Postbote schrieb:Noch nicht.
Jetzt geht hier das Theater wegen gewerblich und privat wieder los.
Ich bleibe dabei: TBO ist im UL-Bereich nicht bindend. Aus einer Überziehung (Betrieb des LFZ on condition) wird einem keine Versicherung einen Strick drehen können.
Chris
Die kann, wenn Du es mit ihr vertraglich vereinbart hast, irgendwo auf Seite 17 im Kleingedruckten.
Guck doch mal in Deinen Vertrag und berichte...
Ralle schrieb:Ich zitiere: "[...] (darf) die Motorenwartung nur durch einen autorisierten ROTAX-Motorhändler oder einen qualifizierten, dafür ausgebildeten Techniker erfolgen, der von den lokalen Luftfahrtbehörden anerkannt ist.".
denn in den Wartungsvorschriften von Rotax steht eindeutig, dass
Wenn wir es mit der TBO im nicht zertifizierten Bereich, in dem wir uns übrigens darüber bewusst sein sollen (ich zitiere), "dass jeder Motor jederzeit blockieren oder ausfallen kann", so genau nehmen und hier erneut darüber diskutieren, ob das für Versicherungen irgendwie relevant sein könnte, dann sollten wir doch ganz vorne anfangen.
Denn dann muss man auch mal schauen, ob Karl-Udo aus dem hiesigen Flugverein, der die Flugzeuge und Motoren stets "penibel", "einwandfrei" und "peinlichst genau" gewartet hat, zu den jeweiligen Zeitpunkten auch tatsächlich hierfür qualifiziert ist/war. Praktisch gesehen sicherlich. Vermutlich eher, als so manch einer von uns. Theoretisch gesehen zu 99% eher nicht.
sukram schrieb:Das ist ja nun kein wirkliches Hindernis, mal eben selber den Motorenlehrgang für Rotax zu machen und die entsprechende Bescheinigung abstempeln zu lassen.
Ich zitiere: "[...] (darf) die Motorenwartung nur durch einen autorisierten ROTAX-Motorhändler oder einen qualifizierten, dafür ausgebildeten Techniker erfolgen, der von den lokalen Luftfahrtbehörden anerkannt ist.".
Ralle schrieb:Prinzipiell verstanden, aber Du musst unterscheiden zwischen einer TBO und einer Lebensdauer.
zwischendurch ein kleiner Denkanstoß, um den Fokus nicht zu verlieren:
Eine TBO kann überschritten werden, wenn ich ein Bedingung für die Überschreitung definieren kann. Bei Motoren ist das relativ einfach.
Die Übergänge sind - leider oder glücklicherweise - fliessend.
Lebensdauer ist manchmal bindend, wenn zB eine Ermüdung des Bauteils damit gedeckt wird.
Bei belasteten Faserverbundteilen ist das üblicherweise der Fall und das ist absolut bindend, zB Propeller oder Flugzeugzelle.
Wenn dabei eine Lebensdauer erreicht wird, gibt es natürlich die Möglichkeit, die Lebensdauer zu erweitern.
Das ist dann ein Zulassungsverfahren und liegt nicht im Ermessen des Anwenders.
und auch wenn Stefan es nicht hören mag, es gibt auch noch den Einfluss des "kommerziellen Einsatzes" oder der Sorgfaltspflicht zB eines Vereins.
Der muss sich durchaus darüber Gedanken machen wie er rechtlich da steht, wenn ein Flugzeug mit TBO-Überziehung einen Unfall hat und das überzogene Teil ausgefallen ist.
Daher kann man eigentlich zusammenfassend sagen:
Das eigene Flugzeug alles ohne harte Lebensdauerbegrenzung on condition, da eigene Sache, wenn was passiert.
Das Flugzeug der Flugschule/eines Vereins/Vercharterer: besser TBO einhalten.
Gruß,
Steffen
Und ja, ich weiss, dass es ULs nicht mit CPL und so gibt, trotzdem ist der geschäftliche Gedanke nicht von der Hand zu weisen.
