Erfahrung mit Hirth F23

Forum - Technik & Flugzeuge
  • Hallo,

    hat jemand hier Erfahrung mit dem Hirth F23 Motor?

    1) Ölsorte: Welches 2 Takt Öl könnt Ihr Empfehlen? Laut Betriebsanleitung dürfte das BLUEMAX 2-Takt-Öl recht gut sein, nur leider finde ich das nirgendwo im Internet. Gibt es da z.B. einen Online-Shop der dies anbietet?

    2) Mischungsverhältnis: In der Betriebsanleitung steht Mischungsverhältnis 1:80-100. Was ist nun besser für die Flugsicherheit? Lieber mehr Öl im Benzin für bessere Schmierwirkung, also 1:80? Oder lieber weniger Öl damit die Zündkerzen nicht aussetzen/verrussen? Wäre dann 1:90 ein guter Kompromiss?

    Welches Equipment könnt Ihr zum Öl/Benzinmischen empfehlen?

    3) Benzinqualität: Laut Betriebsanleitung soll man auch mindestens Benzin mit 95 Oktan (ROZ) verwenden. Könnt Ihr das so auch bestätigen?

    4) Standzeit: Was macht man mit dem Motor wenn dieser mal länger steht? Ist es empfehlenswert z.B. alle 4 Wochen den Motor für ca. 5 Minuten laufen zu lassen? Oder reicht es aus wenn man den Motor z.B. jeden Monat 10x per Hand durchdreht?

    Verharzt das (Rest-)Öl im Motor wenn dieser zu lange steht oder korrodiert der Motor im Inneren?

    Trennt sich das 2-Takt-Öl vom Benzin im Tank? Schüttelt ihr das Flugzeug vor dem Start durch damit sich das 2-Takt-Öl wieder mit dem Benzin im Tank mischt?

    5) Vor dem Start: Ist es empfehlenswert vor dem Start den Propeller durchzudrehen um damit den Motor zu “prüfen” ob da irgendwo was klackert oder kratzt? Oder sollte man generell 2-Takter nicht per Hand durchdrehen (da ja auch kein Sprit und somit Öl angesaugt wird).

    6) Abstellen: Wie stellt man den Motor am besten ab? Einfach Zündung ausmachen oder besser die Vergaser leer laufen lassen? Ich könnte mir vorstellen dass sich das Öl vom Benzin mit der Zeit trennt und somit sich der Vergaser ggf. mit der Zeit zusetzt!?

    Würde mich sehr über eure Erfahrung und Tipps freuen,

    Vielen Dank.

    Stefan

  • Moin Stefan,

    ich antworte einfach mal für alle 2-Takt Motoren und nicht konkret für den Hirth H23:

