir dabei möglichst aerodynamisch sauber zu sein

    Bei den Landeklappen möchtest du möglichst lange Auftrieb haben, brauchst dabei aber kleinen großen Geschwindigkeitsbereich und der Widerstand ist auch eher nicht das Thema. Was du da bei deinem siehst ist die Lösung, wie man sehr definiert in einem Bereich "hinten am Flügel" laminare Strömung sicher stellt

    Oder kurz: Die Frage was gebraucht wird ist zwischen Rudern und Flaps unterschiedlich

    Grüße

    Jens

  • SambaXXL schrieb:
    Ich habe heute mal versucht ein aussagekräftiges Foto zu machen
    Uiuiui, eine Doppelspaltklappe auch noch.

    Da würd ich selbst in Nerdistan die Finger von einer Abdichtung weglassen. Zu viele Parameter...

    francop schrieb:
    Man merkt wer hier Segelflieger ist, wer nicht...und wer sich einfach ins Thema eingearbeitet hat :-)
    Ja, das auch.... :sic:
  • Hallo SambaXXL,

    es gibt keine Luftströmung so wie das allgemein gelehrt wird und wie das deine Linien zeigen sollten. Die Luft steht, das Flugzeug bewegt sich. In meinem Bild ist jeder Punkt  ein und dasselbe Luftpartikel, das Partikel wandert von unten nach oben in einer bestimmten Zeit. Es sind praktisch Zeitrafferfotos übereinander gelegt wobei die Kamera am bewegten Flügel fest montiert wäre. Druck breitet sich in alle Richtungen aus. Entsteht ein Loch in einem Druckbehälter pfeift die Luft geradlinig heraus. Der Flügel ist die Wand des Druckbehälters. Jetzt kommt plötzlich (durch die scharfe Kante) ein Loch in der Wand daher (Klappenspalt). Das Partikel strömt (das ist die einzige Bewegung der Luft die wirklich man als Strömung bezeichnen könnte) die kurze Strecke von unten nach oben durch den Spalt. Mission erfüllt - nichts weiter. Der Spalt schließt sich weil der Flügel sich weiter bewegt (gesehen aus der Sicht des einzigen Luftpartikels). Das Partikel hat also nur einen kurzen Weg von unten nach oben auf seiner kürzesten Bahn, also geradlinig zurückgelegt (vereinfacht). Es war vorher unten, jetzt ist es oben, es hat nur seine Position in Y-Richtung verändert. Es fließt nicht um eine Ecke oder so, nur von unten nach oben.

    Nun gibt es neben der Bewegung des Luftpartikels noch die Bewegung des Flugzeugs. Grafisch übereinander gelagert ergibt das eine Gerade mit Steigung also eine Schräge, die das Partikel aber eben nur scheinbar zurücklegt. Zumindest muß der Spalt zunächst einmal eine Schräge sein weil der nahzu senkrechte Druckausgleich durch ein sich bewegendes Objekt (Flügel) hindurch muß.

    Und jetzt kommt noch die Grenzschicht dazu. Die Luftpartikel am Flügel werden etwas mitgerissen von der Flugzeugoberfläche. Also eine zusätzliche Bewegungskomponente, die das oberflächennahe Luftpartikel betrifft. Das überlagert den senkrechten Druckausgleich etwas die so zu einer Kurve wird (aerodynamische Form). Der Weg des Partikels ist nun nicht mehr ganz geradlinig sondern auf dem Weg von unten nach oben gekrümmt. Aerodynamische Formen entstehen durch Überlagerung der verschiedenen Bewegungen (Druckausgleichsrichtung, Bewegung des Körpers und der Grenzschicht - turbulent oder laminar). Je nach den Geschwindigkeiten und anderer Parameter ergeben sich so verschiedene aerodynamisch günstige Körper bzw. Oberflächenkonturen.

  • GonzoFlieger schrieb:
    es gibt keine Luftströmung so wie das allgemein gelehrt wird und wie das deine Linien zeigen sollten
    Bitte lass es, das verwirrt doch nur. Es ist für das Flugzeug eine Strömung. Alles nur eine Frage des Koordinatensystem, die zwar die Geschwindigkeitsbetrachtung ändert, aber nicht das Ergebnis.

    Und Strömung als Strömung zu deklarieren (Bezugssystem Flugzeug) macht die Auftriebsentstehung leichter zu verstehen. Die gesamte Wirbelsystemerkennung, Widerstandsverständnis für reibungsfreien Widerstand und Reibungswiderstand und vieles mehr sind einfach viel schwieriger zu verstehen.

  •  In unserer Atmosphäre gibt es immer H und T auch wenn sie sehr schwach sind. Absolute Windstille ist nicht möglich daher strömt also immer was. 

  • Belchman schrieb:
     In unserer Atmosphäre gibt es immer H und T auch wenn sie sehr schwach sind. Absolute Windstille ist nicht möglich daher strömt also immer was. 
    gerade bei H und Ts gibt es absolute Windstelle- Siehe Nullstellen von Vektorfeldern. Nur in der Natur ist nichts perfekt. Auch auf Grund Bildung lokaler und überlagender Windsysteme
    GonzoFlieger schrieb:
    es hat nur seine Position in Y-Richtung verändert.
    nein. es wurde nämlich schon vorher von der gesamten tragflächenlänge beeinflusst.

    und luft als ruhend oder flugzeug als ruhend zu betrachten ist egal. Siehe auch relativitätstheorie. ;)

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