EchoRalf schrieb:Mal abgesehen davon, dass man dadurch weder zum "autorisierten ROTAX-Motorhändler" noch zu einem "Techniker, der von den lokalen Luftfahrtbehörden anerkannt ist" wird, war meine Frage nicht die, ob man das "mal eben" machen kann, sondern, wer das tatsächlich gemacht hat.
Das ist ja nun kein wirkliches Hindernis, mal eben selber den Motorenlehrgang für Rotax zu machen und die entsprechende Bescheinigung abstempeln zu lassen.
sukram schrieb:Ich kenne bisher keinen Verein bei dem das nicht wenigstens einer gemacht hat und der wird dann typisch der Motorwart. Wenn ich so in meinen Hangar denke, dann fällt mir auch keiner der Eigentümer ein, der nicht zum Lehrgang war und das ist gut so.
Mal abgesehen davon, dass man dadurch weder zum "autorisierten ROTAX-Motorhändler" noch zu einem "Techniker, der von den lokalen Luftfahrtbehörden anerkannt ist" wird, war meine Frage nicht die, ob man das "mal eben" machen kann, sondern, wer das tatsächlich gemacht hat.
EchoRalf schrieb:Na ja, ich hab den Kurs gemacht. Hatte aber sehr wenige Vorkenntnisse und musste sehr viel nachfragen. Ich hab zwar den Stempel, würde ohne kompetente Hilfe trotzdem nicht an den Motor gehen. Es war halt ein theoretischer Kurs ohne Schraubenschlüssel. Das Zertifikat ist aus diesem Grund für mich nicht viel wert und zudem auf 2 Jahre begrenzt. Dennoch war der Kurs für mich wertvoll um erstmal Wissen aufzubauen. Für viele Teilnehmer war das anders, die schrauben schon länger an ihren oder den Vereinsmaschinen.
Das ist ja nun kein wirkliches Hindernis, mal eben selber den Motorenlehrgang für Rotax zu machen und die entsprechende Bescheinigung abstempeln zu lassen.
Und wenn man den Kurs aus Kostensicht betrachtet, dann ergibt sich inkl An- und Abreise, Unterkunft und Kursgebühren kein nennenswerter Vorteil gegenüber einer professionellen Wartung beim Musterbetreuer oder LTB.
Der Vorteil ergibt sich - für mich - erst mal mehr von der Technik zu verstehen, um Grenzen besser einschätzen zu können. Was ich verstehe, behandle ich besser. Ein ziemlicher Unterschied zu meinem Auto. Das hat so viel Elektronik und Chichi, das wird benutzt und wieder abgestellt ohne sich Gedanken zu machen. Aber das ist bei unserem UL eben anders.
Und die Beschäftigung mit der Technik ergibt so das eine oder andere Detail, was nicht optimal vom Hersteller gelöst ist und eine Verbesserung sinnvoll ist (schlecht synchronisierte Propellerblätter, wenig sinnvoll verlegte Benzinrückleitung, sehr einfacher Benzinfilter usw).
Ich mag unser UL und gewinne auch zunehmend Spass am schrauben.
Gerd
EchoRalf schrieb:Dann dütfte man nach den von Markus zitierten Rotax-Massstäben evtl. eine 100h-Kontrolle machen, wenn überhaupt. Keinesfalls wird man damit zum „autorisierten ROTAX-Motorhändler“ oder gar zu einem „Techniker, der von den lokalen Luftfahrtbehörden anerkannt ist".
Das ist ja nun kein wirkliches Hindernis, mal eben selber den Motorenlehrgang für Rotax zu machen und die entsprechende Bescheinigung abstempeln zu lassen.
Auf dem „Lehrgang“ lernt man im Prinzip nur, dass man von dem Kram besser die Finger lässt.
Chris
Chris_EDNC schrieb:Nö :)
Dann dütfte man nach den von Markus zitierten Rotax-Massstäben evtl. eine 100h-Kontrolle machen