    1. Welche Spezifikation erfüllt das Bluemax? Es gibt für 2-Takt Öl die API TA, TB, TC, TD, ... je weiter hinten der letzte Buchstabe im Alphabet steht, desto besser.
      --> https://www.motor-oel-guenstig.de/schmierstoffe/2-takt-mischoel/?p=1
      Das Bluemax 2-Takt Öl gibt es wohl nur auf dem amerikanischen MArkt, es handelt sich um ein Öl der Qualität EG-D, was mit Jaso FD und API TC vergleichbar sein sollte.
    2. Für die Flugsicherheit und ein langes Motorleben würde ich sogar nur 1:50 anmischen. 1:100 kommt vom Umweltschutzgedanken. Hochwertigste 2-Takt Öle schaffen wohl auch 1:!00, aber das ist dann der Ritt auf der Rasierklinge, bei der die Reserven, die die synthetischen Öle bieten, wirklich bis zum Anschlag ausgereizt werden. Für mich ist 1:100 genauso sinnlos wie die Start-Stopp-Automatik im Auto, die den Motor mit heißem Turbo direkt an der Ampel an der Autobahnabfahrt abstellt.
      Zum Mischen würde ich einen 5L Kanister nehmen. Erst ein Liter Benzin einfüllen, dann das 2-Takt Öl einfüllen und dann weitere 4 Liter Benzin hinterher.
    3. In dem Benzin sollte möglichst wenig Ethanol enthalten sein, da der Motor wahrscheinlich auch längere Standzeiten haben wird. Bei uns am Platz mischen daher einige Piloten nicht mit Super95 sondern mit AvGas. Der hohe Bleianteil darin ist allerdings absoltes Gift für den Motor.
    4. Für meine 2-Takter benutze ich immer fertig angemischtes Alkylatbenzin (z.B. Aspen 2T), insb. wenn sie lange abgestellt werden sollen. Manche Hersteller nennen Alkylatbenzin auch "Sonderkraftstoff". Das Zeug enthält üblilcherweise auch kein Ethanol. Vorteil dieses Benzins ist, daß man sich das Panschen sparen kann, es wird bereits fertig angemischt angeboten, und das es mit wesentlich weniger Rückständen verbrennt als alles, was man selber anmischt. Damit betriebene 2-Takt Motore habe ich schon ohne vorherige Maßnahmen (Vergaser war noch voll) einfach für 3 Jahre in die Ecke gestellt und nach dieser Zeit sind sie problemlos angesprungen.
      Hochwertige 2T-Öle verharzen im Vergaser nicht so schnell. Motorkorrosion wird in erster Linie auch nicht vom 2T-Öl verursacht sondern vom Ethanol im Benzin. Auch Deine Angst vorm Trennen von Benzin und 2T-Öl im Tank bei langen Standzeiten gehört eher der Vergangenheit von vor 40 Jahren an, als man 2T-Gemisch nicht mit speziellem 2T-Öl sondern mit SAE30 Motoröl im Verhältnis 1:16 angerührt hat. 2T-Öl trennt sich nicht, bei SAE30 wäre ich mir selber auch nicht so sicher.
    5. Ich würde auf jeden Fall den Propeller durchdrehen, allein schon um die Kompression beim Vorflugcheck zu testen. Läßt sich der Propeller unterschiedlich leicht/schwer über den oberen Totpunkt der einzelnen Zylinder drehen, ist was faul.
    6. Wenn er für wenige Tage steht oder auch länger und Sonderkraftstoff im Tank ist, mache ich die Motoren einfach aus. Ist selbstgemischtes Benzin im Tank, würde ich die Vergaser leerlaufen lassen.

    Ich hoffe Dir damit ein wenig weitergeholfen zu haben. Bei uns am Platz ist mir aufgefallen, daß sehr viele 2T-Piloten wegen der Ethanol-Problematik im Tankstellenbenzin mit AvGas mischen und sich dadurch die Blei-Problematik an den Zündkerzen und im Motoröl einhandeln, weil ihnen Alkylatbenzin (für 4-Takter ohne und für 2-Takter fertig angemischt mit 2T-Öl) komplett unbekannt ist.

    Alkylatbenzin ist jedenfalls das am saubersten verbrennende Benzin, das ich kenne. Es verbrennt allerdings etwas heißer als die übliche 2T-Mischung, weshalb ggf. der Vergaser etwas fetter eingestellt werden muß.

    Nachtrag:
    Wenn ich das Datenblatt richtig lese, empfiehlt Hirth selber ein Mischungsverhältnis von 1:50.
    --> https://hirthengines.com/2-stroke-engines/23-series/

    Welchen Vergaser hast Du? Einen Schiebervergaser (Mikuni AS) oder einen Membranvergaser (Mikuni BS)?

  • Danke für deine ausführliche Antwort!

    Welchen Vergaser ich habe müsste ich erst noch nachschauen...

    cbk schrieb:
    2. Für die Flugsicherheit und ein langes Motorleben würde ich sogar nur 1:50 anmischen. 1:100 kommt vom Umweltschutzgedanken. Hochwertigste 2-Takt Öle schaffen wohl auch 1:!00, aber das ist dann der Ritt auf der Rasierklinge, bei der die Reserven, die die synthetischen Öle bieten, wirklich bis zum Anschlag ausgereizt werden. Für mich ist 1:100 genauso sinnlos wie die Start-Stopp-Automatik im Auto, die den Motor mit heißem Turbo direkt an der Ampel an der Autobahnabfahrt abstellt.
    Zum Mischen würde ich einen 5L Kanister nehmen. Erst ein Liter Benzin einfüllen, dann das 2-Takt Öl einfüllen und dann weitere 4 Liter Benzin hinterher.

    Ich denke bezüglich dem Mischungsverhältnis bin ich gespaltener Meinung:

    1:50 klingt bestimmt gut, da man ja davon ausgeht dass der Motor besser geschmiert wird, dennoch schreibt Hirth für den F23 und dem BLUEMAX-Öl ein Mischungsverhältnis von 1:80 bis 1:100 vor und dies denke ich nicht ganz ohne Grund. Für alle anderen Öle schreibt Hirth 1:50 vor.

