Moin zusammen, gibt es eigentlich auch zertifizierte Thermostate für den rotax? Ich denke für unseren Moses könnte das ganz sinnvoll sein.

Gruß Kurt

Moin,

schön, das es eine Lösung für das Problem gibt. Ich habe aber noch ne Frage hinten dran: kann im Zweifelsfall nicht ein Prüfer den Einbau und die Funktion bestätigen und in die Ausrüstungsliste eintragen? Franz verkauft ja auch zertifizierte Motoren, somit macht der Hinweis auf die nicht zertifizierte Version eines Teiles schon Sinn. Aber bei einem UL?

Ich habe in meiner FK9 den Ölkühler durch einen ÖL-Wasser-Wärmetauscher ersetzt und das Ganze meinem Prüfer vorgestellt. Der hat ja dazu gesagt, ebenso der Musterbetreiber ( wäre aber wohl nicht notwendig gewesen ). 

Und damit ist es dokumentiert und abgestempelt.

Gruß Raller

Kurt C. Hose schrieb:
gibt es eigentlich auch zertifizierte Thermostate für den rotax? I

selbst wenn es zertifizierte gibt, können sie nur eingebaut werden wenn es vom MoSe Hersteller vorgesehen ist.

Es ist aber keine große Aktion ein Thermostat per Minor Change in den MoSe zu bringen.

raller schrieb:
Der hat ja dazu gesagt, ebenso der Musterbetreiber ( wäre aber wohl nicht notwendig gewesen ). 

Ich denke schon, dass der Prüfer allein nicht reicht. Es ist immerhin eine technische Änderung gegenüber dem Gerätekennblatt

raller schrieb:
ch habe in meiner FK9 den Ölkühler durch einen ÖL-Wasser-Wärmetauscher ersetzt

@Raller
Moin Raller,

kannst Du etwas mehr zu dem ÖL-Wasser-Wärmetauscher berichten? Hört sich interessant an.
Vielen Dank vorab

Oliver

Hallo Steffen,

kannst du das mit dem Gerätekennblatt noch etwas genauer ausführen?

Hallo Olli,

ich habe das Problem gehabt, das meine FK9 zu kalt lief und ewig brauchte, um warm zu werden. Es ist ein Wärmetauscher, der so auch in der C42 eingebaut ist. Er ersetzt den Ölkühler und das Ölthermostat. Nach dem Anlassen erwärmt das Wasser das Öl mit auf, da es schneller warm wird. Danach pendelt sich die Temperatur so ein, das das Öl etwa 10-15 Grad wärmer ist als das Wasser. Durch den Wegfall des Ölkühlers verkleinert sich die Kühlerfläche, aber insgesamt läuft mein Motor trotzdem eher auf der kalten Seite, daher passt das.

Gruß Raller

Versteh das bitte als Disclaimer:
Das ist jetzt die ganz formale Sichtweise, nach der gefragt wurde.
Wenn man so nachfragt, muss man das auch so sehen.

Das Luftfahrzeug ist über das Gerätekennblatt definiert.

Jede konstruktive Änderung oder Änderung der Systemausstattung wie auch Kühlluftführung, Kühlsystem, elektrisches System, Motorleistung, ... ist eine Änderung am Stück und das Luftfahrzeug entspricht dann nicht mehr dem Muster.

jetzt kann man sich die Frage stellen, ob man so genau nachfragen will und sicherlich kann man manche Änderung am Stück machen ohne formal eine Änderung zuzulassen.
Sicherlich kann einem der Prüfer auch den Rücken dabei freihalten und sicherlich kann man einiges machen wie man will.

Einiges ist dabei bei den ULs etwas in der Grauzone und ULs haben da teilweise etwas geringere Möglichkeiten als Segelflug und Motorflug über die Standard Changes.

Wenn man aber nach der genauen formalen Situation fragt, ist das so.

Überleg Dir also erst mal ob Du formal fragst, oder ob Du Dir sagst, dass es mit dem Prüfer schon passt.
Solange Du das Flugzeug nie wieder verkaufst und keinen Unfall hast, ist das ja auch egal.

Beim Verkauf könnten aber Fragen auftreten, aber das wäre ein Käufer, dem man das UL einfach nicht gibt ;-)

Beim Unfall... muss jeder selbst wissen wie viel Sorgen er sich macht, dass ausgeschlossen werden kann, ob die Änderung kausal war.

Wie man es lebt liegt also durchaus daran, auf welche Seite man den Aufwand im schlimmsten Falle legen möchte.
Will man aber die juristisch absolut unangreifliche Situation haben, muss man zwingend alles über Änderung am Stück fahren, wenn es nicht bereits als Bauvariante vom Muster vorgesehen ist.

Ich persönlich: mache es teils so, teils so.