    Ob der Umweltgedanke da eine Rolle spielt weiß ich nicht, mir ist aber auch nicht bekannt dass diese 2-Takter Umweltauflagen erfüllen müssten.

    Ich habe in diversen Kart-Foren ein bisschen gelesen und da wird das BLUEMAX-Öl als viel zähflüssiger im Vergleich zu no-name Ölen beschrieben. Im Internet schreiben welche dass zuviel Öl im Benzin auch wiederrum nicht so gut ist. Hier einige Punkte die gegen zuviel Öl sprechen (ich bin kein Experte, korrigiert mich bitte falls meine Meinung falsch ist):

    1. Zusetzung des Kolbens mit Ölkohle, kann zum Verkleben des Kolbenrings führen und dadurch erhöhtes Blow-By verursachen. Die Kompression und der Verbrennungsdruck sinkt dadurch was zu einem Leistungsverlust führen kann.
    2. Zusetzung des Auslasskanals und des Auspuffs mit Ölkohle: Verringerung des Strömungsquerschnitts für die Abgase und dadurch evtl. Leistungsverlust
    3. Ölkohleablagerungen an der Zündkerze kann zu Zündaussetzern führen
    4. Glühzündungsgefahr durch glühende Ölkohle im Brennraum
    5. Verschlechterung der Oktanzahl und Klopfgefahr durch zündenden Ölnebel im Gemisch
    6. Motor läuft heißer: Habe ich öfters gelesen, verstehe jedoch die Ursache nicht ganz. Ggf. kann es daher kommen dass das Öl-reichere Gemisch den Brennraum weniger stark kühlt als ein Überschuss an leicht verdampfendes Benzin. Vermutlich wirkt Ölkohle auch isolierend und verhindert dass der Kolben besser gekühlt wird?

    Meine nicht-Expertenmeinung:

    Ich denke es kommt auch sehr darauf an welche Belastung und Temperatur der Motor im Betrieb erfährt. In den Kart-Foren habe ich gelesen dass der F23 ein “relativ” großer Motor (521 ccm) mit “relativ” wenig Leistung (50 PS) im Vergleich zu Kart-Rennmotoren ist. Es ist außerdem ein Kurzhuber und die maximale Drehzahl nur um die 6500 U/min (im Vgl. dazu drehen manche Kart-Motoren um die 10.000 U/min).

    Ich denke im “Normalflug” ist der F23 relativ wenig belastet und man kann/könnte den Motor denke ich relativ “leicht” überdrehen da der Propeller keine allzugroße Last darstellt. Somit wäre die Drehmomentbeanspruchung und der damit verbundene Verbrennungsraumdruck und die Kolbenbeanspruchung auch nicht so hoch wie z.B. bei Kartrennen. Der Motor wird somit auch thermodynamisch weniger stark herausgefordert und ich denke dass ist jetzt der springende Punkt, hat man zufiel Öl im Gemisch, setzt sich der Motor mit Ölkohle zu, da einfach keine Temperaturen und Strömungen herrschen die das Öl so richtig durch den Motor jagen und somit den Motor schön sauber halten.

    *Ein Kommentar zur Start-Stop Thematik beim Auto bzw. wenn man ein Auto bei heißen Turbo abstellt: Bereits in den 1980ern führte z.B. Audi eine Zusatzwasserpumpe bei deren Turbo-Benzinmotoren ein um den Turbolader auch bei abgestellten Fahrzeug kühlen zu können.

    Zu 6) habe ich einen sehr guten Punkt hier gefunden: SD 1 Forum

    Zum Abstellen des Motors gebe ich immer ordentlich Gas und ziehe dann den Choke bis der Motor steht. So wird mit dem überschüssigen Benzin auch noch etwas extra Öl in den Motor gebracht, das zur Konservierung des Motorinneren dienen soll. Beim nächsten Start raucht es dann halt ein wenig … . 

    7) Doppelzündung: Ich habe gerade die Hirth-Information (Mitteilungs-Nummer 0065) durchgelesen, interessant finde ich dabei dass man die 2 Zündkreise nur bei Leerlauf testen soll und nicht länger als 10 Sekunden. Vermutlich kann es zum Ausfall des Zündkreises kommen da man diese denke ich kurzschließt beim Magneto-Check.

    Grüße,

    Stefan

  • Noch eine Ergänzung zum Kraftstoff, gilt prinzipiell für 2- und 4-Takter.

    Ich tanke seit Jahren nur Total Excellium Super Plus.

    Lt. Herstellerangaben wird KEIN Ethanol zugesetzt. Meines Wissens nach der einzige KFZ-Kraftstoff, bei dem der Hersteller das explizit zusichert.

    Quelle: https://www.total.de/produkte/kraftstoffe/excellium/excellium-super-plus

    Ich habe damit sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Uns preislich liegt er normalerweise sogar unter Aral Ultimate und Shell V-Power Racing...

    Gruß

    Andreas

  • Stefan89 schrieb:
    Welches Equipment könnt Ihr zum Öl/Benzinmischen empfehlen?
    Eine Mischsäule für 2T - Mopeds, wie sie vor einigen Jahren noch an jeder Tankstelle anzutreffen waren. Diese findest du im Auktionshaus mit den 4 bunten Buchstaben für unter 500,-

    Eine solche hatten wir in EDNK jahrelang im Einsatz.

    Vorteil: je größer die "angerührte" Menge, desto genauer lässt sich das Mischungsverhältnis einhalten. Die Betankung läuft völlig entspannt ab und ein Kabel mit Klemme (Potentialausgleich!) lässt sich leicht anbringen.  (Allerdings solltest du deren Lagerung zuvor mit deinem Platzbetreiber abstimmen)

    Zu deinen restlichen Fragen empfehle ich dir, mit dem Eigentümer* eines Eigenstarters (DG 400, Ventus CM, usw.) zu reden! Die fragwürdigen Ergüsse zum Betrieb von Kettensägen(!) bringen dich nicht weiter.

    *Ergänzung: Ideal wäre ein langjähriger Eigentümer, mit entsprechender eigener(!) Erfahrung mit 2T

  • Hallo Stefan,

    hier mal meine Vorgehensweise als Betreiber eines Hirth F33, dem kleinen Bruder des F23:

    Da das exotische Bluemax schwer zu bekommen und auch relativ teuer ist, benutze ich "normales" 2-Taktöl der bestmöglichen Spezifikation (ISO L-EGD, dann darf es auch günstig sein) in der von Hirth vorgeschriebenen 1:50 Mischung.
    Zum Abmessen benutze ich einen Meßbecher in passender Größe, das ist genauer als die Markierungen auf der Ölflasche.

    Falls der Motor noch Gewährleistung hat wäre es klug genau nach Herstellervorgabe zu mischen, im Schadenfall wir üblicherweise als erstes eine Kraftstoffanalyse zur Bestimmung des Ölgehalts gemacht...

    Ich tanke Super Plus, das hätte dann Reserven falls die teilweise zu lesenden Berichte stimmen, eine angesetzte Mischung würde mit der Zeit in der Oktanzahl sinken.
    Ich mische nicht vor jedem Flug frisch an.

    Falls der Motor länger als 1 Monat stehen soll wird er konserviert, dafür gibt es spezielle Öle die bei betriebswarm laufendem Motor über den Luftfilter eingebracht werden.
    Den Motor in Standzeiten nur kurz laufen zu lassen oder von Hand zu drehen bringt nur zusätzliche Feuchtigkeit/Kondensat hinein und schadet eher.

    Zur Konservierung gehört auch das Trockenlegen des Vergasers, da mit der Zeit die leichtflüchtigen Anteile im Kraftstoff verdampfen und eine zündunwillige "Brühe" entsteht.
    Schwimmervergaser haben dazu oft eine Ablaßschraube unten an der Schwimmerkammer.

    Ein gutes 2-Taktöl verharzt und entmischt sich auch nicht.

    Man kann den Motor vor dem Start von Hand durchdrehen, muss man aber nicht, ist ja kein 912er mit Trockensumpfschmierung.

    Einen 2-Takter stelle ich über die Zündung ab, ein  Abstellen über Kraftstoffmangel führt ja bei Mischungsschmierung auch zwangsläufig zu Ölmangel...

    Der meines Erachtens aber wichtigste Punkt ist die Überwachung und Einhaltung der Abgastemperatur (beim F23 auf beiden Seiten).
    Dazu kann es dann auch mal nötig sein die Vergaserbedüsung anzupassen, speziell wenn auch im Winter bei kalten Hochdrucklagen geflogen wird.