Den Wärmetauscher muss man dabei ganz konsequent formal betrachtet als Änderung am Stück sehen, ein Thermostat, das vom Muster nicht vorgesehen ist, ebenfalls.
Aber ehrlich, da kräht (heute) kein Hahn nach, aber ob das in Stein gemeisselt ist, sagt Dir auch keiner.

Hallo in die Runde,

wie bereits von Ralf empfohlen und von mir beschrieben, hat Breezer mir ein Einbau Zertifikat zu kommen lassen für den ROTAX 10700 Thermostat. Der gilt  für alle BREEZERS.

Dieser muss von einem Kl.5 Prüfer abgenommen werden.

Alle Teile sind bereits bestellt und werden dann so bald als Möglich ( Minus 10 Grad in der Halle!!! ) eingebaut. Über die Resultate werde ich dann natürlich auch Berichten.

Gruss,

Karl

Steffen_E schrieb:
Den Wärmetauscher muss man dabei ganz konsequent formal betrachtet als Änderung am Stück sehen, ein Thermostat, das vom Muster nicht vorgesehen ist, ebenfalls.

Das ist der Vorteil wenn man selber bei der Zulassung beteiligt war. Wenn ich das einbauen würde, schickt KFA  die Änderung/Erweiterung an den Verband und das war es. (Wir testen es natürlich vorher)

Oliver_K schrieb:
Das ist der Vorteil wenn man selber bei der Zulassung beteiligt war. Wenn ich das einbauen würde, schickt KFA  die Änderung/Erweiterung an den Verband und das war es.

Ja klar, aber das ist auch so kein Zauberwerk, muss halt nur gemacht werden.

Ich bin bei meinem Einsatzprofil nicht 100% glücklich mit dem Wärmetauscher.
Mir scheint der Tauscher zu klein, Wasser ist bei 100-110° kühl genug, Öl aber an der Grenze.

Für die Reisefliegerei ist alles gut, aber beim Schleppen wird es knapp.

@  Steffen_E,

ich habe bei uns im Verein einige Flugzeuge beobachtet. Eben wegen der Probleme an meinem Flieger. Mit ist aufgefallen, dass es da verschiedenste Problemchen und oft mal′s recht simple Lösungen gibt.

Vorne weg das Prinzip der Strömung. Daumenregel = 2/3 Auslass und 1/3 Einlass. Soll heissen, die Öffnung vorne muss deutlich kleiner sein als die Auslassöffnung hinten an der Cowling. Weiter sollte noch ein bisschen Venturieffekt eingebaut werden, dann funktioniert das Ganze tadellos.  ==> Wenn Platz genug da ist!

Strömung ist ein verwöhntes Kind. Sie weint nicht, blutet nicht und schimpft auch nicht. Sie hört einfach auf zu arbeiten, wenn ihr etwas nicht passt.

Ich z.B. habe den Ölkühler direkt an der Cowling mit 1 - 2 mm Abstand zur Einströmöffnung verbaut. Soll heissen, die Strömung kann nur durch den Kühler. Daher immer nur kaltes Öl. Durch die recht grosse Öffnung hinten an der Haube, wird das dann  wegen dem "Sog" auch noch etwas verstärkt.

Eine neue Bristel z.B. hat genau das entgegen gesetzte Problem. ca 2 - 3 cm Abstand vom Cowlingeinlass zum Kühler. Ergebnis = Im Flug alles gut - weil Strömung relativ gut. Im Stand, Öl zu heiss, weil keine oder schlechte Strömung. Oder besser gesagt, verwirbelt und daher nur zum Teil durch den Kühler geführt. Das Meiste geht rechts und Links vorbei.

Eine Wild Thing, den Kühler aussen unter der Cowling befestigt. Kühlwirkung nahe Null, weil die Strömung auf den Kühler auftrift, total verwirbelt und daher nicht durch den Kühler strömen kann oder will. 

Eine C42 hat mit einem 5 - 6 cm Blechstreifen aussen, in Flugrichtung rechts senkrecht am Lufteinlass wie eine Luftschaufel für den Wasserkühler die Temperatur in den Sollbereich gebracht. Ist übrigens nicht die Einzige. Habe einige damit gesehen.

Ein weiterer Kollege mit einer Pioneer 300 konnte mit Gummistreifen als Dichtung oder Zwangsführung zwischen Cowling und Kühlereinlassbox beide Temperaturen um fast 15 Grad reduzieren.

Ich möchte damit sagen, dass es nicht immer der Kühler oder ein Thermostat ist. Manchmal helfen kleine Bleche, Kühler etwas hin und her bzw. vor & zurück bewegen, mit Gummidichtungen Übergänge besser gestalten oder zum Testen mal ein Streifen Klebeband anbringen. Manchmal zeigt es genau die Wirkung, die man sucht.

Gruss,

Karl