    Viel Spaß mit dem 2-Takter
    Thomas

  • cbk schrieb:
    Für mich ist 1:100 genauso sinnlos wie die Start-Stopp-Automatik im Auto, die den Motor mit heißem Turbo direkt an der Ampel an der Autobahnabfahrt abstellt.
    darf ich im Umkehrschluss schliessen, dass 1:100 komplett sinnvoll ist da eine Startstopp automatik den Motor auch nur dann schaltet, wenn der Turbo nicht zu heiss ist?


    Ansonsten bin ich der Meinung, man sollte die Handbücher des Herstellers einfach erstmal beachten, bis man gut begründete Abweichungen davon nimmt.

  • Steffen_E schrieb:
    darf ich im Umkehrschluss schliessen, dass 1:100 komplett sinnvoll ist da eine Startstopp automatik den Motor auch nur dann schaltet, wenn der Turbo nicht zu heiss ist?

    Ansonsten bin ich der Meinung, man sollte die Handbücher des Herstellers einfach erstmal beachten, bis man gut begründete Abweichungen davon nimmt.

    Zum ersten Punkt: Dann hat die Motorabschaltautomatik beim Hersteller Audi eine Macke. Die schaltet nämlich den Motor vor der roten Ampel direkt an der Autobahnabfahrt aus, selbst wenn man den Wagen vorher richtig heiß gefahren hat.

    Zum zweiten Punkt: Und das Handbuch des Herstellers Hirth sagt: 1:50

    Wenn wir jetzt mal von den No Name 2T-Ölen weggehen und uns Castrol und Liqui Moly zuwenden, finde ich bei beiden Herstellern für ihre TOP-Öle (Power1 Racing 2T und Motorbike 2T Synth Street Race) die Empfehlung 1:50 zu mischen und nur bei Liqui Moly die Option auch 1:100 mischen zu können.

  • Hallo Stefan!

    Stefan89 schrieb:

    hat jemand hier Erfahrung mit dem Hirth F23 Motor?

    Nein, obwohl mir der Motor vom Package und Datenblatt sehr gefällt.

    Ich kann alternativ in paar Infos zum Hirth 2704 beitragen, den ich gebraucht mit meinem Flugzeug gekauft habe. Ich kenn′ den Motor mittlerweile seit etwas über sechs Jahren, und hab damit ca. 350 Starts und etwas über 400h geflogen.

    1) Ölsorte: Welches 2 Takt Öl könnt Ihr Empfehlen? Laut Betriebsanleitung dürfte das BLUEMAX 2-Takt-Öl recht gut sein, nur leider finde ich das nirgendwo im Internet. Gibt es da z.B. einen Online-Shop der dies anbietet?

    Ich fliege ausschließlich mit dem Bluemax-Öl. Bestelle ich immer beim Hirth, entweder telefonisch, oder seit der neue Eigentümer die Homepage neu gestaltet hat, über das Kontaktformular auf www.hirthengines.com.

    Zu "Empfehlung" kann ich nichts sagen; ich kenne kein anderes Öl.

    2) Mischungsverhältnis: In der Betriebsanleitung steht Mischungsverhältnis 1:80-100. Was ist nun besser für die Flugsicherheit? Lieber mehr Öl im Benzin für bessere Schmierwirkung, also 1:80? Oder lieber weniger Öl damit die Zündkerzen nicht aussetzen/verrussen? Wäre dann 1:90 ein guter Kompromiss?

    Welches Equipment könnt Ihr zum Öl/Benzinmischen empfehlen?

    Ich mische es 1:100. Typischerweise Benzin im 20l-Kanister, dazu dann 200ml Öl anhand der Teilstriche auf einer 1l-Ölflasche abgemessen. Kanister umdrehen und kurz kräftig schütteln, dann in den Flugzeug-Tank umfüllen. Ich habe anfangs in durchsichtigen Kanistern gemischt, da sah man ganz gut wie sich das blaue Öl verteilt, und wann es durchgemischt ist. Einfach nur Öl ins Benzin schütten geht definitiv nicht, dann setzt sich das Öl am Boden ab!

    Unterwegs hab ich einen 1,5l-Minikanister aus dem Motorrad-Zubehör dabei. Da fülle ich ca. 1l Benzin, und 200ml Öl ein. Ein paar mal schütteln, denn in den Flugzeug-Tank umfüllen, und anschließend 19l Benzin hinterher. Ist auch so ähnlich in der "Bedienungsanleitung", die mit dem Bluemax mitgeliefert wird, beschrieben. Stichwort "vormischen".

    3) Benzinqualität: Laut Betriebsanleitung soll man auch mindestens Benzin mit 95 Oktan (ROZ) verwenden. Könnt Ihr das so auch bestätigen?

    Ich tanke meist Super-Benzin (also E5) von der örtlichen Tankstelle. Unterwegs wenn es sein muss auch UL91 oder (sehr selten) Avgas.

    4) Standzeit: Was macht man mit dem Motor wenn dieser mal länger steht? Ist es empfehlenswert z.B. alle 4 Wochen den Motor für ca. 5 Minuten laufen zu lassen? Oder reicht es aus wenn man den Motor z.B. jeden Monat 10x per Hand durchdreht?

    Ich versuche so alle ein bis zwei Wochen mal für mindestens eine Stunde zu fliegen... Manchmal sind die Pausen auch länger, wie z.B. in diesem Frühjahr. Da hab′ ich nichts konserviert, oder durchgedreht, etc.

    Ich lasse den Motor vor jedem Flug drei Minuten warmlaufen, wie′s im Handbuch seht.

    Verharzt das (Rest-)Öl im Motor wenn dieser zu lange steht oder korrodiert der Motor im Inneren?

    Trennt sich das 2-Takt-Öl vom Benzin im Tank? Schüttelt ihr das Flugzeug vor dem Start durch damit sich das 2-Takt-Öl wieder mit dem Benzin im Tank mischt?

    Ich schüttel mein Flugzeug nicht... Ich habe einen transparenten Tank, da hab ich bisher immer eine gleichmäßige Färbung vom Bluemax im Benzin gesehen, auch wenn das Fluzeug ein paar Wochen stand.

    "Flugzeug schütteln" ist zumindest beim Bluemax nicht zielführend. Das kannst Du mit einem transparenten Kanister mal ausprobieren, das bringt erst was wenn Du das Flugzeug beim Schütteln senkrecht oder kopfüber stellst.

    5) Vor dem Start: Ist es empfehlenswert vor dem Start den Propeller durchzudrehen um damit den Motor zu “prüfen” ob da irgendwo was klackert oder kratzt? Oder sollte man generell 2-Takter nicht per Hand durchdrehen (da ja auch kein Sprit und somit Öl angesaugt wird).

    Ich drehe den Propeller im Rahmen der Vorflugkontrolle immer von Hand durch. Da kann ich Propeller und Riemengetriebe von allen Seiten betrachten, bekomme ich ein Gefühl für die Kompression, und vermeide bei meinen hängend eingebauten Zylindern einen eventuellen hydraulischen Schlag, wenn mal durch einen undichten Vergaser Benzin in die Zylinder gelaufen sein sollte. War aber noch nie der Fall.

    6) Abstellen: Wie stellt man den Motor am besten ab? Einfach Zündung ausmachen oder besser die Vergaser leer laufen lassen? Ich könnte mir vorstellen dass sich das Öl vom Benzin mit der Zeit trennt und somit sich der Vergaser ggf. mit der Zeit zusetzt!?

    Ich mache einfach die Zündung aus. Die Kontrolle der Vergaser-Tasse gehört ja zu den regelmäßigen Wartungspunkten; da hat sich bisher noch nichts zugesetzt.

    Würde mich sehr über eure Erfahrung und Tipps freuen,

    Ich hoffe es hilft etwas, auch wenn ich zu genau Deinem Motor keinerlei Erfahrungen beitragen kann.

    Viel Spass und Freude mit Deinem neuen Fluggerät!

    PicNoir

  • Hallo Zusammen,

    erstmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

    Ich habe auch ein wenig im Internet nach einem Service Manual für den F23 gesucht aber nicht wirklich etwas gefunden.

    PicNoir schrieb:
    Ich lasse den Motor vor jedem Flug drei Minuten warmlaufen, wie′s im Handbuch steht.

    Interessant, im SD1-Betriebshandbuch steht, dass der F23 keiner Warmlaufzeit bedarf. Es ist daher auch kein Zeitraum für die Warmlaufzeit angegeben.

    7) Was mir noch einfällt: Wie und wie oft wartet Ihr den Luftfilter? Welches Öl sollte man dafür verwenden und mit was spült man den am besten aus?

    Vielen Dank,

    Stefan

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